Abschaltung Standheizung u. Sitzheizung wegen Unterspannung, Schwelle umprogrammierbar?
Hi,
meine originale Mercedes-Batterie ist noch kein Jahr alt. Letztes Jahr hatte ich sie vorsorglich getauscht, weil die Standheizung nicht mehr durchlief.
In den letzten Tagen tauchte das Problem wieder auf, soagar noch extremer heute.
Gestern funktionerte sie abends noch (ca. 25 Minuten gelaufen). Wir sind dann noch über 30 Kilometer mit Autobahn nach Hause gefahren.
Heute morgen hat sich die Standheizung sehr schnell abgeschaltet, Fahrzeug war noch kalt.
Ich bin 35 km (meist Autobahn) nach Düsseldorf gefahren.
Dort habe ich mehrere Ortswechsel vorgenommen und zwischendurch länger im Wagen gesessen.
Ich habe da die "Rest"-Funktion genutzt.
Dabei habe ich eine neue Anzeigevariante entdeckt, unter "Rest" wurde während der Nutzung im Klimadisplay zeitweilig ein Batterie-Symbol angezeigt.
Beim Losfahren blinkte kurzzeitig sogar die Sitzheizungsanzeige. Die Sitzheizung ließ sich erst einen Moment später in Betrieb nehmen.
3 mögliche Ursachen fallen mir ein.
1. Batterieleistung hat nachgelassen
Erscheint mir nach einem knappen Jahr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Ich fahre fast täglich, meist 80 km und mehr, wenig Kurzstrecke, auch hauptsächlich ohne Licht.
2. Lichtmaschine und/oder Regler
Die Batterie wird vielleicht nicht ordentlich geladen, weil Lima und/oder Regler nicht einwandfrei funktionieren.
Ich hatte auf der Rückfahrt mal ins Menü geschaut: Im Stand (ca 600 U/min) kurzzeitig Abfall auf 12,0 Volt (aber Licht, Lüftung, Sitzheizung ein), geringfügig über Standgas allerdings wieder ca. 13,8 Volt.
Leider habe ich unseren ansonsten sehr umfangreichen FAQ nichts für mich aussagefähiges zu diesem Thema gefunden (vielleicht auch überlesen?).
3. Abschaltschwelle zu hoch
Die Komfortfunktionen wie Sitzheizung oder Standheizung werden ja bei zu geringer Kapazität der Batterie abgeschaltet.
Stellt sich mit die Frage, ob die zusehr auf "Sicherheit" ausgelegt ist und ob man die etwas niedriger programmieren kann, das würde ich gern mal testen.
Ich fahre sowieso immer so einen Notstartkasten im Kofferraum rum, kann mir damit also notfalls selber damit Starthilfe geben (funktionert auch beim M113, habe ich schon mal getestet).
Da ich nicht das Gefühl habe, daß der Motor sich beim Starten quält, muß also noch reichlich "Reserve" vorhanden sein.
Für Tips und Vorschläge, Hintergrundinfos (besonders zu 3.) wäre ich dankbar!
lg Rüdiger:-)
Beste Antwort im Thema
Hallo,
wiso willst du deine Werte umprogrammieren ?
Das sind ALLES getestete und aufwändig bestimmte Sicherheitseinstellungen.
Du solltest nicht die Symptome bekämpfen sondern die Ursache !
Die Lichtmaschine im W220 kann in der Normalausstattung 150A liefern. Bei 14V sind das immerhin gute 2KW.
Die Ladespannung muss immer 13,5 bis 14V haben. Auch im Stand.
Ist das nicht der Fall sollte der Generator getauscht werden.
Die Lichtmaschinen im W220 werden durch die vielen kleinen "Helferlein" meist hoch belastet. Da der Strom aber leider immer noch über Kohlestäbe an einem Kollektor abgenommen wird (Wie beim kleinen Motor aus dem Baukasten) ist hier zwangsläufig Verschleiß vorprogrammiert.
Allerdings ist die Starterelektrik beim W220 so hervorragend gebaut das der Wagen sogar mit fast völlig leerer Batterie noch ein bis zwei mal anspringt. Daher bemerken die meisten Fahrer nichts von ihrer leeren Batterie.
Ab etwa 70T Km nimmt die Leistung von 150A immer weiter ab.
ALLE älteren 220 haben meist nur noch geringe Ladeströme !
Für die Batterie bedeutet das dann den frühen Tot durch Unterspannung.
Fazit:
Die Ladespannung über das Service Menue anzeigen lassen. Alle Verbraucher einschalten und im Leerlauf die Spannung prüfen.
