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(Erst) Leasing - Selbständig und wie weiter?

Themenstarteram 31. März 2016 um 15:53

Hallo,

bin seit knapp zwei Jahren selbständig und möchte mir ein neues Auto zulegen. Bisher stand das Thema Leasing für mich nicht zur Debatte, ich habe aber nach knapp 20 Jahren VW (Golf, Passat, Touran) schlichtweg keine Lust mehr, länger als 50.000 km ein Auto zu fahren, da die Reparaturkosten in keinem Verhältnis mehr stehen. Ständig geht irgendwas kaputt und wenn ich die Werkstattkosten zusammenrechne, die ich in den vergangenen Jahren abgedrückt habe, dann bekomm ich echt einen Hals.

Gehöre eigentlich nicht zu jenen, die ein Auto nur 3-4 Jahren fahren und es dann wieder tauschen, aber nach der letzten dicken Werkstattrechnung hab ich beschlossen, dass ich kein Auto mehr kaufe, sondern eine Alternative brauche.

Ich fühle mich bei dem Gedanken ein Auto "nur" leasen noch etwas unsicher, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Bekannte und mein Steuerberater liegen mir aber seit Beginn meiner Selbständigkeit in den Ohren, dass sich Leasing definitiv lohnen würde. Allein weil ich die Leasingrate zu 100% als monatliche Betriebskosten steuerlich geltend machen kann.

Ich habe schon ein paar Fahrzeuge konfiguriert, preislich finde ich da vieles sehr reizvoll, aber dennoch habe ich mich noch nicht dazu durchringen können, die Sache ins Rollen zu bringen.

Besonders das Thema Schäden am Fahrzeug und Rückgabe machen mir Sorgen. Da kursieren immer wieder Horrorgeschichten, dass man sehr viel Nachzahlen muss, wenn man sein Fahrzeug zurück geben will. Und dass es sehr viele verdeckte Kosten und viel Kleingedrucktes gibt, die die schöne niedrige Rate am Ende doch zu einer teuren Angelegenheit werden lassen.

Was mir vorschwebt wäre ein Vertrag mit einem fixen monatlichen Betrag, wo alles drin ist (auch Werkstattkosten). Ich kann als Selbständiger keine unangenehmen Überraschungen gebrauchen.

Und wie ist das mit dem Zwang, eine bestimmte Versicherung abzuschließen. Darf ich die Gesellschaft frei wählen oder bekomme ich die "aufs Auge gedrückt".

Erfahrungsberichte von Leasingnehmern sind sehr willkommen. Ich hoffe, ich habe mich nicht zu ungenau ausgedrückt.

Herzlichen Dank

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@1234fire schrieb am 31. März 2016 um 17:53:03 Uhr:

 

...

Ich fühle mich bei dem Gedanken ein Auto "nur" leasen noch etwas unsicher, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Bekannte und mein Steuerberater liegen mir aber seit Beginn meiner Selbständigkeit in den Ohren, dass sich Leasing definitiv lohnen würde. Allein weil ich die Leasingrate zu 100% als monatliche Betriebskosten steuerlich geltend machen kann.

...

Ob gekauft oder geleast, letztendlich kannst du immer nur die Kosten geltend machen, die dir auch tatsächlich entstanden sind. Wo soll der Unterschied sein, ob ich (beispielsweise) 12*200 Euro Leasinggebühren oder 12*200 Euro Abschreibung geltend mache?

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13 Antworten
am 31. März 2016 um 16:45

Zitat:

@1234fire schrieb am 31. März 2016 um 17:53:03 Uhr:

 

Besonders das Thema Schäden am Fahrzeug und Rückgabe machen mir Sorgen. Da kursieren immer wieder Horrorgeschichten, dass man sehr viel Nachzahlen muss, wenn man sein Fahrzeug zurück geben will. Und dass es sehr viele verdeckte Kosten und viel Kleingedrucktes gibt, die die schöne niedrige Rate am Ende doch zu einer teuren Angelegenheit werden lassen.

Ich kann nur meine Erfahrungen schildern und diese sind insgesamt gut. Ich lease vor allem aus dem Grund, dass ich kalkulierbare Kosten habe, das ist mir wichtig, weil ich 60 tkm pro Jahr fahre. Horrorgeschichten habe ich bisher noch nie erlebt - immerhin habe ich in den letzten Jahren für meine Frau und ich sieben Fahrzeuge geleast. Die Rückgabe war stets fair und nachvollziehbar. Steinschläge und Kratzer, die ein Auto nach 160 tkm oder mehr nun mal hat, wurden mir nie in Rechnung gestellt. Ich wüsste nicht, welche verdeckten Kosten es sonst noch geben sollte.

Zitat:

Was mir vorschwebt wäre ein Vertrag mit einem fixen monatlichen Betrag, wo alles drin ist (auch Werkstattkosten). Ich kann als Selbständiger keine unangenehmen Überraschungen gebrauchen.

