Tue Feb 06 09:24:56 CET 2018
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lordares
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Den Umzug vom wilden Schwarzwald in den gemäßigten Taunus hat er mir nicht übel genommen und verhält sich nett, so wie ich es von so einem Gentleman erwarte. Für mich ist er ein "sportlicher Anzugträger". Ich denke das Image passt ganz gut zu ihm. Schick ohne dick aufzutragen, aber problemlos in der Lage, auch mal die Ärmel hochzukrempeln und mal Muskeln spielen zu lassen. Die Junge von der WDV ("Werkstatt das Vertrauens"😉 mussten dann irgendwann mal ran, weil das Steuergerät Probleme mit der Generatorschnittstelle meldet, die Sitzheizung eher lau als warm ist und die Heckscheibenheizung nicht so wirklich funktioniert. Da muss dann wohl eine neue Lichtmaschine ran. Nach ca 270000 Kilometern ist das keine Investition, die mich ärgert. Es war noch die erste drin, die hat ihren soll erfüllt. Nach dem Tausch, der wohl innerhalb einer Stunde erledigt war, haben dann alle Komfortmerkmale wie Sitz/Heckscheiben/Spiegelheizung wieder einwandfrei funktioniert. Das Steuergerät war dann in dieser Kategorie auch befriedigt. Dann wurde es irgendwann Sommer und ich habe ihm mit Freude die mitgekauften 19Zoll-Sommerschuhe angezogen. Schick, die stehen ihm! Dazu eine kleine Investition beim Aufbereiter, der ihn mal richtig auf Hochglanz poliert hat. Ich habe schon leicht gegrinst als ich ihn dann abgeholt. Du geile Schnitte 😁 😎 [bild=1] Auch die geile Schnitte hatte sich dann irgendwann mal standesgemäß eingesaut. Hier in der Gegend findet im Sommer mehrmals ein Markt statt. Geparkt wird auf dem nächsten Acker. Wie es das Schicksal so wollte, hat es natürlich geregnet wie aus Eimern. Die Aktion hat uns dann einige verwirrte Blicke eingebracht, aber es hat einen Heidenspaß gemacht. Auch das muss ein Quattro können, man mag es auch "artgerechte Haltung" nennen 😉 [bild=4] Im folgenden Winter hat er mich jetzt nicht sonderlich überrascht, durch den S6 davor war ich ja das neutrale und einfache Quattro-Verhalten gewohnt. Leider gab es auch nicht genug Schnee, um hier irgendwelche tollen Bilder zu produzieren. Aber Eis. [bild=5] Im nächsten Sommer hat sich dann noch ein äußerst praktischer Schuhe-Tausch ergeben. [bild=2] Die Besitzer berieten sich bei dem ein oder anderen Feierabendbier ausgiebig über einen Tausch. Nachdem in der WDV dann mal die jeweils anderen Schuhe anprobiert wurden, war der Tausch mit einem Handschlag und einer fairen Kompensationszahlung besiegelt! [bild=3] Der Minion hatte sich im letzten Jahr schon als gelber Passagier eingenistet und hat seitdem genau diesen Platz nicht mehr verlassen. [bild=6] |
Thu May 18 11:58:58 CEST 2017
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lordares
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a6, audi, autokauf, avant, corsa, fahrzeugwahl, gebrauchtwagen, gebrauchtwagenkauf
Fortsetzung vonTeil 1: So schnell wurde man vom schicken und leistungsmäßig üppig dimensionierten S6 auf einen Corsa degradiert. Von 8 auf 3 Zylinder. Naja, mehr oder weniger hab ich mich selbst degradiert. Allerdings hat so ein zuverlässiges und billiges Ersatzauto auch den Vorteil, dass man Zeit hat sich was neues zu suchen. Viel Zeit. Diese sollte man sich beim Gebrauchtwagenkauf auch nehmen. So hat man alle Zeit der Welt Angebote zu vergleichen und sich überhaupt darüber klar zu werden, was es gibt und welche Ausführungen, Ausstattungen etc. Ich hatte andere Kombis im mit Allradantrieb Kopf. Habe nachgedacht über Mercedes (Selten und Rostprobleme?), BMW (Ersatzteile teuer), Subaru (Haptik und Anmutung), Skoda (kein 4wd). Dank dem 4F-Forum bei Motortalk habe ich auch schnell viele gute Informationen bekommen und konnte so noch genauer eingrenzen, was ich alle haben will. Vor allem an Ausstattung. Im tiefsten Schwarzwald gab es schließlich zwei Kandidaten, die ich mir dann mal angeschaut habe. Da war einmal ein Allroad in Dunkelblau-Metallic mit hellem Leder. Sehr schönes Fahrzeug. Haken an der Sache: Der zweite war schwarz, sehr schwarz. Kein Chrom. Schöne Sommerschuhe gabs oben drauf. Der Besitzer schien Geld zu haben, hat ihn nicht dringend verkaufen müssen und ist echt wenig gefahren. Warum der nicht shcon verkauft sei - die meisten sind abgeschreckt von dem Austauschmotor und der Leistungssteigerung. Mir kam das recht. Was gibt es besseres als einen Motor der neuen Generation, der von Audi in Stuttgart ausgetauscht worden ist und bei der Tour von ABT gechippt worden ist? Fiel mir nix mehr zu ein. Getriebe wurde auch schon gespült. Perfekt. 