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Welchen Skoda kaufen? Probleme vermeiden

Skoda
Themenstarteram 31. Januar 2019 um 20:59

Hallo liebes Forum!

Ich brauche ein neues gebrauchtes Auto und es soll ein Skoda werden. Rapid oder Octavia oder Fabia (wahrscheinlich zu klein). Kombi oder Kompakter ist auch noch nicht entschieden. Baujahr 2013 oder jünger.

Könnt ihr mir Empfehlungen geben worauf ich bei meiner Wahl achten soll? Sollte ich bestimmte Baureihen, Motortypen, Baujahre oder so meiden, weil damit viele Probleme bekannt sind?

Ich bin Kurzstreckenfahrerin, ca. 10.000 km pro Jahr, keine Garage/Carport.

Ich danke euch für jeden Tipp!

Lg, Babsi

Beste Antwort im Thema

Hhhhmmm - also das sind schon viele, grundverschiedene Fahrzeuge, die Du Dir da heraus gesucht hast. ;)

Zur Steuerkettenproblematik:

Nach meinem Wissensstand wird entgegen zum EA111 beim neueren EA211 ein Zahnriemen verbaut (ab ca. 2012)

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/TSI_(Motorentechnik)

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_EA211

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_EA288

https://www.autobild.de/artikel/probleme-mit-steuerketten-3794823.html

Beim Rapid wurde der alte EA111 bspw. bis ca. Mitte 2015 verbaut. Das gleiche bei Seat Ibiza. Bei Seat Leon und Skoda Octavia kamen von Anfang an EA211 (evo) und EA288 zum Einsatz, die einen Zahnriemen haben.

Du musst also darauf achten, welche Motorengeneration verbaut ist.

Bedenke aber beim Zahnriemen, dass der Hersteller diesen zwar oft als "Wartungsfrei" angibt, man ihn aber dennoch nach 6 Jahren (oder der der vom Hersteller vorgegebenen Laufleistung) wechseln sollte. Der Grund ist einfach: 6 Jahre sind eine alte Faustregel, denn ein Zahnriemane altert nicht nur durch Laufleistung sondern auch mit der Zeit. Zu dem Zeitpunkt ist der Wagen dann aber schon lange aus der Garantie. Das Risiko eines möglich Motorschadens würde ich persönlich nicht gegen die paar Euro eines Wechsels aufwiegen.

Thema Platz:

Ist dein Kindersitz ein Reboarder oder ein normaler Sitz? Die Frage ist entscheidend, da Reboarder natürlich viel mehr Platz benötigen. (Wir haben einen drehbaren Joie Spin 360 Signature (0 > 18gk), da wird es je nach Sitzeinstellung sogar im SuperB eng)

 

Thema Motorleistung:

Wenn Du sagst 90PS reichen würde ich Dir einen 1.2TSI (105-115PS) empfehlen. Hatte diesen Motor in Skoda Rapid Spaceback, VW Touran, Seat Toledo und Skoda Fabia mal für je einen Tag und war recht zufrieden. "Ausreichend" Leistung und ein guter Verbrauch. (Den Touran hatte ich trotz seiner großen Stirnfläche auf 4,x Liter je 100km - da muss man sich aber schon anstrengen, in der Stadt schafft man das nicht ;) )

Dem Gegenüber hatte ich mal einen Fabia 1.0MPI mit 75PS - das Teil war eine wenn auch sparsame aber rappelige Wanderdühne. Würde ich niemals kaufen sowas.

Freunde haben ebenfalls einen 1.2TSI 105PS (aber als EA111) in einem 6er Golf Variant - sie sind ebenfalls zufrieden.

Zu meiner Empfehlung:

Ob Skoda oder Seat ist so eine Sache. Ich denke man sollte dabei an die Ausrichtung der beiden Marken im VW Konzern ansehen. Seat steht eher für Design und Lifestyle und orientiert sich eher an Audi was die Ausrichtung angeht (SEAT bleibt aber SEAT und wird deswegen nicht "Premium", wenn dann ist der mittlerweile nicht mehr produzierte Exeo als Ausnahme anzusehen). Skoda hingegen orientiert sich eher an VW. Praktischer Nutzwert und Praktikabilität (Simply Clever) steht hier eher im Vordergrund.

