Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
@Ralf Hofmann
Das Öl ist nicht vollsyntetisch und ich würde nach dem ersten Betrachten des Datenblattes erstmal sagen, dass es bei höheren Temperaturen deutlich ausdünnt. Es ist ja nur gerade so noch ein 40er Öl geworden...
Hi,
Zitat:
Original geschrieben von Balimann
Das Öl ist nicht vollsyntetisch
das ist's gerade, was ich nicht verstehe. Wenn es wirklich auf Pflanzenölbasis hergestellt wurde, kann's aber auch kein Destillat (analog zu einem mineralischen Öl) sein, weil man Pflanzenöle nicht so einfach destillieren kann, es sei denn unter starkem Vakuum . . .
danke doc!
wenn ich das richtig deute ("Selbst bei überwiegendem Gasbetrieb bleiben mit dem auch die Einlaßventile recht sauber."😉, heißt das also, dass ich gelegentlich doch noch mal ne Ladung Sprit mit Ventilfreiblas-Zusatz durchjagen sollte, wenn ich denn umrüste. Sonst setzt sich da wohl anscheinend was zu...
Samstag mal bei nem Umrüster vorbeischauen. Mal die Prognose abwarten (Reichweite, Verbrauch, Gewicht, Leistungsverlust, Kofferraumverlust). Bin schon ganz nervös...
Re: Plantomot - Motoröl aus
Zitat:
Original geschrieben von Ralf Hofmann
U.a. die Uni Hohenheim hat das untersucht...
Zu den " unter anderem" gehören auch wir. Weiß jetzt zwar nicht, wann die das gemacht haben, hätten die sich aber wahrscheinlich sparen können, weil wir das schon vor etlichen Jahren festgestellt und genau untersucht haben, woran das genau liegt.
Hatte übrigens hier erst kürzlich mal was über die Verwendung von Pflanzenöl als Diesel-Sprit geschr. Und auch, dass es hierbei zu einem Eintrag ins Motoröl kommt, und der Motor über kurz o. länger dadurch zerstört wird.
Weil das, wie das genau ist, wie schon geschr. schon etliche Jahre zurück liegt, und ich um diese Uhrzeit nicht mehr so ganz klar denken kann, muss ich da erst mal diese Unterlagen "rauskramen". Soweit ich mich jetzt ohne diese Erinnern kann, lag das aber nicht an Detergent- o. Dispersant-Additiven. Bzw. nicht alleine an solchen.
Ich denke jetzt mal nur kurz darüber nach, und schreibe das hier mit: Als Reinigungs- u. Reinhalte-Additive können Succinimide, neutrale Metallsulfonate, Phonate, Phenolate, Phosphate, Thiophosphate, Aminverbindungen, Sulfonate, polymere Detergentien oder auch hochmolekulare, organische Barium-, Blei-, Kalk-, o. Zinksalze eingesetzt, bzw. enthalten sein. Und welche von diesen könnte jetzt der o. die Übeltäter sein? Als erstes hätte ich da die polymeren Detergentien in Verdacht.
Es kommen aber auch noch andere Additiv-Typen dafür in Frage. Und zwar z. B. VI-Verbesserer. Hier kommen je nach Qualität und Art des Grundöls folgende Arten zum Einsatz: Und zwar einmal Oelefincopolymere (OCP), oder Polymethacrylate (PMA), o. Polyisobuthylene (PIB) o. Styrol-Butadien-Copolymere (SBC). Die multifunktionalen PMA würde ich schon mal ausnehmen, weil die gleichzeitig auch noch als Pourpoint-Verbesserer wirken.
Meine, dass das an einer unglücklichen Kombination lag, welche den PÖL-Anteil "verklumpen" lies. Denke es waren die polymeren Detergentien in Kombi mit mit entweder den OCP-, PIB- oder den SBC-VI-Verbesserern. Bin jetzt aber nicht ganz sicher, werde aber bei Gelegenheit mal schauen, ob ich meine Aufzeichnungen noch finde, wo ich das genau untersucht hatte.
