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Mon Nov 17 14:19:47 CET 2014    |    cookie.666    |    Kommentare (51)    |   Stichworte: Breitreifen, Fahrwerk, Performance, Tuning

Oha, reißerische und gewagte Überschrift. Die Tief-, Breit-, Laut-Fraktion springt vor Schreck ausm Schalensitz - wir hoffen das Schiebedach war offen ;).

 

Aber ernsthaft - gern wird ja ein Breitreifen mit Sportlichkeit gleichgesetzt. Bei manchen gilt gar die These: je breiter desto besser. In Tuningbreichen scheint das fast schon in Stein gemeiselt. Aber stimmt das so?

Als Einstieg in das Thema betrachten wir uns heute mal das, was allgemeinhin als

Breitreifen, dicke Latschen, fette Räder, Gummiwalzen, usw. bezeichnet wird. Als Anmerkung sei erlaubt, es soll sich hierbei um einen ersten Einstieg handeln, nicht um eine alleserschlagende Abhandlung.

 

Und wie gehabt: Um das Ganze nicht zu einer öden technischen Abhandlung mit Formelgräbern, etc. verkommen zu lassen, begeben wir uns mal wieder zu unserem Schrauberduo Splinti (S) und Kolbenkopf (K), die bei einem Feierabendbierchen in ihrer heimischen Garage hocken.

 

S: Du, was sagst denn zu meinen neuen Rädern? 10 mal 19 Zoll mit 255'er Schlappen. Geil, was? Der Golf liegt jetzt wie ein Brett!

 

K: Ach herje, willst du jetzt Straßen planieren oder wie? Ich halt das für keine so gute Idee, die fetten Walzen auf deinen 1,6'er los zu lassen.

 

S: Wieso das denn nun schon wieder? Ein breiter Reifen hat doch mehr Grip, oder?

 

K nickt.

 

S: Und durch die geringere Flankenhöhe verformt sich der Reifen weniger, oder?

 

K nickt.

 

S: Na siehste!

 

K: Nee, was soll ich sehn?

 

S: Na, das ein breiterer Reifen besser ist!

 

K: Wofür?

 

S: Na, um schneller fahren zu können! Besser um die Kurve kratzen! Besser beschleunigen, kürzerer Bremsweg.

 

K: Splinti, lausch mal andächtig. Ich erklärs dir jetzt mal so einfach wie möglich.

1. Die großen Felgen wiegen viel mehr als deine originalen 15'er. Allein deren Gewicht zusätzlich nach vorne zu beschleunigen, macht dein Auto schonmal träger. Aber obendrein muss der arme Kleine die fetten Teile nicht nur in Fahrtrichtung vorwärts bringen, sondern sie dabei auch noch in Rotation versetzen. Und nun ist das höhere Gewicht des größeren Felgenrings, der rotieren soll auch noch weiter vom Kraftangriffspunkt, deiner Radnabe, weg. Das kostet zusätzlich einen Haufen Kraft.

2. Die breiten Reifen stehen beim schnell fahren viel mehr im Wind. Das raubt dir schonmal Topspeed. Durch die tiefen Schüsseln verschlechtert sich die Aerodynamik auch nochmal deutlich. Noch mehr Top-Speed weg.

3. Durch die fetten Teile kannst du zwar ein wenig schneller durch die Kurve. Aber du verlierst ständig Kraft wegen der nun auch höheren Rollreibung.

4. Durch dein hohes Felgengewicht verliert dein Fahrzeug an Federungskomfort und fällt in jedes Schlagloch. Nicht nur das - deine Dämpfer sind nicht darauf eingestellt ein so hohes Gewicht im Zaum zu halten. Wenns ganz blöd kommt, könnten deine Gummis sogar zeitweise den Bodenkontakt verlieren. Und das kann in Grenzsituationen ganz böse enden.

5. Ja, durch die niedrigere Reifenflanke verbessert sich zwar das Ansprechverhalten deines Fahrzeugs auf Lenkbewegungen. Aber auch dein Grenzbereich wird schmaler. Er liegt zwar etwas höher, aber er kündigt sich nicht mehr langsam an. Auch das kann für Spilnti-Normalfahrer ohne ESP böse enden.

