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1. Erfahrungsbericht unseres OPC (lang)

Opel Meriva A

Da der OPC Thread hier schon über 27 Seiten geht, und diverse Thmen dort allgemein angesprochen werden, wollte ich für unseren kleinen Kampfzwerg mal einen neuen Thread eröffnen.

Gestern Nachmittag war es soweit- meine Frau konnte Ihren OPC abholen und ist erst mal ein paar Runden gefahren. Verständlich 🙂.

Bis dato waren wir nur einige male besser oder schlechter ausgestattete 1,8 Cosmo ausführlich zur Probe gefahren- uns ging es nach ihrem letzten Modell, MB A160 Lang, primär erst einmal um den Alltag mit den beiden Kids. Fazit- der Wagen wirds. Ein OPC war zu dem Zeitpunkt nicht für Geld und gute Worte für eine Probefahrt zu erhalten. Nach ausfühlichem studieren des Konfigurators waren wir überrascht, welch geringer Preisunterschied zwischen jeweils vollausgestattem 1,8er und dem OPC liegt.

Gesagt, getan, haben wir dann den OPC in Saphirschwarz mit folgenden Features bestellt- Leder, Xenon, CD70 Navi, anklappbare Aussenspiegel, Funktionspaket, Technik Paket, 4 x Fensterheber, Klimaautomatik, Twin Audio mit 2 Kopfhörern und Standheizung mit Fernbedienung.

Nach 4 wöchiger Verspätung wegen voll ausgebuchter Monteure in Rüsselsheim, die die Standheizung nachträglich verbauen, war es nun gestern soweit. Die Optik des OPC ist schlichtweg der Hammer- er steht richtig bullig auf seinen 17 Zöllern und dank der Verbreiterungen und Schürzen verbunden mit der Tieferlegung stellt er eine ganz andere Optik dar, als die "normalen" Merivas. Die dunklen Rückleuchten und das trapezförmige Endrohr sehen einfach spitze aus. Der Sound ist brummig und weicht in etwas höheren Drehzahlen (mehr als 4.000 U/min natürlich erst einmal nicht 😉) einem kernigen Klang. Verwunderlich finde ich persönlich- steht man an der Ampel, dann hört und spürt man von dem Motor nichts.. absolut nichts. Ohne Radio und Klima kann man den Motor nicht orten- empfinde ich als sensationell- ebenso keine Vibration durch den Motor- der Drehzahlmesser steht wie angeklebt auf ca. 800 U/min. Das ist mir so noch bei keinem unserer Autos aufgefallen.

Vor der abendlichen 130 KM Testfahrt, bei der ich auch mal hinters Lenkrad durfte 🙂, habe ich schnell noch ein Photo geschossen, welches aber leider wegen der Dunkelheit eher einem Suchbild ähnelt.. sorry dafür.. am WE werde ich einige Photos schiessen, und sie in unter "Meiner!" einstellen.

So, Motor gestartet und den 1. Gang eingelegt, hier empfinde ich das 6 Gang Getriebe als weltklasse gegenüber meinem F40, welches deutlich hakeliger ist und mehr Geräusche macht, aber das ist ein bekanntes Problem bei den Vectras. Das Anfahren und beschleunigen erfordert einen sanften Gasfuss- der OPC beschleunigt schon bei leichtem Gaspedaleinsatz sehr stark- das kannte ich auch vom Golf IV VR6- dort beschleunigte der Motor in jedem Gang unten herum stark, man wartet dann subjektiv auf eine gleichmässige weitere Beschleunigung, die dann aber nicht stattfindet- es wird auch bei mehr Gas Einsatz nicht schneller. Das liegt wohl daran, dass die Opel Techniker bei der Auslegung der drive by wire und Drosselklappen anfänglich eine überproportionale Öffnung der Klappen bevorzugen, die dann bei weiterem drücken des Gaspedals langsamer öffnen. Dies macht auf jeden Fall einen sportlichen Eindruck und passt zum OPC.

