Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zum Thema Laufleistung des Corvette Motor V8 vielleicht noch die Bemerkung:
Die Laufleistung in den USA ist nach meiner Ansicht für europäische und speziell für deutsche Verhältnisse nicht vergleicbbar. Bei 55 - 65 mi/h Höchstgewindigkeit in den USA, werden sich nie solche Belastungen zeigen wie auf unseren Autobahnen.

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von !rst!


Das allte, das ich abgelassen habe, war allerdings dem Anschein nach noch dünner.

Das hab´ ich auch so festgestellt.

Wobei ich das Getriebeöl vor dem Ablassen schön warm gefahren habe; das liegt bestimmt daran.

Gruß

Richtig.

Wenn man sich allerdings anschaut, was die direkten Marktgegner (E46 M3, Audi S4 V8) für Antriebsprobleme, auch auf dem US-Markt aufweisen...

Nein, der Smallblock V8 (meistverbauter Motor der Welt, nicht nur auf Corvette bezogen) ist extremst standfest. Schau mal ins deutsche Corvetteforum. Hier wurde neulich vom Heizer schlechthin (3 Getriebe auf 200.000km) seine 14 Jahre alte Lady verkauft. Motor komplett original bis auf Zündkabel. Kein Ölverbrauch, keine Auffälligkeiten.

Anderes Beispiel? Ein weiterer Heizer hat dieses Jahr 2 ZF-Getriebe in der Corvette geschrottet. Er fährt allerdings mit dem Fahrzeug auch Rennkilometer. Motor keinerlei Probleme, kein Ölverbrauch.

Wie gesagt, bevor man den Motor killt, ist das ganze Fahrzeug schrott, leider. Denn das Fahrzeug drumherum hat einfach nicht die Qualität eines deutschen Produktes (BMW / Audi / Mercedes). Dafür aber einen erheblich günstigeren Preis, und bei reinen Zweitwagen ist die Qualität in Anbetracht der jährlichen Fahrleistungen auch egal.

Das der V8 sehr stabil ist ist ja bekannt und unbestritten! Aber womit erkauft mann sich diese Haltbarkeit?

- Spritverbrauch jenseits von Gut & Böse
- Literleistungen die höchstens zum schmunzeln animieren
- bestenfalls als nostalgisch zu bezeichnende Konstrucktion

Da ist mir jedes moderne europäische oder japanische Triebwerk lieber, da ist die Zeit wenigstens nicht stehengeblieben und Hubraum ist nicht die einzige Antwort auf Leistungshunger....

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Sorry, aber wenn man keine Ahnung hat...

(1) Spritverbrauch: 344PS Corvette lag immer auf E46 M3 Niveau und deutlich unter Z8 im Vergleichstest (bei besseren Fahrleistungen der C5!)
(2) Literleistung: Na und? Was nutzt eine hohe Literleistung dem Kunden?
(3) Aha. Nur weil Stößelstangen verwendet werden soll der Motor kein Hightech sein? Ahja. Aber der Guß S54 im M3 ist Deiner Meinung nach schon Hightech (im Vergleich zum Voll-Alu-V8)?

Nein, ich würde mich besser informieren.

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


0er Öle sind NCIHT freigegeben bei diesem Motor, und ich würde gerne hier wissen, wieso. Was für Nachteile hat ein 0er Öl?

Laß und nicht von "0er", "5er" usw. reden - weil das Unsinn ist. Oder willst Du ein extrem niedrigviskoses 0W-20er, welches einen HTHS von gerade mal 2,6 hat (ja, so etwas gibt es mittlerweile auch) mit einem 0W-40er Spitzenöl auf eine Stufe stellen? Das erste würde auch einen MB-Motor nach relativ kurzer Zeit töten, wenn man hin u. wieder auch mal richtig Gas gibt. Und das zweite ist das Beste, was man für den tun kann, damit der selbst nach 400.000km noch wie neu ist.

Also, wenn es nicht um Einbereichs-Öle geht, dann reden wir nicht über "0er", sondern eben über z. B. ein 0W-40er. Auch sollten wir nicht pauschal über Visko-Klassen reden, weil es eben auch innerhalb der gleichen deutliche qualitative Unterschiede gibt. Laß uns also über konkrete Produkte sprechen. Wie eben z. B. über das 0W-40er Mobil 1, welches gegenüber jedem 0W-30er, 5W-30er, 5W-40er o. 10W-40er am Markt, nur Vorteile hat(außer eben beim Kaufpreis). Ist den meisten von denen in allen Bereichen sogar haushoch überlegen.

