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Test in 6 Gängen: Chevrolet Cruze Station Wagon - Das koreamerikanische Familienschiff

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Der Chevrolet Cruze Station Wagon ist ein Auto, wie es sie früher bei fast jedem Hersteller gab. Aber nur weil etwas nicht mehr modern ist, muss es ja nicht schlecht sein.

Chevrolet Cruze Station Wagon: Mit 4,68 Metern hat er in der Kompaktklasse eigentlich nichts mehr zu suchen. Chevrolet Cruze Station Wagon: Mit 4,68 Metern hat er in der Kompaktklasse eigentlich nichts mehr zu suchen. Quelle: MOTOR-TALK

So ganz muss man das Geschäftsmodell von General Motors in Europa nicht verstehen. Da hat man mit Opel eine etablierte Marke. Daneben steht Chevrolet: Etwas billiger, etwas besser ausgestattet, technisch etwas simpler, aber auf gleicher Basis. Für den Kunden muss das ja nicht schlecht sein. Oder?

1. Gang: Die Basis

Der Chevrolet Cruze Station Wagon ist ein Auto, wie es sie früher bei fast jedem Hersteller gab. Einfach ein schlichter, großer Kombi. Innen deutlich größer übrigens, als ein Astra Sports Tourer. Mit dem teilt er sich viele Komponenten, aber nicht die Fahrwerksabstimmung, und auch nicht die Karosserie.

Hier kommen wir zur Kernkompetenz des Cruze: Viel Platz. Hier kommen wir zur Kernkompetenz des Cruze: Viel Platz. Quelle: MOTOR-TALK

2. Gang: Das Beste

Wer einfach einen großen Kombi mit viel Platz braucht, gern bequem reist und sich nicht um technischen Schnick und Schnack kümmert, wird hier gut bedient. Beim Raumgefühl parkt der Cruze eine Klasse über dem Astra, ein 500-Liter-Kofferraum ist in der Kompaktklasse auch nicht selbstverständlich. Prädikat: Total Familientauglich!

Gewohnt durchzugsstark und sparsam: der konzernbekannte 1,4 Liter-Turbobenziner. Einfach eine runde Sache, die zu Recht noch lange im Programm bleiben wird.

3. Gang: Das Schwächste

Irgendwo muss der Preis herkommen: Feinabstimmung gehört nicht zu den Schwerpunkten der Chevrolet-Entwickler. Das fängt beim poltrigen Fahrwerk an, und hört bei einem Regensensor, der prinzipiell zu spät reagiert, noch lange nicht auf. Beim Rückwärts fahren wäre mehr Übersicht schön.

4. Gang: Das Überflüssigste

Hier erwischt es die unzulängliche Start-Stopp-Automatik, die es zum Glück nur in der Topversion LT+ gibt. Gut, dass sie deaktiviert werden kann. Wenn der Motor kalt ist oder zu viele Verbraucher laufen, sollte das System inaktiv bleiben. Bei diesem Chevrolet nicht: Bei fast jeder Motortemperatur wird der Motor automatisch kurz ab- und dann sofort wieder angestellt. Das kostet Nerven, spart aber keinen Sprit.

5. Gang: Das Wissenswerte

Der Chevrolet Cruze ist das aktuell meistverkaufte General-Motors-Modell und wird parallel in Korea und den USA gefertigt. Und er ist ein Siegertyp: In der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC fährt der Chevrolet Cruze der Konkurrenz nach Belieben davon.

Lichttechnik aus dem letzten Jahrhundert - aber sie leuchtet. Lichttechnik aus dem letzten Jahrhundert - aber sie leuchtet. Quelle: MOTOR-TALK

6. Gang: Das Besondere

Irgendwo zwischen Üppigkeit und Unzulänglichkeit, blitzt beim Chevrolet Cruze Station Wagon ein Funken amerikanisches Flair durch. Vorne ein wirklich beeindruckender Grill, hinten Platz für ein Hochbett - da kommen sportlich gemeinte Kombis einfach nicht mit.

Ausrollen: Fazit und Preis

Platz ist ein wichtiges Argument für den Chevrolet-Kombi, aber nicht das einzige. 16.000 Euro in der Basis und ca. 22.000 Euro für die schon ziemlich volle Hütte - das ist schwer zu toppen. Die Preisliste ist kurz: Metalliclack, Lederpaket, das App-basierte Multimedia-System Mylink - viel mehr Geld kann nicht mehr dazukommen.

Technische Daten: Chevrolet Cruze Station Wagon LTZ

  • Motor: 1,4 Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
  • Getriebe: manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Leistung: 140 PS
  • Drehmoment: 200 Nm
  • Verbrauch: 5,7 Liter/100 km (NEFZ)
  • CO2: 134 g/km
  • 0 – 100 km/h: 9,5 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,68 m x 1,80 m x 1,52 m
  • Leergewicht inklusive Fahrer: 1.480 Kilogramm
  • Kofferraum: 500-1.478 Liter
  • Grundpreis: 23.245 Euro; Testwagenpreis: 25.735 Euro
  • Garantie: 3 Jahre oder 100.000 km

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von bjoernmg
Renault
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