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ab wann ist ein Fahrradweg ein Fahrradweg?

Themenstarteram 18. Juni 2020 um 18:40

Hallo allerseits,

 

heute ist mir folgendes passiert: Ich fuhr auf meinem Fahrrad vor dem hiesigen lokalen Krankenhaus, dort ist ein sehr schön ausgebauter breiter zweispuriger Fahrradweg, dachte ich.

 

Ich wohne schon seit einigen Monaten in dieser Stadt und bin nie schneller oder langsamer gefahren als andere Radfahrer es auch tun und es gab auch nie irgendwelche Probleme mit irgendjemanden. Heute jedoch stand ein Herr mitten auf dem Radweg und machte Fotos, ich fuhr in normaler Geschwindigkeit, ca 12 bis 15 km h, an ihm vorbei und klingelte vorsichtig um eben einen Unfall vorzubeugen. Besagter Herr blickte mich böse an und sagte "Schritt fahren!" Daraufhin rief ich nur zurück "Fahrradweg!" Er war darüber sehr erbost, sagte "informieren Sie sich mal sie Dummkopf!" Worauf ich reagierte mit "Fahrradweg und schönen Tag noch!"

 

Auf meinem Rückweg fuhr ich dann wieder in die andere Richtung, es gab weder von der Richtung aus der ich gekommen bin noch von der Richtung in der ich hinterher gefahren bin am Anfang der Straße oder von der Straße aus der ich eingebogen bin irgendein Schild daß diesen Weg entweder als Fußweg noch als Fahrradweg klassifizierte. Zu meinem Erstaunen und nur weil ich extra darauf geachtet hatte und extra langsam gefahren bin, ganz am Ende des Fahrradweges hinter 2 Hecken und nicht in der Richtung in der man besagten Weg rauffahren kann, sondern einzig und fast am Ende des Weges nach mehreren Straßenecken, gibt es ein Schild wo drauf stand "Radfahrer frei!" Nein, nicht so ein schönes blaues mit Fußgänger drauf und das andere darunter, sondern einfach nur so klein schwarz auf weiß da stehend.

 

Dieses Schild steht sonst nirgendwo! Ja ich kann verstehen dass besagter Herr daher das Schild wohl zu Anfang seines Spaziergangs gesehen hatte und dann als er hochgelaufen war sich wohl denkt daß es überall ein Fußweg sei, ich und anscheinend alle anderen Radfahrer dieser Stadt haben dieses Schild wohl verständlicherweise noch nie gesehen und fahren dann auch auf dem super ausgebauten und nach allen Regeln der Kunst gepflasterten Radweg mit normaler Radfahrer Geschwindigkeit.

 

Meine Frage ist nun, ist der gesamte Radweg nun eigentlich ein Fußweg mit geduldeten Radverkehr oder ist es ein Fußweg ab dem Punkt und in der Richtung in der das Schild steht ?

 

Danke für eure Antworten!

Beste Antwort im Thema

Wenn keinerlei blaues Radwegeschild vorhanden ist, dann hat das Fahrrad auf dem Weg grundsätzlich nichts zu suchen.

Das Schild "Radfahrer frei" bedeutet, dass Radfahrer auf diesem Fußweg geduldet sind, aber Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. Fußgänger haben absoluten Vorrang, es ist kein benutzungspflichtiger Radweg.

Deswegen meide ich "Radfahrer frei" grundsätzlich wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, weil ich dann eh genau so gut laufen könnte und bei Zwischenfällen mit Fußgängern grundsätzlich der Schuldige bin.

VG

Günter

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Ja. Ein Radweg muss nicht beschildert sein, was sich aus § 2 Abs. 4 ergibt. In diesem Fall steht kein Benutzungszwang.

Das eine Schild schwarz/weiß bestätigt diese Ansicht.