Dass bei den AMIs alles etwas anders ist, habe ich ja auch schon mehrmals geschr. Deren API-Normen sind aus unserer (europäischen) Sicht nur ein schlechter Scherz. Tests werden in großvolumigen V8, bei sehr niedrigen Drehzahlen und Temperaturen gefahren. Also ziemlich genau das Gegenteil von dem, was hierzulande tatsächlich auf der Straße passiert.

Deshalb unterscheiden die amerikanischen API-Normen ja nicht einmal zwischen solchen Extremen wie oben genannt. Sogar ein solches extrem niedrigviskoses 0W-20er (wie o. g.) auf das die Bezeichnung "Wasseröl" wirklich zutreffen würde, kann die neueste API-Norm für Ottos haben. Also die "SM". Bei uns könnte das max. nach ACEA A1/B1 eingestuft werden. Aber nicht nach A2/B2/A3/B3/B4 und auch nicht nach A5/B5, weil es hier schon alleine am HTHS scheitern würde. Weil der hier min. 3,5 mPas betragen muß (bzw. für A5/B5 min. 2.9).

Deshalb interessieren einen deutschen Hersteller die amerikanischen API-Normen auch nicht. Und weil man die hierzulande halt nicht gebrauchen kann, haben wir mit dem ACEA-Komitee ja unsere eigene (europäische) Normung. Wo die MINDEST-Anforderungen für unsere (europäischen) Motoren festgelegt werden. Ausgelegt auf unsere Motoren und die Fahrgewohnheiten hierzulande - wo überwiegend eher kleinvolumige Motoren mit hohen Drehzahlen und vergleichsweise hohen Öltemp. in der Wanne, auch mal stundenlang mit Vollgas über die BAB marschieren müssen (auch von unseren europäischen Nachbarn mit Tempolimits, wenn die im Urlaub bei uns durchfahren). Und weil man übergreifend nur Mindest-Anfordrungen festlegen kann, hat MB (und auch BMW, VW/Audi, Porsche u. Opel) darüber hinaus noch seine eigenen Normen festgelegt.

Was ich von Leuten halte, die einerseits extrem niedrigviskose Öle mit abgesenktem HTHS vorschreiben, und andererseits ein hochwertiges 0W-40er (welches für den Motor ungleich besser ist) verbieten, kannst Du Dir wohl selber denken. Denen würde ich sofort fristlos kündigen (wegen absoluter Unfähigkeit), bzw. würde ich so jemanden erst gar nicht einstellen.

Visko-Klassen bei Getriebeölen:

Die von Motoren- u. Getriebeölen kann man nicht vergleichen. Also nicht in der Weise, dass man die Zahlen fortschreiben könnte. SAE 80 geht von 7,0 bis unter 11,0 mm2/s. SAE 30 bei Motorenölen geht dagegen schon von min. 9,3 bis unter 12.5 (jeweils bei genau 100 Grad). Oder anders gesagt: Hat ein SAE 30 Motorenöl bei 100 Grad min. die gleiche kin. Visko wie ein SAE 80 Getriebeöl. Bei den Getriebeölen ist es aber so, dass der Mindestwert der Klasse auch nach dem 20 stündigen Schertest nicht unterschritten werden darf (für Motorenöle konnte ich das leider noch nicht durchsetzen).

Beim 75W-90er TAF-X, beträgt die kin. Visko bei 40 Grad exakt 72,8 mm2/s. Ist da also sogar etwas dünnflüssiger als das 0W-40er M1, bei dem die kin. Visko hier noch 80 beträgt. Und bei 100 Grad sind die beiden fast genau gleich: 14,4 zu 14,3. Oder anders gesagt: Enspricht das 75W-90er TAF-X von der Visko her ungefähr einem guten 0W-40er Motoröl.

