Auto gekauft - Tacho erheblich manipuliert
Hallo Zusammen,
ich habe bei ebay ein Auto gekauft, welches eine Laufleistung von 190.000 km haben sollte.
Sonntag abgeholt und bezahlt. Der Verkäufer hat mir noch einen KV unterschreiben lassen, in dem keinerlei KM eingetragen sind. In der Ebay-Auktion waren die 190.000 auf einem Bild vom Tacho zu sehen.
Heute haben wir einen Ölwechsel und alles andere getauscht. Beim zurücksetzen des Service-Intervalls haben wir das Motorsteuergerät ausgelesen und einen KM-Stand von 454.000 km gesehen.
Den Verkäufer habe ich natürlich angerufen. Er weiss davon nichts und will auch nichts am Preis machen. Er hat den Wagen über 12 Jahre und mit einem KM Stand von 145.000 gekauft.
Was kann man da tun?
Vielen Dank für eure Hilfe.
29 Antworten
Wo ist das Problem, und warum soll es unwahrscheinlich sein, mit einem z.B. Zweitwagen in 12 Jahren "nur" 45 tkm zu fahren? Auf diese km kommt auch ein "Durchschnittsrentner" im Normalfall nie.
Aber zum eigentlichen Thema: Ohne einen im Kaufvertrag angegebenen km-Stand "Hiermit wird bestätigt, dass das Fahrzeug eine Gesamtfahrleistung von ......km aufweist" (siehe auch ADAC-Kaufvertrag, o.a.), dürfte wohl rechtlich im Nachhinein nichts zu holen sein.
Zitat:
@windelexpress schrieb am 25. August 2025 um 21:41:55 Uhr:
Und in 12 Jahren ist es nur 45 tkm gefahren? Glaub ich schon beim ersten lesen nicht.
Warum nicht? Haben wir 2 von. 1x 130000km in 30 Jahren, 1x 42000km in 10 Jahren
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als Eigentümer kannst du mit einem onlinefähigen Personalausweis eine Registerauskunft beim KBA einholen, das ist ganz einfach... mit etwas Glück ist dort bereits die Differenz zu erklären, bzw zu sehen, wann diese entstanden ist. Viel Glück.
Zitat: @$keksemann schrieb am 26. August 2025 um 7:05:
als Eigentümer kannst du mit einem onlinefähigen Personalausweis eine Registerauskunft beim KBA einholen, das ist ganz einfach... mit etwas Glück ist dort bereits die Differenz zu erklären, bzw zu sehen, wann diese entstanden ist. Viel Glück.
Danke.
Ich habe den Termin zur Anmeldung heute erstmal abgesagt. Gleich erstmal mit einem Rechtsanwalt sprechen.
Die Abfrga beim KBA geht nur in angemeldetem Zustand, aber der Weg zum Rechtsbeistand ist sicherlich ein guter Weg. Der Streitwert wird aus Sicht des Anwaltes zwar eher gering sein, aber für mich muss der VK für die Sache gerade stehen, auch wenn er wirklich nichts dafür kann und die Manipulation vor seinem Eigentumszeitraum stattgefunden hat. Er haftet, so meine Überzeugung.
Zitat:
@jorge27 schrieb am 25. August 2025 um 21:48:13 Uhr:
Ebay Auktionstext ist einem Kaufvertrag ebenbürtig. Die dort beschriebenen Eigenschaften müssen erfüllt werden. Also wenn du eine Rechtschutzversicherung hast, dann stehen die Chancen recht gut. Die Frage ist ob sich der ganze Aufwand wirklich lohnt.
Richtig, wenn er denn den Kaufen-Button gedrückt hat, ist damit ein Kaufvertrag zustande gekommen.
Gruß Metalhead
Zitat:
@windelexpress schrieb am 25. August 2025 um 21:41:55 Uhr:
Und in 12 Jahren ist es nur 45 tkm gefahren? Glaub ich schon beim ersten lesen nicht.
Sorry Windel, aber das ist eine Ziemlich kühne Aussage…
Ich habe meinen Fiesta im Jahr 2010 gekauft mit 54 000 km und habe inzwischen 111 000 drauf.
Kannst Dir ausrechnen ob das glaubwürdig ist und ich bin ned amal Rentner sondern immer noch voll berufstätig. (Vielleicht hab ich später als Rentner mehr Zeit zum fahren.) 😂
Witzig : Wenn jetzt noch der Verkäufer hier einen Fred eröffnen würde:
Habe meinen T5 mit ehrlichen 190 Tkm auf dem Tacho verkauft. Jetzt meldet sich der Käufer und behauptet es wären 454 Tkm, ich hätte ihn beschissen und verlangt Preisnachlass!
Was würde Ihm wohl hier geraten werden?