6. Und ja, dein Bremesweg kann sich verkürzen. Deutlich sogar. Aber beim Bremsen zählen zuerst mal deine Bremsen. Was die nicht leisten, holt auch der beste Reifen nicht mehr raus. Sprich, deine Reifen können sonst was für ne super Haftung haben, aber wenn die Bremsscheibe dann durch die Klötze rutscht, bringt dir das alles nichts. Denk mal an die Bremsanlagen in Sportwagen mit Familienpizzagroßen Bremsscheiben und dann schau dir deine Brems-CDs an.

und letzigstens: Dein ganzes Fahrwerk ist überhaupt nicht auf diese Walzen abgestimmt. Schau doch mal, du fährst ja quasi nur noch auf der Reifeninnenkante. Der Sturz deiner Achse taugt so nicht für diese Räder. So hast du die in 10000km niedergefahren. Der einzige der da Vorteile von hat, ist der Reifenhändler, der dir die Dinger verkauft hat. Und von den Aquaplaning-Eigenschaften will ich jetzt gar nicht erst anfangen.

 

S: Ach du... Du findest aber auch jedesmal was zu meckern. Wenn breite Reifen so schlecht sind, warum fahren dann alle Rennautos so breite Gummis? Na, kannste das mal erklären du Besserwisser?!

 

K: Die brauchen die Breite, damit die weichen Rennreifen nicht schon nach zwei Runden runterradiert sind. Außerdem sind deren Fahrwerke genau auf diese Reifen ausgelegt. Haste schonmal nen DTM Wagen mit so nem Sturz gesehen wie deiner grad hat? Nee, ne? Die wollen ja auch auf der ganzen Reifenfläche fahren, nicht nur auf der Innenkante.

 

S: Also, du willst mir jett allen Ernstes erzählen, breitere Reifen sind immer Scheiße?

 

K: Nö!

 

S: Aber... Du machst mich fertig... Was denn nun?

 

K: Es ist wie bei allem im Leben. Es muss ein sinnvolles Maß gefunden werden. Du kannst doch nicht sagen, dass ein breiterer Reifen mit weniger Querschnitt automatisch besser ist. Der Reifen muss zum Fahrzeug und zu dessen Gewicht und Einsatzzweck passen. Was hilft dir eine theoretische Mords-Aufstandfläche, wenn du davon am Ende nur ein Viertel nutzt, weil deine Achsgeometrie nicht passt. Und hast du schon mal bei Reifentests gelesen, dass breitere Reifen grundsätzlich besser sind als schmalere.

 

S: Na, weil die breiteren ja auch auf den größeren und schwereren Fahrzeugen drauf sind - ist doch logisch das die da nicht besser sind.

 

K: Ach, so langsam verstehen wir uns ja.

 

S: Häh?

 

K: Na, hab ich doch gesagt: der Reifen muss zum Fahrzeug passen. Und zu dessen Einsatzzweck. Klar kannst du mit Breitlatschen schneller um die Ecke ziehen, wenn du dein Fahrwerk so anpasst, dass die auch gescheit auf der Straße stehen. Allerdings geht dir das dann schon wieder auf die Performance beim Beschleunigen und beim Top-Speed. Und mal ehrlich Splinti - Hand aufs Herz - Wo biegst du denn auf der Autobahn mal rechtwinklig ab? Oder knallst du mit 80 durch die Stadt? Meistens jagst du doch mit deiner Gurke eh nur BMW's auf der Landstraße oder der Autobahn. Und da zählt dir sonst jedes lumperde halbe km/h.

Betrachten wir doch mal zwei Extreme: Ein Lotur Elise fährt auf der Vorderachse witzig dünne 175 55'er und hinten 225 55'er. Also weder besonders breit, noch besonders Niederquerschnitt. Trotzdem zählt der Elise zu den kurvenwilligsten und fahragilsten Fahrzeugen dieser Welt.

Andersrum, ein Ford Mustang Shelby GT 500 steht vorne auf 255 45'ern und hinten auf 285 40'ern. Der widerrum will mit Kurven wenig zu tun haben und liebt eigentlich nur die Gerade. Obwohl dieser ja eigentlich die deutlich 'sportlicheren' Reifen für die Kurvenhatz hat.

Aber da siehst du deutlich, die richtigen Reifen am richtigen Fahrzeug machens, nicht die breiteren mit dem niedrigeren Querschnitt. Und würdest du die dicken Mustangschlappen an den Elise schrauben würde der nicht mehr ausm Quark kommen. Genau wie dein Golf.

