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95roz, 98roz???

Themenstarteram 20. Juli 2003 um 20:27

Hallo

Also dass diese Angaben beim Benzin etwas mit der Oktanzahl an sich haben ist mir klar.

Doch wo ist der Unterschied??

Was bedeutet diese Oktananzahl?

Macht es der Unterschied von 95 und 98 aus?

Ist das eine besser für den Motor? Wenn ja, warum?

Ist der Unterschied von 3ROZ so gross??

Was bedeutet das ganz genau.

thx

ich wills jetzt endlich wissen ;)

9 Antworten
am 20. Juli 2003 um 23:28

Hallo DOLBY,

ok, Du willst es jetzt endlich wissen. Das wird 'ne etwas längere Antwort... ;)

Richtig, ROZ ist die Oktanzahl (Reserch-Oktanzahl). Gibt auch noch MOZ (= Motor-Oktanzahl), die beiden hängen aber eng zusammen (MOZ ist ungefähr 10 Punkte niedriger), da sich die Ermittlung derselben einfach durch ein anderes Prüfverfahren ergibt. ROZ ist die gebräuchliche Größe, die jeder von uns von der Tanke her kennt.

Oktanzahl bezieht sich auf die sog. "Klopffestigkeit" des Sprits. Wie wir alle wissen, wird das Gemisch im zweiten Arbeitstakt ziemlich stark verdichtet (wie stark hängt logischerweise vom Verdichtungverhältnis ab), bevor es entzündet wird.

Höhere Verdichtung ist prinzipiell thermodynamisch effizienter. Das Problem ist aber, dass sich das Gemisch nicht beliebig verdichten lässt, ohne sich selbst zu entzünden. Das ist beim Ottomotor (i.Ggs. zum Diesel) nun überhaupt nicht wünschenswert. Man kennt das (hoffentlich nicht aus eigener Erfahrung) als sog. "Klingeln" oder "Klopfen" (daher Klopffestigkeit, s.o.). Das ist nicht nur der Leistungsentfaltung abträglich, sondern macht innerhalb kurzer Zeit den Motor kaputt. :(

Um das zu verhindern, aber trotzdem möglichst effizient verbrennen zu können, haben moderne Motoren eine Klopfregelung. Das sind ein oder mehrere (bei der zylinderselektiven Klopfregelung) Sensoren am Motorblock, die eine klopfende Verbrennung schon im Anfangsstadium "erfühlen" und die Motorelektronik veranlassen, den Zündzeitpunkt zurückzunehmen, um den Motor zu schonen (auf Kosten von ein wenig Leistung).

Die Klopfregelung ist auch der Grund, warum häufig die Betriebsanleitung für einen kürzeren Zeitraum die Verwendung von minderwertigerem Sprit (z.B. 91 ROZ statt 95 ROZ) zulässt.

Höher-Oktanigen Sprit zu verwenden als vorgeschrieben, ist technisch (natürlich) nicht notwendig. Schaden kann es allerdings logischerweise auf keinen Fall (außer dem Geldbeutel :D ). Inwieweit es doch etwas "bringt" (etwas mehr Leistung, etwas geringerer Verbrauch z.B.), darüber streiten sich die Geister ein wenig (hängt auch stark von der Motorauslegung ab; im Zweifelsfall selbst ausprobieren).

Sieht man ja an der aktuellen Diskussion über den Shell "V-Power" Sprit (100 ROZ, schweineteuer).

Um die Sache zusätzlich zu verkomplizieren, hat höherwertiger Sprit meist einen geringeren Schwefelanteil (Shell bewirbt "V-Power" glaube ich als "schwefelfrei"), was meines Wissens besonders bei häufigem Kurzstreckenbetrieb sicher nicht nachteilig für die Lebensdauer mancher Bauteile ist.

Also: Den vorgeschrieben Sprit zu tanken sollte immer perfekt ausreichend sein. Verlangt Dein Motor nicht gerade nach 98 ROZ (dann würde ich das - zumindest überwiegend - auch tanken), wirst Du zwischen 95 und 98 ROZ in der Praxis keinen Unterschied bemerken.

Ich selber verstosse gegen meine eigene gerade so salbungsvoll aufgestellte Regel :rolleyes: , indem ich meistens 98 ROZ statt vorgeschriebener 95 ROZ tanke (warum eigentlich *grübel*).

Solange ich keinen Ferrari fahre :D , werde ich Shell V-Power nicht ausprobieren (manche berichten allerdings angeblich Wunderdinge).

Gruß

Charly

Wissenschaft

 

Hier noch eine wissenschaftliche Abhandlung von mir:

Zitat:

Die Oktanzahl kennzeichnet den Kraftstoffeinfluß auf die Klopffestigkeit bei Ottomotoren. Eine hohe Oktanzahl bedeutet einen langen Zündverzug (geringe Zündwilligkeit) des Kraftstoff-Luft-Gemisches. Je kürzer der Zündverzug ist, um so höher ist die Gefahr der Selbstzündung und die Klopfgefahr im Motor.

Beim Klopfen (auch Klingeln) verbrennt der Kraftstoff fast augenblicklich. Es entstehen örtlich hohe Drücke, die den Motor beschädigen können. Das Klopfen hängt außer vom Kraftstoff (Benzin, Autogas, Alkoholkraftstoff), den Kraftstoffzusätzen, noch von der Verdichtung und den Zündbedingungen ab.

Die Oktanzahl eines Kraftstoffes wird in einem Prüfmotor durch Vergleich mit einer Mischung aus Heptan und Isooktan ermittelt. Für Heptan ist die Oktanzahl mit 0, für Isooktan mit 100 festgelegt worden. Die ROZ (Research-Oktanzahl) gilt für die Beschleunigung aus niedrigen Drehzahlen, die MOZ (Motor-Oktanzahl, niedrigere Werte) bei höheren Drehzahlen und Vollast. Für gasförmige Kraftstoffe gilt entsprechend die Methanzahl (MZ).

