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andythecandy

Autos, Achterl, alte Dinge und bewusstes (Er)Leben

Sat Jan 05 08:16:17 CET 2013    |    andythecandy    |    Kommentare (0)

Hallo Leute,

heute ohne Bild...

in einem andern Blog hatte ich erwähnt, dass ich bei meinen Low Budget Autokäufen noch einmal die gleiche Summe des Kaufpreises bereithalte, um eventuell aufgetretenen Wartungsstau zu beseitigen.

La Gondola, meine Clio aus dem Jahr 1992, ist zwar in einem guten Zustand, aber klarerweise sind bei einem 20 Jahre alten Auto gewisse Dinge zu erneuern, um es in Schuss zu halten. So war ich mir ihr auch zuletzt bei der freundlichen Renault Markenwerkstatt, um das Getriebeöl wechseln zu lassen. La Gondola hat ja ein Automaticgetriebe, und dieses Öl wurde mit Sicherheit noch nie gewechselt. Da diese Getriebe tendenziell ja nicht ganz so haltbar sind wie mechanische, habe ich diese präventive Maßnahme ergriffen, in der Markenwerkstatt deswegen, weil die dort sämtliche Unterlagen für Temperaturen, Einstellwerte etc. bereit haben und auch mit dem speziellen Prozedere vertraut sein dürften.

Da La Gondola ja eine ältere Dame ist, neigt sie wie viele ihre Altersgenossinnen zu leichter Inkontinenz. Im Zuge des Getriebeölwechsels wurde diesem Getröpfel nachgespürt, der Mechaniker machte die Ölwannendichtung als Hauptverdächtige aus. Nun hat es mich interessiert, was der Spaß denn in der Markenwerkstätte kosten würde.

Da der Zahnriemen auch schon ein wenig älter ist, habe ich bereits den Wechsel für März eingeplant, im Zuge dessen dachte ich mir, kann die Ölwannendichtung gleich mitgemacht werden. Es wurden mir zwei Kostenvoranschläge erstellt, einer für Zahnriemenwechsel mit Wechsel der Ölwannendichtung und einer ohne.

Bei den Preisen, die auf den Voranschlägen standen, blieb mir fast die Luft weg: 596 Euro ohne und 839 Euro mit. Leider ward der Techniker sogleich verschwunden, so dass mir die Voranschläge nicht genau erklärt werden konnten (das Mädel am Empfang war zwar sehr freundlich, aber die technischen Details kannte sie klarerweise nicht). Dabei waren meinerseits einige Fragen offen, z.B. ob beim Zahnriemenwechsel die Kühlflüssigkeit auch erneuert wird, ob die Tatsache, dass La Gondola Klimaanlage hat und der Kompressor obenauf sitzt, Zusatzarbeiten erfordert, ob bei der Ölwannendichtung auch gleich das Öl gewechselt wird, und ob miteinkalkuliert wurde, dass das Flammrohr gleich mitgetausch werden muß (La Gondola hat noch - nach 20 Jahren! - den allerersten Auspuff, daher kann das Flammrohr nicht einfach abgeschraubt werden, sondern es muß die Flex ´ran). Wenn also diverse Zusatzarbeiten und -teile dazukommen, rechne ich großzügigerweise gleich einmal mit einem runden Tausender.

Soviel gibt im Normalfall kein Käufer in der untersten Preiskategorie zum Erhalt seines Fahrzeuges aus. Also wird im Normalfall der Zahnriemen nicht gewechselt, das Öl darf weiterhin tropfen, und vermutlich spart sich der Eigener dann auch noch Dinge wie Ölwechsell, Kerzen und Luftfilter ("weil´s eh wurscht ist"😉. Irgendwann streikt der Wagen dann, und natürlich ist die miese Marke dran schuld.

Ich werde diese Arbeiten allerdings auch nicht in der Markenwerkstatt durchführen lassen, weil so viel muss es auch nicht kosten. Ich werde mich einmal im Kreise meiner Bekannten umhören, ob jemand mir dabei helfen kann, die Arbeiten selbst zu erledigen (Zahnriemen habe ich bisher noch nie selbst gewechselt). Wenn nicht, wird entweder eine markenfreie Werkstatt drankommen, oder ich lasse die Arbeiten bei einer Renault-Werkstatt in Ungarn oder der Slowakei machen, wo die Arbeitskosten ein Drittel von unseren ausmachen.