Am besten sieht man das, wenn man mal das Platzangebot in einem Octavia und einem Leon vergleicht.

Grundlegend gilt beim Vergleich der einzelnen Modell von VW, Seat und Skoda:

VW Polo = Audi A1, Skoda Fabia & Seat Ibiza -> Kleinwagen

VW Golf = Audi A3, Skoda Octavia & Seat Leon -> Kompaktklasse

VW Passat = Skoda SuperB (von Audi und Seat gibt es da keine direkt passenden Derivate) -> Mittelklasse

Für den Skoda Rapid gibt es kein passendes Derivat im VW Konzern. Hier könnte man bspw. den mittlerweile eingestellten Seat Tolledo nennen, den es aber nur als Limousine gab.

Ich denke Du solltest Dir mal überlegen was Du eigentlich willst.

Skoda Octavia & Seat Leon sind gänzlich andere Fahrzeuge als bspw. der Ibiza. Auch sind Octavia sowie Leon natürlich deutlich teurer. Sprich bei deinem Budget bekämst Du einen deutlich neueren Ibiza mit weniger Laufleistung für dein Geld.

Hier solltest Du deine Suche also definitiv erst mal eingrenzen. Wenn der Wagen eigentlich nur zum Einkaufen und den Arbeitsweg genutzt werden soll, würde ich persönlich vermutlich den Rapid Spaceback oder den Ibiza in die nähere Auswahl nehmen. Die beiden sind im Alltag etwas sparsamer und insbesondere der Rapid Spaceback bietet dennoch einen sehr großen Nutzwert und taugt auch mal für Ausflüge mit Kind und Kegel.

Skoda Rapid Spaceback:

+ Nutzwert

+ komfortabler

- im Vergleich zum Ibiza nicht so frisch

- etwas teurer

Seat Ibiza

+ etwas mehr Lifestyle, Emotion & Design

+ etwas günstiger

- man merkt ihm die Kleinwagengene noch mehr an (Hartplastik, Sitzposition etc pp)

- Platzangebot deutlich geringer

Ich persönlich würde eher zum Rapid Spaceback greifen. Persönlich finde ich das Design schon gelungen und der Wagen bietet einfach viel mehr Nutzwert.

 

Bei den Features würde ich auf folgendes achten:

- Xenon

- Panoramadach (tolles Raumgefühl und Optik, weil schwarzes Dach)

- Sitzheizung

- Ausstattungslinie "Style"

- max 100.000km

- wie oben geschrieben Motorgeneration EA211, also ab ca. Mitte 2015

 

Worauf solltest Du achten:

Hier gelten alle Regeln die beim Gebrauchtwagenkauf immer gelten. Der Wagen muss ehrlich sein, eine lückenlose Historie haben.

Unfallschäden sind per se kein NoGo. Hier kann man Schnäppchen landen. Es kommt immer darauf an wie groß der Schaden war und wie repariert wurde (Hinterhof oder Herstellervorgabe, Teile gerichtet oder durch Neuteile ersetzt). Unfallschäden sind eigentlich nur relevant, wenn der Schaden größer war und die Airbags ausgelöst wurden bzw. der Wagen auf der Streckbank war (beides bedeutet das Schäden an der Struktur vorlagen/vorliegen). Im Falle eines Unfallschadens würde ich also nur dann Interesse zeigen, wenn ein vollständiges Reparaturprotokoll vorliegt. Beispiel: Mein damaliger Exeo hatte einen Unfallschaden. Schadenhöhe waren glaub 10.000 EUR - klingt erstmal viel ABER: Alle beschädigten Bauteile wurden durch neue Originalteile ersetzt (alleine beide Xenonscheinwerfer lagen bei über 1.500 EUR mit Einbau und Leuchtmittel), alles in der Vertragswerkstatt behoben und nichts gerichtet oder gezogen. Alles über Gutachten, Rechnungen und Reparaturbericht belegbar. Der TÜV-Prüfer der das Gebrauchtwagengutachten bei Verkauf erstellte, erkannte den Schaden nur an den Verschraubungen des Kotflügels. Sagt eigentlich alles.

