2.2 D-CAT div. Probleme trotz Tauschmotor(en)
Hallo zusammen,
nach knapp sechs Jahren Fahrspaß (EZ 12/2006) und nahezu reibungslosen 130 tkm sind die Probleme unseres Corolla Verso 2.2 D-CAT momentan nicht in den Griff zu bekommen. Ich versuche die Ereignisse gekürzt und zusammengefasst, halbwegs chronologisch zu schildern und freue mich über jeden Tipp oder Hinweis von Euch:
- Juni/Juli 2012, Kühlwasserverlust:
Die Flüssigkeit auf dem Garagenboden (mehr als beispielsweise durch die Klimaanlage) wurde als Kühlwasserverlust festgestellt, der auch nach mehrmaligem nachfüllen immer wieder auf ein bis zwei fingerbreit unter „Minimum“ fällt. Unsere Vertragswerkstatt hat eine undichte Wasserpumpe diagnostiziert und kostenpflichtig (100% Teile und Arbeitszeit, da 5-jährige Garantieverlängerung 12/2011 abgelaufen) getauscht.
Kühlwasserverlust dauert an, nach zwei drei Mal nachfüllen reklamiert. Werkstatt kann einen defekten Thermoschalter nicht ausschließen und empfiehlt auch die Erneuerung des Deckels vom Kühlwasserbehälter – kostenpflichtig (100% Teile und Arbeitszeit) getauscht. Rechnungssumme für Pumpe und Thermostat zusammen knapp 700,- Euro inkl. MWSt..
Kühlwasserverlust wie gehabt, wieder reklamiert. Werkstatt räumt ein, dass es bei diesem Motor und Baujahr unter Umständen Probleme geben kann und vorbehaltlich einer letzten Prüfung „Toyota momentan eine Aktion anbiete, einen Tauschmotor zu erhalten“. Die Prüfung lässt einen Tauschmotor auf 100% Kulanz zu (Teile und Arbeitszeit). Ein zusätzlicher, kostenfreier Ersatz-Wagen stimmte mich zuversichtlich. Dem weiteren Vorschlag, bei dem Motorenwechsel auch eine neue Kupplung einzubauen (Ersatzteilpreis auf meine Kosten ca. 500,- Euro, Arbeitszeit Kulanz), haben wir nach kurzer Überlegung – mit einem AT-Motor können wir das Auto ja dann noch locker fünf Jahre und > 100 tkm fahren, da ist die neue Kupplung nicht verkehrt – zugestimmt.
Es wurde ein Termin vereinbart und eine voraussichtliche Umbaudauer von etwa drei Werktagen in Aussicht gestellt.
- August 2012, der erste Tauschmotor:
Erfreut den gewünschten (!) Ersatz-Wagen, einen nagelneuen Prius (wirklich sehr überzeugend und beeindruckend), in Empfang genommen und auf Rückmeldung gewartet. Nach drei Tagen ruft die Werkstatt an und bittet noch um etwas Geduld, man benötige noch weitere Ersatzteile und würde sich melden. Meine Rückfragen, ob der vor Monaten bereits geplante Kurzurlaub mit dem Prius und der nicht mehr einzuhaltenden vereinbarten km-Beschränkung ein Problem seien, wurden verneint und wir freuten uns über den unkomplizierten, tollen Service. Mitte / Ende der zweiten Woche des Werkstattaufenthaltes meldet sich unser Ansprechpartner und schildert Probleme beim Tauschmotor: Der neue Motor läuft zwar, hat jedoch nicht die volle Leistung, da eine Undichtigkeit an einer (oder mehreren?) Einspritzdüse(n) nicht in den Griff zu bekommen und ein zweiter Tauschmotor angefordert worden sei.
- August 2012, der zweite Tauschmotor:
Mittlerweile wurde der Prius als Vorführauto benötigt und wir tauschten das Ersatzauto in einen Auris (kleiner Diesel, OK). Der Einbau des zweiten Motors ging nach etwas Lieferzeit dann bis Ende August über die Bühne und wir freuten uns auf unser „neues“ Auto.
Der Service und die Kulanz außerhalb der Garantie, stellten meine Zufriedenheit mit Toyota wieder her. Hätten wir den Tauschmotor selber zahlen müssen – ein sachverständiger Bekannter nannte mir min. reguläre 7.000,- Euro für einen Dieselmotor dieser Art – wäre das vermutlich hart an der wirtschaftlichen Machbarkeit gewesen und wir hofften mit den gezahlten 1.200,- Euro f. Pumpe, Thermostat und neue Kupplung mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
- September 2012, starker Kraftstoffgeruch im Innenraum:
Nach etwa zweitausend (ein)gefahrenen und problemlosen Kilometern – kein Öl- oder Wasserverbrauch, durchschnittlich 7,5 l Diesel auf 100 km – bemerken wir im Innenraum beim Anfahren und Stop-and-go einen starken Dieselgestank. Nach kurzer Sichtkontrolle (Marderbiss?) und relativ trockenem Garagenboden, beobachteten wir das Problem ein zwei Tage und haben dann doch zur Sicherheit bei Toyota in unserer Werkstatt einen Termin vereinbart. Eintägiger Aufenthalt mit Ersatzwagen, der uns sofort beim Anruf kostenfrei angeboten wurde, ließen das Problem einer unzureichenden Schlauchschelle schnell und kostenneutral vergessen.