Wenn Du ein Auto für drei Jahre least, kannst Du m. E. die Inspektionen auch selbst zahlen. Ich habe die noch nie in den Leasingvertrag inkludiert. Selbst bei meiner Kilometerleistung muss ich lediglich alle 4 -5 Monate zum Service, außerordentliche Werkstattaufenthalte gab es bei meinen BMW nie.

Zitat:

Und wie ist das mit dem Zwang, eine bestimmte Versicherung abzuschließen. Darf ich die Gesellschaft frei wählen oder bekomme ich die "aufs Auge gedrückt".

Davon habe ich noch nie etwas gehört. Ich wähle meine Versicherung nach meinen Vorstellungen. Es versteht sich, dass Du eine VK abschließt - das würde man aber bei einem Neuwagen sowieso tun.

Gruß

Der Chaosmanager

Hohe Nachzahlung kennt man höchstens beim Restwert - Leasing, weil man da je nach Vertrag die deutlich zu optimistisch kalkulieren Restwerte, die zu einer niedrigen Rate geführt haben, am Ende unter Umständen ausgleichen muss.

Zitat:

@1234fire schrieb am 31. März 2016 um 17:53:03 Uhr:

 

...

Ich fühle mich bei dem Gedanken ein Auto "nur" leasen noch etwas unsicher, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Bekannte und mein Steuerberater liegen mir aber seit Beginn meiner Selbständigkeit in den Ohren, dass sich Leasing definitiv lohnen würde. Allein weil ich die Leasingrate zu 100% als monatliche Betriebskosten steuerlich geltend machen kann.

...

Ob gekauft oder geleast, letztendlich kannst du immer nur die Kosten geltend machen, die dir auch tatsächlich entstanden sind. Wo soll der Unterschied sein, ob ich (beispielsweise) 12*200 Euro Leasinggebühren oder 12*200 Euro Abschreibung geltend mache?

Zitat:

@Nr.5 lebt schrieb am 1. April 2016 um 08:30:04 Uhr:

Zitat:

@1234fire schrieb am 31. März 2016 um 17:53:03 Uhr:

 

...

Ich fühle mich bei dem Gedanken ein Auto "nur" leasen noch etwas unsicher, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Bekannte und mein Steuerberater liegen mir aber seit Beginn meiner Selbständigkeit in den Ohren, dass sich Leasing definitiv lohnen würde. Allein weil ich die Leasingrate zu 100% als monatliche Betriebskosten steuerlich geltend machen kann.

...

Ob gekauft oder geleast, letztendlich kannst du immer nur die Kosten geltend machen, die dir auch tatsächlich entstanden sind. Wo soll der Unterschied sein, ob ich (beispielsweise) 12*200 Euro Leasinggebühren oder 12*200 Euro Abschreibung geltend mache?

Richtig. Wenn ein Steuerberater pauschal behauptet, Leasing wäre steuerlich immer günstiger, sollte man an seiner Qualifikation ernsthafte Zweifel hegen.

am 1. April 2016 um 7:50

Zitat:

@DerBasse schrieb am 1. April 2016 um 07:53:57 Uhr:

Hohe Nachzahlung kennt man höchstens beim Restwert - Leasing, weil man da je nach Vertrag die deutlich zu optimistisch kalkulieren Restwerte, die zu einer niedrigen Rate geführt haben, am Ende unter Umständen ausgleichen muss.

Richtig, der Vollständigket halber möchte ich ergänzen, dass es in meinem Fall stets um Kilometerleasing ging.

Nach meiner Kenntnis bieten die Herstellerbanken in Deutschland auch nur noch Kilometerleasing an. Restwertleasing findet sich eher bei freien Leasinggesellschaften.

Gruß

Der Chaosmanager

Leasing ist für Selbständige IMMER sinnvoll, WENN man häufig VORZEITIG das Auto wechselt und den Vertrag nicht wie vereinbart z.b. 36 Monate laufen lässt, sonder z.b. nach 27 Monaten einen anderen Wagen least.

Wie ist das mit der Abschreibung, die ist doch fix und weicht man ab, dann muss man den Erlös wiederum versteuren als Einnahme?

Ist die Abschreibung für Autos nicht fix 5 Jahre?

Mein Steuerberater früher, hatte erst gesagt egal wie finanziert, es sind Betriebskosten. Nach Eröterung meines Verhaltens wurde mir dann aber zum Leasing geraten.

am 1. April 2016 um 9:07

Zitat:

@benprettig schrieb am 1. April 2016 um 10:57:15 Uhr:

Leasing ist für Selbständige IMMER sinnvoll, WENN man häufig VORZEITIG das Auto wechselt und den Vertrag nicht wie vereinbart z.b. 36 Monate laufen lässt, sonder z.b. nach 27 Monaten einen anderen Wagen least.