Übrigens zählt auch der Austausch einer Stoßstange wegen eines Parkremplers als Unfallschaden. ;) Wie gesagt - genau hinschauen lohnt sich anstatt von vornherein abzublocken.

Bei der Laufleistung gitl: Mehr ist manchmal besser!

- bei gleichem Alter und mehr KM ist davon auszugehen, dass der Wagen weniger Kurzstrecke gelaufen hat

- wer weiß ob der Wagen mit verführerisch geringer Laufleistung gedreht wurde?

Anzeichen für einen gedrehten Tachostand können sein:

- Starke Abweichungen der Jahreslaufleistung trotz gleichem Vorbesitzer in der Zeit

- Wechselnde Werkstatt trotz gleichem Vorbesitzer

- abgegriffener Innenraum trotz geringer Laufleistung (Fußpedale, Schaltknauf, samt Schaltsack etc pp)

- hoher Verschleiß laut Wartungshistorie (bspw. wird der Reifenverschleiss angegeben, da kann man sowas ableiten)

(Das alles kann auch andere Gründe haben aber es ergibt ja ein gewisses Bild)

Besser ein Langstreckenfahrzeug, zu erkennen an:

- meist Steinschläge

- beim Ein- und Aussteigen stark belastete Bauteile wie bspw. äußere Sitzwange des Fahrersitzes weniger stark abgenutzt

- wie oben beschrieben tendenziell höhere Laufleistung

(Hier ergibt sich ein gewisses Bild)

Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, dass der Wagen eine lückenlose Wartungshistorie hat und wenn möglich immer in der gleichen Werkstatt seine Inspektion bekommen hat.

Außerdem:

Wer sich nicht sicher ist, sollte sich an dem Tag der Probefahrt einfach einen Termin bei der nächsten DEKRA/TÜV Niederlassung für ein Gebrauchtwagengutachten machen lassen. Kostet nicht die Welt und man bekommt noch mal eine Dritte Meinung.

 

Tja - ich denke das wars so im Großen und Ganzen und hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

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Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn alle drei genannten Kandidaten sind ja sehr unterschiedliche Fahrzeuge.

Ich würde mal ein paar Gegenfragen stellen:

Wofür brauchst Du den Wagen eigentlich?

Welche Strecken fährst Du vorwiegend?

Wieviel Geld willst Du eigentlich ausgeben?

Handschalter oder Automatik?

Wie wichtig ist Dir Motorleistung?

Wie steht es um die laufenden Kosten wie Verbrauch oder Verschleissteile - sollte Wagen da möglichst günstig sein?

Wie wichtig ist Dir der Platz?

Kindersitze vorhanden oder geplant?

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 6:22

Hallo Dr.OeTzi!

Dankeschön für deine Antwort! Ich war diese Woche unterwegs und hab mich in verschiedene Modelle gesetzt - ich habe meine Suche daher mittlerweile auf Seat Ibiza und Leon ausgeweitet bzw. fällt der Fabia weg (ich bin eigentlich nicht so wählerisch, aber wenn ich das Auto sehe und das Design gefällt mir so überhaupt gar nicht, dann werde ich auch keine Freude damit haben).

Nun zu deinen Fragen:

Ich brauche das Auto fast nur für Kurzstrecken (7 oder 15 km am Stück) und es steht im Freien (rauhes Klima, es hatte jetzt ein paar Mal unter minus 10 Grad) - also muss ein Benziner her.

Ich fahre damit in die Arbeit oder zum Einkaufen mit einem Kind. Für größere Reisen gibts noch den Kombi vom Freund. Also fallen für mich die Kombis auch weg.

Platz: ich dachte ich brauche mehr, aber nach dem Probesitzen würde ein kleiner Ibiza auch reichen. Nur die Breite der Sitzbank hinten ist für einen Kindersitz etwas eng. Das müssen wir noch einmal testen.

