8 Gang Automatik / Kickdown

Volvo

Hallo zusammen, ich fahre seit gut einem Jahr einen neuen XC60 II T4 mit 8-Gang-Automatik.

Folgende Situation find ich persönlich nicht so prall: Beispiel Ampel, die von grün auf gelb wechselt. Man will nochmal schnell etwas Gas geben, um auch bei gelb rüber zu kommen. Aber sobald man Gas gibt, wird das Auto erstmal langsamer statt schneller, die Automatik sortiert Gänge und schaltet (für meine Begriffe) oft einen Gang zuviel runter.
Und dabei trete ich wohlgemerkt das Gaspedal nicht voll durch, also kein „echter“ Kickdown.

Was also passiert: man tritt aufs Gas, erwartet einen Schub, stattdessen kippt der Kopf nach vorne, man fragt sich, warum man langsamer wird, in dem Moment heult der Motor auf und man schießt vorwärts, idealerweise über die dann schon rote Ampel.
Alle Mitfahrer sind ordentlich durchgeschüttelt und man kommt sich vor wie ein schlechter Fahrschüler.

Ok, ich gebe zu, dass war jetzt extrem übertrieben dargestellt - und natürlich würde ich niemals so knapp und riskant über eine Ampel rasen. Aber ich denke, es ist klar, was ich meine.

Ich finde, die Automatik schaltet viel zu häufig runter, dann oft viel zu viele Gänge und das dann leider auch noch viel zu langsam, wenn man einfach mal einen kleinen Gas Stoß geben möchte, um mal schnell irgendwo rüber zu kommen oder ein zu fädeln. Ich find das super nervig, unpassend und überhaupt nicht intuitiv.

Und, klar, ich fahr einen T4, könnte man also sagen, die Automatik versucht das fehlende Drehmoment auszugleichen. Aber ich red hier ja nicht von irgendwelchen Autobahn Zwischensprints von 120 auf 160 oder so. Sondern wirklich zB im Stadtverkehr mal fix von 40 auf 50 km/h. Nur so n kleiner Anschub. Kriegt meine Automatik überhaupt nicht hin. Hab schon überlegt, ob ich mir selbst so einen Automatismus antrainieren soll, dass ich den Schalthebel kurz nach links ziehe, wenn ich einen kurzen Gasschub brauche, um die Automatik auszuhebeln. Aber das kann’s ja auch nicht sein.

Wie ist denn Eure Erfahrung diesbezüglich, bzw wie geht Ihr damit um?

Hab hier ja auch schon gelesen, dass das Polestar Tuning auch die Schaltung deutlich verbessert. Ich brauch die Mehrleistung ehrlich gesagt nicht, aber wenn dann die Automatik weniger nervt...

Beste Antwort im Thema

Bei gelb muss man vor der Kreuzung anhalten und weitere Lichtsignale abwarten...

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Das Schaltverhalten ist nur im Polestar-Modus deutlicher, in den anderen Modi "nur" die Mehr-PS.
Und optimaler Drehzahlbereich ist nicht eindeutig. Im Schleppbetrieb an Steigungen ist der anders (und dann durchaus bei Polestar/Sport besser) als im Gleitbetrieb auf der Autobahn ohne Hänger.

Polestar ist natürlich in jedem Modus aktiv, auch im Comfort-Modus hat sich nach der Polestar-Optimierung ein sehr signifikanter Unterschied zu vorher ergeben, der eben eine deutliche Verbesserung des Schaltverhaltens darstellt.
Dass der Polestar-Modus gegenüber dem alten Dynamik-Modus (und dem Comfort-Modus) ebenso nochmals eine Veränderung darstellt (allerdings nach meinem Empfinden eine nicht so spürbare) ist davon unbenommen. Letztlich wurden alle Modi verbessert/verschärft.
Ich nutze fast ausschließlich den Comfort-Modus (Polestar-optimiert) und bin damit nun recht zufrieden (vor der Optimierung habe ich vor Ärger über die Schaukelmatik fast ins Lenkrad gebissen). Der Polestar-Modus ist mir etwas zu krawallig (wie vorher der Dynamik-Modus auch).

