Welches Motoröl?

107320 Antworten

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

107320 weitere Antworten
107320 Antworten

Was nützt mir das, wenn ich nicht vom Fleck komme? Und welchen Neuwagen mit Saugdiesel empfiehlst Du?

Also eine elektrische (Zusatz-) Ölpumpe wäre gerade bei Turbomotoren schon eine sinnvolle Sache. Aber nicht nur Turbos könnten davon profitieren, jeder Motor würde sich sicher freuen, wenn das Öl schon vor dem Start, etwa beim Öffnen der Türen, schon mal gepumpt wird. Dann wären alle Lager ab dem Start mit Öl versorgtr und das würde den Verschleiß wirklich mindern.

Ist halt wie immer zu teuer.. ich weiß aber, daß es solche Systeme z.b. in Amerika durchaus gibt... (zum Nachrüsten natürlich) beim Turbo geht es halt hauptsächlich um die Kühlung... daß er nicht super heiß plötzlich abgestellt wird und das Öl im Lager verkockt......was auch bei synt. Öl ab einer gewissen irgendwann Temperatur passiert bzw kein Wärmestau entsteht ..

Ich persönlich lasse auch Saugmotoren z.b. auf einer Raststätte nach schneller Fahrt noch einige min. nachlaufen.. ich habe den zweiten Schlüssel bzw. die Fernbedienung dabei, schließe mit dem ab während ich z.b. auf Toilette bin...... bei nicht zu hochgezüchteten Saugern in Verbindung mit synt. Ölen und zurückhaltender Fahrweise bei kaltem Öl halte ich so einer Ölpumpe nicht für notwendig, schaden tuts natürlich nicht...

VErrecken kann jeder Motor durch sehr viele Ursachen.. es gibt auch Turbolader die 2-300tkm halten..aber nicht unbedingt die Mehrzahl... ich bin nicht scharf auf einen Turbo, aber ist halt Geschmackssache.

Hi Sterndocktor,

hier mal meine Rückmeldungen:

1.) Audi 80 2.0 auf vollsynth. Öl umgestellt (nach 5 Jahren 15W-40 voll-mineralisch für 8€ pro 5 Liter). In stundenlanger Arbeit Kolben, Ventile, Ventilschäfte und Block von massenhaft hartnäckigem Russ befreit. Ölverbrauch vor dem Wechsel: 1L/1000km. Verbrauch nach dem Wechsel: Nicht meßbar.
Bei dieser Gelegenheit kam gleich etwas Injection-Reiniger in den Tank. Die Mühle fährt sich wie neu, top runder Lauf, deutlich verringertes Laufgeräusch.

2.) Mein Dieselchen (100PS PD) bekommt seit ca. 3 Monaten 2T-Öl zum Diesel. Ich konnte keinen riesigen Unterschied feststellen, jedoch kommt mir der LL etwas ruhiger vor und ich meine, dass sich der nutzbare Drehzahlbereich etwas nach unten erweitert hat: Früher setzte bei 1200 U/min bei leichtem Gas Nageln ein, welches nun nicht mehr hörbar ist. (Reden wir mal nicht davon, dass 1200U/min und starkes Gasgeben dem Motor zuliebe vermieden werden sollte...)
Den leichten Verbrauchsvorteil schiebe ich auf das wärmere Wetter. Frühestens im Winter kann ich mir darüber ein Urteil bilden.

Eine Frage hätte ich noch: Es gibt von Mobil 1 das ESP Formula 5W-30 nach VW 507 00. Das Öl hat einen "normalen" HTHS-Wert von über 3,5. Das Öl ist eines in SHC-Technologie (also teilsynthetisch). Kannst Du etwas zu dem Öl sagen?

Gruß
Micha

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Bee


Mobil 1 ESP Formula 5W-30... Kannst Du etwas zu dem Öl sagen?

Hallo und erst mal danke für Deine Infos. Hast Du den Audi wirklich zerlegt und innen von Hand sauber gemacht?