Und § 10 eKFV kennt sie auch, die "nur baulich getrennten Radwege": https://www.gesetze-im-internet.de/ekfv/__10.html

Ein Gruß aus der Zeit, als der Schilderwald und -wahn noch nicht allgegenwärtig war. Kann man sich heute kaum noch vorstellen. Eine Regel ohne Schild! :-)

Richtig ist, dass es "andere Radwege" gibt, die nicht mit einem blauen Lolli ausgeschildert und auch nicht benutzungspflichtig sind. Da ist man dann auf die bauliche Ausgestaltung angewiesen, um diese zu erkennen. Leider gibt es keine Möglichkeit, "andere Radwege" als Radwege auszuschildern. Manche Kommunen behelfen sich mit dem Zusatzschild "Radfahrer frei". Damit ordnen sie dann aber an, dass auf diesem Weg die Fußgänger Vorrang haben und für Radfahrer Schrittgeschwindigkeit gilt. Kling bescheuert, ist aber so.

Wenn Du an dem Schild vorbeigefahren bist, dann hatte der Rentner recht. Kamst Du nicht daran vorbei, kannst Du Dich auf einen Verbotsirrtum berufen.

Was aber auf keinen Fall sein kann, ist dass der Radweg zweispurig ist. Wenn Geisterradeln an der Stelle erlaubt sein soll, muss es ausgeschildert sein, sonst ist dieser Weg für Linksradeln tabu.

Zitat:

@djcatshow schrieb am 18. Juni 2020 um 20:40:33 Uhr:

ich fuhr in normaler Geschwindigkeit, ca 12 bis 15 km h

Mal abseits des Themas:

Angeblich fahren "normale" Radfahrer doch deutlich schneller als 20 km/ h, wenn man so manchem User hier glauben möchte.

Meine Schnittgeschwindigkeit auf dem Weg zur Arbeit (6,5 km Großstadt-Ambiente) beträgt stets um die 25 km/h. Echter Bio-Abtrieb, ggf. nur mit Rückenwind.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 19. Juni 2020 um 08:55:57 Uhr:

Richtig ist, dass es "andere Radwege" gibt, die nicht mit einem blauen Lolli ausgeschildert und auch nicht benutzungspflichtig sind. Da ist man dann auf die bauliche Ausgestaltung angewiesen, um diese zu erkennen. Leider gibt es keine Möglichkeit, "andere Radwege" als Radwege auszuschildern.

Das mit den "Anderen Radwegen" ist durchaus richtig, insofern war meine Pauschalaussage mit den blauen Schildern nicht richtig.

Aber es gibt durchaus eine Möglichkeit dies zu "beschildern". Man muss einfach nur ein Fahrrad auf den Weg malen. Dann ist es ein "anderer Radweg" der aber nicht benutzungspflichtig ist.

Solch einen gibt es auf meinem Arbeitsweg, aber auch diesen nutze ich nicht, weil meiner Meinung nach ein Radfahrer auf der Straße besser aufgehoben ist, als auf so einem "Pseudoradweg".

 

VG

Günter

Ich hasse diese Schilder „Radfahrer frei“ weil es so viele Hirnis im Auto gibt die einen dann anhupen und auf den Weg zeigen, das man den doch benutzen muss.

 

Das man als Radfahrer frei entscheiden darf den zu nutzen ist denen nicht bewusst.

 

Ich war in den Niederlanden, Respekt wie das dort gelöst ist.

Ich hasse diese Ausnahmeerlaubnis auch. Wenn ich mit meinen zwei kleinen Kindern unterwegs bin, werden die von Radfahren gefährdet, die denken, es sei ein Radweg. Die motzen dann mich an, statt einen Bogen zu fahren.

An einer anderen Stelle gibt es einen nur sehr engen Gehweg unter einer Bahnbrücke. Der Radweg endet vor der Brücke und beginnt danach neu. Dazwischen ist Gehweg mit Radfahren frei. Da nimmt natürlich keiner Rücksicht, wenn ich mit Kinderwagen + Kind an der Hand die Breite des Gehwegs einnehme. Dort werden wir auch ständig beleidigt usw.

Diese Regeln taugen einfach nichts, weil die Einhaltung Null überwacht wird.