Genau! „ Alte Masche des nachträglichen Preisdrückens, .. nichts machen, Käufer blockieren, Kontakt einstellen, entspannt zurücklehnen, wenn Du ein reines Gewissen hast kann der Dir gar nix..erst reagieren wenn gelbe Umschläge mit Post vom Gericht kommen.“
Zudem kann das Motorsteuergerät auch mal getauscht worden sein und wenn jemand mit irgendeiner Hobby Software oder Gerät da was ausliest, was hat das für eine Beweiskraft? Keine. Da müsste man schon wirklich handfeste Beweise dafür haben.
Und das ist exakt richtig so.
TE: Spar Dir den Anwalt und den Stress, da kommt nix bei rum.
Du hast den Fehler gemacht, daß Du Blind gekauft hast und das nicht schriftlich fixiert hast. Steh einfach dazu und verbuche es als Lehrgeld. Nächtes mal besser aufpassen.
tut mir leid, aber diese Mentalität ist mir fremd. das andere für das eigene Versagen zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Das Auto gefällt Dir doch und es fährt gut, oder?
Also was ist das Problem? Selbst wenn die KM nicht stimmen, Dein Verkäufer hat das doch nicht zu verantworten, sondern irgend ein Händler oder Vorbesitzer. Ich meine daß man ihm vor Gericht gar nichts anhaben kann, er hat Dich sicher nicht arglistig getäuscht und selbst wenn: du kansses nicht nachweisen.
Also gedanklich abschließen und Zeit und Geld ins Auto investieren oder das einfach weiterverkaufen, wenn Das keine Freude mehr daran hast.
Wenn ich das richtig verstanden habe wurde die Gesamtfahrleistung nirgends angegeben, weder in der ebay-Anzeige, noch im Kaufvertrag.
Lediglich ein Foto vom Tacho wurde eingestellt - aber ob das reicht?
Meine persönliche Meinung ist, dass der Verkäufer hier schon ganz genau wusste was er da verkauft. Selbst wenn er tatsächlich nicht selbst manipuliert hat, so müsste doch über so einen langen Haltezeitraum mal irgendwas aufgefallen sein.
Zitat:
@gummikuh72 schrieb am 26. August 2025 um 09:21:59 Uhr:
Wenn ich das richtig verstanden habe wurde die Gesamtfahrleistung nirgends angegeben, weder in der ebay-Anzeige, noch im Kaufvertrag.
Lediglich ein Foto vom Tacho wurde eingestellt
So habe ich das auch verstanden
Also ich wüsste nicht wie oder was da bei einem Rentner (dem Vekäufer) über den langen Zeitraum auffallen soll, wenn er das Auto mit 145 000 auf dem Tacho gekauft und mit 190 000 guten Gewissens verkauft hat.
Mir ist bei meinem auch nix aufgefallen. Mit 54 000 gekauft und nach 14 Jahren nun 111 000 km drauf.
und das die Tachangabe allein kein Beweis für die tatsächliche KM Leistung ist, auch nicht vor Gericht, ist sicherlich Konsens.
nicht umsonst wird in KV immer geschrieben: „abgelesener KM Stand“ oder „KM laut Tachoanzeige“.
Anders als Pauliese halte ich nichts von der "Das Opfer ist schuld"-Theorie, Schuld hat der, der bescheißt.
Allerdings: bei knapp einer halben Million Kilometer Laufleistung müsste das Auto ja an vielerlei Stellen erhebliche Gebrauchsspuren aufweise. Steinschlag en masse an der Front, abgenutzte (oder ganz neue) Pedalgummis, abgegriffene Tasten und Hebel, ruinierter Fahrersitz, Korrosion, labbrige Türen und dergleichen. Nichts davon aufgefallen?
Wie WIRKT das Auto denn auf dich, TE?
Naja, wir reden hier von mehr als der doppelten Laufleistung, 250tkm mehr als der Tacho anzeigt. Immer natürlich unter der Voraussetzung dass die auslesung des MSG korrekt ist.
Das ist kein Pappenstiel.
Sicherlich möglich, dass sowas im Einzelfall tatsächlich nicht auffällt. Für mich persönlich ist das aber nach dieser langen Haltedauer und mehreren HU-Prüfungen und wahrscheinlich auch Werkstattbesuchen schwer glaubhaft.
Mag zwar sein dass ich falsch liege, aber ich bleibe bei meiner Meinung: entweder der Verkäufer hat was gewusst bzw. geahnt, oder aber er hat selbst manipulieren lassen.
Dazu passt mMn auch das konsequente Nicht-Angeben der Laufleistung.
Ich würde richtig auslesen, vielleicht wurde nur das Steuergerät, vom Spenderfahrzeug genommen.
Und nicht richtig codiert