[Video] ABS gegen 'normale' Bremsen
Hi,
hier mal ein kleines Video von YouTube - 2 Honda CBF500, einmal mit und einmal ohne ABS. Schon ein unterschied, nicht?
http://youtube.com/watch?v=f0DPenyvomU
mfg
69 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Alle diese Systeme machen uns ja glaubend, dass sie unsere persönlichen Defizite und Fahrfehler ausgleichen können und die Physik überlisten.
Echt ? Also micht nicht. Ich denke wenn man sich ein bisschen schon mit dem Thema beschäftigt, sollte man wissen, dass es nur um Hilfe geht, falls es mal kritisch wird.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
So haben das die Leuts dann auch oft im Kopf und brennen in Bereichen rum, die sie ohne nicht mal kratzen würden - das evtl. Sicherheitsplus ist damit wieder dahin. Sicherheit beginnt im Kopf! Und zwar in dem des Fahrers, nicht des Bikes....
Klar beginnt Sicherheit im Kopf. Genau deshalb ist ABS ja auch gut, weil man sich keine Sorgen über eventuelles Blockieren der Reifen machen muss. Wer rasen will, dem ist es egal ob er ABS hat oder nicht.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Ähnlich wie bei den mörderguten Fahrwerken heutiger Sportler.. wundert mich nicht die Bohne, dass damit viele wie Chrom beschreibt abfliegen. Das Bike kann noch, sie schon lange nicht mehr.... will sagen, man fühlt sich da ganz fix noch im grünen Bereich, obwohl man schon eine Weile über dem persönlichem Limit ist. Wirds dann kritisch... keine Chance.
Das BESTE was ihr euch in Punkto Sicherheit "antun" könnt, sind wirklich regelmässige Trainings statt Carbonauspuff, ABS und Co.
Wenn´s DANACH noch für die Gimmicks langt und ihr das alles noch zu brauchen glaubt... auch gut 😉
Jop. Aber gegen ABS spricht das nicht, vor allem weil heutzutage z.T. auch garnicht (viel) mehr kostet...
Falls es für manche Leser nicht eingängig genug war:
Ich habe weder für noch gegen ABS im dogmatischen Sinne gesprochen.... im Gegensatz zu manch anderem 😉
Ich habe all (!!) diese Systeme nur mal von der kritischen Seite angeleuchtet 🙂
Denn wer glaubt, es gäbe ein Schnitzel das nur zwei "goldene" Seiten hat (und nicht eine dunklere halt auch)....
Aber ich werde mal kurz zwei typ. Highlights anschneiden:
Zitat:
Echt ? Also micht nicht.
Tjo, danke für das Argument! Genau da liegt die Würze nämlich, da man es (wie ich ja geschrieben habe) oft gar nicht merkt, wenn die Technik hilft... und damit dem Irrglauben unterliegt, es läge gerade am eigenen Können, man sich mithin in per se sicheren Bereichen bewegt.
Zitat:
Genau deshalb ist ABS ja auch gut, weil man sich keine Sorgen über eventuelles Blockieren der Reifen machen muss. Wer rasen will, dem ist es egal ob er ABS hat oder nicht.
Siehste, genau das mein ich *gg*.... keine Sorgen machen. Und mit "Rasen" hat das gar nix zu tun, die polarisierende Polemik können wir uns hier sparen ^^
Und lieber BoyScout, ich glaube fast, Du hast meinen Beitrag nicht ganz durchdacht, sagen wir es mal so.... Geh mal etwas weniger emotional und dogmatisch an das Thema ran, kann nie schaden.
Nur ein Gedanken am Rande: Was meinst Du, wieviele Leute z.B. mit einem ABS beim Wirken des selbigen vor lauter Schreck über das Geratter von der Bremse runter sind und wo gegen geeiert sind? Dass sich alle Menschen mit den Systemen befassen, sie mal testen usw. ist eine völlig unrealistische Annahme.... der überwiegende Teil kauft/fährt ein Auto, hat evtl. den Prospekt studiert und das war´s aber auch.... s.o.
Mal ein Beispiele der "eingeflösten Sicherheit" noch....