- Oktober 2012, starker Kraftstoffgeruch innen und außen, Flecken auf dem Garagenboden:
Nach etwa vier Wochen kehrte der Gestank nach Diesel zurück, war nun auch außen eindeutig wahrnehmbar und eine in der Garage ausgelegte Pappe zeigte einen deutlichen Flüssigkeitsverlust (Diesel oder wie ich heute glaube, Öl). Beim eintägigen Werkstatttermin mit eingefordertem Ersatzauto (IQ, ganz nett) wurde eine Dichtung als Ursache gefunden und kostenfrei repariert, sowie unberechnet ein halber Liter Öl (!) nachgefüllt – das „sei als Ölverbrauch nach ein paar tausend km laut Toyota im Rahmen“. Einen Ölverlust hatte ich wegen des Dieselgestanks seinerzeit nicht in Betracht gezogen.
- November 2012, unveränderter Kraftstoffgeruch innen und außen, siffige Garagenpappe:
Nach eindringlicher Reklamation wurde unser 2.2 D-CAT in einem zweitägigem Werkstattaufenthalt (Auris als freier Ersatz) eingehender gecheckt und (endlich?) die Ursache für den Kraftstoffgeruch ausgemacht. Alle vier Einspritzdüsen wurden getauscht und gegen neue ersetzt. Zusätzlich konnte der in den letzten Wochen etwas längere Kaltstartvorgang auf einen Druckabfall im Commonrail-System zurückgeführt werden und lag nicht an den gesunkenen Temperaturen. ABER: Die neuen Einspritzdüsen seien nicht in der Kulanz abgedeckt, Toyota habe seinerzeit nur die Kosten für den Motor getragen, und ich müsse insgesamt knapp 170,- Euro für vier neue „Druckleitung/Düse“ (O-Ton Rechnung) zahlen. Aus Kulanz würde man die Arbeitszeit nicht berechnen und mein Ansprechpartner habe sich nach langer Probefahrt ohne Motorverkleidung persönlich davon überzeugt, dass nun alles „trocken“ und „geruchsneutral“ sei. Zähneknirschend habe ich gezahlt.
- November 2012, neue Flecke auf neuer Pappe, bleibende Zweifel:
Der Dieselgeruch scheint tatsächlich im Innenraum nicht mehr aufzutreten und das Kaltstartverhalten ist auch wieder OK. Die Garage riecht noch etwas nach Diesel (Reste?). Leider zeigte die neu ausgelegte Garagenpappe nach der ersten Nacht wieder einen deutlichen Fleck in der Größe eines Bierdeckels. Riecht man dicht an der Pappe würde ich Diesel fast als Ursache ausschließen, Wasser oder Kühlmittel sind es definitiv nicht.
Heute habe ich einen neuen Werkstatttermin für diese Woche vereinbart und reklamiere nun einen mutmaßlichen Ölverlust. Meine Bereitschaft weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Motorentausch zu tragen ist nicht mehr vorhanden, das Vertrauen in diesen Motor und diese Bauart (Commonrail-Diesel) ist weg. Wenn Tauschmotor 1 wegen Undichtigkeit wieder ausgebaut wurde, warum sollte ich dann Tauschmotor 2 als „Fass ohne Boden“ akzeptieren?!?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir zu diesen Problemen einen Tipp geben? Auch weitere Hinweise zu diesem Motor, einen verstopften D-CAT dieses Baujahres habe ich hier im Forum schon entdeckt, nehme ich als Entscheidungshilfe gerne entgegen. Aus wirtschaftlichen Gründen müssten (und wollten) wir dieses eigentlich sehr praktische Familienauto noch lange fahren, allerdings nicht um jeden Preis.
Danke,
Moghwa
Beste Antwort im Thema
Abschließender Eintrag:
Ein defektes Radlager vorne links inkl. Nabe für etwas mehr als 500,- Euro hat den Abschied erleichtert. Die Aussage "hatten wir noch nie bei diesem Fahrzeug" hat uns nicht dazu bewegen können, ihn zu behalten. Die Schätzung zur Inzahlungnahme durch meinen Toyota-Händler war ebenfalls irgendwie leidenschaftslos (300,- unter Händlereinkaufswert, 1200,- unter VW/Skoda), so dass wir uns komplett von Toyota verabschiedet haben und nun im Besitz eines Skoda Octavia 1.8 TSI Sport Edition (2012) sind.
Mach's gut CV, bis zu Deinem fünften Lebensjahr warst Du ein treuer Begleiter...
18 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Deejay70
...sagt einer, der maßgeblich zur Lösung beigetragen hat 😉Zitat:
Original geschrieben von Kynt
Elendlangen Heulthread aufgemacht und sobald die Probleme behoben zu sein scheinen, sich einfach nicht mehr melden.
Hoch lebe die Anonymität des Internets.
Danke für die Rückmeldung, Mogwha.
Abschließender Eintrag:
Ein defektes Radlager vorne links inkl. Nabe für etwas mehr als 500,- Euro hat den Abschied erleichtert. Die Aussage "hatten wir noch nie bei diesem Fahrzeug" hat uns nicht dazu bewegen können, ihn zu behalten. Die Schätzung zur Inzahlungnahme durch meinen Toyota-Händler war ebenfalls irgendwie leidenschaftslos (300,- unter Händlereinkaufswert, 1200,- unter VW/Skoda), so dass wir uns komplett von Toyota verabschiedet haben und nun im Besitz eines Skoda Octavia 1.8 TSI Sport Edition (2012) sind.
Mach's gut CV, bis zu Deinem fünften Lebensjahr warst Du ein treuer Begleiter...
Danke für das Update.
Tja, die Probleme (hatte mit meinem CV D'Cat auch genug) und den Wechsel (ich bin bei Toyota geblieben, da das Angebot, gegenteilig zu dir, gestimmt hat) kann ich nachvollziehen.
Ich hoffe, dass Du mit dem Skoda mehr glück hast.
Allzeit Gute Fahrt
egis-verso
Zitat:
Original geschrieben von Moghwa
Abschließender Eintrag:
Danke für die abschliessende Antwort!!
Kommt auch nicht alle Tage vor!