Zitat:

@Eifel-Elch schrieb am 1. September 2020 um 12:59:29 Uhr:


Das Schaltverhalten ist nur im Polestar-Modus deutlicher, in den anderen Modi "nur" die Mehr-PS.
Und optimaler Drehzahlbereich ist nicht eindeutig...

Dem kann ich in keiner Weise zustimmen, das kann aber auch von der Motorisierung abhängen. Ich spüre im T6 (mit nur 16PS und 30NM Zuwachs) keine Leistungsveränderung, nur eine extreme Veränderung des Schaltverhaltens (und dies im Comfort wesentlich deutlicher als im Polestar (gegenüber Dynamic)-Modus).

Zitat:

@iPwnage schrieb am 1. September 2020 um 11:13:20 Uhr:


.....und auch eher bei den sportlicheren Fahrern einzuordnen... Also nicht die Autobahnheizer, sondern bei den Landstraßenjägern.

Letzten Endes wollte ich mit dem XC60 D4 ein Auto für gemächliches Cruisen im Alltag haben - mache ich auch zu 90%. Ist halt mein Kilometerfresser.

Aber manchmal geht es mit mir durch und da müssen die Wikinger vorne gehörig rudern und auch das Fahrwerk muss gehörig Arbeiten.

Ich nutze dann das wenige Potenzial der schrecklichen 255/40 R21 Pirelli P Zero voll aus. Zumindest der Grenzbereich beim XC60 kündigt sich sehr gut an, ist aber nicht gerade groß - übertreiben sollte man es mit dem Auto nicht. Vor allem die Bremsanlage ist grade beim D4 vollkommen unterdimensioniert...

OK gut, ich gebe die die große ///M-Sportbremse hat mich schon ein wenig versaut... 😁

Dann ist ein SUV aber definitiv das falsche Auto. Mit einem XC60 D4 sportlich fahren passt eher nicht. Weiter oben richtig erkannt, es ist ein Auto für gemächliches Cruisen. Das geht mit meinem V60 T8 Polestar Edition auch, aber nicht so gut wie mit Deinem. Da merkt man immer den "Sportkombi" alleine schon wegen Fahrwerk (Öhlins - unvergleichlich gut) und Bremsen (die Brembo beißt super). Selbst beim elektrisch Fahren animiert er zum Ausreizen des Kurvenpotentials.

Der Schaltbug der Automatik ist aber sehr wenig bis gar nicht vorhanden. Da hilft richtigerweise erwähnt sicher der E-Motor mit Drehmomentzugabe und die Polestarsoftware. Damit ist der -Landstraßenjäger- sicher glücklicher, aber dessen Kontoauszug auch trauriger 😉

Aber Polestar Optimierung kann ich nur empfehlen. Das dürfte mit Rücksprache auch beim Leasing möglich sein. Ich habe ja auch eine nachträglich angebaute Anhängerkupplung, Marderschreck, Brillenhalter und Isofix Beifahrer drin. Da gabs keine Bedenken...

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Bitte nicht lachen🙂🙄 aber ich habe das eingebaut und bin soweit zufrieden. Sport mit 2 Strichen hoch hängt der T8 wesentlich besser am Gas und das Schaltverhalten ist wesentlich besser. Zumindest sagt mir das Verhalten besser zu als Polestar...

Zitat:

@Prancing Moose schrieb am 1. September 2020 um 18:26:00 Uhr:


Bitte nicht lachen🙂🙄 aber ich habe das eingebaut und bin soweit zufrieden. Sport mit 2 Strichen hoch hängt der T8 wesentlich besser am Gas und das Schaltverhalten ist wesentlich besser. Zumindest sagt mir das Verhalten besser zu als Polestar...

Da gibt es nichts zu lachen. Diese Box hat schon so manches Auto "wiederbelebt". Es funktioniert.

Zitat:

@Prancing Moose schrieb am 1. September 2020 um 18:26:00 Uhr:


Bitte nicht lachen🙂🙄 aber ich habe das eingebaut und bin soweit zufrieden. Sport mit 2 Strichen hoch hängt der T8 wesentlich besser am Gas und das Schaltverhalten ist wesentlich besser. Zumindest sagt mir das Verhalten besser zu als Polestar...

