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Sun Nov 19 12:57:44 CET 2017    |    tommy_c20let    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: B, Omega, Opel

Wieso überholt man bei nur 138 tkm schon das komplette Fahrwerk?

Diese Frage haben mir viele gestellt, fahren andere doch teilweise bei 250 tkm noch mit den ersten Teilen. Mir hatte mein Popometer aber 2015 schon gesagt dass der gerade dazu gekaufte 2.5 DTI deutlich schlechter fuhr als mein 2.2 DTI der zu dem Zeitpunkt ~ 315 tkm runter hatte, welcher aber bei 270 tkm eine komplette Fahrwerksrevidierung erhielt.

Als ich den 2.2 DTI später verkauft hatte, gewöhnte ich mich irgendwann an das schlechtere Fahrverhalten und andere Dinge bekamen mehr Priorität.

Seit Anfang 2017 wurde das ganze aber dann zusehends schlimmer. Ich hatte beim schnellen Lenken im Stand (Anfangs nur bei eingelegtem Gang) und später auch im Leerlauf, bei langsamer Fahrt über Bodenwellen und beim Bremsen (die letzten Meter bis zum Stillstand) ein permanentes dumpfes Knacken welches gefühlt vom Mitteltunnel kam. Video hier: https://youtu.be/QipAIzPbT8I

Nachdem klar war dass dort nichts ist, was das Geräusch verursachen kann, ging ich davon aus dass es von der Lenkung kommen muss und wohl über das Lenkgetriebe an die Karosserie übertragen wird.

Ebenfalls spürte ich deutlich dass die Dämpfer vorn nicht mehr ok sein können, er tauchte beim Bremsen sehr tief ein, teilweise schliffen die Reifen kurzzeitig leicht im Radhaus wenn man bei 160 km/h auf der Autobahn in einer Senke kurz in die Kompression kam.

Teilesuche

Mitte Oktober hatte ich endlich etwas Zeit und Muße mich mit der Teilesucherei zu beschäftigen. Beim 2.2 DTI damals hatte ich schon recht gute Markenware gekauft, bei den Federbeinstützlagern und Wälzlagern sowie der Lagerungen des Achskörpers HA ("Elefantenfüße"😉 aber "Noname" gekauft, ebenso bei der mittleren Spurstange.

Bei den Gummilagern dachte ich mir damals "das ist ja nur Gummi, das wird schon passen". Ein Jahr später waren es aber genau diese Teile welche sich beim 2.2 DTI bereits wieder begannen aufzulösen und daher einer weiteren Erneuerung bedurften. 🙄

Da man in der Regel aus seinen Fehlern lernt, habe ich jetzt also wirklich JEDES Teil in entsprechender Markenqualität gekauft. Den speziellen Lenkzwischenhebel für den Y25DT sowie die dazugehörige, spezielle Lagerangel zu beschaffen, war keine leichte Aufgabe, ist die Lagerangel doch schon seit 2009 nicht mehr lieferbar bei Opel! Aber wo ein Wille, da ein Weg und nach kurzer Zeit hielt ich beide Teile neu und original von GM in den Händen.

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Einbau

[bild=6]Da ich ja kein KFZ'ler bin und der Fahrwerkstausch (abgesehen vom Sicherheitsrisiko) für mich auch handwerklich eine Nummer zu groß ist, habe ich es bei jemandem verbauen lassen der schon vor 20 Jahren an Omegas geschraubt hat.

Trotz der "nur" 138 tkm waren alle Buchsen und Gelenke fertig, ebenso die Spurstangenköpfe. Die Dämpferstangen vorne fielen zwar nicht einfach ins Dämpferrohr, drückte man sie rein, dauerte es aber gefühlt 20 Sekunden ehe sie wieder voll ausgefahren waren. Damit bestätigte sich meine Vermutung für das starke Eintauchen der Vorderachse beim Bremsen.

Getauscht / Verbaut wurde:

2x Lemförder Querlenker
2x Meyle HD Koppelstangen, verstärkt
2x Lemförder Federbeinstützlager
2x Sachs (Hersteller: INA) Wälzlager für Federbeinstützlager
2x Meyle Spurstange, links + rechts
1x Lemförder Spurstange, mitte
1x Lenkzwischenhebel (GM-Nr. 90305898 für Y25DT)
1x Lagerangel Lenkzwischenhebel (GM-Nr. 90445588 für Y25DT)
2x Meyle Stabilager
2x Lemförder Lagerung Achskörper HA ("Elefantenfüße"😉
4x Bilstein B4 Stoßdämpfer vorn + hinten

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Fazit

Den AHA-Effekt kannte ich ja schon vom Omega B 2.2 DTI damals, trotzdem ist es erneut einfach nur beeindruckend wie massiv sich das Fahrverhalten ändert. Die von Opel beim Omega A werbetechnisch propagierte Aussage "Fährt wie auf Schienen", trifft nun auch für meinen Omega B wieder zu.

Wer seinen Omega wirklich aufwerten möchte, sollte sich also auch mal dem gesamten Fahrwerk widmen. Einmal komplett durchgezogen, ist dieser Bereich des Fahrzeuges so wieder für viele Jahre wartungsfrei und das Fahrerlebnis entsprechend sehr gut.

Da ich gleich um die Ecke vom Opel-Werk war, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin dort noch kurz vorbei gefahren. 🙂

Viele Grüße,
Thomas

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