"Todesraser"

Mercedes

Hallo an alle,

aus aktuellen Anlass (Beginn der Gerichtsverhandlung) würde ich gerne eure Meinung bezüglich Berichterstattung, Indizien, späteres Urteil, usw. hier hören.
Im Juli 2003 hatte sich hier ein wirklich interessanter Thread mit vielen Beiträgen und Meinung bezüglich des Unfalls gefunden.
Ich würde mich freuen, wenn wir hier wieder so einen regen Meinungsaustausch hätten und verschieden Sichtweisen aufgezeigt werden würden.

Viele Grüße
Lomax

471 Antworten

Hi zusammen,

muß mich als stiller Mitleser auch mal zu Wort melden...
Wie es scheint haben ja einige Leute den Bericht gestern gesehen. Eines ist mir allerdings unverständlich: Der "Zeuge", der überholt wurde, hat doch gesagt, er würde sich bei Autos auskennen. Wenn er also so in den Rückspiegel geschaut hat, daß er die Form der Scheinwerfer erkennen konnte, daß nachdem er überholt wurde die Form der Auspuffrohre genau beschreiben konnte, warum kann er dann nicht sagen um welche Karosserieform es sich handelte? Ich denke man muß doch unterscheiden können, ob es ein 2-türiges Coupe oder eine 4-türige Limousine (S-Klasse des Teamleiters) oder gar ein SL war. Die Autos unterscheiden sich doch sehr deutlich, insbesondere das CL-Coupe mit seiner charakteristischen Dachform. Irgendwie ging das zumindest aus dem Bericht nicht hervor - oder ich hab's nicht wahrgenommen.

Um eines deutlich zu sagen, ich finde es sehr traurig und absolut unnötig was da auf der Autobahn passiert ist, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß es sich bei "turb-Rolf" um ein Bauernopfer handelt...

So jetzt Ihr wieder...

Tommy

@ all

Es macht keinen Sinn, den Ablauf des damaligen Unfalls nochmal zu diskutieren.
Es geht hier eher darum, inwiefern ein bis dato unbescholtener Mensch aufgrund zweifelhafter Indizien verurteilt werden kann.

Grüßle
Frank

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA


@ all

Es macht keinen Sinn, den Ablauf des damaligen Unfalls nochmal zu diskutieren.
Es geht hier eher darum, inwiefern ein bis dato unbescholtener Mensch aufgrund zweifelhafter Indizien verurteilt werden kann.

Grüßle
Frank

Genau. Musste mal gesagt werden. Danke.

Monty

Zitat:

Original geschrieben von Tommyimnetz


Der "Zeuge", der überholt wurde, hat doch gesagt, er würde sich bei Autos auskennen.

Frag mal abends am Stammtisch in der Kneipe "wer sich bei Autos auskennt" - und stelle dann eine gezielte Frage... 😉

Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen... 😉

Zitat:

Original geschrieben von Monty_75


Zu diesem Zwecke zog ich Robert Hoyzer heran, nicht, weil seine Schuld ebenso bewiesen ist (Hoyzer hat definitiv gegen das Gesetz verstoßen, q. e. d.), sondern weil auch sein Gesicht und seine Vita durch die Presse mehr als breit getreten wurde.

Monty

Es gibt die unterschiedlichsten Ursachen dafür, dass Menschen eine traurige Berühmtheit in der Öffentlichkeit erlangen.

Das geht von z.B. tragischen Umständen aus, in die jeder einmal verwickelt werden kann, wie z.B. hier Turbo-R., unabhängig davon, ob was dran ist, oder nicht,

bis zu systematischem Betrug, Mord und Totschlag.

Das eine mit dem anderen, wie auch immer, in Zusammenhang zu bringen ist nicht nur nichts, es ist das Letzte.

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA


@ all

Es macht keinen Sinn, den Ablauf des damaligen Unfalls nochmal zu diskutieren.
Es geht hier eher darum, inwiefern ein bis dato unbescholtener Mensch aufgrund zweifelhafter Indizien verurteilt werden kann.

Grüßle
Frank

und nochmal 1000% zustimmung.

meine meinung und pers. erfahrung reg. zweifelhafter indizien: JA, absolut. das geht schneller wie man papp sagen kann.

es reicht heutzutage absolut wenn sich 2 einig sind einem dritten die hölle auf (gerichts-) erden zu bereiten - sind die anschuldigungen auch noch so absurd.

@monty - nix für ungut. auch zu deinen ausführungen absolute zustimmung.

Nun ich finde es völlig legitim, wenn das Thema aufgrund des gestrigen Fernsehbeitrages nochmals "hochkommt"…. handelt es sich in der Sache doch um alltägliches Verkehrsunwesen.