Geld: Ich möchte 8.000 - 10.000 ausgeben, wenns wirklich nix gescheites gibt, wäre die Schmerzgrenze bei 12.000.

5- oder 6-Gang-Getriebe.

Baujahr ab 2013 oder jünger.

Motorleistung: 90 PS soll er schon haben, mehr braucht er nicht

Verbrauch: ist mir nicht wichtig, bei meinen Strecken und 10.000 km im Jahr fällt das nicht ins Gewicht

AAABER: jetzt kommt, das was sich als am wichtigsten herauskristallisiert hat, das Auto sollte unbedingt ZUVERLÄSSIG sein - also keine Problemmotoren oder sonstige Kinderkrankheiten haben (bin da ein gebranntes Kind). Dazu hab ich schon viel gegoogelt und stoße immer wieder auf die Steuerketten-Probleme bei der VW-Gruppe. Nun schaue ich bei jedem in Frage kommenden Auto, ob es Steuerkette oder Zahnriemen hat - was gar nicht so einfach ist - und das Ergebnis ist meist sehr ernüchternd.... Da fällt mein gefühlsmäßiger Favorit, Rapid, fast weg und es bleibt Leon übrig, oder?

Ich gehe nach diesen Tabellen - kann man denen trauen (ein Händler sagte nämlich schon Steuerkette obwohl in der Tabelle für dieses Modell ein Zahnriemen aufgeführt ist - ich bin ein autotechnisches Nackerpatzerl, also würde ich den Unterschied auch nicht sehen):

Seat: http://www.autosmotor.de/...-motoren-zahnriemen-oder-steuerkette-50240

Skoda: http://www.autosmotor.de/skoda-zahnriemen-oder-steuerkette-28305

Gibt es sonst noch etwas TECHNISCHES worauf ich achten sollte damit ich nicht wieder so ein Sorgenkind wie den Vorgänger erwische?

Hhhhmmm - also das sind schon viele, grundverschiedene Fahrzeuge, die Du Dir da heraus gesucht hast. ;)

Zur Steuerkettenproblematik:

Nach meinem Wissensstand wird entgegen zum EA111 beim neueren EA211 ein Zahnriemen verbaut (ab ca. 2012)

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/TSI_(Motorentechnik)

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_EA211

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_EA288

https://www.autobild.de/artikel/probleme-mit-steuerketten-3794823.html

Beim Rapid wurde der alte EA111 bspw. bis ca. Mitte 2015 verbaut. Das gleiche bei Seat Ibiza. Bei Seat Leon und Skoda Octavia kamen von Anfang an EA211 (evo) und EA288 zum Einsatz, die einen Zahnriemen haben.

Du musst also darauf achten, welche Motorengeneration verbaut ist.

Bedenke aber beim Zahnriemen, dass der Hersteller diesen zwar oft als "Wartungsfrei" angibt, man ihn aber dennoch nach 6 Jahren (oder der der vom Hersteller vorgegebenen Laufleistung) wechseln sollte. Der Grund ist einfach: 6 Jahre sind eine alte Faustregel, denn ein Zahnriemane altert nicht nur durch Laufleistung sondern auch mit der Zeit. Zu dem Zeitpunkt ist der Wagen dann aber schon lange aus der Garantie. Das Risiko eines möglich Motorschadens würde ich persönlich nicht gegen die paar Euro eines Wechsels aufwiegen.

Thema Platz:

Ist dein Kindersitz ein Reboarder oder ein normaler Sitz? Die Frage ist entscheidend, da Reboarder natürlich viel mehr Platz benötigen. (Wir haben einen drehbaren Joie Spin 360 Signature (0 > 18gk), da wird es je nach Sitzeinstellung sogar im SuperB eng)

 

Thema Motorleistung:

Wenn Du sagst 90PS reichen würde ich Dir einen 1.2TSI (105-115PS) empfehlen. Hatte diesen Motor in Skoda Rapid Spaceback, VW Touran, Seat Toledo und Skoda Fabia mal für je einen Tag und war recht zufrieden. "Ausreichend" Leistung und ein guter Verbrauch. (Den Touran hatte ich trotz seiner großen Stirnfläche auf 4,x Liter je 100km - da muss man sich aber schon anstrengen, in der Stadt schafft man das nicht ;) )

Dem Gegenüber hatte ich mal einen Fabia 1.0MPI mit 75PS - das Teil war eine wenn auch sparsame aber rappelige Wanderdühne. Würde ich niemals kaufen sowas.

