"Discoraser" - was kann man machen?
Hi,
also wie im anderen Thread bereits angekündigt, hier die Diskussion um die sogenannten "Discoraser", also jene halbstarken, die abends nach der Disse (u.U. gut angetrunken) den drei Mädels im tiefergelegten Polo zeigen müssen, wie schnell sie um die Kurve gegen einen Baum fahren können.
Was kann, was soll man dagegen machen?
Es wurde ja schon vieles angedacht: "Vorm Discobesuch Führerscheine einsammeln und hinterher erst nach Alkoholtest wieder ausgeben." war einer davon.
Meine Meinung zu dem Thema: Der ganzen Problematik kann man nicht wirklich beikommen - wenn überhaupt, dann nur durch verschärfte Polizeikontrollen an Freitagen und Samstagen an den Ausfahrten der entsprechenden Lokalitäten.
Wie steht ihr dazu?
Gruß
Ralle
146 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von oink
Wenn die Verbote keiner kontrolliert, dann können wir sie uns auch schenken, und müssen nicht Millionen andere Bürger bestrafen...
Die Dummen und Hirnlosen sollten nicht anfangen die Regeln und Gesetze zu bestimmen...
In diesem Sinne.
genau das ist auch 100%ig meine meinung.....und das bringt es auf den punkt....
Hallo? Schlüssel abgeben? Bald muss man sich vorsorglich verhaften lassen, weil man ja in den nächsten Stunden jemanden umbringen könnte, oder was?
Die 60 in Baustellen sind allerdings oft, weil die Auffahrten keine Beschleunigungsspuren mehr haben - und von 0 auf 80 auf 10m ist selbst mit nem PKW heftig, nen LKW steht da dann ne Stunde...
MfG, HeRo
Ich denk auch, das die Mädels die schlau sind sich ein Taxi nehmen und nicht mit Poloproleten mitfahren. (nichts gegen Polo-Fahrer)
Und wer doch mit fährt, dann tuts mir Leid, um die Bäume. Man kennt ja seine Pappenheimer. Also ich wüßte wem ich vertrauen kann, das er nicht getrunken hat und wem nicht. Bei mir persönlich gilt 0,0.
Zitat:
Original geschrieben von tino27
dann tuts mir Leid, um die Bäume.
und um die armen feuerwehrmänner, die dann nachts um 3uhr aus dem schlaf gerissen werden, weil der pipser geht....
Bei einer Disco Nacht sind viele Euros schnell verpulvert.
Wer Geld zum Saufen hat, der hat sich auch ein paar Euros fürs Taxi zurückzubehalten.
Entweder Alkohol oder Autofahren - für beides gleichzeitig habe ich kein Verständnis - auch wenn man nach einer tollen Disconacht nette Mädels kennengelernt hat.
Wenn mehrere zusammenlegen kostet ein Taxi auch nicht die Welt.
Wer auch nicht angetrunken fährt wie ein wilder, nur um damit andere zu beeindrucken ist meiner Meinung nach nicht reif für einen Führerschein.
Der beeindruckendste Autofahrer (Autofahrerin natürlich auch 😉 ) ist für mich der, der gesund (ausgenommen Fremdverschulden, eine gute Reaktion kann nur bei voller Fahrtauglichkeit gewährleistet werden) aus seinem Auto wieder aussteigt. Nicht sein ganzes Leben wegen einer einzigen Party im Rollstuhl sitzt, oder auch tot ist.
Gruß Andi
Moin,
Merkt ihr etwas ?! Das Problem ist ... das von UNS keiner den typischen Discoraser versteht und nachvollziehen kann. Entweder weil er es echt nicht kann, oder weil er sich eventuell nicht outen will (Ich will hier niemandem was unterstellen).
Es wurde aber schon angedeutet ... der Punkt ist ... der vernünftige Mensch der ein Bier zum Essen trinkt und einen kurzen hinterher ... der dann noch 2-3 Stunden ins Kino geht, anschließend noch ne Cola trinken, gesittet Autofährt ... der ist im Normalfall kein Problem.
Das Problem sind diejenigen, die sich mit 1 Promille (oder mehr) erstrecht für den gottgleichgebohrenen Schumi-Nachfolger halten und dann erstrecht sehr aggressiv und unmöglich fahren. Das sind aber unter anderem AUCH Leute, die (selbst schon erlebt) nach 1 Bier auf keinen Fall fahren würden ... und sonst einen ziemlich gesitten eindruck machen und einen völlig normalen Fahrstil haben. Und dann hat man noch den pathologischen Raser, der eh immer DEUTLICH zu schnell fährt ... weil ja nie was passiert. Der fährt auch, wenn er 20 Bier intus hat. Und der "Quasialki" ... der fährt zwar besoffen nicht aggressiver als nüchterner ... ist sich aber selbst nicht mehr bewußt, das er gefährlich ist ...
Das Problem ist also m.E. ein gesellschaftliches Problem. Man ERKENNT den Discoraser nicht VORHER. Das ist unmöglich.