Ich habe den Bericht leider nicht von Anfang an gesehen, aber das was ich gestern sah, hat mich doch schon irritiert.

So gab die gezeigte Sichtweise schon einige starke Zweifel an der Schuld des Rolf. Der Vorgesetzte, mit ähnlichem Auto (lt. Zeugen, die sich nie 100% sicher sein können) unterwegs, mit seltsam zusammengereimten Fahrtenrechnungen ausgestattet ???.

Zeugen, die zu Aussagen gedrängt wurden, zu denen sie nicht 100pro standen.

Autokennzeichenteile, an die in "Trance" erinnert, nur teilweise zu dem Wagen des Rolf passend.

usw. usw.

Das es sich bei der Aburteilung um ein Baueropfer handeln kann ist dadurch leicht möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich.

Was mir aber ebenfalls unangenehm aufstößt, ist die Tatsache, dass es den alltäglichen Rasern, Dränglern und Abdrängern "straffrei" um so besser ergeht nur weil es bei deren täglich unkommentierten Rowdytums weniger medienwirksame Todesopfer gibt und dadurch kaum öffentliches Medieninteresse zu bestehen scheint.... schlimm ist es, wenn einer von Denen der tatsächliche Täter ist und munter weitermacht .... seit der Tat, seit den unnötigen Toten, seit dem Urteil wird allgemein nicht umgänglicher gefahren, oder?

Q

quattro

ich verstehe deine argumente rasern betreffend, nicht ganz.

in einer art und weise zu rasen wie sie z.b. vor gut 10 jahren hier möglich war ist doch gar nicht mehr drin - zumindest nicht sehr lange.

nicht nur wegen der verkehrsdichte sondern auch wegen dem immer dichter werdenden netz der verkehrsüberwachung. dazu noch die verschärften gesetze und der sogenannte "raser" geht schneller zu fuß wie er gucken kann.

mann sollte stattdessen eher von rücksichtslosem fahren sprechen. wie von vorpostern bereits gesagt ist auf schwächere rücksicht zu nehmen - bin ich voll mit einverstanden. nicht aber mit der tatsache das für die meisten in dem hier vorliegenden fall noch nicht mal ansatzweise die mitschuld der getöteten in frage kommt und derartige verkehrsteilnehmer jeden tag auch eine enorme gefahr für die allgemeinheit darstellen - dieses aber völlig unter den teppich gekehrt wird.

Das Problem der zunehmenden Verkehrsdichte und des zunehmen Individualismus der Einzelnen passt auf der Straße halt nicht zusammen. Und wem Rücksicht völlig fremd ist, schaut auch selten in den Rückspiegel. So sieht derjenige weder, ob sich einer nähert und vorbei möchte, noch ob sich hinter ihm ein Unfall ereignet hat.

Erzähl mir bitte nicht, Rasen wäre kaum noch möglich. Raser gefährden Andere grade wegen der kaum möglichen freien Fahrt. Raser sind nicht die, welche sehr schnell fahren, wo es möglich und erlaubt ist. Es sind die, welche eine ungemessen hohe Geschwindigkeit dort durchsetzten wollen, wo dies nur mit Gefährdung Anderer machbar ist.

Es gibt Leute, die meinen eine Ente kann nicht rasen ... selbst dann nicht, wenn sie in einer Spielstraße mit 100km/h gegen die Laterne brettert.

Verkehrsüberwachung ... hm die stetig steigende Zahl der Verkehrsverfehlungen spricht irgendwie nicht für "Raser gehen schneller zu Fuß ...." und lassen deshalb die Raserei.

Die Mitschuld ... darüber habe ich keinen Ton verlauten lassen ... haben vielleicht auch die Eltern der Frau Mitschuld; hätte sie ihrer Tochter eine Fahr- und Unfallsicherere S-Klasse spendiert, statt dass die Frau in einem Kleinwagen sitzen musste, wäre der Unfall vielleicht weniger schwer gewesen . Hat der Kleinwagenhersteller Mitschuld (fehlendes ESP)..... wo ist hier also überall eine "Mitschuld" zu finden

Was meinst Du mit "derartigen Verkehrsteilnehmern" ? Welche, die voller Absicht in den Straßengraben fahren, weil Sie es nicht besser können. Nein, ich denke nicht, dass Du dass meinst

Q

Zitat:

Original geschrieben von Dig555


mann sollte stattdessen eher von rücksichtslosem fahren sprechen. wie von vorpostern bereits gesagt ist auf schwächere rücksicht zu nehmen - bin ich voll mit einverstanden.