 

S: Na ja, der Mustang hat aber eh von Haus aus kein besonders sportliches Fahrwerkskonzept. Aber okay, okay. Überzeugt - ich hohl den Felgenkatalog und dann suchen wir am besten mal zusammen was Passendes aus. Und du holst uns noch ein Bier derweil.

 

K: Machen wir so!

 

 

 

Bis dahin, viele Worte, wenig Fakten. Und bei Fakten haben wir eines der größten Probleme beim Thema Breitreifen aufgetan. Das Netz ist voll von Geschwafel, aber eine einsame Wüste, wenn es um objektive Fakten geht. Es gibt zwar einige wenige Tests zum Thema Breitreifen. Interessanterweise sind diese Tests aber meist so ausgelegt, dass ein Breitreifen immer besser wegkommt. Trockene, topfebene Teststrecken, nur bestimmte, günstige Testkriterien und so weiter. Warum? Klare Sache, nach dem Verband Deutscher Automobil Tuner (VDAT) entfällt rund ein Drittel aller Einahmen im Tuning-Geschäft auf die Neubesohlung. Auch die Reifenhersteller verdienen somit daran nicht schlecht. So verwundert es auch nicht, dass bei entsprechenden Tests des VDAT oder der Reifenhersteller Breitreifen grundsätzlich die besseren Reifen sind.

 

Aber bei genauerem Hinsehen, werden die Lücken dieser Tests schnell augenfällig. Niemand prüft da den erhöhten Kraftstoffverbrauch, das verschlechterte Aquaplaningverhalten, den Haftungsverlust auf schlechten Straßen oder die herabgebremste Höchstgeschwindigkeit. Meist wird der Sicherheitsaspekt beim Bremsen oder die mögliche höhere Kurvengeschwindigkeit (dabei zu beachten, dass der Grenzbereich schmalbandiger wird) in den Vordergrund gerückt. Ob nun ein möglicher Unfall durch ein Aufschwimmen auf einer Wasserlache oder ein Auffahren durch einen etwas längeren Bremsweg das Leben mehr gefährdet, sei jedem selbst überlassen zu entscheiden. Exemplarisch für einen solchen, leider recht einseitigen Test, seien hier die Ergebnisse eines Tests aus der Auto, Motor und Sport vom 10.12.2009 dargestellt:

ReifentypMichelin Primacy HP 225/50 R17Michelin Pilot Sport PS 2 245/40 R18Michelin Pilot Sport PS 2 255/35 R19
Gewicht (Reifen mit Felge)18,2 kg23,6 kg23,9 kg
Preis Reifen195 Euro210 Euro280 Euro
Preis Felgen382 Euro435 Euro601 Euro
Bremsweg (aus 100 km/h)37 m36 m35 m
Rundenzeit1.14,4 min1.14,0 min1.13,7 min

 

Wie man sieht, ist der größte signifikante Unterschied der Preis. Das Serien-Komplettrad kostet 577 Euro, das 19 Zoll Rad immerhin schon 881 Euro. Das macht ein sportliches Plus von gut 53 Prozent :eek:. Danach kommt das Gewicht. Ganze 31 Prozent schlägt das große Rad hier obendrauf. Und was bekommt man dafür? Satte ein Prozent schnellere Rundenzeiten - was im Alltag sicher ganz entscheidend sein wird - und einen kürzeren Bremsweg (-5%), was ja immerhin schon mal Leben retten kann. Wobei hier (zufällig? :confused:) nicht die sonst üblichen Nachkommastellen angegeben werden, somit die Vergleichbarkeit schon wieder hinkt. Es könnte der 17 Zöller ohne Rundung auch 36,5m und der 19 Zöller 35,4m brauchen - dann wärens nur noch knapp drei Prozent. Immerhin. Fraglich bleibt außerdem, ob dazu die teure 19 Zoll Felge nötig war, oder ob nicht ein ebenso breiter, aber günstigerer, 17 Zoll Reifen den gleichen Bremsweg zu Stande gebracht hätte. Und wichtige Alltagskriterien werden hier leider gleich völlig außer Acht gelassen.

Fazit: Bremsweg um 5 Prozent verkürzt, Rundenzeiten um 7/10tel verbessert, dafür Gefahr gesteigert bei Regen, schlechterer Federungskomfort, möglicher Haftungsverlust auf schlechten Pisten, höherer Verbrauch, geringerer Top Speed und ein horrender Preis. Nicht wirklich sportlich, oder?

