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Abgastemperatur

Chevrolet
Themenstarteram 23. Juni 2022 um 9:46

Hi ringsrum,

ich habe einen GM454 am Wickel, der zwar läuft, aber längst nicht so, wie er sollte - zu wenig Leistung und unruhiger Lauf. Die an den Krümmerrohren (jeweils an der gleichen Stelle des Bogens) gemessenen Temperaturen liegen nach einigen Minuten Leerlauf zwischen 320 und 350 °C ... nur am Zylinder 6 nicht, da sind es nur 160°C. Kerzengesicht etwas dunkler als die anderen, aber nicht viel.

Kompression auf allen Zylindern ca. 10bar, Zündzeitpunkt und Verstellung überprüft, Vergaser gereinigt, Leerlauf eingestellt, auf Falschluft überprüft, neue Kerzen, neue V-Kappe und Finger, Zündkabel kreuzgetauscht, Ventilhub an allen Ventilen ca. 10mm, E-Ventilschäfte nur minimal verkokt ... ich weiß nicht, welche Option ich noch habe.

Hat jemand noch eine Idee?

Dank im Voraus - joe

20 Antworten

Mir fehlt noch das Wort "Ventilspiel" in der Liste, um letztlich mich auf "keine Ahnung" zu setzen... :)

Zitat:

@Joe1952 schrieb am 23. Juni 2022 um 11:46:35 Uhr:

Hi ringsrum,

ich habe einen GM454 am Wickel, der zwar läuft, aber längst nicht so, wie er sollte - zu wenig Leistung und unruhiger Lauf. Die an den Krümmerrohren (jeweils an der gleichen Stelle des Bogens) gemessenen Temperaturen liegen nach einigen Minuten Leerlauf zwischen 320 und 350 °C ... nur am Zylinder 6 nicht, da sind es nur 160°C. Kerzengesicht etwas dunkler als die anderen, aber nicht viel.

Kompression auf allen Zylindern ca. 10bar, Zündzeitpunkt und Verstellung überprüft, Vergaser gereinigt, Leerlauf eingestellt, auf Falschluft überprüft, neue Kerzen, neue V-Kappe und Finger, Zündkabel kreuzgetauscht, Ventilhub an allen Ventilen ca. 10mm, E-Ventilschäfte nur minimal verkokt ... ich weiß nicht, welche Option ich noch habe.

Hat jemand noch eine Idee?

Dank im Voraus - joe

Hast Du die Kerzen gewechselt, bevor oder nachdem das Problem aufgetreten ist ? Hast du mal die Kerzen untereinander getauscht ? Möglicherweise arbeitet die Kerze im 6. Zylinder nicht einwandfrei.

Lief der Motor denn auch schon mal ordentlich ? Oder hast Du dir den Motor ans Bein genagelt, bereits mit dem Problem an Board ?

Was ist mit der Steuerkette ? Ist die einwandfrei verbaut worden oder ist die um 1 oder 2 Zähne versetzt eingesetzt worden ? Oder je nachdem wie alt die Steuerkette ist, möglicherweise übergesprungen ?

Vielleicht Ansaugrohr am 6.Zylinder etwas zu. Verkokt/verstopft?

fetteres Gemisch macht niedrigere Abgastemperatur und dunkleres Kerzengesicht. Wenn ich jetzt die Kerze als *ok* einstufe und Falschluft auf allen 7 anderen Töpfen als *wenig wahrscheinlich* einstufe, bleibt fast nur mehr Sprit vom Vergaser direkt in Kanal #6 als Option.

Ich würde auf diesen einen Häfen eine etwas *heissere* Kerze probehalber montieren, oder, falls es der Platz im Brennraum zulässt, eine Kerze mit extended tip. (So in der Art von R45TSX) mit dem grösstmöglichen gap.

Das ist doch rumdoktern an den Symptomen, behebt aber die Ursache nicht. Ich tippe ganz stark auf Ventilspiel oder sowas. Solange nicht alle Zylinder gleichmäßig laufen kann man ja noch nicht mal eine Grundeinstellung machen. Vielleicht ist die Kerze ja auch defekt Oder oder oder. Hind der schonmal am Oszilloskop?

Nur auf einem Zylinder eine andere Ketzer zu verbauen ist jedenfalls Käse.

Auch eine Möglichkeit zur Diagnose sind die Kerzen von Colortune. Bis du da alle acht durch hast bist du aber beschäftigt. :D

Themenstarteram 24. Juni 2022 um 16:30

Danke für die Rückmeldungen!