Noch kurz zu diesem "Plantomot": Kenne zwar die genaue Zusammensetzung nicht, weil das keine MB-Freigabe hat. Kann Dir aber zumin. sagen, dass es sich bei diesem um spezielle synth. Ester handelt. Ester erzeugt man durch eine Reaktion eines Alkohols mit einer organischen Säure (in diesem Fall einer bestimmten pflanzlichen). Das Grundöl ist so ähnlich aufgebaut, wie von speziellen 2Takt-Ölen für Außenborder, welche auch biologisch schneller abbaubar sind. Zum enthaltenen Additiv-Paket, bzw. welche Substanzen genau in diesem enthalten sind, kann ich aber leider nichts sagen, weil ich eben die genaue Zusammensetzung nicht kenne. Kann deshalb auch nicht sagen, ob sich mit diesem das betr. Problem sicher vermeiden läßt.
Grüße
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CyberTim, das heißt vor allen Dingen, daß jeder Gasfahrer ab und an mal auf Benzin umschalten sollte, auch wenn es der Sparsamkeit wiederspricht. Dann werden regelmäßig die Einspritzventile 'geduscht' und damit von den Ölrückständen befreit, die über die Kurbelgehäuseentlüftung und den Ansaugtrakt dort hinkommen. Je weniger Verdunstungsverluste ein Öl hat, umso geringer ist das Problem natürlich und ein Reinigungszusatz im Benzin schadet bestimmt auch nie, vor allem wenn man nur alle paar Monate Benzin tankt.
Sterndocktor, gibt es eigentlich eine Ausage, wie lange das Benzin im Tank haltbar ist? In Brasilien werden 3 Monate angegeben, aber hier enthält es 25% Ethanol. Für Motorräder gibt es extra Benzinstabilisatoren fürs Überwintern und Du hattest und das "Benzin-System-Pflege" von LM für Oldtimerüberwinterung auch schon mal empfohlen. Meine VFR springt, wenn auch beim ersten mal unwillig, aber immer auch ohne sowas mit dem alten Sprit aus dem Vorjahr wieder an. War sie dann mal wieder gut warm, geht selbst denn der nächste Kaltstart problemlos, wenn ich noch nicht wieder getankt habe.
In Rio fahren übrigens alle Taxis mit Erdgas (Autogas gibt es nicht) und die Fahrer alle mit leuchtender Tankwarnlampe rum. Keine Ahnung, wie oft die mal Benzin nachfüllen.
@Holt: Danke! Alle 2-3 Monate kommt trotzdem noch ne Tankfüllung dazu. Lässt sich nicht vermeiden. Aus Gewichtsgründen werde ich aber nie volltanken, so dass der Sprit auch nur nen Monat im Tank bleibt. Vielen dank! das sind solche Sachen die man auf den Erdgas-Seiten nicht entdeckt, wenn man das Problem nicht kennt. Es wird nur versucht die Benziner zu bekehren, Probleme werden ungern angesprochen. Wie fast überall, wo auch ne gewisse Portion Idealismus ne Rolle spielt. Ich informiere mich daher gerne mal auch wo anders...
Re: Re: Plantomot - Motoröl aus
Hallo Sterndocktor,
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Zu den " unter anderem" gehören auch wir.
Weiß jetzt zwar nicht, wann die das gemacht haben, hätten die sich aber wahrscheinlich sparen können, weil wir das schon vor etlichen Jahren festgestellt und genau untersucht haben, woran das genau liegt.
😉 sowas hatte ich im Stillen gehofft! Die Uni Hohenheim ist imho seit den 90ern an dem Thema dran, auch mit diesen Untersuchungen.
Zitat:
Hatte übrigens hier erst kürzlich mal was über die Verwendung von Pflanzenöl als Diesel-Sprit geschr. Und auch, dass es hierbei zu einem Eintrag ins Motoröl kommt, und der Motor über kurz o. länger dadurch zerstört wird.
Ja, das hab' ich aufmerksam gelesen. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, kann ich das so aber nicht stehen lassen. Denn die Erfahrungen aus der Praxis von mir und vielen tausend anderen Pölern stellen das etwas differenzierter dar.
Unserer Erfahrung nach (und unter uns gibt's nicht nur technische Laien, sondern auch Leute, die beruflich mit Motorenentwicklung, Ölchemie, Fettchemie und anderen verwandten Gebieten zu tun haben) muss man zunächst nach dem Einspritzverfahren differenzieren. Ich will in diesem Thread nicht zu sehr in's Detail gehen, um nicht vom Thema abzuweichen. Wenn Du Interesse hast, kann ich da in der Rubrik "Alternative Kraftstoffe" einen neuen Thread zu aufmachen.