Wobei du selbstverständlich davon ausgehst, dass du auf den Straßen in dem Fall die Rolle des wohlwollenden Rücksichtsvollen einnehmen wirst, richtig?

Das ist halt der verhängnisvolle Irrtum, dass der Raser - du nicht, denn nach eigener Darstellung bist du ja der große Souverän - sich überschätzt und Unschuldige in sein generiertes Risiko einbezieht.

Also, lieber Dig555, so wie du dich darstellst, wäre es schön, wenn du erkennst, dass deine Souveränität eine unbeholfene Unerfahrenheit ist.

Ich jedenfalls werde auf dich Rücksicht nehmen, in bestimmten Grenzen.

Gruß, Tempomat

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


Nun ich finde es völlig legitim, wenn das Thema aufgrund des gestrigen Fernsehbeitrages nochmals "hochkommt"…. handelt es sich in der Sache doch um alltägliches Verkehrsunwesen.

Ich habe den Bericht leider nicht von Anfang an gesehen, aber das was ich gestern sah, hat mich doch schon irritiert...

Hmmm....

Der Beschuldigte wurde nach dem Bericht durch die bösen Medien und die bösen Reporter, die nur an Auflage aber nicht an Gerechtigkeit interessiert sind, vorverurteilt und dann mit unzureichenden Beweisen endgültig verurteilt...

... kann sein ...

Und der Bericht selber?
Der stammt nicht von Reportern und das Fernsehen gehört nicht mehr zu den Medien und der ist jetzt nicht in Frage zu stellen, sondern die unabänderliche, filmgewordene Wahrheit???

Den Unterschied zwischen Medienbericht und Medienbericht hab ich irgendwie noch nicht ganz begriffen... 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Tempomat


Wobei du selbstverständlich davon ausgehst, dass du auf den Straßen in dem Fall die Rolle des wohlwollenden Rücksichtsvollen einnehmen wirst, richtig?
Das ist halt der verhängnisvolle Irrtum, dass der Raser - du nicht, denn nach eigener Darstellung bist du ja der große Souverän - sich überschätzt und Unschuldige in sein generiertes Risiko einbezieht.
Also, lieber Dig555, so wie du dich darstellst, wäre es schön, wenn du erkennst, dass deine Souveränität eine unbeholfene Unerfahrenheit ist.
Ich jedenfalls werde auf dich Rücksicht nehmen, in bestimmten Grenzen.

Gruß, Tempomat

wäre nett wenn du mich mit deinem gutsherren artigen geschwafel nicht belegst du hellseherischer halbgott der strasse, der gerechtigkeit und der foren...

@ JerryCLK

Damals wurde seitens des Spiegels und anderer Medien ebenfalls Kritik an den sehr seltsamen Prozeßen geübt.

Der gestrige Dokumentarfilm hat den Vorfall nochmals aufgerollt und, zumindest für mich, neue Details präsentiert.

Ich persönlich habe damals (kann man nachlesen) bereits Zweifel geäussert und bin nach dem gestrigen Film noch mehr davon überzeugt, dass hier was nicht stimmt und Herr Fischer als Zugeständnis ans "Volk" auf dem heiligen Altar der Gerechtigkeit geopfert wurde.

Grüßle
Frank

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA


@ all

Es macht keinen Sinn, den Ablauf des damaligen Unfalls nochmal zu diskutieren.
Es geht hier eher darum, inwiefern ein bis dato unbescholtener Mensch aufgrund zweifelhafter Indizien verurteilt werden kann.

Grüßle
Frank

Da geb ich dir recht!

Ich für meinen Teil denke das die Verurteilung nur "so hart" erfolgen musste da eine Frau mit ihrem Kind gestorben ist (egal ob es evtl. sogar ihr fehler war).

Aber versetzt euch mal in die Lage von dem Fahrer... Ihm wurde der Tod von 2 Menschen auf die Schultern gelegt, ganz Deutschland hat davon erfahren.

Der Mann ist doch fertig mit seinem Leben. In seinen Job wird er sicher nicht mehr zurückfinden und auch im Alltag werden ihn die Leute sicher etwas anders ansehen.

Da tut mir der Mensch einfach nur leid. Ich persönlich glaube auch das er garkeine so grosse Schuld hat. Schuld war für mich vielmehr die abgelenkte Fahrerin.

Gruß

Sebo

Zitat:

Original geschrieben von Dig555


wäre nett wenn du mich mit deinem gutsherren artigen geschwafel nicht belegst du hellseherischer halbgott der strasse, der gerechtigkeit und der foren...

Danke für deine Titulierungen bis auf den Gutsherrn, damit kann ich nicht dienen.

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