Sie sollte nicht unter 13,5V fallen. Idealerweise 13,8 sein.
Wenn keine sonstigen Leitungsprobleme vorhanden sind müssen diese Spannungen erreicht werden.
Die Lichtmaschine sollte komplett getauscht werden.
Der Regler kann auch einzeln getauscht werden, ist aber nutzlos wenn der Kollektor eingelaufen oder uneben geworden ist.
Die Leistung bleibt dann niedrig.
MB-Dok.
67 Antworten
Hi Rüdiger,
diese Spannungswerte sind mir eigentlich nur bei völlig entleerten Batterien bekannt. Welche Spannung kannst du denn nach Motorstart an der Batterie selbst messen? Dort müsste eigentlich die Spannung auf über 14 Volt ansteigen. Gegebenenfalls die Leerlaufdrehzahl bei der Messung mal erhöhen, falls viele Verbraucher die Spannung bei Leerlaufdrehzahl einbrechen lassen.
Es gibt spezielle Messgeräte, die den maximalen Strom der Batterie messen können. Also praktisch ein Kurzschlusstest. Hatte Mercedes als Voruntersuchung für die TÜV-Prüfung bei mir gemacht und ein Diagnoseblatt beigelegt. Da du noch Garantie auf den Akku hast, fahr doch mal zu MB. Die sollen den Akku mal durchchecken.
Ich habe bei meinem Standauto nach ein paar Wochen immer noch 12,3 Volt an den Batteriepolen. Das kommt auch rechnerisch unter Einbezug des Ruhestroms hin.
Bin gespannt was MB dazu sagt.
FG
R O L A N D
Sobald die Motordrehzahl nur ganz geringfügig über der Leerlaufdrehzahl von 550 U/min liegt, habe ich im KI gleichbleibend 13,8 Volt, auch mit vielen eingeschalteten Verbrauchern, an der Batterie sind das 14,1 Volt.
Über Weihnachten fahre ich erstmalig 2 Strecken über 100 km, ich werde das weiter beobachten und dann gegebenenfalls zu MB fahren.
Danke erst mal so weit.
lg Rüdiger:-)
Nummer 2
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Danke!
Das werde ich mir ausdrucken, zuerst fahre ich mal ein paar Meter über Weihnachten (morgen gehts los).
Dann eventuell zu MB.
Dann prüfe ich das gegebenenfalls nochmal selber, da steht ja alles drin.
lg Rüdiger:-)
ich habe diesen Winter auch wieder 2x die Meldung zwecks Komfortfunktion bekommen. 1x die Standheizung laufen lassen, die dann nach 5 mins ausging. Habe zwar ein anderes Auto, aber finde dieses Problem einfach total ärgerlich. Ich bin weit davon weg nur Kurzstrecken zu fahren, aber gerade im Winter wenn man das Zeug braucht funktioniert es nur im Optimalzustand. Einfach nervtötend.
Bin gespannt wie es bei Dir weiter geht.
Gruß
Zitat:
@raven430 schrieb am 21. Dezember 2011 um 15:11:10 Uhr:
Bin gespannt wie es bei Dir weiter geht.Gruß
Ich hole das alte Thema nochmal hoch.
Seit Oktober 2020 steht mein W220 jetzt abgemeldet als Ersatzteilträger in der Garage.
Die Original-MB-VRLA-Batterie, die im November 2011 eingebaut wurde, ist noch immer drin.
Ich hatte mich mit der Thematik ab 2011 nicht mehr besonders beschäftigt.
In den 9 Jahren hatte ich keine Probleme mit Abschaltung der Komfortfunktionen, etc.
Allerdings hat mein Wagen auch nie länger als 2 Wochen gestanden.
2018 hatte ich im Sommer einen Automatikschaden, direkt vor dem Urlaub.
Wir mussten dann mit einem anderen Wagen fahren.
Da stand der Wagen dann über fünf Wochen, bis ich Zeit hatte, mich mit der Reparatur zu beschäftigen (ich hatte zwischenzeitlich überlegt, ein anderes Fahrzeug zu kaufen).
Nach dieser Pause war keine Spannung mehr messbar.
Ich habe dann ein CTEK gekauft und einige Tage angeschlossen, danach war die Batterie wieder geladen und machte weiterhin keine Probleme.
Allerdings habe ich dann vorsichtshalber bei Standzeiten von über einer Woche (was selten vorkommt) immer das CTEK angeschlossen.
Zumindest bei meinem Wagen waren Anzeigen im Klima-Menü bis 11,6 Volt nie mit irgendwelchen Schwierigkeiten verbunden.
lg Rüdiger 🙂