Die ersten Quattros wurden ja bekannterweise von Journalisten reihenweise auf Testfahrten zerblasen... vorwärts war enorm, aber beim Bremsen... Heute in Verbindung mit Stabilitäts- und Traktionssystemen sieht man nicht von ungefähr bestimmte Fzg. bei Regen oder Schnee deutlich schneller als die Masse fahren. Das Fahrzeug lässt sich gefühlt (!!) durch diese Systeme einfach problemlos so bewegen und täuscht "alles unter Kontrolle" vor. Da es den meisten Fahrern dadurch gar nicht bewusst ist, dass sie sich in Bereichen bewegen, die deutlich mehr Fahrkönnen erfordern als sie haben, schlagen sie dann ggf. auch deutlich heftiger ein. Wohlgemerkt: Ein Fahrer wie z.B. Walter Röhrl könnte das Fahrzeug durchaus auch ohne diese "Fahrassistenzsysteme" so bewegen.... er hätte aber auch die Fähigkeiten, im Grenzfall richtig zu agieren.
Selbstredend kompensieren diese Systeme in einem gewissen Grad fahrtechnische Defizite des Fahrers und das ist (wäre) auch durchaus sinnvoll, solange sich der Fahrer in Bereichen bewegt, in denen er auch ohne freiwillig bleiben würde. Es ist aber leider nun mal so, dass wir mit diesen Systemen die Bereiche anders fühlen und daher nicht selten einfach falsch einschätzen, mithin uns aus diesem pers. Bereich rausbewegen.
Es wäre auch sehr realitätsfremd zu glauben, dass das Wissen um die Technik im eigenen Fzg. keinen Einzug in den Kopf hält, mithin auch hier die Risikoeinschätzung verändert, mithin das Fahrverhalten.
Und daher auch mein Fazit in meinem vorigen Post.
Und ich persönlich wäre wesentlich glücklicher, alle Moppedhersteller legen bei einer neuen Kiste ein Fahrertraining drauf (das würde mE deutlich mehr maximale Schräglagen verhindern, als jedes andere System 😉
Einigen wir uns also darauf, dass die Vorteile der Fahrassistenzsysteme häufig durch das Verhalten des Anwenders wieder "kompensiert" werden. 😉
@emotional und dogmatisch:
Dass ein ABS so ziemlich das Optimum an Bremsleistung herausholt und zudem deutlich mehr, als ein Ottonormalfahrer im Alltag sicher auf die Straße bringt, das ist für mich einfach eine Tatsache. Wer da mit Rennfahrervergleichen kommt, hat da m.E. etwas den Blick für die Realität verloren.
Was Ottonormalfahrer nun damit anstellt, DAS steht dann auf der anderen Seite des Schnitzels 😉
Kann ich mit leben 😉
Das mit der Bremsleistung ist aber trotzdem so nicht ganz richtig. Der hüpfende Punkt am ABS ist, dass ein Fahrzeug lenkbar bleibt 😉
Geschenkt 😁
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Das ist ja wieder ein Thema, das sich nach langer Zeit mal wieder lohnt zu lesen!
Also ich seh das eigentlich kaum anders wie tec-doc, chrom und einige andere!
Zitat:
Dass ein ABS so ziemlich das Optimum an Bremsleistung herausholt und zudem deutlich mehr, als ein Ottonormalfahrer im Alltag sicher auf die Straße bringt, das ist für mich einfach eine Tatsache.
Die Tatsache stimmt, aber nur solange keine Kurve in Sicht ist!
Zitat:
Wer da mit Rennfahrervergleichen kommt, hat da m.E. etwas den Blick für die Realität verloren.
In die Kurve geht jeder mit Schräglage, da muss man kein Rennfahrer sein! Und da ist ABS nunmal ein Risikofaktor. Man muss nichtmal selbst Schuld haben, wie oft schneiden Autos die Kurve dermassen, das man ins Schwitzen kommt!
Man sollte nicht die Krassen Beispiele heranziehen, das ist einfach zu EINFACH!
Gibt zu viele Situationen die fürs Pro und Contra sprechen.
Und das sich zuviele Hirnlos drauf verlassen ist ebenso eine Tatsache, wie das solche Systeme bei Regen auf gerader Strecke nen deutlichen Vorteil haben!
Für mich "persönlich" ist ABS nur interessant, wenn es Abschaltbar ist!