Freunde haben ebenfalls einen 1.2TSI 105PS (aber als EA111) in einem 6er Golf Variant - sie sind ebenfalls zufrieden.

Zu meiner Empfehlung:

Ob Skoda oder Seat ist so eine Sache. Ich denke man sollte dabei an die Ausrichtung der beiden Marken im VW Konzern ansehen. Seat steht eher für Design und Lifestyle und orientiert sich eher an Audi was die Ausrichtung angeht (SEAT bleibt aber SEAT und wird deswegen nicht "Premium", wenn dann ist der mittlerweile nicht mehr produzierte Exeo als Ausnahme anzusehen). Skoda hingegen orientiert sich eher an VW. Praktischer Nutzwert und Praktikabilität (Simply Clever) steht hier eher im Vordergrund.

Am besten sieht man das, wenn man mal das Platzangebot in einem Octavia und einem Leon vergleicht.

Grundlegend gilt beim Vergleich der einzelnen Modell von VW, Seat und Skoda:

VW Polo = Audi A1, Skoda Fabia & Seat Ibiza -> Kleinwagen

VW Golf = Audi A3, Skoda Octavia & Seat Leon -> Kompaktklasse

VW Passat = Skoda SuperB (von Audi und Seat gibt es da keine direkt passenden Derivate) -> Mittelklasse

Für den Skoda Rapid gibt es kein passendes Derivat im VW Konzern. Hier könnte man bspw. den mittlerweile eingestellten Seat Tolledo nennen, den es aber nur als Limousine gab.

Ich denke Du solltest Dir mal überlegen was Du eigentlich willst.

Skoda Octavia & Seat Leon sind gänzlich andere Fahrzeuge als bspw. der Ibiza. Auch sind Octavia sowie Leon natürlich deutlich teurer. Sprich bei deinem Budget bekämst Du einen deutlich neueren Ibiza mit weniger Laufleistung für dein Geld.

Hier solltest Du deine Suche also definitiv erst mal eingrenzen. Wenn der Wagen eigentlich nur zum Einkaufen und den Arbeitsweg genutzt werden soll, würde ich persönlich vermutlich den Rapid Spaceback oder den Ibiza in die nähere Auswahl nehmen. Die beiden sind im Alltag etwas sparsamer und insbesondere der Rapid Spaceback bietet dennoch einen sehr großen Nutzwert und taugt auch mal für Ausflüge mit Kind und Kegel.

Skoda Rapid Spaceback:

+ Nutzwert

+ komfortabler

- im Vergleich zum Ibiza nicht so frisch

- etwas teurer

Seat Ibiza

+ etwas mehr Lifestyle, Emotion & Design

+ etwas günstiger

- man merkt ihm die Kleinwagengene noch mehr an (Hartplastik, Sitzposition etc pp)

- Platzangebot deutlich geringer

Ich persönlich würde eher zum Rapid Spaceback greifen. Persönlich finde ich das Design schon gelungen und der Wagen bietet einfach viel mehr Nutzwert.

 

Bei den Features würde ich auf folgendes achten:

- Xenon

- Panoramadach (tolles Raumgefühl und Optik, weil schwarzes Dach)

- Sitzheizung

- Ausstattungslinie "Style"

- max 100.000km

- wie oben geschrieben Motorgeneration EA211, also ab ca. Mitte 2015

 

Worauf solltest Du achten:

Hier gelten alle Regeln die beim Gebrauchtwagenkauf immer gelten. Der Wagen muss ehrlich sein, eine lückenlose Historie haben.