Quelle: Katalyse Das Umweltlexikon, Copyright 1993

Und noch was:

Wird das Gemisch entzündet, dann explodiert es nicht wie oft irrtümlich angenommen, sondern es verbrennt. Deshalb dauert es auch einige Augenblicke, bis das ganze Gemisch 'Feuer gefangen' hat und der maximale Verbrennungsdruck entsteht. Aus diesem Grund zündet man das Gemisch schon kurz bevor der Kolben zum oberen Totpunkt (OT) gelangt ist. So erreicht man, daß der max. Druck genau dann zur Verfügung steht, wenn der Kolben gerade eben den OT überschritten hat.

Die Zeit vom Entzünden bis max. Verbrennungsdruck ist annähernd konstant (das ist nicht ganz richtig, aber für unsere Betrachtung ausreichend), d.h drehzahlunabhängig. Bei höherer Drehzahl legt der Kolben aber in der gleichen Zeit eine größere Strecke zurück als bei niedriger Drehzahl. Deshalb muß mit steigender Drehzahl auch das Gemisch früher gezündet werden, damit der max. Verbrennungsdruck wieder im richtigen Moment anliegt. Man benötigt also eine drehzahlabhängige Verstellung des Zündzeitpunktes.

Erfolgt die Zündung zu spät, dann verliert der Motor an Leistung und braucht Unmengen an Treibstoff. Mechanische Schäden sind aber nur bei hoffnungslos zu später Zündung möglich, aber unwahrscheinlich.

Erreicht das verbrennende Gemisch seinen max. Druck schon bevor der Kolben den oberen Totpunkt (OT) erreicht hat, d.h. die Zündung erfolgte zu früh, dann bekommt der Kolben gewaltig eins auf die Mütze. Er wird nach unten gedrückt, obwohl er eigentlich noch ein Stück nach oben müßte. Es entsteht ein enormer Druck im Brennraum.

Dies verursacht eine starke mechanische Belastung für den Motor und führt in kürzester Zeit ( innerhalb von Sekunden) wegen starkem Erhitzen der Zylinderwände und des Kolbens zu einem Kolbenklemmer und- oder zu Lagerschäden. Auf jedem Fall ist der Motor dann Schrott. Deshalb muß man bei Experimenten mit dem Zündzeitpunkt sehr vorsichtig sein.

Themenstarteram 21. Juli 2003 um 5:02

na servus... dass das so umfangreich ist, hätt ich mir nicht gedacht ;-)

aber thx

endlich weiss warum auf der tankstelle nebe diesel 3 verschiedene benzine vorhanden sind.

auch wenns nicht leicht zu verstehen ist. it doch bissl wissenschaftlich

 

danke euch 2 ;-))

am 21. Juli 2003 um 7:13

V-Power rocks

 

hallo,

ich würde nicht sagen, dass 100 oktan benzin wunderdinge bewirkt, aber die beschleunigung des wagen ändert sich zumindestens gegenüber selbst super plus wirklich merklich. ich habe es nicht gestoppt, aber vermute 15-20% mehr leistung und der motor läuft noch etwas ruhiger.

weil ich so begeistert war, habe ich natürlich mehr gas gegeben, unterm strich auch mehr verbraucht. :-(

ist witzig das zeug, wenn ich einen schwachen motor hätte würde ich's vielleicht öfters tanken, so tanke ich weiterhin super plus.

gruss

juergen

am 21. August 2003 um 20:15

oktan egal

 

nur meine erfahrung:

ich betanke meinen 528i touring seit einem jahr nur noch mit normalbenzin - statt vorher super plus.

keine leistungseinbuße ist spürbar und auch kein mehrverbrauch eher im gegenteil - in diesem jahr 10,0 liter bei gut gemischter fahrweise

Hallo zusammen,

hier möchte ich nochmal nachhaken. Soweit ich als Dieselfahrer weiß, empfiehlt BMW für den 528i (192 PS), SuperPlus zu tanken. Normales Super ist jedoch ohne weiteres möglich (auch Normal bleifrei).

Die Leistungsangabe bezieht sich allerdings stets auf SuperPlus.

Kann ich annehmen, dass der 528i nur noch etwa 175 PS hat, wenn man normales Super tankt und etwa noch 160 PS bei Verwendung von Normalbenzin?

Wenn der Verbrauch hierdurch nicht ansteigt, nehme ich an, dass im vorher beschriebenen Alltagsbetrieb nie mehr als diese 160PS abgerufen wurden.

Kann man das so stehen lassen?

Gruß

CE1

am 22. August 2003 um 7:58

kommentar

 

hi,

ja, würde ich so stehenlassen.

wenn man die volle leistung nie abruft dürfte man mit normalbenzin finanziell besser wegkommen.

gruss

juergen

hallo nochmal,

ich komme gerade mit dem normal-betankten 528i touring mit vier personen und vollem gepäckabteil aus dem urlaub.

ich möchte nicht bestätigen, das der motor mit normalbenzin

nur 160 ps bringen soll. bei entsprechender verkehrslage sind wir tachomäßig gut 240 gefahren und die zwischenbeschleunigungen im hohen gang waren auch immer gut.

übrigens: durchschnitt auf 9,9 gesenkt, preis normal bei uns derzeit 1,009

gruß

wofi

Themenstarteram 5. September 2003 um 20:21

Wovon hängt der Verbraucht ab??

Angenommen

4 Zylinder 150 PS und

6 Zylinder 150 PS

welcher verbrauchtmehr??

hat der Hubraum etwas damit zu tun???

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