Die Recaro Sitze sind für normalgewachsene ein echtes Highlite, bei mir, etwas breiter gebaut und 1,88 m groß sind sie dann am Limit, was die Bewegungsfreiheit und die Oberschenkelauflage angeht. Die Recaros, die ich aus meinen Audi S Modellen kenne sind weiter geschnitten, auch die Multikontursitze in meinem Dienstwagen Vectra sind weiter geschnitten, bieten aber nicht so einen hohen Seitenhalt in Kurven. Der Innenraum wirkt für mich subjektiv besser verarbeitet als die Vor-Facelift Modelle. Kombieniert mit der Carbon-Optik ein echter Augenschmaus. Weiteres Highlite- das Lenkrad und der Schaltknüppel... ich glaube besser geht es nicht- der dicke Kranz mit den Ausformungen liegt perfekt in der Hand, ebenso wie der Schaltknüppel. Das haben die Opel Leute wirklich gut hinbekommen.

Was ich allerdings als negativ bewerte sind die folgenden Punkte- der Blinker-/ Wischerhebel wirkt extrem billig und labil.. die passen nicht wirklich in das Erscheinungsbild vom Rest des Wagens. Ebenso ist der Griff der Handbremse aus billigem Kunststoff, so zumindest mein Eindruck im dunklen. Auf jeden Fall wirkt er sehr hart und nicht griffig- allerdings benutzt man ihn ja auch recht selten, somit kann man damit durchaus leben. Ein Ledergriff mit blauen Nähten würde die Sache abe sehr positiv abrunden. Ebenso empfinde ich den extrem leisen Blinker als Problem, weil man immer zweifelt, ob er betätigt ist- klar sieht man im Cockpit den Pfeil, aber das Gehör spielt eine wichtige Rolle im Strassenverkehr. Kann man den evtl. lauter programmieren oder gibt es ein anderes Relais? Letzter Punkt, der mir bis jetzt aufgefallen ist, der Tacho lässt sich nicht auf den ersten Blick ablesen- das erfordert wohl Übung und Erfahrung. Ansonsten ist die Innenverarbeitung tadellos. Weiter so, Opel!

Was die Fahreigenschaften und die Fahrfreude angeht, so kann ich nur sagen, dass der Meriva OPC sich sehr sportlich bewegen lässt, Grund hierfür das doch recht straffe Fahrwerk und die 17" Räder. Kurven uns gestellte Ausweichmanöver finden fast ohne Seitenneigung statt, so dass ich denke, dass die Stabis gegenüber anderen Modellen auch deutlich im Durchmesser gewachsen sind. Der Motor hängt sehr gut am Gass, nach 130 KM auf dem Tacho sind wie mal mit 2/3 Gas und knapp 5.000 Umdrehungen etwas zügiger bis Tacho 170 gefahren- aber keine Sorge, ich kenne mich mit Neuwagen und Motoren aus, nicht dass jetzt die über das Einfahren eines Neuwagen diskutiert wird- ich halte mehr davon, die Maschine mit wechselnden Gaspedalstellungen und Drehzahlen einzufahren, als nur immer allzu zaghaft. Das hat bei zig Neuwagen bis dato ohne Probleme und Einschränkungen funktioniert. Subjektiv zieht der Motor auch bei oberen Drehzahlen wirklich locker durch, ohne angestrengt oder zugeschnürt zu wirken. Ebenso keine erhöhten Vibrationen oder Laufgeräusche. Lediglich der Sound des Auspuffs wird sportlicher- aber so gehört sich das auch für einen OPC.

Über 150 KM haben wir im Mittel bis dato 9,6 Liter verbraucht, wie erwähnt mit Stadt und auch mal Beschleunigungen auf der BAB. Das finde ich geht für die Vollausstattung und dem daraus resultierendem Mehrgewicht gegenüber der Basis voll in Ordnung. Schön wäre, wenn Opel für die Turbo Modelle eine Öltemperatur anbieten würde- gerade der kleine 1,6 Liter zeigt schon nach sehr kurzer Fahrt auch bei aussen Temperaturen um die 0°C eine Kühlwassertemperatur von 90°C an. Aus Erfahrung würde ich sagen, dürfte das Öl gerade mal bei 50 - 60° liegen und die Viskosität des Öls ist nicht optimal... verleitet doch der Merri dazu immer etwas mehr Gas zu geben als nötig 🙂 Aber ich habe Frauchen schon aufgeklärt, dass sie noch etwas mit dem Gas warten muss, wenn die Wassertemperatur auch schon bei 90° angelangt ist- ebenso den Motor niemals heiß abstellen und ebenso noch ein paar Sekunden warten, vor dem Abstellen.