Unfallschäden sind per se kein NoGo. Hier kann man Schnäppchen landen. Es kommt immer darauf an wie groß der Schaden war und wie repariert wurde (Hinterhof oder Herstellervorgabe, Teile gerichtet oder durch Neuteile ersetzt). Unfallschäden sind eigentlich nur relevant, wenn der Schaden größer war und die Airbags ausgelöst wurden bzw. der Wagen auf der Streckbank war (beides bedeutet das Schäden an der Struktur vorlagen/vorliegen). Im Falle eines Unfallschadens würde ich also nur dann Interesse zeigen, wenn ein vollständiges Reparaturprotokoll vorliegt. Beispiel: Mein damaliger Exeo hatte einen Unfallschaden. Schadenhöhe waren glaub 10.000 EUR - klingt erstmal viel ABER: Alle beschädigten Bauteile wurden durch neue Originalteile ersetzt (alleine beide Xenonscheinwerfer lagen bei über 1.500 EUR mit Einbau und Leuchtmittel), alles in der Vertragswerkstatt behoben und nichts gerichtet oder gezogen. Alles über Gutachten, Rechnungen und Reparaturbericht belegbar. Der TÜV-Prüfer der das Gebrauchtwagengutachten bei Verkauf erstellte, erkannte den Schaden nur an den Verschraubungen des Kotflügels. Sagt eigentlich alles.

Übrigens zählt auch der Austausch einer Stoßstange wegen eines Parkremplers als Unfallschaden. ;) Wie gesagt - genau hinschauen lohnt sich anstatt von vornherein abzublocken.

Bei der Laufleistung gitl: Mehr ist manchmal besser!

- bei gleichem Alter und mehr KM ist davon auszugehen, dass der Wagen weniger Kurzstrecke gelaufen hat

- wer weiß ob der Wagen mit verführerisch geringer Laufleistung gedreht wurde?

Anzeichen für einen gedrehten Tachostand können sein:

- Starke Abweichungen der Jahreslaufleistung trotz gleichem Vorbesitzer in der Zeit

- Wechselnde Werkstatt trotz gleichem Vorbesitzer

- abgegriffener Innenraum trotz geringer Laufleistung (Fußpedale, Schaltknauf, samt Schaltsack etc pp)

- hoher Verschleiß laut Wartungshistorie (bspw. wird der Reifenverschleiss angegeben, da kann man sowas ableiten)

(Das alles kann auch andere Gründe haben aber es ergibt ja ein gewisses Bild)

Besser ein Langstreckenfahrzeug, zu erkennen an:

- meist Steinschläge

- beim Ein- und Aussteigen stark belastete Bauteile wie bspw. äußere Sitzwange des Fahrersitzes weniger stark abgenutzt

- wie oben beschrieben tendenziell höhere Laufleistung

(Hier ergibt sich ein gewisses Bild)

Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, dass der Wagen eine lückenlose Wartungshistorie hat und wenn möglich immer in der gleichen Werkstatt seine Inspektion bekommen hat.

Außerdem:

Wer sich nicht sicher ist, sollte sich an dem Tag der Probefahrt einfach einen Termin bei der nächsten DEKRA/TÜV Niederlassung für ein Gebrauchtwagengutachten machen lassen. Kostet nicht die Welt und man bekommt noch mal eine Dritte Meinung.

 

Tja - ich denke das wars so im Großen und Ganzen und hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 12:41

Wow, danke für deinen sehr ausführlichen Beitrag! Das ist ja Wahnsinn! :D

Ich suche also ein Auto mit dem EA211-Motor, das steht für mich an erster Stelle. Soweit, so gut... Deine Wikipedia-Liste hilft mir da auf jeden Fall weiter.

Nur um sicherzugehen, dass ich alles richtig verstanden habe:

Ich habe jetzt zum Beispiel einen Rapid TSI mit 1.197 cm³ Hubraum vor mir, 86 PS und Baujahr 2/2014. Den finde ich aber nirgends in der Liste. Kann ich jetzt davon ausgehen, dass der nicht den EA211 verbaut hat und somit eine Kette drin hat, oder muss ich jetzt alle Händler durchrufen?