 

Soweit dann auch der erste Teil zur Einführung in das Thema Reifen, der nur einen gaaanz groben Einblick geben soll. Der nächste Teil wird sich voraussichtlich mit den Haftungseigenschaften von Reifen im Detail befassen. Bis dahin, allzeit gute Fahrt ;).

 

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Fri Dec 12 21:04:45 CET 2014    |    emil2267

timos golf finde ich echt klasse :cool:

 

tiefbettfelgen,breitreifen,immer dieses fremdwörterumeinandergewerfe

 

unser familienkombi hat auch tiefbettfelgen & sogar fette niederquerschnittsreifen,aussehen tut das ganze dann auch überraschenderweise so

 

http://data.motor-talk.de/.../dsc03866-2691811317782407635.JPG

 

wobei,mein alltagsrutscher hat auch tiefbettfelgen & fette niederquerschnittsreifen :D

 

http://www.audi-80-scene.de/.../photo-29608-0a202a77.jpg

http://www.audi-80-scene.de/.../photo-29384-6fed12e1.jpg

 

gute argumente dafür sind viel bessere beschleunigung & wesentlich höhere endgeschwindigkeit,könnte unter umständen aber auch am niedrigeren abrollumfang der kleinen räderchen liegen,letzteres dann auch an daraus voreiligen tacho

 

fahren tuts wie von nem anderen stern,spurweite,reifenbreite & weniger kippelige reifen lassen irrwitziges tempo zu,grad auch in verbindung mit den sportfedern

 

ohne ABS hab ich mittlerweile aber wieder mit den 195/65R15 winterreifen zu kämpfen,bei zügiger fahrweise selbst auf trockener piste :eek:

 

bleiben wirds aber nicht so,die schlappen waren mal paar tage drauf & ich hatte meinen spass,fertig :)

 

mein 90er bleibt definitiv auf seinen fetten pellen,wenn er wieder läuft,dann auch ganzjährig,da brauchts keine winterreifen mehr

 

http://data.motor-talk.de/.../dsc01231-4659248874261903817.JPG

 

das ding pfeift auch um ecken wie nen kart,federungskomfort is bei ner 60mm tieferlegung eh kein argument mehr,215/40R16 schlappen kosten nicht die welt & es sieht echt heiss aus :cool:

 

der avant bekommt vielleicht nächstes jahr 225/45R16 auf 7,5x16zoll,ET irgendwas mit 30-35mm

 

das is im gegensatz zu den anderen beiden audis überhaupt nix wildes,bin ich schonmal gefahren,geht pfleglich & optisch hält sichs auch in grenzen :)

Sat Dec 13 02:49:19 CET 2014    |    Spurverbreiterung43163

Sat Dec 13 09:11:20 CET 2014    |    25plus

Das mit den Breitreifen hab ich inzwischen wieder aufgegeben. 165/50 ist einfach zu extrem, da ist ja noch viel weniger Gummi zwischen Straße und Felge als mit den hier beschriebenen Reifen mit 35er Querschnitt.

 

Außerdem wiegen die Reifen mit Felge ca. 13 bis 14 kg pro Stück (5Jx15 etwas leichter als 4,5Jx15), wohingegen die serienmäßigen Reifen (155/65 R13) mit Stahl oder Alufelgen nur 9-10 kg wiegen. Das macht sich bei 750 kg Leergewicht schon stark bemerkbar.

Sat Dec 13 09:59:08 CET 2014    |    Spurverbreiterung142

HiHi, an sich gut geschrieben, nur beim Thema Aquaplaning halte ich strikt dagegen. Die breiteren Reifen sind natürlich auch entsprechend vom Hersteller konzipiert und haben im Regelfall zusätzliche Längsrillen im Profil. Vor kurzem gab es da erst einen Test in der AMS, wo explizit auf dieses Aquaplaningverhalten abgestellt wurde. Und siehe da - null Unterschied, weil der Wasserdurchlass bei den breiteren Reifen mit zusätzlichen Längsrillen im Profil der gleiche ist wie bei den schmaleren Reifen mit weniger Längsrillen.

 

Meiner fährt original und herstellerseitig auf 225/255'er Latschen, breiter muss beim besten Willen nicht. Das Fahrverhalten an sich ist top, wenn man die RFT-Nachteile mal außen vor lässt. Derzeit sind 235'er WR drauf und man merkt unweigerlich eine kleine Verschlechterung der Fahrdynamik.