In diesem Sinne, gute unfallfreie Fahrt egal ob mit oder ohne ABS.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Tjo, danke für das Argument! Genau da liegt die Würze nämlich, da man es (wie ich ja geschrieben habe) oft gar nicht merkt, wenn die Technik hilft... und damit dem Irrglauben unterliegt, es läge gerade am eigenen Können, man sich mithin in per se sicheren Bereichen bewegt.
Wenn das ABS eingreift, merkt man das doch. Wenn das ABS regelt, kommt bei mir z.B. ein bestimmtes Geräusch und die Bremskraft wird halt am jeweilgen Reifen kurz vermindert.
Was definierst du als sicheren Bereich ?!
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Siehste, genau das mein ich *gg*.... keine Sorgen machen. Und mit "Rasen" hat das gar nix zu tun, die polarisierende Polemik können wir uns hier sparen ^^
Das meinst du eben nicht. Du sagst ABS haben heißt, dass die Leute dann ohne Kopf durch die Gegend fahren und denken, egal ob ich einen Fehler mache ABS wirds richten. Deshalb kann ich auch immer am Limit fahren.
Ich meine dagegen, dass du beim Bremsvorgang, wenn mal eine Gefahr auftritt (egal wodurch), nicht mit der Angst an die Bremse gehst, "Oh nein, gleich blockierts, lieber nicht zu stark in die Eisen gehen". Mal etwas vereinfacht ausgedrückt ..
Deshalb nochmal das Fazit von
Zitat:
Original geschrieben von Börnybärchen81
Mein persönliches Fazit dazu:
Wer es versteht mit dem Motorrad-ABS umzugehen, für den isses eine große Hilfe und Unterstützung, weil er versteht, WIE es wirkt und WANN es eingreift. Aber wer blind drauf vertraut, nur weils in der Maschine eingebaut ist, wird wahrscheinlich böse aufs Fressbrett fallen...
Natürlich gibt es Leute, die mit ABS denken, sie können sich alles erlauben. Aber die werden dann auch schnell eines besseren belehrt...
hi, ich glaube, wenn ich als moppedanfänger in einer brenzligen situation + mieses wetter im stadtverkehr überreagiere, dann wär ich heil froh, dass abs diesen fehler korriegieren würde. das alleine wäre es mir schon wert. und ich denke mal, bremsen in schräglage hat wenig mit blockierenden vorderreifen zu tun. deswegen würde ich auch nie auf die idee kommen, abs in schräglage als "vorteil" anzusehen. dann fahr ich in eine kurve lieber vorsichtiger. abs ersetzt auch kein fahrerisches können, dass ist ja wohl auch klar.
Zitat:
Original geschrieben von snassni
und ich denke mal, bremsen in schräglage hat wenig mit blockierenden vorderreifen zu tun. deswegen würde ich auch nie auf die idee kommen, abs in schräglage als "vorteil" anzusehen.
Weil das auch kein Vorteil vom ABS ist, sondern ein riesen Nachteil^^
Entschudligung, dass ich eure Grundsatzdiskussion unterbreche, aber ich habe mal eine technische Frage:
Warum ist ein ABS- System in Schräglage als Nachteil anzusehen?
Funktioniert die Bremse im Normalbetrieb nicht wie eine Bremse ohne ABS? Hat es eine andere Verhaltens- bzw. Funktionsweise, sodass dies in der Schräglage als Nachteil anzusehen ist?
Zitat:
Warum ist ein ABS- System in Schräglage als Nachteil anzusehen?
Zitat:
Original geschrieben von Chrom666
Vertraut man zB dem Irrglauben das man mit ABS auch in Kurven bremsen kann weil ja die Räder nicht blockieren wird man sich über das Aufstellmoment wundern und stumpf geradeaus irgend wo reinsemmeln. Übrigens, unterschätztes Aufstellmoment ist eine durchaus häufige Unfallursache, egal ob mit ABS oder ohne.
Das ist doch kein Nachteil von ABS ?! Nur weil manche Leute das ABS falsch einschätzen kann man doch nicht sagen, ABS ansich ist schlecht oder es gehört zu den Nachteilen dieses Systems ?!
Zitat:
Nur weil manche Leute das ABS falsch einschätzen kann man doch nicht sagen, ABS ansich ist schlecht oder es gehört zu den Nachteilen dieses Systems ?!
