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Wie relevant ist die Drehzahl für den Verbrauch auf der Autobahn?

Themenstarteram 12. Februar 2023 um 14:28

Hallo,

ich war ein wenig verwundert, als ich gelesen hab, dass viele Autos schon bei 130 km/h (also der Richtgeschwindigkeit und der Maximalgeschwindigkeit in vielen Ländern) schon sehr hoch drehen.

Beim BMW e39 hab ich es genau herausgesucht:

Der 523 mit Schaltgetriebe hat bei 130 km/h über 3450 Umdrehungen, mit Automatik 2550.

https://www.e39-forum.de/index.php?...

Obwohl Automatikgetriebe normalerweise zwischen 0,5 und 1 Liter mehr verbrauchen, führt dies zur paradoxen Situation, dass das Automatikgetriebe beim 523er bei 90 km/h sowie 120 km/h sparsamer ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_E39#Modelljahre_1996_und_1997

Das Beispielauto hat übrigens seinen maximalen Drehmoment bei knapp 4000 Umdrehungen:

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Wenn man von der Faustregel ausgeht, dass der effizienteste Drehzahlbereich bei 2/3 dieses Drehmoments liegt, wäre es doch sinnvoll, das Getriebe so abzustimmen, dass der Motor bei der Richtgeschwindigkeit von 130 ungefähr bei 2600 Umdrehungen liegen sollte - wie es beim Automatikgetriebe der Fall ist. Warum ist dies nicht auch beim Schaltgetriebe so?

Wieviel mehr oder weniger würde ein Auto verbrauchen, wenn es so abgestimmt wäre, dass es bei 130 im effizientesten Drehzahlbereich arbeitet? Oder macht es in der Praxis kaum einen Unterschied, ob der Motor bei 3000 oder 4000 Umdrehungen dreht?

Gruß

Stefan

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22 Antworten

Jupp, der Motor ist eine große Luftpumpe, welche auch etwas Kraftstoff braucht.

Ich vermute, dass in Zeiten von Hochdruckeinspritzung, Sensorüberflutung und Nockenwellenverstellung 500u/min nicht so stark ins Gewicht fallen.

Wie ist das eigentlich auf der Autobahn bei wenig/mittlerer Last: Läuft der Turbo dann mit wenig Überdruck oder läuft der Motor im Saugmodus?

Es geht nicht nur um 500 Umdrehungen. Legt man das Getriebe so aus, daß man 130 kmH fahren könnte, müßte der Fahrer, zm schneller zu fahren, herunterschalten, da die Beschleunigung dann fast null wäre.

Bei meinem sind es bei 130kmh 1200 Umdrehungen, welche er nicht drehen muß. Theoretisch könnten es noch mehr sein, dann wäre er noch sparsamer. Wahrscheinlich ist das Automatikgetriebe, aus dem Eingangsbeispiel, auch noch zu kurz übersetzt.

Eine geringere Drehzahl bedeutet immer auch weniger Leistung am Rad.

Wenn einem DAS egal ist, kann man auch gleich den kleineren Motor kaufen und dauerhaft sparen ...

Der höchste Gang ist ja auch so übersetzt, dass man noch ordentlich voran kommt, auch bei leichten Steigungen und voller Beladung. Spritsparen ist da eher nicht auf der Prioritätenliste.

Zumal die Reibung von Motor und Getriebe ja nur ein Teilaspekt ist, 20% weniger Drehzahl spart nicht 20% Kraftstoff ein.

Dann kommen noch die Marketingleute. Ein größerer Motor braucht immer eine bessere Höchstgeschwindigkeit, und gegen die Konkurrenz abstinken will man ja auch nicht.

Alles ist eben nicht so einfach mal gemacht.

Das ist eben das Problem. Presse und der größte Teil des Publikums verstehen den Sinn möglichst langer Übersetzungen im höchsten Gang nicht (bei noch von Hand geschalteten Fahrzeugen).

Lange Zeit, bei manchen Herstellern bis tief in die 80er Jahre, waren 4 Gänge beim Handschalter normal, Automatik dann deren 3, und die Höchstgeschwindigkeit wurde im höchsten Gang erreicht, meistens so abgestimmt, dass man sich dann im Bereich der Nenndrehzahl befand.

Dann wurde der Wunsch nach einem "drehzahlsenkenden 5. Gang" laut, nachdem es 5 Gänge bis dato nur bei wenigen eher sportlich orientierten Fahrzeugen gab (selbst beim eher schaukeligen Renault 16 TX war der 5. Gang als Fahrgang ausgelegt, im 4. neigte er zum Überschreiten der Nenndrehzahl).

Volkswagen, als Beispiel, reagierte im Passat mit dem 4+E Getriebe, bei dem ein zusätzlicher 5. Gang so ausgelegt war, dass die Höchstgeschwindigkeit nur im 4. Gang erreicht wurde. Leise fuhr so ein Auto dann, komfortabel und sparsam auch. Aber dann wurde gejammert, dass der Durchzug im 5. Gang so jämmerlich sei.

Also wurden die Übersetzungen bei vielen Herstellern (nicht allen) wieder verkürzt, so dass der 5. Gang derjenige war, in dem die Höchstgeschwindigkeit erreicht wurde.

Dann wurde der Wunsch nach einem "drehzahlsenkenden 6. Gang" laut, nachdem es 6 Gänge bis dato nur bei wenigen eher sportlich orientierten Fahrzeugen gab .... soll ich weiter schreiben?

Eigentlich kann man bei den meisten 5 Gang-Schaltfahrzeugen die Vmax nur im 4. Gang erreichen, da hat sich vermutlich auch nichts geändert.

Der zentrale Aspekt bleibt ja immer noch die Achsübersetzung. Je mehr Gänge man zur Verfügung hat, desto potenziell geringer kann diese ausfallen, was für Sportlichkeit und gleichzeitig niedrigen Drehzahlen führt - eigentlich eine tolle Sache.

Wenn es um maximale Sparsamkeit gehen würde, dann müssten die Automatikgetriebe so ausgelegt sein, dass bspw. bei Richtgeschwindigkeit nur ein ganz kleiner Leistungsbereich abgebildet werden könnte - für alle anderen Aktionen als Geschwindigkeit halten würde dann einfach runtergeschaltet werden. Das ist, soweit ich weiß, nicht mal bei den modernen 8-Gang-Automaten der Fall.

Ich habe noch eine ältere 6-Gang Automatik, aber auch die schaltet schon runter, wenn ich bei sonst konstanten 120 km/h relevant beschleunigen will.

Heutige 5 Gang Getriebe erreichen Vmax im 5. Gang. Meist sogar als echter 5-Gang Sportgetriebe. Sparauslegung wie bei VW und Opel früher, normales 4 Gang + langer 5ter Gang wird heute kaum mehr verbaut.

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