Grüße

P. S. Das ACEA-Komitee gibt es erst seit Anfang 1996. Der Vorgänger war das CCMC. MB war in beiden Fällen eines der Gründungsmitglieder, und hat bei der Festlegung der jeweiligen Mindest-Anforderungen großen Einfluß. Alle MB-eigenen Normen basieren auch auf einem bestimmten ACEA-Profil - nur das hier etliche Anforderungen noch strenger formuliert sind, bzw. noch die ein o. andere Anforderung zusätzl enthalten ist. Die Anforderungen der ACEA "E"-Normen (für die schweren LKWs) wurden sogar 100%ig von unseren LKW-Normen übernommen.

MB-Blatt 228.1 = MAN 271 = ACEA E2 = normaler Einsatz; normale Intervalle.
MB-Blatt 228.3 = MAN M 3275 = ACEA E3 = schwerer Einsatz; verlängerte Intervalle möglich.
MB-Blatt 228.5 = MAN M 3277 = ACEA E4 = sehr schwerer Einsatz; deutlich verlängerte Intervalle möglich.

ACEA E5 ist ähnlich wie E3, nur dass hier die Prüfmotoren keine MB-Motoren, sondern amerikanische (Mack und Cummins) sind.

Bei den ACEA-"A" (PKW-Ottos), "B" (PKW-Diesel) u. "C" (Normen mit geringeren SAPS-Limits) kommen als Prüfmotoren nicht nur MB-Motoren zum Einsatz. Der Prüfmotor für z. B. den Kolbensauberkeits-Test der "B4" ist ein VW-TDI.

Ohne uns (MB) hätte es aber weder das CCMC gegeben, noch würde es das ACEA geben.

DANKE!!

Soooooooooooooo....
Ich habe es jetzt endlich geschafft und den Thread von der ersten bis zur Letzten Seite gelesen.
*stolz bin und Schulter klopf*

Möchte mich mal ganz herzlich bei unserem Sterndocktor für die Weitergabe seines umfangreichen Wissens bedanken und auch bei all den anderen,die dazu beigetragen haben,daß es diesen HOCHINTERESSANTEN Thread noch immer gibt.
Ich denke mal,ich habe hier sehr viel über ÖL gelernt.

Fahre selber einen Passi TDI 1Z mit 200 Tsd.km und bin direkt vom 35i-Forum zu Euch rübergelinkt worden.

Werde dank der angelesenen Infos beim nächsten Ölwechsel folgendes machen:
1. MC einfüllen,15 min laufen lassen (ist schon gekauft)
2. Öl ablassen
3. Filter wechseln und
4. M1 0W-40 einfüllen (bei Tante ebay bestellt)
und bei gelegenheit auch gleich mal das Getriebeöl auf das TAF-X tauschen.

Im Moment fahr ich übrigens noch das Q8 Formula Top 10W-40 was jedoch ein Teilsynthetisches ist.

PS: Was ich etwas schade gefunden habe,daß waren die teilweise aus der untersten Schublade gholten Angriffe,gegen unserem Doc.
Darum bin ich wirklich sehr froh,daß seit einigen Seiten wieder alles in ruhigeren Bahnen verläuft und es wieder nur um das geht,was Sache ist.

In diesem Sinne:
WEITER SO!!!

Mfg
Tomtom

Zitat:

Was ich von Leuten halte, die einerseits extrem niedrigviskose Öle mit abgesenktem HTHS vorschreiben, und andererseits ein hochwertiges 0W-40er (welches für den Motor ungleich besser ist) verbieten, kannst Du Dir wohl selber denken. Denen würde ich sofort fristlos kündigen (wegen absoluter Unfähigkeit), bzw. würde ich so jemanden erst gar nicht einstellen.

Gut, dass bei Dir nicht die Long-Life II + III Fritzen von VW arbeiten 😉

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


(1) Spritverbrauch: 344PS Corvette lag immer auf E46 M3 Niveau und deutlich unter Z8 im Vergleichstest (bei besseren Fahrleistungen der C5!)
(2) Literleistung: Na und? Was nutzt eine hohe Literleistung dem Kunden?
(3) Aha. Nur weil Stößelstangen verwendet werden soll der Motor kein Hightech sein? Ahja. Aber der Guß S54 im M3 ist Deiner Meinung nach schon Hightech (im Vergleich zum Voll-Alu-V8)?

Tjaaa....