Zu meinen Arbeitsbedingungen: Der Motor sitzt in einer Segelflugwinde, deren Unterbau (alter LKW MB 813) schafft es zwar noch immer von der Halle auf den Platz und zurück, aber damit in eine Werkstatt zu fahren, ist unmöglich, weil er LKW etwas *hüstel* verkehrsunsicher ist. Bleibt also nur die feldmäßige Reparatur ohne größere Werkstattgeräte ...

Die Winde ist zwar schon länger bei uns in Betrieb, wurde aber gebraucht gekauft und später noch umgebaut - alles natürlich ohne Dokumentation. Als ich das Elend nicht länger untätig mit ansehen konnte und der Ruhestand begann, habe ich meinen Hut in den Ring geworfen und erst einmal mühsam die wichtigsten Daten anhand von casting-# und viel Netzrecherche zusammengesucht Zwar schraube ich, mit Tretroller beginnend, schon seit 60 Jahren, aber V8 ist in den Details doch anders als die hiesigen Butter-und-Brot-Vierzylinder. So richtig geschnurrt hat der Motor eigentlich noch nie, aber seit ich mich darum kümmere, habe ich den sportlichen Ehrgeiz, das hinzukriegen.

Zu den Vorschlägen: Kerzen habe ich zuerst kreuzweise getauscht, nicht viel später kamen dann alle neu - keine Veränderung.

Ventilspiel, also Hydraulikstößel bzw. Stößelstangen wurde vor dem Ventilhub geprüft - logischerweise jeder Zylinder auf Zünd-O.T., alle drehbar, aber nicht klapperbar.

Ansaugrohre sind frei, nur die E-Ventile haben alle einen geringen Ölkohle-Belag. War erkennbar, als ich vor Kurzem die alte Spinne mit Quadrajet-Stutzen und Adapter für einen Edelbrock gegen eine mit Stutzen für 4-Barrel-Carb getauscht habe. Bei der Gelegenheit auch den Carb zerlegt, jede Menge Dreck rausgeholt und neu eingedichtet.

Steuerkette hatte ich noch nicht im Fokus, weil der Rest der Zylinder unauffällig ist - die zu prüfen wird dann wohl der nächste Job sein.

Wegen der Colourtune muss ich mal die Ohren lang machen, ob ich so eine mal hier in der Gegend (Umkreis Frankfurt/M) ausleihen kann.

Zum Glück wird es nicht langweilig ...

Steurkette halte ich persönlich für unwahrscheinlich, da die ja alle Zylinder bedient und das Problem nur bei einem zu bestehen scheint. Gleiches gilt für Vergaser, Ansaugbrücke etc.

Was unterscheidet Zyl. No. 6 von allen anderen? Ventile, Stößelstangen, Kolben+ Ringe, Kerze und Kabel.

  • Ventilspiel nochmal prüfen - ruhig auch nach Gehör bei laufendem Motor (bei Leerlaufdrehzahl, Lappen bereitlegen)
  • Kipphebel prüfen (ruhig auch bei offenem Ventildeckel)
  • Stößelstangen nochmal prüfen (verbogen, Länge, Freigängigkeit)
  • Kompression aller Zylinder messen
  • ggf. Druckverlußtprüfung aller Zylinder machen
  • Zündkabel durchmessen (Widerstand) und ruhig mal durchtauschen
  • Zündkerzen mal durchmessen (Widerstand) (Welche sind denn verbaut? Hatte ich schon ab Werk defekt)
  • Kontrollieren, ob alles funkt, wie es soll (Zündlichtpistole an den Kabeln) und von Hand an der Kerze (auch bei erhöhter Drehzahl)
  • Kerzenstecker kontrollieren (Widerstand, Korrosion, durchmessen, ggf reinigen, Kontakt nachbiegen, durchtauschen)

Mehr fällt mir gerade nicht ein... :)

Achja, Colortune "wirkt" ja nur pro Bank (rechts/links).

Das mach mal, wenn der Rest erledigt ist...

Zitat:

Joe1952 schrieb am 24. Juni 2022 um 18:30:28 Uhr:

ob ich so eine mal hier in der Gegend (Umkreis Frankfurt/M) ausleihen kann.

sorry für OT, aber Flugplatz Ober-Mörlen ists nicht zufällig oder?! :)

Zitat:

@ploecki schrieb am 24. Juni 2022 um 19:32:11 Uhr:

Steurkette halte ich persönlich für unwahrscheinlich, da die ja alle Zylinder bedient und das Problem nur bei einem zu bestehen scheint. Gleiches gilt für Vergaser, Ansaugbrücke etc.

Was unterscheidet Zyl. No. 6 von allen anderen? Ventile, Stößelstangen, Kolben+ Ringe, Kerze und Kabel.