Alles in allem möchte ich Opel ein großes kompliment aussprechen- es fängt mit dem Mut an, in der Fahrzeugklasse ein 180 PS Exemplar auf die Beine zu stellen, geht weiter über die hervorragende Motor und Getriebe Charackteristik bis hin zur sportlichen Abstimmung und der wirklich guten Verarbeitung. Meine Frau hat sich vom ersten Kilometer in die kleine Knutschkugel verliebt, und ich bin ebenso begeistert!! Applaus, Applaus!

Weitere Photos werden folgen, nach dem Wochenende. Ich hoffe mein Bericht ist Euch nicht zu lange geworden und ich nerve Euch nicht!

Ein schönes Wochenende!

97 Antworten

@schraxx1977 Tolles Deutschland ?!?!?

Ich fahr seit ca 31 Jahren regelmäßig nach Frankreich und seit 14 Jahren mit meinem eigenen Fahrzeug.

Ich kann mich noch sehr gut an Zeiten erinnern, wo regelmäßig nach der Grenze (Rückfahrt) der Spruch fiel: "Endlich - man merkt doch gleich das wir in Deutschland sind". Gemeint war damit die Beschaffenheit der Straßen, die in Deutschland um Längen besser war.

Heute ist es genau umgekehrt. Die Stecke Saarbrücken-Mannheim z.B. ist an vielen Stellen derart schlecht, dass ich gar keine Lust habe dort viel schneller zu fahren als in Frankreich erlaubt ist.

Wenn das so weitergeht haben wir in einigen Jahren die schlechtesten Autobahnen der ganzen EU - dürfen aber als einzige Vollgas fahren. Tolles Deutschland !!!

Ich wohne in Berlin da brauchst mir nix zu sagen. Mit Fahrwerk fällt man von ein Schlagloch ins nächste.

Mal was anderes- habe gegoogelt und auch bei ebay nix gefunden- gibt`s eigentlich einen OPC Schlüsselanhänger? Hab da nichts aber auch gar nichts gefunden.

Vielen Dank- hab den Tipp auch drüben im Vectra Forum erhalten- und direkt bestellt! 😁

Jetzt fehlt Frauchen nur noch der Klappschlüssel! 😉 Aber auch der ist in Arbeit...

Hallo zusammen!

Ich steh mitten in der Kaufentscheidung, und da es der Meriva OPC auch in die "Endrunde" geschafft hat, brauch ich noch 2, 3 Erfahrungswerte:

1. Verbrauch:
auf spritmonitor.de werd ich nicht richtig schlau. Kann man den Meriva OPC tatsätlich mit den 7,8l (CH-Limite: 130 AB, Land 90) fahren oder sind das theoretische Fantasiewerte (Turbo läuft, Turob säuft)?

2. Bereifung:
Gibt es tatsächlich nur gerade eine Alu-Felge, die auf dieses Modell mit der OPC-Bremsanlage passt?

3. Mehrkosten:
Ist gegenüber dem "normalen" Meriva mit Mehrkosten zu rechnen (z.B. Servicekosten, Zündkerzen, Bremsbeläge, etc.)?

4. Turbolader:
Ich hab bei den Dieseln schon von ein paar defekten Turboladern gehört? Gemäss meinem FOH gibts beim Meriva OPC noch keine Erfahrungswerte. Weiss da jemand was hierzu bzw. hinsichtlich der Lebensdauer?

Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von samyr_99


1. Verbrauch:
auf spritmonitor.de werd ich nicht richtig schlau. Kann man den Meriva OPC tatsätlich mit den 7,8l (CH-Limite: 130 AB, Land 90) fahren oder sind das theoretische Fantasiewerte (Turbo läuft, Turob säuft)?