Darf ich fragen...alles, was die Box macht, ist, einen "normalen" Gaspedalweg von x% (zB 20%) auf y% (zB 40%) zu erhöhen? Sprich ich hätte denselben Effekt, wenn ich einfach das Gaspedal weiter durchtreten würde?

Und hast Du das eintragen lassen (müssen)?

Aber dieses Gaspedalverhalten bekommt man doch auch mit eifachen Fußbewegungen in den Griff ...

Moin,
wenn ich die Erfahrungen im Forum für mich zusammenfasse, ist Polestar die Lösung für eine geringfügige Leistungssteigerung. Größter Nutzen scheint hingegen eine deutliche Verbesserung des Schaltverhaltens zu sein. Auch ich tue mich trotz sehr verhaltener Fahrweise mit den „Eigenheiten“ der Automatik nach über einem Jahr noch etwas schwer. Daher fände ich es für den großen Kreis der Nutzer besser zumindest die Schaltcharakteristik von Polestar in Serie zu übernehmen. Vor dem Hintergrund einer kaum vorhandenen Leistungssteigerung könnte Volvo in Betracht ziehen Polestar ganz in Serie zu bringen. Ich persönlich würde da auch einen kleinen Aufschlag für zahlen wollen. Leider besteht für meinen XC60 B4 D AWD keine Möglichkeit Polestar zu nutzen.

Zitat:

Aber dieses Gaspedalverhalten bekommt man doch auch mit eifachen Fußbewegungen in den Griff ...

Ich fahre regelmässig berghoch und mit nur mehr Gas geben ist es nicht erklärt. Wer den Ruppen oder den Stoss kennt (Ostschweiz), weiss wieviele Kurven da sind speziell bei ersten... Und da macht der T8 mit Box richtig Laune! Oder bergauf von 2000 auf 5500 beschleunigen ohne das was runterschaltet, fast wie ein grosser Sauger. Autobahn 100+ entweder ohne schalten oder schnell ein tick runter, aber praktisch ohne Unterbrechung.

Das Polestartuning im Auto von Stromsegler enttäuschte mich auf der gleichen Strecke (Stoss).

Zitat:

Und hast Du das eintragen lassen (müssen)?

Soweit ich das sehe ist es nicht Eintragungspflichtig. asa.ch Seite 88.

Aber was soll denn die Box am Schaltverhalten ändern?

Übrigens heute noch mal getestet: Nicht nur qie weit man das Gaspedal tritt, sondern auch wie schnell mann durchtritt. Bei langsamen Betätigung wir weniger geschaltet.

Andere Adaption des Getriebe?

Ich kann das Verhalten der Automatik bei meinem XC40 D4 nachvollziehen. Beim neuen XC60 B5 Benzin ist es aber nicht mehr so. Der XC60 schaltet treffsicher direkt in den richtigen Gang, das Drehmoment wird beim sanften Gasgeben stets ohne Runterschalten genutzt und es gibt auch kein Schleppmoment beim Runterschalten.

Der XC40 dagegen schaltet schon beim leichtesten Antippen des Gaspedals einen Gang runter, und da der Dieselmotor im Turboloch weder fühlbare Leistung hat noch sonderlich drehwillig ist, entsteht das hier kritisierte Schleppmoment: Das Fahrzeug wird erstmal langsamer, bis der Motor hochgedreht hat und der Turbo nach 1-2 Sekunden beginnt, etwas Drehmoment zu erzeugen.
Hier kommen zwei Probleme zusammen: Das meiner Meinung nach außergewöhnlich schlechte Ansprechverhalten des D4 Diesel und eine zu aggressive Abstimmung der Automatik. Diese Kombination ist auch der Grund, warum ich mir keinen Diesel von Volvo mehr kaufen werde.

BMW schafft es irgendwie, selbst aus den 2-Liter Dieseln sofort nach dem Gasgeben etwas Leistung zu kitzeln, auch bevor der Turbo einsetzt. Der D4 dagegen richtet in den ersten 2 Sekunden ohne Turbo praktisch gar nichts aus, weshalb Volvo die Automatik wohl so programmiert hat, dass sie das mit vorzeitigem Runterschalten zu verbergen versucht.