 

Aber ganz ehrlich, bei 352 PS und über 275 Km/h Höchstgeschwindigkeit interessieren mich Zehntelsekunden in der Beschleunigung nicht wirklich. Ich will mit meinem Auto schließlich keine Rennen fahren, sondern in erster Linie entspannt unterwegs sein...

 

* * * * *

 

Nur bitte, lasst dieses saudämliche SUV-Geschwafel bleiben. Es nervt langsam richtig... Es gibt nun mal Leute, die dieses Konzept geradezu genial finden. Aber klar, man kann sich natürlich auch doof stellen und jedweden Vorteil solcher Fahrzeuge von vornherein abstreiten. Sollte ich mir zum Cabrio aus praktischen Gründen doch noch einen Zweitwagen gönnen, dann wird es jedenfalls definitiv keiner dieser langweiliger Kombis... :p

Sat Dec 13 16:21:05 CET 2014    |    Multimeter48651

Ich empfinde Breitreifen an Serienautos bis zur Mittelklasse als peinliche Prollerei.

Ich fahre eigentlich immer 175-195er auf 14-15", alles über 215 finde ich einfach nur unangemessen. Bei neuen Autos ist es ja schon Trend das die Kleinwagen mit 16-17" und 215er Bereifung ab Werk geliefert werden, mehr als vor 30 Jahren in der Oberklasse üblich war.

Wenn man z.B. den aktuellen Golf 7 GTI als Referenz nimmt der mit 18" oder 19" 225er ausgeliefert werden kann sieht man auch wie unsinnig Breitreifen sind, bei der Größe gilt 225 genausowenig als Breit wie 185 bei 14".

Wie du schon schreibst, Nutzwert auf der Strasse hat so ein Breitreifen nur für den Händler.

Sat Dec 13 21:10:07 CET 2014    |    Spurverbreiterung142

Falsch, bei entsprechendem Fahrzeug und entsprechender Leistung dient es in erster Linie dem Fahrverhalten und damit auch der Sicherheit.

 

Aber 185'er auf 15 Zoll, meine Güte, das hatte ich mal vor 20 Jahren. Heute 19 Zoll mit 225/255'er im Sommer und 18 Zoll mit 235'ern im Winter - und das herstellerseitig im Original... ;)

Tue Dec 16 12:01:39 CET 2014    |    Rostlöser134976

Interessanter Blog,

 

wobei (in Bezug auf die hier u.a. angesprochene "Erstberäderung" von Neufahrzeugen):

Wie in diesem Blog gut erklärt, ist vieles - was im "zivilen öffentlichen Straßenverkehr" als sportlich gilt - in vielen Fällen rein Fahrdynamisch eher negativ einzustufen.

 

Jetzt hat man aber das Problem, dass man bspw. einen Golf R oder einen GTI,etc. nunmal nicht ab Werk mit 16" oder 17" ausstatten kann...das wäre ja "unsportlich".

Also gehen die Hersteller mehr oder weniger einen Kompromiß ein.

 

Idealerweise richtet sich die Felgengröße rein an der Bremsanlage -> so klein wie möglich und so leicht wie möglich. Parallel dazu muss auch bedacht werden, dass die Flanke des Reifens mit zunehmender Breite immer schmaler wird.

Der Reifen benötigt aber Flanke um in Sachen Fahrdynamik mit dem Gummi auf dem Asphalt auch arbeiten zu können.

Wenn ich mir nun eine Sackschwere 20" Felge mit 255er Reifen und aufvulkanisiertem Gummi aufziehe...wo will der Reifen bei Kurvenfahrten denn noch arbeiten können?...genau, fast gar nicht mehr.

D.h. der Übergang von "Grip" zu "kein Grip" kommt sehr spontan, das Rad beginnt über den Asphalt zu stolpern/hüpfen.

 

Das ist u.a. der Grund, warum in der Formel 1 Balloonreifen gefahren werden....oder die Suzuki Swift Mietfahrzeuge an der Nordschleife der Firma Rent4Ring alle auf 15" fahren.

 

Die Kombination aus passender Felge in Punkto Gewicht und Größe, ebenso wie die passende Reifenwahl unter Berücksichtigung der Flanke, etc. macht Fahrdynamisch eine Menge Holz aus.

 

Auch das Thema statische und dynamische Masse wurde angerissen: Das dynamische Gewicht einer sich in Bewegung befindlichen Felge ist markant(!) höher als die rein statische. Je nach Größe und Gewicht kann man sich im Vergleich zur dynamischen Masse teils auch einen 100Kg Menschen mit ins Auto packen.