Diese unsägliche "Radfahrer frei"-Geschichte auf Gehwegen gehört deswegen abgeschafft.

Zu viele auf beiden Seiten kennen die dazu gültigen Regeln nicht, was eben zu gehäuften Konflikten auf solchen Wegen führt.

Wie schon geschrieben, als Radfahrer nutze ich solche Wege grundsätzlich nicht, oder zumindest nur dann, wenn es überhaupt keine Alternative gibt.

VG

Günter

Zitat:

@NOMON schrieb am 20. Juni 2020 um 09:1:30 Uhr:

Diese Regeln taugen einfach nichts, weil die Einhaltung Null überwacht wird.

Das ist ja nur die eine Seite.

Was schätzt du, wie viele Leute die Regeln kennen oder sich allgemein dazu informieren?

Für viele hört das schon nach dem bestandenen Führerschein auf, während andere nicht mal das schaffen.

Da liegt das eigentliche Problem.

Nach der Prüfung wird aufgehört sich mit Regeln auseinander zu setzen und das geahnte Halbwissen gnadenlos vertreten bis der Arzt kommt.

Das Denken hat man danach eingestellt und beharrt auf Regeln deren Inhalt einem zum Teil bekannt sind.

Denken und Teilnahme am Verkehr schließen sich aber generell nicht aus.

Ist also keine Naturkonstante wie viele glauben.

Ich mache auch nach 35 Jahren Führerschein Fehler und lerne regelmässig neues.

Ich lasse auch anderen dann gerne den gewissen Spielraum Fehler zu machen ohne mich aufzuregen.

Das Miteinander ist das wichtige,auch wenn die Regeln nicht immer zu 100% eingehalten werden.

Mich nerven nur Menschen die durch ihr Verhalten Auskunft darüber geben das ihnen selbst das Miteinander völlig egal ist.

Zitat:

@FWebe schrieb am 19. Juni 2020 um 10:36:11 Uhr:

Zitat:

@djcatshow schrieb am 18. Juni 2020 um 20:40:33 Uhr:

ich fuhr in normaler Geschwindigkeit, ca 12 bis 15 km h

Mal abseits des Themas:

Angeblich fahren "normale" Radfahrer doch deutlich schneller als 20 km/ h, wenn man so manchem User hier glauben möchte.

Mal abseits des Themas:

Was hat deine Äußerung mit der Fragestellung zu tun?

Fahr' doch selbst einmal Rad und probiere aus, welche Geschwindigkeiten möglich sind. Am besten in Nordkorea :)

am 22. Juni 2020 um 18:24

Vielleicht hilft Das:

In Berlin gibt es jetzt "Fahrrad-Straßen", dort dürfen Autos nur noch "Ausnahmsweise"

lang fahren. Die Höchstgeschwindigkeit in diesen Straßen wurde mit 30 Kmh angegeben.

Ja, die Straßenverkehrsordnung kennt solche Straßen auch. Anlage 2 zu § 41 I StVO, Zeichen 244: https://dejure.org/gesetze/StVO/Anlage_2.html

Zitat:

@Raver2014 schrieb am 22. Juni 2020 um 20:24:56 Uhr:

In Berlin gibt es jetzt "Fahrrad-Straßen",

Ähm........das gibts eigentlich schon ewig, in Freiburg bestimmt schon an die 20 Jahre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradstra%C3%9Fe

am 22. Juni 2020 um 19:10

Zitat:

@Bulwey schrieb am 22. Juni 2020 um 21:02:23 Uhr:

Zitat:

@Raver2014 schrieb am 22. Juni 2020 um 20:24:56 Uhr:

In Berlin gibt es jetzt "Fahrrad-Straßen",

Ähm........das gibts eigentlich schon ewig, in Freiburg bestimmt schon an die 20 Jahre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradstra%C3%9Fe

Warum hast Du dann nicht gesagt, wie schnell Fahrräder heute fahren dürfen?

Dann hätte ich mich zurückgehalten. Danke für deine Mühe

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