Wed Jun 24 16:32:41 CEST 2009 | double-p_OPC | Kommentare (1) | Stichworte: Nordschleife, Raumboot, RCN
Slicks, Regen, Klassensieg
Vorgeplaenkel
Die 24h auf der Nordschleife standen an. Daher mal fleissig Urlaub eingetragen. Heisst aber auch etwas mehr Aufwand zum packen. Aber im roten Raumboot ist ja genug Platz. Mittwoch morgen also alles ins Auto gepackt. Klappe zu, Tank leer. Immer das gleiche Ab 15 Uhr waer Abnahme fuer Corso-Teilnehmer. Es ist 10 Uhr, passt scho, Autobahn ist ja unter der Woche leer. Unter der Woche? Feiertage im Urlaub zaehlt man mental auch nur beim Urlaubs- Antrag so wirklich (nicht) mit. Naja, manchmal bischen stockend, aber insgesamt ging's recht fluessig bis zur Eifel.
Trudel also ziemlich entspannt mit neuer Onboard-Kamera bei der TA an der Tourizufahrt ein. Das muss ja alles sauber noch eingebaut und festgemacht werden. Leider steckt David vor Adenau in einem Stau fest und kommt und kommt nicht weiter. So langsam wird sogar die Zeit fuer den Corso-Start knapp.
Hinweis am Rande: Sponsor-Aufkleber (auf's Begleitfahrzeug) in so einer nervlichen Situation ist schwer blasenfrei aufzukleben
Kurz und gut kommt David an, abladen, und ihm noch schnell den Papierkram zuwerfen. Ich will Corso endlich mal selber mitfahren. Mein GLP-Fahrer Moritz hat zwischendrin schonmal den Vectra "warm gefahren" und wir koennen uns noch rechtzeitig in die "Startaufstellung" einreihen.
Corso Muss man einfach erlebt haben. Aber mit dem Wettbewerbsfahrzeug wuerde ich das nie auf Achse fahren, ist ja der Hammer . Ein "paar" Bier, ein paar hunderstel Kupplung (kann das stinken) und ca 1mm weniger Reifen ist auch nach 3.5h eine Runde Nordschleife geschafft.
Nach all den Horror-Stories, die ich bisher von manchem Teilnehmer des Corsos so gehoert hab.. es klappt wohl auch anders. Danke auf jeden Fall an die Fans, dass mein Auto weder versaut, verkratzt, besprungen oder sonstwie maltraetiert worden ist. Trotz allem Alkohol und BOMBEN-Stimmung .
Das Rennen Noch etwas uebernaechtigt geht's zur Fahrerbesprechung. Dann steigt David fuer den ersten Stint ins Auto ein. Er ab zum Vorstart und ich mit dem Rest der Boxencrew hoch zu T13. Es hat Wolken. Tief, dunkel, schwarz. Kaum in der Box angekommen ist da schon bald die Hoelle los. Teile aus Startgruppe 1 und quasi alle aus Startgruppe 2 kommen an die Box zum Wechsel auf Regenreifen.
An der Box ist trocken.. wie's da wohl aussen rum ausschaut? Regnet es so viel? Steht das Wasser? Wo bleibt eigentlich David? Ich wandere mal an die Boxenmauer und siehe da.. wusch und da faehrt er weiter. Auf Slicks. Ich geh mal eine rauchen.. hoffentlich wirft er das Auto nicht weg. Wieder an die Boxenmauer.. da ist er schon wieder. Faehrt weiter durch.. un- glaublich. So geht das Runde um Runde und die Zeiten werden immer besser. Obwohl's zwischendrin auch mal ein paar dicke Tropfen auch in der Boxengasse runterhaut.
Die Zeit zum Fahrerwechsel und Tankstopp kommt naeher. Vorletzter Sprint geht schon in die 9:30er. Es muss also trockener werden - hauptsache es faengt nicht neu regnen an. Auf die "Feuer"pruefung 'mit Slicks in den Regen rein' wuerde ich gerne noch ein paar Runden warten. Also noch eine Entspannungsuebung an der "Rinne" und einer Zigarillo
Boxenstopp.. es wird ernst. Helm auf und rein in die Kiste. Gezerre am Gurt, die Beckengurt Verstellung muessen wir nochmal durchgehen Zwischendrin.. "wir haben gut 10 Sek pro Runde Vorsprung". Mal nachrechnen, die letzte von David war 9:22 - also 9:30 Richtzeit fuer "sicher". "Zwischen Metzgesfeld und Ex-Muehle ist noch eisig". Na danke, gerade das Eck Kallenhard bis Breidscheid mag ich im Nassen eh nicht und dann auch noch halbnass. Baeh.
Aber erstmal ist ja Box-Out-Runde angesagt, erstmal alles anschauen. Reifen sind ja warm, also mal bischen wohlfuehlen und 95% fahren. Oder 90-98%. Auf jeden Fall was, das nicht "mulmig macht" . Anbremsen Steilstrecke seh ich dann "die P2" in der Tasche stehen. Sehr schade fuer Stefan, fuer mich aber der Punkt, dass ich die "9:30" Sprints in quasi Ruhe fahren kann. Dafuer den unvergleichlichen Flair an der Strecke geniessen kann.