  • Ventilspiel nochmal prüfen - ruhig auch nach Gehör bei laufendem Motor (bei Leerlaufdrehzahl, Lappen bereitlegen)
  • Kipphebel prüfen (ruhig auch bei offenem Ventildeckel)
  • Stößelstangen nochmal prüfen (verbogen, Länge, Freigängigkeit)
  • Kompression aller Zylinder messen
  • ggf. Druckverlußtprüfung aller Zylinder machen
  • Zündkabel durchmessen (Widerstand) und ruhig mal durchtauschen
  • Zündkerzen mal durchmessen (Widerstand) (Welche sind denn verbaut? Hatte ich schon ab Werk defekt)
  • Kontrollieren, ob alles funkt, wie es soll (Zündlichtpistole an den Kabeln) und von Hand an der Kerze (auch bei erhöhter Drehzahl)
  • Kerzenstecker kontrollieren (Widerstand, Korrosion, durchmessen, ggf reinigen, Kontakt nachbiegen, durchtauschen)

Mehr fällt mir gerade nicht ein... :)

Achja, Colortune "wirkt" ja nur pro Bank (rechts/links).

Das mach mal, wenn der Rest erledigt ist...

Das hat er doch schon alles überprüft, außer die Druckverlustprüfung. Da hat er aber die Kompression gemessen oder traust du es einem Schrauber, der sich seit 60 Jahren mit Motoren beschäftigt nicht zu ? Wenn alle Zylinder eine Kompression von 10 bar schaffen, dann wird der Druckverlusttest nichts anderes hervorbringen können. Wenn nämlich die Ventilsitze ausgeschlagen wären, dann hätte er es bereits bei der Kompressionsmessung ablesen können. Das gleiche bei den Kolbenringen. Die betroffenen Zylinder hätten dann bereits deutlich weniger angezeigt.

Wenn Stößelstangen zu kurz oder verbogen sind, dann würden die Kipphebel klappern, außerdem hätte er nicht an allen Ventilen einen Hub von 10mm.

Übrigens, ich hatte mal einen V8 mit einer gelängten Steuerkette. Der Motor lief noch, aber lief unruhig und hatte ebenfalls Leistungsmangel. Nach Tausch der Steuerkette lief er wieder rund und lieferte auch seine Leistung wieder ab. Ich möchte es nicht beschwören, daß es an der Steuerkette liegen wird, aber einen Blick drauf zu werfen ist es doch wert, nachdem bereits fast alles andere schon überprüft worden ist.

@Malcolm-zodiac Vielen Dank für die ausführliche Benotung meines Beitrages.

Das ist ein oller Chevy Bigblockmit ewig viel "km auf der Uhr", richtig? Betrieb nur: Starten, Vollast nen Segler hoch ziehen und dann evtl noch etwas LL bis zum Nächsten.

Ventile einstellen...der wird Hydrostößel haben, aber es ist nicht unwarscheinlich, das die Nockenwelle bei dem alten Ding eingelaufen ist. Merkst beim Kopressionstens nicht wirklich. Aber bei Vollast bekommt der entsprechende Zylinder eben zu wenig Saft. Könnte man evtl am Weg der Kipphebel messen -daten gibts dafür nicht, aber ihr könntet die Zylinder vergleichen.

Und dann: Neue Nocke/Lifter und weiter gehts.

Steuerkette bei dem Motor ist egal, zumal sich das auf alle Zylinder auswirken würde.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 26. Juni 2022 um 14:10:50 Uhr:

Das ist ein oller Chevy Bigblockmit ewig viel "km auf der Uhr", richtig? Betrieb nur: Starten, Vollast nen Segler hoch ziehen und dann evtl noch etwas LL bis zum Nächsten.

Ventile einstellen...der wird Hydrostößel haben, aber es ist nicht unwarscheinlich, das die Nockenwelle bei dem alten Ding eingelaufen ist. Merkst beim Kopressionstens nicht wirklich. Aber bei Vollast bekommt der entsprechende Zylinder eben zu wenig Saft. Könnte man evtl am Weg der Kipphebel messen -daten gibts dafür nicht, aber ihr könntet die Zylinder vergleichen.

Und dann: Neue Nocke/Lifter und weiter gehts.

Steuerkette bei dem Motor ist egal, zumal sich das auf alle Zylinder auswirken würde.

Die Ventile wurden schon gleichmäßig mit 10mm gemessen.

Die Nocke ists garantiert nicht.

Im Stand. Wenn da nicht mal ein Hydrostößel aufgeben hat.

Themenstarteram 26. Juni 2022 um 14:44

Zitat:

 

sorry für OT, aber Flugplatz Ober-Mörlen ists nicht zufällig oder?! :)

Nö - ZIG

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