Zu 1): liest man ja auch in den Vergleichstests, seit C6 lese ich die auch

Zu 2): stimmt auch, und wenn ich das schon zugeben kann: rund 141 PS/l

Zu 3) Das Resultat zählt, und wenn man es mich einfachen Mitteln erreicht, umso besser für die Haltbarkeit

Öhm, falls die Frage schonmal gestellt wurde, bitte ich um Verzeihung aber alles merken kann man sich hier nichtmehr *g* (und nein die Suche hat mir nicht geholfen). Sind die Bremsflüssigkeiten von Castrol auch zu empfehlen oder gibt es in dem Bereich nur wenig Unterschiede zwischen den Marken? Ich weiss, mit Öl hat es wenig zu tun aber da die ganzen Fachmänner/Frauen, einschließlich Sterndocktor hier sind, hoffe ich dass die Frage nicht gänzlich verhöhnt wird.

Ich bin mir auch etwas unsicher wegen dem parallel laufenden Getriebeölthread, habe da zwar schon eine Anfrage getätigt aber irgendwie ist der Run auf den Thread bei weitem nicht mit diesem hier vergleichbar. Dor bezieht sich meine Frage schon auf Getriebeöl und nicht Bremsflüssigkeit *g*.

MfG

FLCL

Hmm, Bremsflüssigkeit ist kein Öl und hat keine Schmier-, Reinigungs-, oder Pflegewirkung. Nimm einfach irgendeine DOT5.1

Wikipedia hilft weter.

puh, da hatte ich jetzt aber jede Menge aufzuholen. Ihr habt in den letzten Tagen verdammt viel gepostet...

Danke für die visko-zahlen vom dok!

hätte jetzt noch ne Frage zu meiner Knutschkugel. Im Juni habe ich in meinen Yaris 1.0 M1 0W40 eingefüllt (vorher Castrol 10W40, MC-Spülung wurde auch gemacht). Jetzt nach gut 12Tkm kann ich keinen Ölverbrauch fetsstellen und es riecht auch nicht nach Benzin. Aber der kalte Motor klingt recht rauh. Nach 1-2km ist das dann wieder weg. Kurzstrecken sind bei mir in letzter Zeit sehr selten geworden, wodurch das Auto aber auch nicht mehr jeden Tag genutzt wird. Zwischen Montag und Freitag nur einmal und am Wochenende kriegt ber viel Autobahn und Landstraßen zu sehen.
nun meine Frage: warum klingt die Kiste jetzt so rauh? Ich mache mir nicht wirklich Sorgen, mich interessiert einfach nur warum.
Den nächsten Ölwechsel kriegt der kleine im Dezember. Das M1 0W40 steht schon bereit, da ich bei Tante ebay damals gleich ein bisserl mehr gekauft hatte...

Hallo CyberTim,

diesen Effekt beobachte ich bei meinen Autos auch wobei es beim Polo meiner Frau deutlicher ist.. ich schiebe es dort auf viel Kurzstreckenverkehr...es tritt je nach Einsatz ab 5-8000km auf ... die genaue Ursache kenne ich nicht.. ich mache dann immer Ölwwechsel um kein Risiko einzugehen und danachj schnurrt die Maschine wieder total sanft. Für mich ein Zeichen, daß das Öl am Ende ist... Intervalle in der Praxis sind halt was anderes als in der Theorie. Bei meinem Renault tritt der Effekt auch auf, allerdings nicht ganz so ausgeprägt und erst bei höhrere Laufleistung des Öls

Hm, merkwürdig, ich habe diesen Effekt nie beobachtet. Früher hatte ich einen Golf VR6 und habe dort die Ölwechsel später immer auf 20.000km ausgedehnt. Einen Unterschied zwischen altem und frischem Öl konnte ich nicht feststellen. Verwendet wurde "No Name" 5w-40 vollsynth., meist Karstadt Mach 1.

LM 2-Taktöl

Ich hab da auch mal ne Frage:
Ich fülle seit ca.3000 km immer beim tanken das LM 2-Taktöl bei meinem Diesel dazu. 1/4 Liter auf 70 Liter Diesel.
Mir kommt es vor,daß er jetzt irgendwie viel ruhiger läuft.
Kann das überhaupt sein????

PS:
Hab nen Fraund auch auf diesen Thread verwiesen.Der hat nur gemeint,daß ich mich viel zu viel vom Internet beeinflußen lasse.
Tja....jeder wie er will....

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