Wed Jan 02 18:24:28 CET 2013    |    andythecandy    |    Kommentare (8)

Hallo,

getreu dem Motto "Autos, Achterl, alte Dinge und bewusst (Er)Leben" werde ich hier ein in unregelmässiger Folge meine persönliche Automobilhistorie Revue passieren lassen. Und das ganze nicht in chronologischer, aber mir gerade passend erscheinender Reihenfolge.

Da ich im letzten Eintrag einige Worte über meine Clio verloren habe, möchte ich nun auch ein paar Dinge über meinen Oldie verlieren. Es handelt sich um einen Renault 16 von 1966.

Vor mittlerweile über 10 Jahren habe ich ihn entdeckt - oder er mich. Ich vernahm das Gerücht, dass ein Arbeitskollege einen R16 zu verkaufen hätte. Zu dieser Zeit hatte ich noch nichts mit Oldtimern am Hut, aber mein Vater hatte zwei R16, und im R16 habe ich zum ersten Mal essentielle Dinge wie Motor anlassen, Kupplungspiel etc. erfahren. Also - angeschaut!

Es stellte sich heraus, dass der Wagen dem verstorbenen Vater des Kollegen gehört hatte, seine Frau aber mit der Lenkradschaltung nicht umzugehen wusste. Aus Sentimentalitätsgründen wurde der Wagen aber nicht verkauft, sondern im Schuppen einer Gärtnerei für 11 Jahre zugedeckt abgestellt. Doch dort musste er eines Tages weg.

Der erste Anblick waren ein Haufen Decken, darunter kam ein noch recht schöner Lack zum Vorschein. Ich konnte mit dem Kollegen eine Deal ausmachen: ich schleppe den Wagen in die Werkstatt und besorge einen Unterstellplatz. Sollte der Mechaniker meines geringsten Mißtrauens "GO" geben, nehme ich ihn, wenn nicht, geht mein Abstellplatz auf ihn über. Nun, mein Mechaniker war begeistert, er hatte einen so schön erhaltenen R16 schon lange nicht mehr gesehen. Und schon war er meiner.... knapp über 70000 km am Tacho, im Originallack und ungeschweisst.

Das Besorgen der notwendigen Ersatzteile (Tank, Bremsen komplett, neue Reifen) dauerte ein halbes Jahr, aber im November 2002 wurde "Vickerl" wieder auf die Strasse gelassen.

Seither ist er in meinem Besitz und hat erst 83000 km auf dem Buckel. Der Lack wird nicht jedes Jahr poliert, allerdings steht er im Trockenen und wird selbstverständlich nur bei schönem Wetter herausgeholt. Eine neue Radiokonsole samt Blaupunkt Monoradio, ein neuer Vergaser, neuer Verteiler, Lokari Innenkotflügel, eine Batterie, ein Traggelenk und andere Scheinwerfer sind alles, was er an Ersatzteilen bisher gebraucht hat (wobei manchen nur kosmetisch war). Nach der Winterpause ist die Prozedur immer: Batterie aufladen, ein paar Mal Gas geben, starten (der Anlasser orgelt einige Sekunden lang), und Vickerl läuft wieder. Ich denke mir, problemloser kann kein Oldie sein. Pickerl war bisher noch nie ein Thema.

Ein Fahrzeug sollte allerdings ein Fahrzeug sein, und in den letzten Jahren habe ich kaum einen Tank pro Jahr verfahren. Dabei ist er sehr genügsam, rund 7,5 Liter genehmigt er sich auf 100 km. Allerdings vom guten Super plus, weil er ja noch auf 98 Oktan ausgelegt ist, und natürlich mit Bleiersatz zur Schonung der nicht gehärteten Ventilsitze.

So trage ich mich immer öfter mit dem Gedanken, Vickerl vielleicht in gute Hände abzugeben. Noch habe ich mich nicht entschlossen, aber ganz ausschliessen würde ich es nicht mehr. Getreu dem Grundsatz des "bewusst (Er)Leben"s sollte alles, was in meinem Leben geschieht, mir Freude machen. Ein Fahrzeug, dass ein Stehzeug ist, macht mir aber keine rechte Freude mehr.

Noch ist es aber nicht soweit, weil man einen Oldie ja nicht im Winter bewegt (und erst recht nicht verkauft), und so ist diese Frage auf den Frühling verschoben. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch.