Zum o. g. Mobil-Öl. Also diesem hier:

http://www.mobil.com/.../GLXXDEPVLMOMobil_1_ESP_Formula_5W-30.asp

Soweit ich das in Erinnerung habe, hatte ich über dieses schon mal etwas geschr. Und zwar, dass dieses die Bezeichnung Mobil "1" zu unrecht trägt. Weil die "1er" bisher ausschließlich vollsynth. Hochleistungsschmierstoffe waren, und seit der aktuellen Formulierung auch exklusiv das besonders leistungsfähige Additiv namens "SuperSyn" beinhalten. Das o. g. ist aber weder ein vollsynth., noch beinhaltet dieses das SuperSyn. Warum man dieses bei Mobil aber trotzdem als "1er" bezeichnet, verstehe ich deshalb nicht. Aber jetzt nicht falsch vestehen. Ist deswegen kein schlechtes. Nur halt kein Mobil "1er".

Würde dieses aber natürlich ALLEN nach der alten LL II, also denen nach 503 00, 506 00 u. 506 01 vorziehen. Ob Deiner aber für eins nach der neuen 507 00 freigegeben ist, kann ich nicht absolut sicher sagen. Weil, soweit ich weiß, sind einige PD aus dem MJ 1999 für die neue 507 00 NICHT freigegeben. OB das auch Deinen betr., und wie es da genau aussieht, solltest Du deshalb vorher bei VW abklären (sofern Deiner vom BJ her betr. ist).

Turbo-Motoren generell: Bei Otto-Turbos ist ein hochwertiges vollsynth. praktisch Pflicht, wenn der Turbolader und auch der Motor möglichst lange halten sollen.

Bei Turbo-Dieseln ist das nicht ganz so wichtig, weil hier die Abgastemp. nicht so hoch sind, und deshalb der Turbolader auch nicht ganz so heiß wird. Würde aber auch hier trotzdem grundsätzl. ein vollsynth. verwenden.

Nochwas zum Abkühlen, bzw. nachlaufen lassen: Bevor man anhält schon ein paar km ruhiger fahren, wäre noch besser, als den Motor nur im Stand noch eine Weile laufen zu lassen. Also z. B. zwei drei km vor der nächsten Raststätte einfach langsamer fahren, damit Lader u. Motor schon mal abkühlen können. Und dann nachdem man angehalten hat, den Motor bei Leerlauf-Drehzahl ausmachen.

@Jebo76: Wie Jan0815 schon richtig geschr. hat, werden aus Altölen vor allem Kunststoffe hergestellt. Besonders Front- u. Heckschürzen waren im "früheren Leben" ein Motorenöl.

Motorenöle für Oldtimer: Wie ich schon mal versucht habe zu erklären, kommt es auch hier NICHT darauf an, ob das Grundöl ein einfaches Mineralöl-Raffinat ist, oder ein vollsynth. Sondern auf die konkrete Additivierung.

Einmal ist hier von Bedeutung, ob der betr. Motor schon einen Ölfilter hat. Wenn der keinen hat, und der Motor innen gleichzeitig sehr verschmutzt ist, dann sollte man KEINS mit einer guten Reinigungswirkung nehmen. Öle, welche aber nicht einmal Reinigungs- u. Reinhalte-Additive enthalten, sind UNLEGIERTE Einbereichsöle. Aber Achtung: Gibt auch hochlegierte Einbereichsöle. Würde ich hier ein letzteres nehmen, könnte ich auch genauso gut ein Mobil 1 nehmen.

Hätte man so einen Motor OHNE Ölfilter jedoch immer mit einem Öl betrieben, welches den auch sauber hält, wäre das kein Problem. Sehr kurze Wechsel-Interv. haben die ja eh. Geht hierbei nur darum, dass wenn der Motor bereits sehr verschmutz ist (was bei denen praktisch auch immer der Fall ist), die gelösten Schmutzpartikel nicht heraus gefiltert werden. Auch nicht größere, welche halt normalerweise der Filter zurück hält, sondern überhaupt nichts.