Schon richtig - Falsche Einschätzungen, aufgrund des Vertrauens auf diese elektronischen Helferlein, können natürlich nicht den Helferlein an sich angelastet werden. Fälle, in denen tatsächlich die Sasteme selbst zur Unfallursache wurden, gibt es zwar auch einige (im KfZ Bereich), aber i.d.R. ist es die Fehleinschätzung der Fahrer, die eventuelle Nachteile bei den Systemen hervorruft...
Zitat:
Original geschrieben von F1Re_05
Das ist doch kein Nachteil von ABS ?! Nur weil manche Leute das ABS falsch einschätzen kann man doch nicht sagen, ABS ansich ist schlecht oder es gehört zu den Nachteilen dieses Systems ?!
Na, das ABS in Motorrädern nur schlecht ist und keine guten Seiten hat, behauptet ja auch keiner. Aber es ist nur dann gut und hilfreich, wenn man weiß, wie es arbeitet und reagiert, wann es eingreift und wie es sich auf das
spezielle Fahrverhalten bei einem Motorrad in der jeweiligen Fahrsituationauswirkt.
Es ist eben nicht so einfach, wie im Auto (Anker werfen und glücklich sein), sondern stellt u. U. den Motorradfahrer vor (neue) Fahrsituationen, mit denen er in dem Moment vielleicht nicht unbedingt gerechnet hätte. Hierzu zählt u.a. das schon mehrmals angesprochene Aufstellmoment in Kurven, oder der pulsierende Bremshebel oder Bremspedal, evtl. längerer Bremsweg auf trockener Straße usw. Desweiteren bleibt z.B. Sand oder Split in Kurven diesselbe Gefahrenquelle wie sie auch schon ohne ABS ist. Das Rad blockiert vielleicht nicht, aber wegrutschen tuts trotzdem! ABS kann die Physik nicht überlisten.
Ich kann das nicht so gut erklären, wie ich gern wollte, aber ich glaub man versteht was ich meine.
Gruß
Jetzt mal ernsthaft...wie sehr verlängert das ABS den Bremsweg?
5cm, wie weiter oben beschrieben?
Und das war immer noch ein Beispiel von einer voll konzentrierten Vollbremsung unter kontrollierten Bedingungen.
Und jetzt bitte nicht wieder mit Rennfahrern argumentieren 😉
Zitat:
Hierzu zählt u.a. das schon mehrmals angesprochene Aufstellmoment in Kurven
...das Aufstellmoment in Kurven ist mit ABS das gleiche wie ohne...
@ BoyScout
Wenn jemand bremsen kann, hat er mit ABS in etwa den gleichen Bremsweg wie ohne. Warum? Weil er dann immer kurz vor der Blockiergrenze, und somit auch außerhalb des ABS-Regelbereiches bleibt. Der Unterschied des Bremsweges zwischen guter Bremsung (dafür brauchts noch keinen Rennfahrer) und Bremsung im ABS-Regelbereich kann aber durchaus einige Meter betragen. Nur - wer kann schon gut bremsen? Ich konnte es, bis zum ersten Fahrertraining, zumindest nicht zu 100% (und kanns vermutlich immer noch nicht). Und einem ungeübten Fahrer, der nicht gescheit bremsen kann, hilft vermutlich auch ABS nix, da er bei dem Gerattere am Bremshebel vor Schreck selbigen vermutlich gleich wieder los lässt (bei Einführung des ABS im Auto musste die Leute sich ja auch erstmal dran gewöhnen, dass sie nun, trotz des komischen Gezittere am Pedal, nun einfach voll reintreten müssen).
Aber das ist doch eh alles wischi waschi hier.
Im Endeffekt beibt es, wie so vieles, ne Glaubensfrage.
Soll sich ABS zulegen, wer es will, verkehrt ist es sicher nicht. Spätestens bei System wie drive by wire oder so nem Zeug, wo ein nicht richtig tickender Rechner theoretisch selbstständig ne Vollbremsung fabrizieren, oder noch links lenken könnte, wo ich aber nach rechts will - is bei mir aber Schluss mit lustig. In (oder auf) so ne Kiste würden mich keine zehn Pferde bringen...
naja, irgendwann werden wir wohl nicht mehr drum rum kommen...