5 Wochen und etliche Telefonate später bin ich dann 4 Stunden mit dem Zug runter in den Schwarzwald gefahren um Black Beauty mit heim zu nehmen. Am Preis lies sich nach meiner Beharrlichkeit leider nichts mehr ändern. So war er dann bei mir zu Hause, ich bin vom S6 4B zum A6 4F gekommen und gönne ihm jetzt erstmal eine gesunde Phase der Akklimatisierung vom Schwarzwald in den Taunus. Damit wäre die Serie "Mein Weg vom Kleinwagen zum Luxusdickschiff" abgeschlossen. |
Wed May 10 08:46:09 CEST 2017
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lordares
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audi, avant, corsa, fahrzeugwahl, historie, s6, understatement, unvernunft, v8, vergangenheit, vernunft
Ich fahre gern Auto. Und ein Auto war -zumindest im Kopf- an sich auch schon immer mehr als nur ein reines Fortbewegungsmittel. Und so hat man vom Führerscheinneuling bis zum aktuellen Stand doch einiges an Autos mit- un durchgemacht. Auch wenn ich ihn nie gemocht habe, der Cosa war doch der treueste und zuverlässigste Wegbegleiter. Nach viel stöbern und zahllosen Stunden auf mobile.de hat es sich dann in Richtung eines S6 eingependelt. Die Tatsache, dass es sich hierbei um einen V8 handelt, hat mich eher neugierig gemacht als abgeschreckt. Das Gesamtprodukt hat alles erfüllt, was ich wollte. Er war bequem, er war manchmal auffällig, er hatte Ledersitze, Sitzheizung, Bose-Soundsystem, Platz. Er konnte leise cruisen, er konnte gierig fauchen, er konnte Biergarnituren transportieren und Kreise im Schnee drehen. Er konnte beim Autocorso im Schritttempo um den Kreisel fahren oder auf der linken Spur locker die 200kmh-Grenze schmelzen lassen. [bild=2] Er war durstig. Und nicht der unkomplizierteste. In der gemeinsamen Zeit stand eine große OP am Zahnriemen an, ich habe drei Reifen ersetzen müssen, Sensoren hier und da, eine neue Batterie, ... Ich war nicht der beste Kunde in meiner Werkstatt des Vertrauens (fortan "WDV"😉, aber ein sehr regelmäßiger. Dort hatte er allerdings Freunde, war also auch in guten Händen. [bild=3] Alles in allem war er eine gute Erfahrung in Sachen Auto. Ich mochte auf der einen Seite das Understatement und auf der anderen Seite den drehfreudigen und sahnigen V8, der einem ab 5000 rpm nochmal so richtig ins Kreuz getreten hat. Es war kein Auto, welches mich zum vernünftigen und gesitteten Fahren erzogen hat. Dafür war der Klang und die Leistungsentwicklung zu schön. Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mal bei einer Probefahrt mit einem TT-RS. Den konnte man absolut nicht vernünftig fahren. Digitales Gas. Und Spaß dabei!! Die fehlende Vernunft und die Sucht nach der Leistungsentfaltung und dem Klang hat uns nach gut 2 Jahren dann auch getrennt. Trennender Faktor war die Beton-Mittelleitplanke auf der A5. Blanke Zahlen gegen pure Emotionen. Schließlich waren es die Zahlen und die Tatsache, dass mir beide Schrauber meiner WDV vom Wiederaufbau abgeraten haben. Praktisch war, dass ich den alten Corsa noch nicht abgestoßen hatte, sondern dieser bei meinen Eltern als Ersatzauto für die Familie vorm Haus stand. Allerdings habe ich ihn dann noch mehr gehasst. |
Wed Dec 04 10:43:45 CET 2019 |
lordares
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Draußen ists ungemütlich – würde man sagen. Neblig, Minusgrade, die Straße könnte hier und da glatt sein und man sieht noch nicht mal Menschen mit Hund draußen. Lediglich die Schulkinder müssen gezwungenermaßen an der Bushaltestelle im eisigen Nebel warten.