Morgens um 8-10 ist noch nicht allzuviel auf den Beinen, aber es ist trotzdem toll in so einer Kulisse zu fahren. Nordschleife an sich ist ja Kulisse "genug", aber die ganzen Zelte, an/ausgehende Grillfeuer und und und. Sensationell.
So, Licht an und Sprintrunden. Verkehr haelt sich in Grenzen, es ist vor Kallen- hard auch trocken und danach auch nur recht weit jenseits der Ideallinie noch sichtbar feucht. Grip ist neben der Linie trotzdem manchmal noch verhalten. Sicherlich auch noch einige neue Schmierereien dabei. Ich ueberhole, werde ueberholt. Insgesamt aber alles recht stressfrei und unkritisch.
Bestaetigungsrunde.. Die erste Runde im Regen ist in Runde 12 zu bestaetigen. Hoehe T13 gedrueckt und mind. 3x nachgeschaut, dass die Stoppuhr auch sauber losgelaufen ist. Die "Schmach" aus den ersten 2 Rennen sind genugt!
"Toll" 12:12 im quasi trockenen. Also Licht aus, Blinker dauersetzen und rumgammeln. Bei einem normalen RCN-Lauf waer ich wahrscheinlich eingepennt. Aber so konnte man auch nochmal das ganze "drumrum" in sich aufnehmen. Inzwischen sind auch ein paar mehr Zuschauer wach Das Zeitgefuehl passt und ich muss auf der Doettinger Hoehe nicht extrem rumschleichen. *click* 12:13. Prima - lt. Box haut's mir die Grinse-Backen aus dem Helm - weil ab jetzt kann eigentlich nix mehr schief gehen. Daumen hoch, Fenster runter und eine Winke-Runde, die ich dieses Jahr wohl nicht mehr erlebe. Noch eine "einhaendige" 11:50 zur Box und Happy Happy Happy. Es kann eigentlich nur eins heissen: Klassensieg.
Nachgeplaenkel Wenn einer sagt, dass Rennen fahren was fuer die Nerven ist, dann meint derjenige damit sicherlich das Warten auf den Zeitenaushang Man denkt nach .. "doch eine Runde zuviel? zu wenig? Bestaetigung?". Man troestet kurz andere, die es mit Unfall oder TD vorzeitig aus der Wertung hat. Aber insgeheim wartet man nur auf die nackten Zahlen auf Papier.
Um 12:30 ist es soweit. Es hat geklappt. Durch den "feuchte Strecke ist egal"-David haette ich es nur kaputt machen koennen. Aber einfach durchfahren. Bestaetigung nicht verhunzen, nicht zuwenig oder zuviel Runden fahren. 9:30 fahren (9:29, 9:29, 9:28 - ohne Stoppuhr) - es hat gereicht.
Ist trotzdem wie Geburtstag Also erstmal noch dies und jenes. Umziehen und ueberhaupt. Dann per Shuttle zum ADAC-Zelt zur Siegerehrung. Dort gab's auch (vorher) schonmal ein Getraenke-Angebot, dass sich sehen lassen kann .
Da werden nun die Platzierungen aufgerufen.. ich kann kaum folgen, bis es heisst: VLN-Serienwagen. Der Fuss zuckt schon. Dann "Platz 2", die gehen hoch, fleissiges klatschen. Dann "..und Klassensieger in der V3: Philipp Buehler und David Rinoessel.. mit... 700 Punkten Vorsprung. Die sind wohl immer die Steilstrecke hoch". Kracher. Ein wirklich schoenes Gefuehl da oben zu stehen.
Supernachgeplaenkel
wohl wirklich wie Berserker gefahren ist - aber alles ohne einen Kratzer am Auto. Hier das Video von David: http://www.youtube.com/watch?v=yuSLWaz8kVI
Und hier das Video von mir: http://www.youtube.com/watch?v=PFKS4DD-umU
Vielen, vielen Dank an David. Fuer's Auto. Fuer die Unterstuetzung. Fuer die gute Laune. Fuer Sebi, meine Motivations-Kanone. Und in dem Fall natuerlich fuer's rausfahren dieses Hoellen Vorsprung. Ich hoffe, dass ich Dich nie enttaeuschen muss.
=== Nachdem zu viel Freud auch viel Leid gehoert, wird der naechste Blog-Eintrag zum 4. Lauf etwas trauriger (und kuerzer). |
Wed Jun 24 16:54:09 CEST 2009 | XC70D5
Da kann ich nur gratulieren, hatte es leider noch gar nicht mitbekommen! (war an dem Tag nicht da)
Und auf Deinen nächsten Beitrag bin ich zwar gespannt, wäre aber froh, wenn ich ihn nicht lesen müsste...
Gruß
Martin
Deine Antwort auf "Klassensieg am fruehen Morgen.."