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"scharfe" Nockenwelle, Zündfolgekrümmer...

Themenstarteram 15. Dezember 2002 um 15:44

Hallo alle mitsammen...

Ich bin ziemlich neu in der Welt des Motoren-Tuning und hätte da mal eine Frage...

Und zwar: Was bringt eine "scharfe" Nockenwelle, ein Zündfolgekrümmer und "spezial" Vergaser... Ich meine das sie Mitsammen mehr Leistung bringen ist mir schon klar... Aber Wie?

Würde mich sehr freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

Danke im Vorraus

Chris

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12 Antworten

Eine schärfere Nockenwelle bringt andere Überschneidungen der Ein- und Auslassventilsteuerung. Eine stärkere Gasfüllung des Brennraums wird durch ein höher und länger geöffnetes Einlassventil erreicht und damit eine höhere Leistung. Meistens erhöht man bei Verwendung einer entsprechenden Nockenwelle die Verdichtung (meist durch Schmiede-Kolben, die auch Kolbenkippern entgegenwirken - oder Planen des Zylinderkopfes). Man muß aber darauf achten, dass man eine nockenwelle wählt, mit der ein Fahren im normalen Strassenbetrieb weiter möglich ist, weil der Leerlauf immer höher (und unrunder) wird, je spitzer die Steuerzeiten der Nocke werden - von den Abgaswerten wollen wir jetzt gar nicht erst reden.

Gleichzeitig sollte man den Zylinderkopf optimieren (Flowbench) und die Ventile bearbeiten lässen, sodass ein optimaler leistungsfördernder Gasfluss entsteht. Der ist bei schärferen Nockenwellen im V8-Bereich aber oft nur noch mit statischen anstatt hydraulischen Liftern und Rollerkipphebeln möglich. Und da die Steuerzeiten bei höheren Drehzahlen möglichst gleich bleiben sollten, ist ein verstärkter Steuerkettenkit zu empfehlen oder stattdessen gleich eine komplette Zahnradsteuerung. Auch an eine verbrennungsfördernde lestungsstarke Zündung, die entsprechende Drehzahlen verkraftet, muss gedacht werden (z.B. PerTronix!).

Aber wo Leistung entstehen soll, muss ja erst einmal oben was rein und später unten was raus! Deshalb verwendet man z.B. einen 4-fach Edelbrock- oder Holley-Vergaser, der vom Typ her zum Leistungsspektrum und der Motorgrösse passen muss und eine entsprechende gasfluss- und somit leistungssteigernde Ansaugspinne (meist aus Aluminium = gewichtssparend).

Mit "Zündfolgekrümmer" (?) meinst du wahrscheinlich einen Fächerkrümmer (header), der dann in Verbindung mit einer im Durchmesser und Gasfluss grösser dimensionierten Auspuffanlage (Achtung, auf genug Staudruck achten - laut heisst nicht unbedingt stark!) für den leistungsgünstigen Abfluss der verbrannten Abgase sorgt.

Das sind so die grundsätzlichen Dinge. Wenn Du noch weitergehende Fragen hast, lass es mich wissen. Ich gebe gerne meine Tuning- und Rennsporterfahrungen weiter.

Harold

www.All-American.de

www.USAutoparts.de

www.PerTronix.de

Themenstarteram 17. Dezember 2002 um 9:14

Danke!

 

Danke Harold!!!!

Dacht nicht das ich so schnell eine so detailierte Information bekomme!

Darf ich fragen woher du dein ganzes Fachwissen hast?

Chris

Ich habe zu meinen aktiven Rennsportzeiten teilweise selber meine Motoren getunt und wenn man sich mit dem Thema intensiv beschäftigt, bekommt man im Laufe der Jahre schon so einiges mit. Ausserdem sammle ich Klassiker und schau immer mal wieder in Motoren hinein und dann kitzelt es mich oft, daran etwas zu verbessern, weil man mit einem geschulten Auge gleich die Möglichkeiten sieht. Das kommt dann letztendlich auch meinen Kunden zugute.

Harold

www.All-American.de

Themenstarteram 17. Dezember 2002 um 12:56

Verstehe!

Also da hab ich ja Praktisch glück gehabt gleich an so einen Profi zu kommen!

Darf ich dann gleich noch etweas Fragen?

Ich bin am Überlegen mir einen Chevi Camaro Z-28 BJ 1982 zu kaufen... Ich bin zwar früher schon mal einen FireBird Bj 87 gefahren, der leider durch einen Parkschaden buchstäblich vernichtet wurde... (Besoffener Typ mit 80 sachen ungebremmst in mein geparktes Auto) Aber nun fahre ich schon seit langem einen Rover 420D... unheimlich "fade" Kiste, aber sehr zuverlässig... Und jetzt habe ich schon irgendwie bedenken meinen 4 Jahre alten Wagen gegen 21 Jahre alten zu "tauschen"...