Ist so ein Motor OHNE Ölfilter innen aber sauber (weil man den z. B. überholt u. dabei auch auch innen gereinigt hat, ist das dann aber KEIN Problem mehr. Dann ein gutes Öl verwenden, welches auch gute Detergent- u. Dispersant-Eigenschaften hat, und auch die Interv. einhalten. Dann bleibt einmal der Motor auch sauber, und bevor das Öl keinen Schmutz mehr aufnehmen kann. wird es dann eh gewechselt. Solche Motoren haben Wechsel-Intervalle zwischen 1.500 u. 3.000 km!

Dann gibt es noch das Theman mit den Weiß- und Buntmetallen. Oft hört und ließt man auch in diesem Zusammenhang, dass man auch dehalb ja kein modernes Öl verwenden darf, und ein vollsynth. schon gleich überhaupt nicht. Wie ich zu diesem Thema aber auch schon mal geschr. hatte, verhalten sich synth. PAOs (aus denen vollsynth. Grundöle überwiegend bis ausschließlich bestehen) aber gegenüber allen Metallen völlig neutral. Was den Weiß- u. Buntmetallen von früher (den heutigen Legierungen macht das nichts mehr) dagegen wirklich zusetzt, sind Schwefelverbidungen.

Minerlische Grundöle enthalten schon alleine deshalb Schwefel, weil der auch im Rohöl enthalten ist. Werden zwar auch entschwefelt, ein bisschen bleit davon aber immer zurück. Synth. PAOs sind dagegen absolut schwefelfrei. Schwefelverbindungen können hier deshalb nur durch Additive enthalten sein, welche ebenfalls auf Schwefelverbindungen basieren. Und synth. Ester wären auch nicht so gut, weil die auch aggressiver sind.

Deshalb hier NICHT darauf achten, ob es sich um ein (als spezielles Oldtimeröl ausgewiesenes) mineralisches oder synthetisches handelt, sondern wie hoch der konkrete Schwefelgehalt ist. Ist der beim modernen Synthetiköl sehr gering und enthält das auch noch (wie für so eins üblich) gute Korrosionsschutz-Additive, was sollte dann ein Weiß- o. Buntmetall angreifen können - sofern darin auch keine synth. Ester enthalten sind?!

Und der letzte Grund, der oft im Zusammenhang mit Oldtimern genannt wird, warum man hier kein modernes Öl verwenden sollte ist der, weil bei diesen Motoren das Gemisch beim Kaltstart extrem "fett" ist, und dadurch der Schmierfilm in den Zyl. abgewaschen würde. Genau deshalb wird bei solchen oft auch von einem mineralischen z. b. 20W-50er abgeraten und hier ausschließlich ein Einbereichsöl empfohlen. Besonders "lustig" finde ich hier dann immer, das für diesen Motor im Winter ein SAE 10 o. 20 empfohlen wird. Ein 20W-50er ist also schlecht, ein SAE 10 darf man aber verwenden?!

Nunja, meistens geht es solchen Anbietern halt ganz einfach nur darum, dass man IHRE "speziellen" Oldtimer- Produkte verwendet. Tribologische Fakten werden dabei jedenfalls meistens völlig ignoriert.
Jedenfalls hat beim Kaltstart (und die Sache mit dem besonders fettem Gemsich und dem Ölfilmabwaschen ist wenn dann, ja nur hier relevant) selbst ein z. B. 5W-40er noch eine relativ hohe Visko. Zu dünnflüssig ist das jedenfalls nicht. Beim Kaltsart schon gleich garnicht - und bei Betriebstemp. auch nicht. Bei einem z. B. SAE 30 o. 40 Einbereischsöl besteht das Problem hier eher darin, dass sich das Öl beim Kaltstart nicht schnell genug über die Laufflächen verteilt.

Fazit: Bei einem innen sauberen Motor, spielt es auch KEINE Rolle, ob der über einen vernünftigen Ölfilter verfügt o. nicht. Hier darf das Öl dann auch über gute Reinigungs- u. Reinhalte-Eigenschften verfügen - dann bleibt der Motor auch künftig sauber.