Kurz gesagt: MB Vorkammermotoren mit Reihenpumpe kann man ohne Umbau und ohne jedes Risiko mit 100% Pöl fahren. Wirbelkammermotoren mit Bosch Verteilerpumpe VE kann man mit Mischung bis ca. 70% risikolos mit Pöl fahren, alle anderen, insbesondere Direkteinspritzer (auch CR und PD) nur mit entsprechendem Umbau und entsprechender Pflege, dann aber ebenfalls ohne großes Risiko.
Zitat:
Weil das, wie das genau ist, wie schon geschr. schon etliche Jahre zurück liegt, und ich um diese Uhrzeit nicht mehr so ganz klar denken kann, muss ich da erst mal diese Unterlagen "rauskramen".
Wenn Du das bei Gelegenheit mal tun könntest, wäre ich Dir ewig dankbar (noch dankbarer wie ohnehin schon für Deine brillianten Infos hier) 😉.
Zitat:
Soweit ich mich jetzt ohne diese Erinnern kann, lag das aber nicht an Detergent- o. Dispersant-Additiven. Bzw. nicht alleine an solchen.
Als erstes hätte ich da die polymeren Detergentien in Verdacht.
Interessieren würden mich bei dem Thema auch die genauen Wirkungsmechanismen der verdächtigen Substanzen aus Deiner Sicht.
Bisher sind wir überwiegend von einer rein katalytischen Wirkung verschiedener metallbasierten Additive ausgegangen. Ansatzpunkt bei den Fettsäuren ist da mit größter Wahrscheinlichkeit entweder der "offene Molekülstummel", wenn sich bei den Bedingungen im Motor freie Radikale bilden und/oder die Doppelbindung in den ungesättigten Fettsäuren.
Wenn Du da noch weitergehende Erkenntnisse hast, würde mich das brennend interessieren.
Zitat:
Es kommen aber auch noch andere Additiv-Typen dafür in Frage. Und zwar z. B. VI-Verbesserer. Hier kommen je nach Qualität und Art des Grundöls folgende Arten zum Einsatz: Und zwar einmal Oelefincopolymere (OCP), oder Polymethacrylate (PMA), o. Polyisobuthylene (PIB) o. Styrol-Butadien-Copolymere (SBC).
Wenn das schon eine Erklärung wäre, könnte man ja problemlos eine Gruppe von Mororölen bestimmen, die dieses Risiko stark reduzieren könnten. Das wäre klasse!
Zitat:
Die multifunktionalen PMA würde ich schon mal ausnehmen, weil die gleichzeitig auch noch als Pourpoint-Verbesserer wirken.
Wie wirken die denn genau? Auch über die Stellung der Isomere innerhalb eines Moleküls und damit der zwischenmolekularen Kräfte ? Sind die dadurch weniger reaktiv oder weniger katalytisch wirksam?
Zitat:
Meine, dass das an einer unglücklichen Kombination lag, welche den PÖL-Anteil "verklumpen" lies.
Vermutet hab' ich sowas schon länger, konnte es mangels speziellem Fachwissen in diesem Gebiet aber nicht verifizieren. Wenn wir das mithilfe Deiner Untersuchungen jetzt frestnageln könnten, wär' das schon klasse.
Zitat:
Denke es waren die polymeren Detergentien in Kombi mit mit entweder den OCP-, PIB- oder den SBC-VI-Verbesserern. Bin jetzt aber nicht ganz sicher, werde aber bei Gelegenheit mal schauen, ob ich meine Aufzeichnungen noch finde, wo ich das genau untersucht hatte.
Enthalten diese polymeren Detergentien auch Metallionen?
Zitat:
Noch kurz zu diesem "Plantomot": Das Grundöl ist so ähnlich aufgebaut, wie von speziellen 2Takt-Ölen für Außenborder, welche auch biologisch schneller abbaubar sind. Zum enthaltenen Additiv-Paket, bzw. welche Substanzen genau in diesem enthalten sind, kann ich aber leider nichts sagen, weil ich eben die genaue Zusammensetzung nicht kenne. Kann deshalb auch nicht sagen, ob sich mit diesem das betr. Problem sicher vermeiden läßt.
Nach anfänglichem Zögern behauptet der Hersteller jetzt jedenfalls, es liesse sich vermeiden. Stellt Fuchs Petrolub eigentlich selbst her oder weisst Du, wer dahintersteckt?
