"Abzockquote" im Berliner Osten eingeführt, richtig so?

Moin,

im Osten Berlins wurde eine sogenannte Quote für Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr eingeführt, siehe hier:

Zitat:

In Berlins Osten gibt die Polizei intern vor, wie viele Ordnungswidrigkeitenanzeigen im Straßenverkehr geschrieben werden sollen. Ein regelrechter Wettbewerb. Wer in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick mit dem Fahrrad, Auto, Roller, Motorrad oder auch zu Fuß unterwegs ist, muss damit rechnen, bei Verkehrsverstößen schneller von der Polizei per Bußgeld zur Kasse gebeten zu werden.

In der Direktion 3 ist eine Quote für Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr eingeführt worden – und die muss von den Beamten erfüllt werden. So sieht es ein internes Papier der Polizei vor, das dem Tagesspiegel vorliegt. Es lautet: „Ziele und Maßnahmenplan 2021“.

Demnach wird „zu allen Verstößen im Straßenverkehr direktionsweit die Fertigung von 113 076 Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen angestrebt“. Bis in die einzelnen Schichten werden die Zahlen heruntergerechnet.

Selbst Polizisten sprechen von „Abzocke“ und berichten von einem Wettbewerb, wer die meisten Anzeigen schreibt. Sogar bei der Beurteilung sollen Beamte, die die meisten Anzeigen aufnehmen, bevorzugt werden.

Einzelne Polizisten sollen etwa stundenlang an Kreuzungen mit Stoppschild stehen, die von der Haltelinie aus nur schwer einzusehen sind. Bei jedem Fahrzeug, das nicht punktgenau am Stoppschild halte, werde das Kennzeichen notiert – und zwar auf Masse, wie Beamte schildern.

Besagte Direktion 3 sieht das freilich anders:

Zitat:

Die Polizei bestätigt die internen Zielvorgaben, die es so nur im Osten der Stadt gibt. Die Direktion 3 habe es sich zum Ziel gesetzt, die „lokale Verkehrssicherheitsarbeit noch stärker in ihren eigenen Fokus zu rücken“. Dies geschehe über „angestrebte Richtgrößen“, diese seien keine starre Vorgabe, sondern diene den Polizisten „als Anhalt“.

Auch für ganz Berlin gebe es für die Verkehrssicherheitsarbeit „Zielverfahren“, doch die Direktion 3 habe in diesem Jahr das Anliegen, „einen konstanten, flächendeckenden Überwachungsdruck aufrechtzuerhalten, um den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmender zu gewährleisten“. Verkehrsgefährdendes Verhalten sei konsequent zu verfolgen und zu ahnden.

Die Zielquote wurde zusätzlich zur Vorgabe eingeführt, den Verkehr wegen der hohen Zahl an Abbiegeunfällen stärker zu überwachen. In der Direktion 3 werden im Schnitt pro Jahr 873 Opfer gezählt – bei 2900 Unfällen wegen verkehrswidrigem Abbiegen oder nicht beachteter Vorfahrt.

Daneben erinnerte die Polizei daran, dass 2020 in Berlin 50 Menschen bei oder nach Verkehrsunfällen gestorben sind, davon allein 15 in der Polizeidirektion 3. „Trotz eines zeitweise geringeren Verkehrsaufkommens infolge der Pandemie lag die Zahl der Verkehrstoten damit um 25 Prozent über dem Wert des Vorjahres“, erklärte ein Sprecher.

Eine Möglichkeit gegenzusteuern, sei das „konsequente Ahnden von nicht normengerechtem und somit potentiell verkehrsgefährdendem Verhalten im Straßenverkehr“. Dabei seien „das persönliche Gespräch, das Abwägen der Umstände“, aber auch das Anzeigen von Personen dem bloßen Notieren von Kennzeichen vorzuziehen. Doch nach Aussage von Beamten ist im Alltag eher das Gegenteil der Fall.

Quelle & kompletter Artikel

Was sagt die Motor-Talk-Gemeinde zu dem Sachverhalt? Ist der Begriff "Abzockquote" gerechtfertigt, oder handelt es sich um eine auch in dieser Form notwendige Maßnahme?

So long

Ghost

53 Antworten

Berlin hat sogar eine innerörtliche Autobahn 🙂

Ku(h)damm ... 😁

Um zum Thema zurückzukehren: wenn schon Abzockquote, dann gefälligst in Berlin Ost und Berlin West! 😉

Was oftmals garkeine echten Kreisverkehre sind, sondern "runde" Kreuzungen, so zumindest an der frankfurter Allee beim Springbrunnen, Siegessäule, das fürt oftmals zu verwirrung wenn die Ampeln ausfallen, da gelten keine Kreisverkehrsregeln...aber damit kommen die meisten nicht klar ...😁

Ist auch nichts neues... Großstadtverkehr ist Großstadtverkehr, da kann man auch Amsterdam, London, Rom, Paris ... nehmen.

Das sich das durchschnittliche Landei damit hoffnungslos überfordert fühlt, wenn die Übung fehlt ist doch normal. Autofahren besteht zu großen Teilen aus Automatiken die das Gehirn ablaufen lässt und wenn man aus seiner Kreisstadt mit nur 4 Ortseinfahrten, eine Fussgängerampel gewohnt ist, die Rushhour besteht aus 1 Ampelphase und 5 Autos die davor mal warten😁😁, kommt schnell der FATAL ERROR im Kopf, wenn die Reizüberflutung einer Karl-Marx-Allee in Neukölln auf einen einprasselt, oder es mal durch den Großen Stern geht....