 

Das ist auch der Grund, warum viele viele Felgenhersteller so geheimnisvoll mit den Felgengewichten umgehen...;-)

 

Das selbe Spiel wie bei Fahrwerken: Man kauft sich für viel Geld ein Fahrwerk und dann stumpf "so tief wie geht"...Fahrdynamisch absolute Grütze. Ein richtig eingestelltes Fahrwerk (vorzugsweise auf der Radlastwaage) hat i.d.R. sogar einen leichten Hang auf der Hinterachse, ist also auf VA etwas höher.

 

Und Hart ist nicht gleich Schnell...aber mit dem Thema wird's jetzt OT

Wed Dec 17 17:44:17 CET 2014    |    Golf II Gti 16V

ist also auf VA etwas höher. :(:(

das sied zum kotzen aus ;)

 

und an die BMW X5 Fahrer die sich richtig fette Felgen montieren

 

stelt den sturz vorne so ein wie hinten oder hinten ein bisschen weniger und vorn ein bisschen mehr negativen Sturz,

 

das sied so beschissen aus , hinten so ein extremen negativen Sturz und vorne gar nichts

Tue Dec 23 11:42:49 CET 2014    |    Hellhound1979

Zitat:

Das ist u.a. der Grund, warum in der Formel 1 Balloonreifen gefahren werden....

Das ist falsch, die F1 Räder (13") sehen aus wie aus sehen weil das Reglement es so vorgibt. Die meisten Tourenwagen und die WEC fahren 18" und auch für die F1 gibt es Pläne ebenfalls auf 18" umzustellen.

 

Zitat:

ist also auf VA etwas höher. :(:(

das sied zum kotzen aus ;)

Leute die ihr Auto konsequent, oder zumindest größtenteils, auf Performance einstellen interessiert so etwas nicht, kommt vor der Eisdiele natürlich nicht so gut... :rolleyes:

Btw. mein Auto ist hinten auch tiefer als vorne, fällt aber Dank der Karosserieform nicht auf, bzw. hat der Wagen ab Werk eine leichte Keilform die so ausgeglichen wird.

 

Zitat:

und an die BMW X5 Fahrer die sich richtig fette Felgen montieren

stelt den sturz vorne so ein wie hinten oder hinten ein bisschen weniger und vorn ein bisschen mehr negativen Sturz,

Was ein unfahrbares Auto zu folge hätte... Der Sturz an der Hinterachse ist i.d.R. nicht einstellbar und wird, bedingt durch die Einzelradaufhängung umso negativer je tiefer der Wagen kommt. Das hat mit fetten nichts zu tun, bzw. fällt es bei breiten Rädern nur mehr auf.

Sat Jan 17 14:17:59 CET 2015    |    kaktus2014

Haha, nach diesem Blogartikel müsste ich mir mit meiner Rad/Reifen Kombination richitg Assi vorkommen. Tu ich aber nicht. Ich möchte keine 14 Zoll Stahlfelgen mit Schubkarrrenreifen auf meinem Auto haben. Sieht einfach scheisse aus. Was andere davon halten ist mir eh egal.

Mon Mar 02 22:40:17 CET 2015    |    FoFi-Driver

Guckst du hier! http://youtu.be/r7H4LcJLgKQ (Tim Schrick und Sven Küenle in `Der Spaß am Limit`) Da wird gezeigt wie sich die Veränderung von Reifen und Fahrwerk auf die Fahrphysik auswirken. Tiefer,härter, breiter ist nicht immer besser! War auch überrascht.

Wed Jun 10 09:45:59 CEST 2015    |    FrankyStone

Interessanter Artikel (und Kommentare)! Ich würde noch hinzufügen, dass bei manchen extremen Niederquerschnittsreifen der Bordstein zu einem schier unüberwindbaren Hindernis werden kann. Ich habe erst vor kurzem mal wieder einen GTI-Fahrer gesehen, der nach dem Einparken besorgt seine Felgen auf Beschädigungen geprüft hat.

In jungen Jahren fand ich Breitreifen unglaublich cool. Im Laufe der Jahre habe ich dann bemerkt, dass ich die gar nicht sehen kann, wenn ich im Auto sitze und fahre.

Deine Antwort auf "Der Breitreifen - zwischen sportlich und speckig"

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