Zu den Prospektwerten wurde folgendes im letzten ARD-Ratgeber gesendet, nachzulesen hier:

http://www.swr.de/ratgeber-auto/archiv/2006/09/23/index3.html

"Denn die Verbrauchsangaben der Hersteller sind Laborwerte. Ermittelt auf dem Rollenprüfstand nach einem genormten Ablauf, dem Neuen Europäischen Fahrzyklus. Das macht die Ergebnisse vergleichbar.

Rund zwanzig Minuten dauert der Test. Die Fahrzeiten sind genormt: 13 Minuten Stadtfahrt, knapp 7 Minuten Überland. Beschleunigung und Schaltpunkte sind genau vorgegeben. Und weil die Autoindustrie beim Verbrauch gut dastehen will, wird das Fahrzeug auf die speziellen Anforderungen beim Prüfstandstest ausgelegt.

Martin Rempfer vom ADAC Technikzentrum erklärt:

„Deswegen wird am Auto optimiert. Speziell auf diesen Test hin. Das gilt für Kraftstoffpumpe, das gilt für den Motor selber, das gilt für Ölpumpe, das gilt für den Abgasstrang, also den Auspuff und andere Bestandteile. Das ist für das Testergebnis gut.“

Doch mit den realen Verkehrsbedingungen hat das oft wenig zu tun. Beispiel Geschwindigkeit: Im Europäischen Fahrzyklus wird maximal 120 km/h gefahren und das nur für wenige Sekunden. Auch starke Beschleunigung kommt im Zyklus nicht vor."

Gruesse,
crystalfan

Antworten in Deinem Text...

Zitat:

Original geschrieben von samyr_99


Hallo zusammen!

Ich steh mitten in der Kaufentscheidung, und da es der Meriva OPC auch in die "Endrunde" geschafft hat, brauch ich noch 2, 3 Erfahrungswerte:

** Wer sind denn die anderen Kandidaten? Kann doch eigentlich nur artfremd sein- in der Klasse mit der Praxistauglichkeit gibt es doch nichts vergleichbares!

1. Verbrauch:
auf spritmonitor.de werd ich nicht richtig schlau. Kann man den Meriva OPC tatsätlich mit den 7,8l (CH-Limite: 130 AB, Land 90) fahren oder sind das theoretische Fantasiewerte (Turbo läuft, Turob säuft)?

** Wir liegen z. B. bei gut 11 Litern- aber 90% Stadt und der OPC wird nicht warn. Oder andersrum- BAB Fahrten wo man es krachen lässt. realistisch würde ich sagen, bei normaler Fahrt kommst Du mit 10 Litern hin, evtl. knapp drunter. Kommt halt aufs Fahrprofil an- wobei ich die Meinung vertrete- kauf ich mir ein Spaßmobil, schaue ich nicht auf 1 oder 2 Liter.

2. Bereifung:
Gibt es tatsächlich nur gerade eine Alu-Felge, die auf dieses Modell mit der OPC-Bremsanlage passt?

** Es wird wohl mehrere geben, aber Voraussetzung sind wohl mindestens 16" (Winter). Er hat doch schöne 17" serie. Daran würde ich nichts ändern!

3. Mehrkosten:
Ist gegenüber dem "normalen" Meriva mit Mehrkosten zu rechnen (z.B. Servicekosten, Zündkerzen, Bremsbeläge, etc.)?

** Der normale Service wird wohl ähnlich sein. Bremsbeläge und Scheiben, die dann alle 60 - 80 TKM fällig werden dürften etwas teurer sein. Ebenso die Versicherungseinstufung- wobei ich nicht weiß, wie es in der Schweiz aussieht!

4. Turbolader:
Ich hab bei den Dieseln schon von ein paar defekten Turboladern gehört? Gemäss meinem FOH gibts beim Meriva OPC noch keine Erfahrungswerte. Weiss da jemand was hierzu bzw. hinsichtlich der Lebensdauer?

** Kommt auf die Pflege an- Turbos benötigen optimale Schmierung- also Wagen warm fahren bevor Du Gas gibst und ebenso nicht nach Volllastfahrt heiß abstellen, sondern die letzten KM ruhig fahren. Das wars auch schon. Dann ist auch die Dauerhaltbarkeit gegeben.

 

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