Ich schrieb bereits der durchschnittliche Berliner hat die Strategie absolute Ruhe, siehe auch die Youtube Videos ein paar Antworten vorher😉, wenn er sich das täglich antuhen (muss?), ansonsten landet man wohl eher in einer Herzklinik ...😛

Ich merke schon, meine Satire wurde nicht verstanden. Vielleicht hätte ich anstelle der "..." ein paar Smilies setzen sollen.

Berlin hat (wenn überhaupt) nur sehr wenige Landstrassen, die üblicherweise Unfallschwerpunkte darstellen... daher ist der Vergleich von Berlin mit Bayern absoluter Blodsinn. Das wäre aus dem Folgesatz aber deutlich geworden.

Man suche bitte selbst:
Verkehrstote 2020:
München 19
Berlin 50

Verkehrsunfälle 2020:
München 44.972
Berlin 126.286

Quelle:
https://www.wochenanzeiger.de/article/235452.html
https://www.berlin.de/.../

Man sieht also deutlich, dass die Berliner viel weniger Unfälle haben... Oh Moment, ich Kennzeichne meine Ironie... Es sind 3 Mal soviele Unfälle und 2.5 mal soviele Verkehrstote in Berlin. Bei etwas mehr als doppelt sovielen Einwohnern in Berlin.
Die Anzahl der Verkehrstoten ist damit in etwa gleich hoch... Nur knallt es in Berlin anscheined öfter.

Ich habe früher in Hamburg gewohnt und fand den Verkehr dort entspannt... Berlin empfand ich als anstrengend; war allerdings lange nicht mehr dort.

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Der durchschnittliche Berliner steht auch nicht gerne im Stau wegen Baustellen, Großveranstaltungen, Regierungssitz, Demos, Unfällen, Falschparkern……

Die Kreisverkehre sind nicht das Problem, der Große Stern ist gar angenehm, Stress erzeugt am meisten die vertane Lebenszeit , wenn man für kurze Strecken Stunden benötigt, ein Unfall auf der Stadtautobahn und schon ist alles dicht, Autobahn und Umfahrungen, das macht Stress. Die zweispurigen Straßen die im Prinzip wegen Falschparkern nur einspurig sind, die machen Stress, die Demos wo tausende Trecker die Stadt lahm legen, die machen Stress….

Und merkwürdig, ich habe in den letzten Jahre mehrere Schlägereien der ach so ruhigen Autofahrer in Berlin auf der Straße gesehen.

Ach und an einen Einsatz einer Spezialeinheit kann ich mich erinnern, so schnell konnte keiner denken so schnell war alles dicht und die schwarzen Männer haben mehrere Leute aus den Autos gezogen…

Finde hier in B kann nicht viel passieren. Durchschnittsgeschwindigkeit schätze ich mal auf um die 20km/h in der Langzeitbetrachtung.

Problem ist das Parken und die Rücksichtnahme auf (rücksichtslose) Radfahrer. 😁

Hatte meinen letzten Unfall hier vor über 30 Jahren. War damals meine Schuld - als junger Mensch nicht richtig aufgepasst. Kommt vor.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 25. Juni 2021 um 10:08:06 Uhr:



Stress erzeugt am meisten die vertane Lebenszeit , wenn man für kurze Strecken Stunden benötigt, ein Unfall auf der Stadtautobahn und schon ist alles dicht, Autobahn und Umfahrungen, das macht Stress.

Diesen Stress mache ich mir z. B. nicht. Muss man halt nehmen, wie es kommt.

Zitat:

Die zweispurigen Straßen die im Prinzip wegen Falschparkern nur einspurig sind

Zitat:

Sind meistens Lieferfahrzeuge, die auf der rechten Spur "parken".

die Demos wo tausende Trecker die Stadt lahm legen

Naja, passiert nun ja auch nicht jeden Tag von früh bis abends.
Außerdem gibt es einige Alternativen, um zw. Spandau und Falkensee Falkensee pendeln zu können.
Solche Demos werden ja zeitig genug bekannt gegeben, inkl. welche Straßenbetroffen sind. Und so kann man sich halt mal ein, schon etwas längeren, alternativen Weg für diesenTag aussuchen.

Zitat:

Und merkwürdig, ich habe in den letzten Jahre mehrere Schlägereien der ach so ruhigen Autofahrer in Berlin auf der Straße gesehen.

Eine fast Schlägerei habe ich mal am A10-Center erlebt, wo sich beide schon auf dem Weg von der Ampelkreuzung am Waltersdorfer Dreieck zum Parkplatz "duellierten". Haben sich dann aber, bevor e losging, wieder in den Griff bekommen.

Und Unfälle auf der A100 sind auch nicht unbedingt an der Tagesordnung.
Solche ramponierten Autos (Bild vom gestrigen Donnerstag) im Stadtverkehr, habe ich in den 90ern öfters zu gesicht bekommen. Das letzte vor dem, keine Ahnung wie lange das her ist.
Die drei Unfälle, die ich live erlebt habe, allesamt in den 90ern. An zwei kann ich mich noch sehr gut erinnern. Bei einem bekam ich sogar ne Vorladung als Zeuge. Wurde aber eine Woche später wieder revidert.

Unfallwrack

Ist das aus nem Fuso fotografiert?

Nee, Nissan.

Ist doch aber, Nissan - Mitsubishi - Renault, alles der selbe Kram.

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