Und wenn bei dem noch Lagerschalen aus ganz alten Weiß- u. Buntmetallen verbaut sind, gibt es hier dann keine Probs, sofern es sich bei einer modernen synth. Formulierung um eine handelt, wo einmal keine synth. Ester enthalten sind (sondern diese ausschl. auf synth. PAOs aufbaut), und der Schwefelgehalt gering ist. Beides läßt sich einfach beim jeweiligen Schmierstoff-Hersteller erfragen.
Und wer meint, dass ein z. b. 5W-40er zu "dünnflüssig" ist, der kann ja auch ein 5W-50er o. 10W-60er nehmen.

Mit diesen Infos sollte sich jetzt eingentlich jeder das richtige Öl für seinen KONKRETEN Oldtimer aussuchen können.

Für den Mini mit der gemeinsamen Schmierung KEIN normales PKW-Öl nehmen. Sondern eins für 4T-Motorräder. Ob aber ein sehr einfaches unlegiertes oder ob es auch ein moderneres sein darf, siehe oben (Stichwort Ölfilter und Motorsauberkeit).

Grüße

P. S. Wiklich ein unlegiertes Einfachstöl muß es also nur dann sein, wenn der Motor einmal entweder über garkeinen o. nur einen mit nicht nennenswerter Filterung verfügt, und der gleichzeitig innen stark verschmutzt ist. Also bisher immer mit so einem Öl betrieben wurde, und weder ein vernünftiger Filter nachgerüstet noch der Motor innen gereinigt wurde.

Hi,

ja, leider habe ich den Audi von Hand sauber gemacht. Zugegeben: Ich hatte 2 Putzhelfer, die z.T. mit Schraubenziehern von den Ventilen mm-dicke Verkrustungen weggemacht haben (Natürlich so, dass keine kritischen Oberflächen beschädigt wurden. Bei der Gelegenheit hab' ich dann per Akkuschrauber-Schlauch-Trick die Ventilsitze nachgeschliffen.
Dann noch das G12-G11-Gemisch rausgelassen, mehrfach gespült und mit G12-Plus aufgefüllt.
Oben am Kopf ist so ein Kühlwasserstutzen aus Kunstoff an den Kopf hingeschraubt. Der war nicht mehr ganz dicht. Das Alu war in dem Bereich teilweise 2mm tief weggefressen. Kann das von dem G11-G12-Gemisch kommen?

Du brauchst Dich für die Rückmeldung nicht zu bedanken. Ich danke für Deine Tips!

Gruß
Micha

Danke Sterndocktor, das war ja schon fast erschöpfend zu dem Thema und läßt eigentlich nur Raum für zwei kleine Fragen:

Wie verhalten sich unsere Favoriten unter den Ölen, also das LM 5W-40er "Synthoil High Tech" (alias megol Super Leichtlauf SAE 5W-40) und die Mobil 1 0W40 und 5W50 im Bezug auf den Schwefelgehalt? Über die Reinigungskraft haben wir ja schon diskutiert, daß kann jeder hier nachlesen.

Kann man sagen, daß nur Papierölfilter als "nennenswerte Filterung" geführt werden oder zählen auch die Spaltölfilter der 50'er Jahre dazu?

Hallo Sterndocktor,

werde jetzt auch über meine Erfahrungen berichten, wobei alle Autos noch beim 1. Intervall sind.

96er Passat VR6, 150tkm, im Dez 04 auf M1 0W40 gewechselt. Bislang ca 4000km gelaufen kein Ölverbrauch feststellbar. Vorher wurde der Wagen mit Castrol 0W40 gefahren. Beim Wechsel habe ich kein Spülung gemacht. Der Wagen läuft wie vorher kein Unterschied feststellbar.

94er Passat VR6, 67500km, im Jan 05 auf M1 0W40 gewechselt. Bislang ca 2000km gelaufen kein Ölverbrauch bislang. Zuvor wurde der Wagen mit Castrol 0W40 gefahren. Keine Spülung beim Wechsel. Der Wagen läuft wie vorher, kein Unterschied feststellbar.