Der Himmel ist Pastellfarben, der Nebel liegt in den Tälern und das Außenthermometer zeigt frostige -5 Grad an.
Man fährt von der Bundesstraße runter auf die kleinere Kreisstraße. Das nächste Tal liegt noch im Nebel. Malerisch.
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Im Zwielicht der Morgendämmerung sieht man links und rechts der Fahrbahn, dass die Vegetation mit weiß schimmernden Eiskristallen überzogen ist. Das Eis am Auto, dass man vor 15 Minuten weg gekratzt hat, ist jetzt komplett getaut.
Am Ortsausgang sieht man rechts auf der Wiese eine Schafherde. An diesem jenen Morgen auch eine Momentaufnahme, die sich in das weichgezeichnete, pastellfarbene Gesamtbild einfügt. Fast wie in einem weichgezeichneten Japan-Comicstreifen aus den 90ern.
Die Ortschaften werden kleiner, der Nebel wird dichter. Man genießt die Fahrt, hat es nicht eilig. Auf der Arbeit wird mein Chef sagen „puh, wie in einem alten Horrorstreifen, da will man nicht liegen bleiben!“. Er fährt einen neuen Firmenwagen, geleast, mit Garantie.
Ich sitze in meinem alten A6. Der Innenraum hat nach kurzer Zeit wohlige Temperaturen erreicht. Die dicke Jacke hätte ich schon vor 5 Minuten ausziehen können. Die Sitzheizung wärmt einem angenehm den Körper, wie wenn man mit dem Rücken an dem Kacheln eines Kamins sitzt. Mir kam kurz der Vergleich eines fahrenden Kaminzimmers mit großen Fenstern nach draußen – mit Blick auf ein vernebeltes und mystisches Tal.
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Ich sitze gemütlich in dem alten Ledersitz. Ja, dort merkt man ihm die Jahre an. Der Beifahrersitz und vor allem die Rückbank ist strammer, die Polsterung ist fester. Dennoch nicht ungemütlich. Mein alter, gut eingesessener Ledersitz. Wie Omas alter Sessel in der Wohnzimmerecke, um den man sich mit der Katze streiten muss.
Die BOSE-Anlage zaubert den passenden Soundtrack zu der Kulisse vor der Windschutzscheibe. Egal was ich abspiele, leise und zurückhaltend oder laut und kraftvoll. Heute war es mal letzteres. Wie meistens aber.
Von dem seidigen 6 Zylinder Dieselmotor mit stolzen 365.000 Kilometer Laufleistung merkt man nur etwas, wenn man sich drauf konzentriert. Maximal ein leichtes Vibrieren, welches man in den Füßen oder den Händen spürt. Wie das Schnurren einer Katze – in Omas alten Sessel. Nie kraftlos, nie nervös, nie aufdringlich. Manchmal drehe ich die Musik leise um ihm mal kurz zuzuhören.
Ja, nächsten Sommer könnte man durchaus nach Portugal auf das Festival fahren. Auch mit Wohnwagen. Der alte sportliche Herr im Anzug, der sich gut gehalten hat und feine Manieren hat, macht das doch mit Links.
Souverän ist ein passendes Wort. Egal bei welcher Witterung. Ob nun im heißen Sommer, jetzt im nebligen Herbst oder hoffentlich noch mal im tiefen verschneiten Winter.
Kann, muss aber nicht – ist mir als Charakterbeschreibung mal eingefallen.
Zeit für mich. In meinem kleinen, feinen und verdammt gemütlichen fahrenden Kaminzimmer. Meine Man-Cave.
Während ich meinen Chef zuhöre, der von Nebel, liegenbleiben und Horrorstreifen redet, schaue ich durchs Fenster runter auf den großen schwarzen Kombi auf dem Parkplatz und antworte ihm
„Mit einem A6 bleibt man nicht liegen.“
🙂
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