Und anders herum: wenn ich ihn in der Liste finde, hat er bestimmt den EA211 und somit Zahnriemen? Oder muss ich jetzt bei jedem Fahrzeug nach der Motorbaureihe fragen?

Nochmals vielen herzlichen Dank für deinen riesen Input!! Ich werde mich noch näher damit beschäftigen und gegebenenfalls wieder melden.

Skoda Rapid 1.2TSI 86/105PS = gebaut bis 04.2015 = EA111 = Kette

Skoda Rapid 1.2TSI 90/110PS = gebaut ab 04.2015 = EA211 = Zahnriemen

OBACHT: Das gilt nur für den Rapid! Beim Octavia III gab es bspw. auch die Variante mit 105PS als EA211. Nur die Leistungsangabe allein reicht also nicht, wenn man verschiedene Modell vergleicht!

Außerdem Wichtig: Viele Händler notieren falsche Leistungsangaben. Daher immer genau in die Papiere schauen. Anrufen brauchste da nicht. Der Händler weiß es nicht besser. Außerdem unbedingt darauf achten, dass wenn ein Fahrzeug bspw. 06.2015 zugelassen wurde, es nicht heißt, das es auch nach 04.2015 gebaut wurde! Also das Fertigungsdatum ist entscheidend und nicht das Datum der Erstzulassung.

Aber wie gesagt - nimm lieber den leistungsstärkeren Motor mit 110PS - lohnt sich :)

(mal abgesehen davon, dass der 110PS TSI im Rapid bereits EURO6 erfüllt)

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 13:39

Danke, dann hab ich das richtig verstanden.

Wegen Zulassungs-/Fertigungsdatum: das leuchtet mir ein, bloß wie finde ich das heraus?

Ich habe in meinem Zulassungsschein geschaut und da gibt es 3 Datum (ich habe ihn mal hochgeladen, weil ich aus Österreich bin):

- zugelassen am 3.2.2015 (da ist er auf mich angemeldet worden)

- erstmalige Zulassung am 3.7.2006 (da wurde er auf den ersten Besitzer angemeldet??)

- Genehmigunsdatum 20.12.2005 (ist das das Fertigungsdatum??)

Wenn ich es richtig verstanden habe finde ich die Motorbaureihe "EA211" nirgends im Zulassungsschein, aber den Motorkennbuchstaben schon. Um bei dem Rapid-Beispiel zu bleiben müsste also unter Motortype "CJZC" oder "CYVA" stehen, dann kann ich sichergehen, dass er einen Zahnriemen hat, oder?

Schau mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_EA211#1,2-l-Vierzylinder_(1.2_TSI)

Da sind die MKB für 1.2TSI EA211 aufgelistet.

Bei dem Datum:

- zugelassen am = Wann wurde er auf Dich/den aktuellen Halter zugelassen

- erstmalige Zulassung = wie der Begriff schon sagt die erste Zulassung des Fahrzeugs

- Genehmigungsdatum = müsste der Zeitpunkt sein, an dem der Fahrzeugtyp die ABE bekommen hat, bzw. das Modell eingeführt wurde

Das Fertigungs- / Produktionsdatum bekommst Du über den Aufkleber in der Reserveradmulde bzw. sofern vorhanden im Serviceheft heraus:

https://www.motor-talk.de/.../produktionsdatum-ermitteln-t1040377.html -> Erklärung direkt im Einleitungspost mit Foto

(gilt für Fahrzeuge des VW-Konzern, bei anderen Herstellern weiß ichs nicht)

 

Hier mal ein Beispiel:

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=272872726

- Xenon

- Klimaautomatik

- Sitzheizung

- EA211 Motor

- Panoramadach

- PDC vorne und hinten

- getönte Scheiben (Sonnenschutz)

- Aluräder

- Tempomat

- Notbremsassistent

- und und und

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 14:50

Den Link habe ich schon gelesen, ich weiß also welche MKB es haben sollte, aber wo kann ich kontrollieren ob ich auch wirklich so einen Motor kaufe? Steht das im Zulassungsschein? Könnte der Motorkennbuchstabe in Österreich "Motortype" heißen, da wo im Zulassungsschein meines Focus "HHDA" steht?