Hier hilft es auch nur wenig, wenn man einen Polizisten über den Discoparkplatz laufen läßt etc.pp., hier hilft es nicht, den Schlüssel abzugeben. Das sind Menschen ... die UNTERLAUFEN solche Maßnahmen, oder sie gehen denen am Arsch vorbei. Und "nur" mehr Polizeistreifen bringt auch nichts. Das erhöht zwar das subjektive Sicherheitsgefühl bei Anwohnern und Bürgern, garantiert aber absolut nicht, das der Polizist auch den betrunkenen Fahrer erwischt. Das Geheimnis sind hier echt ... überraschende und gezielte Kontrollen. Pauschale Kontrollen bedeuten nur Kosten und Aufwand und stehen in keiner Relation zum Ergebnis. Doch ist es nicht so, das die meisten Discos verkehrstechnisch gut angebunden sind ?! Es ist also gar kein Problem schnell den Verkehrsfluss von einer Disco auf einen großen Parkplatz umzuleiten (Ideal direkt von den Ausfallstrassen). Und es ist sehr einfach diese Verkehrsflüsse zu erfassen und dann auch einzukassieren.
Der Punkt dabei ist ... den Bescheuerten kuriert man damit nicht prophilaktisch von seinem Problem, aber man zieht ihn aus dem Verkehr und erreicht hier unter Umständen einen "Lerneffekt durch Schmerz", wenn dem Menschen auch nicht klar wird ... das er sich falsch verhalten hat, sind ihm die Konsequenzen bekannt und es ist ihm über die real erlebte Konsequenz beizukommen. Denn eine EXTREM HOHE STRAFANDROHUNG ... die kratzt niemanden, der weiß, das die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ... mit hoher Wahrscheinlich deutlich unter seiner BAK liegt. Diese Wahrscheinlichkeit muss HOCH, die anderen Autofahrer KRATZEN einen doch gar nicht.
MFG Kester
So und nicht anders ist es, Kester!
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Es wurde aber schon angedeutet ... der Punkt ist ... der vernünftige Mensch der ein Bier zum Essen trinkt und einen kurzen hinterher ... der dann noch 2-3 Stunden ins Kino geht, anschließend noch ne Cola trinken, gesittet Autofährt ... der ist im Normalfall kein Problem.
Das Problem sind diejenigen, die sich mit 1 Promille (oder mehr) erstrecht für den gottgleichgebohrenen Schumi-Nachfolger halten und dann erstrecht sehr aggressiv und unmöglich fahren. Das sind aber unter anderem AUCH Leute, die (selbst schon erlebt) nach 1 Bier auf keinen Fall fahren würden ... und sonst einen ziemlich gesitten eindruck machen und einen völlig normalen Fahrstil haben.
Eben genau das ist das Problem!
Der Alkohol lässt uns unvernünftig werden, die Hämmschwelle sinkt.
Jemand der sich selbst sagt, das er niemals nie angetrunken Auto fahren wird, das selbst nach 2-3 Bier immer noch nicht tun würde, weils ihm selbst zu gefährlich ist.
Dieser jene sieht die Welt nach 10-15 Bier und 1-2 Promille ganz anders und tut das, was er eigentlich nicht tun wollte:
Er setzt sich besoffen ans Steuer...
Bitte nicht so sehr Verallgemeinern, Stefan Payne.
Also ich sehe das alles ähnlich, habe aber doch noch was anzumerken:
Wenn man nachts um 4 bei -3°C mit 2,5 Promille vor ner Disco steht, kann man wohl kaum noch einschätzen, wie der Fahrer noch fahren kann. Außerdem iss einem das egal, solange es warm ist und man schlafen kann.
Also selbst Schuld, wer sich zu so jemanden ins Auto setzt würde ich nicht sagen. Schuld ist IMMER der besoffene Fahrer...
Zur Lösung kann ich auch nur beitragen: Mehr Kontrollen! Ich fahre nun seit 5 Jahren und besuche regelmäßig Discos. Ich fahre einen auffälligen 3er BMW (tiefer, breiter usw...), bin 23 und wurde bis jetzt nur 1 (!!) mal auf Alk überprüft. Und das auch nur in Form ner Frage. Nix pusten oder so. Sollte ich nicht in die zielgruppe der Discoraser fallen?
Ich wohne übrigens auch auf dem land. Und hier sind null Kontrollen - nur an allen Ecken und enden Blitzer. Denn das bringt Geld. Der Staat ist nicht daran interessiert, die Straßen sicherer zu machen. Sonder nur am Geld. Der Beamte, der nachts um 3 Jugendliche kontrolliert, kostet ne Menge Geld. Die Radarfalle nicht. Und die ist auf ner schnurgeraden landstraße mit 70er limit wesentlich profitabler als die paar Bußgelder und eingezogenenen Führerscheine.
Und viele Jugendlich bei uns fahren auch betrunken und haben null einsehen, da ja ohnehin nicht kontolliert wird - Strafe ausgeschlossen. Warum sollte man dann nicht betrunken fahren, wenn man kein Einsehen hat?! Und selbst wenn man sich vornimmt ein Taxi zu nehmen - es ist kalt, das Taxi kostet Geld und am nächsten Morgen will man ja auch wieder sein Auto haben. Bei null Risiko erwischt zu werden fällt die Entscheidung nicht schwer...