Der XC60 profitiert hier sicherlich von der Mildhybrid-Unterstützung: da liegt direkt nach dem Gasgeben sofort ausreichend Drehmoment an, auch wenn der Turbo noch "schläft". Runtergeschaltet wird da nur, wenn ich relativ viel Gas gebe, und dann aber direkt in den richtigen Gang und vor allem sehr schnell und ohne Schleppmoment. Da ist der E-Motor (Startergenerator) ein großer Vorteil.

Da ich vorher einen BMW mit 8-Gang Automatik hatte, kann ich sagen, dass der XC60 hier in etwa gleich performt.

Das einzige Problem der Automatik in einen beiden Volvos ist, dass der Kickdown die Gänge zu weit ausdreht: Der Motor wird zu weit über die Drehzahl mit der maximalen Leistung hinausgedreht, weshalb ihm die Puste ausgeht und das Auto erst dann wieder gut beschleunigt, wenn die Automatik den nächsten Gang eingelegt hat.

Die Volvo-Automatik erlaubt einen Wandlerschlupf an steilen Steigungen. Vor allem der B5 öffnet die Wandlerbrücke ab ca. 15% Steigung bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das war beim BMW anders, jedoch kam es beim BMW dafür gerade in solchen Situationen oft zu ruckartigen Schaltvorgängen: Beim Abbiegen in eine stark ansteigende Straße machte mein BMW jedesmal einen regelrechten Satz nach vorne. Hier ist die Volvo-Lösung mit der geöffneten Wandlerbrücke deutlich angenehmer.

Zitat:

@nord-wald schrieb am 30. August 2020 um 23:13:22 Uhr:



Zitat:

@JürgenS60D5 schrieb am 30. August 2020 um 22:05:05 Uhr:


Schon mal über "human fine-tuning" nachgedacht?

Ein simples drauflatschen war mal. Einfach mal das Gefühl in den Gassfuss zurück bringen. Es gibt 5 Stufen:
Stufe 0: 0-Stellung
Stufe 1: Motor dreht hoch, Geschwindigkeitszunahme
Stufe 2: Motor dreht hoch, es wird ein Gang zurück geschaltet
Stufe 3: Motor dreht hoch, 2 Gänge zurück
(je nach Drehzahl, gibt es jetzt noch die Stufen3 Gänge zurück)
Stufe 4: Kickdown

Je nach Tempo kann das ziehen des Hebels nach S auch zur Frustration führen: bist Du schon im 7. (wird ja angezeigt) muss man schon sehr viel Gas geben, bis beschleunigt wird. Halt das alte Handrührer-Feeling.

Glaub mir, mein Gasfuss hat mittlerweile ein komplettes Psychogramm des Getriebes verinnerlicht, so dass ich genau weiss, wie weit ich an einem kühlen aber nicht regnerischen Dienstag Morgen bei abnehmendem Vollmond im Spätherbst das Gaspedal durchdrücken kann, gemessen in Winkelsekunden relativ zur Erdachse, bevor runtergeschaltet wird. Hilft nur nix, wenn man das genau weiß, aber eben doof findet.

Weil ich am Verhältnis von Gas geben zu Runterschalten nix ändern kann, egal ob ich jeden der fünf sagenumwobenen G-Punkte der Gaspedalstellung blind finde.

Man kann eben nicht mal schnell diese eine Sekunde kurz Gas geben, um über die Ampel zu kommen, in die Verkehrslücke ein zu fädeln, oder einem schulterblicklosen nichtblinkenden Spurwechsler noch schnell zu entkommen, was auch immer, weil dazu Deine Stufe 1 nicht ausreicht, weil es zuwenig Gas ist, und bei allen anderen Stufen noch weniger passiert, weil das Getriebe erstmal anfängt zu rotieren.

Das hat wirklich alles überhaupt nix mit Schnellfahren/Rasen zu tun. Sondern damit, dass meiner Meinung nach diese Abstufungen, wann bei wieviel Gas runtergeschalten wird, schlecht abgestimmt sind.

nord-wald!!!
von mir zehn Daumen hoch. Diese Antwort auf Klugscheisserei verdient einen Pulitzer.

Super... Bravo!!!
Das ist nicht ironisch gemeint, ich habe schon lange beim Lesen nicht so viel Spaß gehabt.

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