Naja - es ist die Kombination. Beim RAPID gilt:

1. 66kW/90PS oder 81kW/110PS laut Fahrzeugschein (Nicht Angebot Händler, das kann fehlerhaft sein!)

2. Fertigungsdatum ab 04.2015 (siehe Aufkleber Reserveradmulde, da steht auch der MKB)*

3. MKB gemäß der verlinkten Liste

Wenn alles passt kannst Du sicher gehen das es ein EA211 ist.

* Bei deinem Foto des Fahrzeugscheins ist der MKB angegeben. Ob das in Deutschland der Fall ist weiß ich gar nicht

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 16:11

Ah...jetzt schnalle ich es erst Dr. OeTzi = du bist aus Österreich? ;)

Also MKB = Motortype im Zulassungsschein

Wenn ich die MKB habe, brauche ich trotzdem noch das Produktionsdatum? Das heißt eine bestimmte MKB kann sowohl die Baureihe EA111 als auch EA211 sein?

Der Autokauf ist eine Wissenschaft :eek:

Themenstarteram 6. Februar 2019 um 16:14

Ist es dann nicht einfacher gleich unter die Haube zu schauen? Sehe ich zur Kette/zum Riemen hin oder müsste ich da etwas ausbauen?

Zitat:

@babsi15at schrieb am 6. Februar 2019 um 17:11:47 Uhr:

Ah...jetzt schnalle ich es erst Dr. OeTzi = du bist aus Österreich? ;)

Nein - ich habe nur noch nie in die D-Zulassung geschaut und den MKB (MotorKennBuchstabe) gesucht ;)

Zitat:

Also MKB = Motortype im Zulassungsschein

Bei euch in AT zumindest scheinbar Ja - zumindest stimmt es bei deinem jetzigen Focus. Zumindest ist die Angabe in deinem Schein unter "Motortype" ein MKB von FORD.

Zitat:

Wenn ich die MKB habe, brauche ich trotzdem noch das Produktionsdatum? Das heißt eine bestimmte MKB kann sowohl die Baureihe EA111 als auch EA211 sein?

Nein aber wer sagt dir das die Angabe der MKB bei Wikipedia stimmt ;)

Ich habe gelernt Dinge zu kontrollieren. Also mache ich eine Probe - wie in Mathe und der IT. Ich prüfe das Ergebnis also mit anderen Gegebenheiten. Sehe ich also das alles passt (Produktionsdatum anhand Aufkleber, MKB gemäß Schein oder Aufkleber und Leistung laut Fahrzeugschein) kann ich definitiv sicher gehen.

Zitat:

Der Autokauf ist eine Wissenschaft :eek:

So schlimm ist das gar nicht

Themenstarteram 7. Februar 2019 um 13:44

Herzlichen Dank! Du hast mir echt sehr viel weiter geholfen! :D

Jetzt muss ich "nur" noch eines finden, das keine Tagesreise entfernt ist und in meinem Budget liegt...

Hallo,

Wir überlegen uns einen Skoda Fabia Combi zu kaufen? Ich bin ca 175 cm und meine Frau 165 cm groß/klein. Wir haben ein Kind (1 Jahr alt) und planen noch evtl. ein 2.

Meine Frage ist, ob im Skoda Fabia Combi genug Platz für Reboarder (Kindersitze in denen die Kinder noch länger als 1 Jahr rückwärts fahren können) als Kindersitze wäre bei unserer Größe und wie eure generellen Erfahrungen bezüglich des Platzes in Fabia angeht.

Leider haben wir keine Freunde oder Bekannte die einen Reboarder haben sonst würde ich mir das einen ausleihen, zum Freundlichen fahren und es selber ausprobieren

 

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ausreichend Platz für Reboarder?' überführt.]

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