Hallo,
ich habe einen neuen Pflegefall. Es handelt sich um einen 2000er Golf IV Variant 1,6. Der Wagen hat 70tkm gelaufen und ist Schekheft gepflegt. Die letzte Wartung war 2004 im April bei 55tkm. Der Wagen wurde wie von VW vorgesehen mit Longlifeöl gefahren. Die letzte Wartung war die 3. Beim öffnen des Öleinfülldeckels kam mir das grauen entgegen. Der Ventildeckel ist total verkokt und verschlammt. Jetzt wollte ich nächste Woche das LM MC und das M1 0W40 verwenden, aber reicht das um diesen extremen Dreck loszuwerden? Wäre die LM Ölschlammspülung auch eine gute Idee, evtl. zusätzlich? Sollte der Motor mal richtig warmgefahren werden, mit dem alten Öl wohl lieber nicht! Was würdet ihr in diesem Fall empfehlen?
Gruß Chris
Ganz einfach Ölschlammspülung gemäß Anleitung auf der Dose, Ölwechsel mit M1, fertig. Dass der aber mit Vollsynthetik befüllt wurde (und das füllt ja VW wohl ein, ist ja auch am teuersten), glaube ich eher nicht.
@ChrisVR6
Motor vorsichtig warm fahren bis er Betriebstemperatur hat. Dann ab zur Bühne MC rein und 20 Minuten im Leerlauf laufen lassen oder die Tourenzahl LEICHT erhöhen, da dann das Öl mit höherem Druck gepumpt wird.
Anschließend das frische Öl rein, warm fahren und dann evtl "frei" fahren. Am besten mit Ultimate100.
@ChrisVR6
Die Verkokungen können unmöglich vom vollsynthetischen Öl kommen, da hat wohl wieder jmd. in der Werkstatt geschlampt.
Mein Onkel fährt (nein fuhr 🙂) einen 2002-er VW Passat 2.0 L Benziner. Vor kurzem - zum ersten Mal selber - Ölwechsel gemacht. Öl war schwarz und klumpig, dabei sollte es doch 0W-30 Vollsynthetik LL sein ?
Er hat Anzeige wegen Betrug (oder war`s Täuschung?) gegen die VW-Werkstatt erstattet. Wie sich herausstellte, hatten die schon immer (!) billiges 15W-40 vom Automaten eingefüllt. Aber natürlich immer schön das teure 0W-30 abgerechnet.
Der Motor war mechanisch ziemlich fertig, die Werkstatt hat ihm einen neuen Motor mit kostenlosem Einbau angeboten. Er hat aber abgelehnt und die Rückgabe des Fahrzeugs erstritten.
Naja, jetzt fährt er einen Skoda Octavia 2.0. Technik ist ja die Gleiche, nur die Werkstatt macht einen kompetenteren Eindruck.
Zitat:
Original geschrieben von Fireclosure
[BWie sich herausstellte, hatten die schon immer (!) billiges 15W-40 vom Automaten eingefüllt. Aber natürlich immer schön das teure 0W-30 abgerechnet.
Das ist ja der Oberhammer schlechthin 🙁
Hallo,
wenn die wirklich billiges Öl verwendet haben, wäre das Oberhart. Der wagen wurde in der HH Werkstatt neu gekauft und auch gewartet. Mein Nachbar geht seit mehr als 25Jahren zu denen und unterhält 2 Golfs für seine Töchter, alles bei denen.
Gruß Chris
welches ÖL?
Hallo zusammen,
hätte da mal eine Frage. Fahre seit vier Jahren einen Opel Kadett 1.4i. Bin seit dem auf der suche nach DEM Öl.
Habe durch viel leserei erfahren das die Synthetischen Öle die besseren sein sollen. Also bin ich auf ein solches umgestiegen.
Und zwar auf Shynthoil High Tech von LM. Vorm Wechsel benutzte ich Motor Clean ebenfalls von LM. Frage, wer kann mir sagen ob dies eine gute Entscheidung war, oder ob das Zeug wieder raus muß.
Grüße
Es war eine gute Entscheidung, dennoch muss es wieder raus, aber erst nach 15.000km.
@ChrisVR6
Im Winter bildet sich beim Golf IV von meiner Mutter auch immer dieser Ölschlamm, der ist so gelb-beige-farben. Den nächsten Ölwechsel werde ich daher auch selbst in die Hand nehmen und den Service ebenfalls selbst machen, der Wagen ist übrigens erst 25.000km alt!