92er Lexus LS400, 457500km, im Jan 05 auf M1 0W40 gewechselt inklusive LM Motorspülung. Bislang ca 7500km gefahren. Bislang lag der Ölverbrauch bei 2-3l auf 10tkm. Bis jetzt mußten 1,5l Öl nachgefüllt werden. Es scheint aber so zu sein, daß der Ölverbrauch bei Autobahnfahrten gestiegen ist. Der Wagen bekam seit anfangan ein 5W40 Öl von der Werkstadt, wobei ich vermute, daß es kein vollsynthetisches war. Das Öl wurde immer alle 10tkm gewechselt.
Schon während dem laufenlassen mit dem LM MotorClean wurde der Motorlauf deutlich ruhiger, der Motorlauf war dann auch nach dem Ölwechsel sehr ruhig und der Motor wirkte deutlich spritziger.

94er Passat 16V, 225tkm, im Feb 05 auf M1 0W40 gewechselt mit LM Spülung. Bislang ca 5000km gelaufen, ca 1L Öl nachgefüllt. Der Wagen läuft wie vorher, kein Unterschied feststellbar.

96er Volvo 960 3,0, 59tkm, im März 05 auf M1 0W40 gewechselt mit LM Motorspülung. zuvor wurde Castrol 0W40 verwendet. Seit dem Wechsel ca 2500km galaufen. Kein Ölverbrauch und Unterschied feststellbar. In 1,5 Wochen ist der Wagen zurück aus dem Urlaub (4000km) und ich kann mehr sagen.

91er BMW 318i, 157tkm, im April auf M1 0W40 gewechselt mit LM MC. Keine Ahnung was vorher drin war, aber der Wagen verbrauchte 1-2l auf 1000km. Deshalb habe ich noch ein LecStop von Wynns dazu gegeben und der Ölverbrauch hat sich halbiert, wobei er noch zu sinken scheint. Bislang ca 4000km seit dem wechsel gelaufen. ein Unterschied im Motorlauf ist nicht feststellbar, aber er hängt besser am Gas.

97er Golf VR6, 152700km, im Mai 05 auf M1 0W40 gewechselt mit LM MC, seitdem 2700km gefahren. Zuvor wurde Castrol 0W40 benutzt und der Ölverbrauch lag bei 0,5-1l auf 15tkm. Der Motor läuft genauso ruhig wie vorher, hängt aber auch etwas besser am Gas.

gruß Chris

@Jan0815
Da du einen RS4 besitzt gehe ich davon aus, dass Dir Fahrspaß wichtig ist, daher kann ich Dir leider keinen empfehlen.
Hast du den RS4 eigentlich bearbeitet?

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


Ist so ein Motor OHNE Ölfilter innen aber sauber (weil man den z. B. überholt u. dabei auch auch innen gereinigt hat ...

Lassen sich innen verschmutzte Motoren ohne Ölfilter ausschließlich durch Öffnen und Handarbeit reinigen oder gibt es da auch einfachere Methoden? Ich nehme mal an, die Verwendung von z.B. Motorclean verbietet sich hier.

Gruß
Robert

hallo,

ein herzliches dankeschön an den sterndocktor.

der tip, auf das etwas ältere 5-gang mercedes automatikgetriebe 722.5 das LM ATF III aufzufüllen, war genau richtig.

das schaltverhalten ist nicht wiederzuerkennen. und das nicht nur im kalten zustand. die schaltvorgänge sind oft gar nicht zu bemerken und nur am drehzahlmesser abzulesen.

vielen dank

ulli

Möchte mich auch nochmal recht herzlich bei Sternendoctor bedanken, bezüglich seiner Aussagen zum Öl in Oldtimern.

Andreas

Empfehlungsliste

Hallo,

gibt es hier irgendwo eine Art Empfehlungliste oder Zusammenfassung.

Ich wollte mal sehen welche Öle für meine Fahrzeuge am Besten wären?

Danke

Zitat:

Original geschrieben von Balimann


@Jan0815
Da du einen RS4 besitzt gehe ich davon aus, dass Dir Fahrspaß wichtig ist, daher kann ich Dir leider keinen empfehlen.
Hast du den RS4 eigentlich bearbeitet?

Nein, ist Serie. Die Frage nach der Empfehlung war ein wenig ironisch gemeint ;-).

@samcos:

schau mal hier:

Zusammenfassung

Deine Antwort
Ähnliche Themen