Wie sieht das eigentlich mit der Verlässlichkeit eines so alten fahrzeugs aus? Ich meine ich bin noch Student, verdiene zwar nebenbei gutes Geld als Systemadministrator, aber ständige Reparaturen kann ich mir glaube ich nicht leisten...

Wenn es Dir um (die grundsätzlich wirklich vorhandene) Verlässlichkeit eines solchen Autos geht, musst Du beim Kauf die entsprechend sorgfältige Auswahl treffen, will sagen: das Auto muss aus guter Hand kommen, wo es peinlichst gepflegt, gewartet und geliebt wurde. Gerade Camaros gehen oft durch Hände von Leuten, die (oft aus Geldmangel) keinen Wert auf Pflege legen. Das rächt sich dann irgendwann. Leider meistens beim nächsten Besitzer. Nimm am besten jemand zur intensiven Begutachtung mit, der richtig Ahnung hat und schau dir auch den Besitzer gut an bzw. lass dir erzählen, was er so alles mit dem Auto gemacht hat. Wenn er schon damit prahlt, was für schöne Burnouts man damit hinlegen kann und weitere Horrorgeschichten, dann am besten Finger weg!

Harold

Themenstarteram 17. Dezember 2002 um 21:22

Also eigentlich wie bei jedem Autokauf...

Würde mir ja auch z.B. keinen 3er BMW von jemanden kaufen der mir erzählt wieviel Paar Reifen er damit verheizt hat...

Außerdem würde ich mir den Wagen (Camaro) von einem Händler kaufen der sich auf Amerikanische Wagen, vorwiegend Oldtimer, spezialisiert hat und der eigentlich einen sehr guten Ruf hat...

Würde auch auf Motor und Getriebe 1 Jahr Garantie bekommen... Bin bei so etwas aber trotzdem sehr vorsichtig da ich mich beim Gebrauchtwagen kauf mal sehr "angschmiert" habe... -> Eine Woche nach dem Kauf Motorschaden... Áber aus Fehlern wird man ja bekanntlich klug... Und deshalb bin ich jetzt eher vorsichtig... Ja und danke nochmals für deine Hilfeleistung!!!!!

Hallo Harold,

habe gerade die Deine ausführliche erste Antwort gelesen. Jetzt folgende Frage: Die Sache mit dem Staudruck... man hört und liest (auch in der Fachliteratur) ständig was anderes. Ich kenne Staudruck nur von Zweitaktern, wo mangels Ventilen der Gaswechsel über Schwingungen vor und nach dem Brennraum gesteuert wird.

Aber beim Viertakter ??? Wozu muß eine Auspuffanlage einen definierten Strömungswiderstand haben ? Hat das was mit der Ventilüberschneidung zu tun (naiv ausgedrückt: damit nicht zuviel Frischgas mit in den Auspuff gedrückt wird) ? Das man durch abstimmen der Gasschwingungen (Fächerkrümmer) in begrenzten Drehzahlbändern was rausholen kann, weiß ich. Aber wozu der Staudruck ?

Gruß

Christian

Hallo Christian

Streng genommen brauchst Du keinen Staudruck. Die Auspuffanlage muß vom Rohrdurchmesser her gewährleisten das die Brennkammer ordnungsgemäß leergesaugt wird (sog Scavenging Effekt). Ist das Rohr zu dünn stauen sich die Abgase und der Kolben muß gegen verbrannte Abgase ankämpfen (leistung runter) Ist das Rohr zu dick verlangsamt sich die Abgasgeschwindigkeit und der Scavenging effekt reißt ab (keine Leistung mehr unten rum)

Da bei einem Straßenauto ein breites Leistungband gefordert wird wäre der optimale Rohrdurchmesser mit steigender Drehzahl immer größer. Deshalb Dämpfer mit minimalem Gegendruck (1 bis 2 psi) um die Power untenrum zu halten. Obenrum ist gar kein Dämfer am besten.

MfG Bergmann

Die aktuelle Honda Fireblade arbeitet beispielsweise mit einer Art Walze in den Krümmern, um den Staudruck je nach Drehzahl zu optimieren.

(Die variable Airbox-Geometrie gibt es hingegen schon länger)

Gruß Dominik

Tja, da zeige ich mich überrascht und brauche nichts mehr hinzuzufügen.

Harold

www.All-American.de

@ 72 Duster: Und falls doch noch was unklar ist, vor nem guten 1/2 Jahr hatten wir dies Thema ausführlich diskutiert.

Versuche es mal mit der Suchfunktion.

Vieleicht hast du ja Glück, war wirklich sehr lehrreich.

 

Swinger

Alles klar, vielen Dank an alle. Ich such denn mal !

Schöne Feiertage!

Christian

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