Gerade bei vorzeitigem Ablösen wird Leasing i. d. R. recht teuer. Insofern ist dieses Argument für mich nicht schlüssig. Letzendlich ist es ein Rechenexempel. Eine vorzeitige Ablösung könnte m. E. nur dann sinnvoll sein, wenn aufgrund einer deutlich höheren Kilometerleistung eine hohe Nachzahlung zu erwarten wäre und diese Nachzahlung durch eine frühere Ablösung geringer ausfallen würde.

Zitat:

Wie ist das mit der Abschreibung, die ist doch fix und weicht man ab, dann muss man den Erlös wiederum versteuren als Einnahme?

Wenn man z. B. linear abschreibt, dann steht das Auto nach drei Jahren mit einem Restwert von 50 % in den Büchern. Je nach Kilometerleistung dürfte ein Auto nach drei Jahren auch nicht viel mehr erlösen. Nur dann, wenn man mehr erlösen würde, hätte man einen außerordentlichen Ertrag. Erlöst man weniger, hat man einen steuermindernden außerordentlichen Aufwand.

Zitat:

Ist die Abschreibung für Autos nicht fix 5 Jahre?

Nach derzeitigem Stand sind es im Regelfall 6 Jahre.

Zitat:

Mein Steuerberater früher, hatte erst gesagt egal wie finanziert, es sind Betriebskosten. Nach Eröterung meines Verhaltens wurde mir dann aber zum Leasing geraten.

Genau so sollte es sein. "Nach Erörterung meines Verhaltens" verstehe ich so, dass Dich Dein Steuerberater beraten hat und keine pauschale Aussage getroffen hat.

Gruß

Der Chaosmanager

Das Wechseln von Fahrzeugen hat erst einmal nichts mit der Steuer zu tun.

Die Rechnung ist ganz einfach:

Im Endeffekt läuft es immer auf eine ganz einfach Rechnung hinaus: Kaufpreis - Verkaufspreis = tatsächliche Kosten.

Hast du mehr abgeschrieben als die tatsächlichen Kosten, hast du Gewinn und musst den versteuern.

Hast du weniger abgeschrieben, dann hast du einen Verlust und kannst den geltend machen.

Kaufpreis 50.000 - Verkaufspreis 20.000 = 30.000 Kosten.

Hast du 40.000 abgeschrieben, musst du 10.000 Gewinn versteuern,

hast du 20.000 abgeschrieben, kannst du 10.000 Verlust (Kosten) geltend machen.

Leasing macht die Kosten halt gut planbar und man hat als Gewerbe kein Problem mit der Verwertung hinterher (Stichwort Gewährleistung).

Wenn man sein Auto aus welchen Gründen auch immer regelmäßig wechseln will, ist Finanzierung meist auch nicht so ideal.

Einige Steuerberater stehen wohl so auf Leasing bzw empfehlen es oft, weil einige Mandanten ansonsten ihre gesamte Liquidität verbrauchen und dann keine Rücklagen mehr haben. Das Geld in etwas so wenig wertstabilem wie einem Auto zu binden, ist unter Umständen weniger gut.

Es stimmt allerdings, dass Pauschalierungen zu kurz greifen.

Leasing hat auch Nachteile. Man muss immerhin seine Fahrleistungen ziemlich genau abschätzen können, was in bestimmten Branchen kaum möglich ist bzw man auch gern zu hoch schätzt und dann unnötig Puffer mitbezahlt.

Zitat:

@DerBasse schrieb am 1. April 2016 um 13:54:35 Uhr:

 

Einige Steuerberater stehen wohl so auf Leasing bzw empfehlen es oft, weil einige Mandanten ansonsten ihre gesamte Liquidität verbrauchen und dann keine Rücklagen mehr haben. Das Geld in etwas so wenig wertstabilem wie einem Auto zu binden, ist unter Umständen weniger gut.

Danke, guter Beitrag. Das dürfte erklären, warum sich draußen im Volk hartnäckig die Sch....hausparolen halten, dass man bei Leasing "alles absetzen" kann und so. Ob es sinnig ist, hängt aber eben zu sehr von der eigenen Situation ab (Liquidität, Ertrag, Gewohnheiten, Wünsche usw.).

Grüße

SpyderRyder

Manch einer meint auch, dass die Eigenkapitalquote dann besser aussieht. Eigentlich sollte sich jeder Banker auch alle langfristigen Verbindlichkeiten anschauen und würde Leasing etc dann eh sehen.

am 1. April 2016 um 14:14

Zitat:

@DerBasse schrieb am 1. April 2016 um 15:46:10 Uhr:

Manch einer meint auch, dass die Eigenkapitalquote dann besser aussieht.

Das sind dann die selben "Spezialisten", die durch trickreiche Sale-and-Lease-back Aktionen die Eigenkapitalquote durch die Verringerung der Bilanzsumme aufhübschen wollen ... :D

Gruß

Der Chaosmanager

Höchstwahrscheinlich. :D

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