Ich kann das mittlerweile auch ein wenig nachvollziehen - ich muss in sehr naher Zukunft meinen Führerschein abgeben, da ich eine Kreuzung bei stockendem Verkehr freimachen wollte. Ampel rot, Sekunde rum. Risoko für andere? Nahezu ausgeschlossen bei Schritttempo und verstopfter Kreuzung.
Und andere fahren besoffen und bekifft mit nicht eingtragenen Reifen etc rum und es passiert: nix. Risko? Recht hoch will ich doch meinen... Warum soll ich alles eintragen lassen? Nix trinken?
Ich machs nicht, weil ich bei genug Unfällen dabei war und an meine Leben, Leben anderer und vor allem 🙂 an meinem Auto hänge. Vll liegts auch an der guten Erziehung oder so. Ich weiss es nicht.
Vernunft wird in Deutschland im Straßenverkehr leider nicht hoch angesehen. Und wenn ich auf ner landstraße 130 fahre und nichts trinke, bin ich meiner Ansicht nach sicherer unterwegs als ein Fahrer, der 100 fährt und besoffen ist. Die Wahrscheinlichkeit für der erste Straftat belangt zu werden, ist wesentlich höher.
Ich wär für 0,0 mal mindestens in der Probezeit und mehr Akloholkontrollen. Das würde helfen...
PS Ich trinke nicht beim Fahren. Und möchte hier auch nicht Raserei oder sowas legitimieren. Ich habe lediglich versucht einen sinnvollen Vergleich zu finden 😉
@2young2die:
Du hast vollkommen recht mit dem was du sagst, nur in einem Punkt muss ich dir wiedersprechen:
Zitat:
Ich wär für 0,0 mal mindestens in der Probezeit und mehr Akloholkontrollen. Das würde helfen...
0 Promille ist schwer machbar, da der Körper im Extremfall schon eine natürliche BAK von 0,1Promille haben kann. Ausserdem denke ich, dass jemand, der sich z.b. 4 Jahre Probezeit erfreuen darf (und das geht schnell, kenne selber einige), dann nachdem er den FS schon einige Zeit hat sich kein kleines Bier trinken darf, wenn er fährt, nicht ganz verständlich. Ich denke eher dass man den Wert vielleicht bei 0,3 lassen sollte, dafür jedoch diejenigen, die über 0,3 oder 0,5 sind, stärker rausfischen sollte, ganz wie du sagtest...
Zitat:
Original geschrieben von 2young2die
Ich wär für 0,0 mal mindestens in der Probezeit...
Soweit ich mich erinnern kann, ist eine derartige Gesetzesvorlage im Moment in Berlin in der Diskussion...
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Soweit ich mich erinnern kann, ist eine derartige Gesetzesvorlage im Moment in Berlin in der Diskussion...
Hm, ist mir zwar an sich egal, da ich davon wohl nicht betroffen bin, aber es ist doch irgendwo pervers. Schon wieder eine einschränkung in einem Bereich, in dem es meines erachtens nichtig ist.
Wenn selbst die Leute hier im Forum das Problem da sehen, wo es ist (in den fehlenden Kontrollen), wieso ist dass dann nicht in der Politik möglich?
Ich glaube es geht wirklich langsam mehr ums Geld als um die Sicherheit...
Moin,
Genau ... das Problem ist nicht, das der Grenzwert für Alkohol zu hoch oder zu niedrig wäre. Es ist in der Tat egal, ob er 0.1, 0.2, 0.5, 0.7 oder auch 2 Promille ist/wär. Da die Wahrscheinlichkeit geschnappt zu werden so niedrig ist, ist der Grenzwert mal völlig egal. Und richtig ist auch, das die Polizeistreife die ohne Plan unspezifisch kontrolliert mehr Geld kostet, als sie Nutzen bringt (geht ja nicht nur darum, das sie Geld einspielt, sondern sie soll ja die Sicherheit steigern und das macht auch Präsenz zeigen). Nur durch speziell geplante Kontrollen, wo man die Zielgruppen auch erwischt ... kann man die Zielgruppe auch davon ÜBERZEUGEN das eine Gefahr besteht erwischt zu werden. Denn DAS ist als Quintessenz gesehen das größte Problem.
Der Staat schafft es nicht, bzw. nur sehr selten, seine eigenen Regeln zu kontrollieren und durchzusetzen. Wenn er das schafft, können wir im Zweifel noch über das Strafmaß reden. Die Grenzwerte halte Ich für akzeptabel, eine 0.0 Promille Grenze brauchen wir vermutlich echt nicht.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von 2young2die
Ich wär für 0,0 mal mindestens in der Probezeit und mehr Akloholkontrollen. Das würde helfen...
dann muss ich mich entscheiden.....entweder arbeiten gehen oder autofahren....
ein teufelskreis.......wenn man in einem labor arbeitet, das u.a. lösemittelbeständigkeiten von beschichtungen misst.....