Ich bin selber gespannt, was da noch kommt.


Tue Jan 01 10:58:24 CET 2013    |    andythecandy    |    Kommentare (8)

Es ist alles sehr kompliziert, sagte dereinst der ehemalige Bundeskanzler Fred Sinowatz. Wirklich? Ich sitze hier und versuche, meinen ersten Blogartikel zu schreiben und habe eigentlich keine Ahnung, wie man das macht.

OK, ich kann einigermassen eine Computertastatur bedienen, und das Internet ein- und ausschalten kann ich auch. Reicht das für einen Blog?

Vielleicht sollte ich einfach drauflosschreiben und den Untertitel meines Blogs ein bisserl näher erläutern. "Autos, Achterl, alte Dinge und bewusstes (Er)Leben". Auto sollten selbsterklärend sein, wobei ich meine Aufmerksamkeit auf Vergangenes konzentriere. Ein rostiger Cortina entlockt mir mehr Entzücken als die neueste S-Klasse. Generell mag ich sie sehr, die Aussenseiter der automobilen Zunft, diejenigen, die auch im Blog von Hans treffend beschrieben werden. Selber habe ich (derzeit) zwei Autos, eine 1992er Clio Automatic (die Bilder der alten Dame sind im Anhang) und einen 1966er R16.

Mit "Achter" sind Leichtmotorräder der 125er Klasse gemeint. Bei uns im Schnitzelland gibt es die Möglichkeit, nach 5 Jahre Besitz des B-Scheins den sogenannten Code 111 zu machen, das bedeutet, Leichtmotorräder mit bis zu 125 cm³ Hubraum und bis zu 11 kW zu fahren (das geht sonst nur in Italien und in Luxemburg). Diesbezüglich habe ich einen kleinen Roller, eine schwarze Yamaha BWs. Da ein Roller nur einen Teil meiner Freude an der einspurigen Mobilität erfüllen kann, überlege ich mir hier die Anschaffung eines "echten" Motorrades - natürlich auch eine 125er. Aber das ist derzeit noch Zukunftsmusik...

Alte Dinge - ich mag Dinge, die trotz Überschreitens der einerseits vom Hersteller vorgesehenen maximalen oder der von der "Gesellschaft" für erstrebenswert gehaltenen Lebensdauer noch ihren Dienst verrichten. Das kann einerseits die Küchenwaage aus den 60ern sein, die zwar nicht besonders genau ist und kompliziert zu bedienen ist, aber so war sie konzipiert, und dient immer noch genauso gut zum Abwägen von Mehl und Zucker wie vor vierzig Jahren. DAs kann aber andererseits auch ein altes Stereogerät sein, wie ich einige besitze, speziell haben mir es hier ältere Receiver angetan. Ein Marantz, zwei Grundig, ein Harmann-Kardon und ein Philips findes sich in meiner "Sammlung". Aber auch hier gilt es für mich eher, nicht die gefragten "Kultobjekte" zu erhalten, sondern eben diejenigen, die wegen ihrer möglicherweise nicht so High-Endmässigen Leistungsdaten ausgemusterten Brot-und-Butter-Spezies. Die machen mir aber dennoch möglicherweise mehr Freude, als es mir die Überdrüber-Topgeräte machen würden.

Schlussendlich - bewusstes (Er)Leben. Der Augenblick, der jetzt, in diesem Moment passiert (also der Moment, in dem ich das schreibe, bzw. der Moment, in dem Sie, anmutige Leserin, gewandter Leser, dies lesen), ist der wichtigste im Leben. Weil es der einzige ist, den ich bewusst erleben kann. Weder die Vergangenheit noch die Zukunft kann ich beeinflussen, ja noch nicht einmal erleben - weil sie vorbei sind oder erst passieren werden. Daher ist es für mich essentiell, den Augenblick in all seiner Tiefe und Fülle zu erleben. Kann mir wer folgen? Wenn ja - dann wisst Ihr, was ich meine. Wenn nicht - macht es auch nichts... 😉

Ich hoffe, Euch nicht zu sehr verwirrt zu haben. Ich kann noch nicht sagen, wohin mich dieser Blog führen wird, ich lasse - wie alles im Laben - auf mich zukommen. Ich wünsche allen, die das lesen, ein wunderschönes 2013. voller Freude, Wohlergehen und Licht. Und auch denjenigen, die es nicht lesen...

Alles Liebe Andy


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