VW Passat - meine Erfahrungen nach 133tkm
Hallo zusammen,
ich fahre jetzt seit knapp zwei Jahren und über 133tkm einen Passat B7 als Limo in der Ausstattung "Comfortline" und möchte Euch kurz meine Erfahrungen zusammenfassen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der auf der Suche ist. 🙂
Wer nicht alles lesen möchte, hier die Kurzzusammenfassung:
Gut:
- 2l 140 PS Dieselmotor rel. leise, mit gutem Durchzug
- gut abgestufte und sehr präzise 6-Gang-Schaltung
- viel Platz auf der Rückbank
- sehr großer Kofferraum
- fairer Verbrauch
- Auto sieht innen auch nach über 133tkm noch fast wie neu aus
So lala:
- Geräuscheindruck
- Sprachqualität Bluetooth-Schnittstelle
- Regensensor
- Dynaudio-Soundsystem
- RNS315: Einbauposition zu tief, Routenführung eher mies, kann dafür ogg & SD-Karte und rechnet flott
- Federungskomfort mäßig, insbesondere in der Stadt
Schlecht:
- völlig feedbackfreie Lenkung
- hohe Seitenwindanfälligkeit bei hohen Geschwindigkeiten
- extensives Klappern/Knistern im Innenraum
- Klimaanlage lässt Fondpassagiere an Sommertagen gerne frieren während Fahrer und Beifahrer schwitzen
=> jetzt ausführlicher 🙂
Motor und Getriebe
Ich habe den 2 Liter Dieselmotor mit 140 PS und dazu das 6-Gang-Schaltgetriebe. Man kann es aus meiner Sicht drehen und wenden wie man will, aber das ist einfach eine sehr gute Kombination. Der Motor ist für einen Diesel ziemlich leise und kann ohne zu Dröhnen oder Ruckeln schon mit knapp über Leerlaufdrehzahl gut bewegt werden. Gleichzeitig hat er genug "Bumms", um das Auto zu jeder Zeit nach vorne zu bringen. Die Leistungsentfaltung ist eher homogen, er tritt einen bei knapp 2.000 U/min nicht mehr so spektakulär in den Hintern wie die alten Pumpe-Düse-Diesel, geht dafür obenrum aber besser.
Das Getriebe gehört für mich zu den besten Handschaltern im Automobilbereich. Sehr präzise, gute abgestufte Schaltwege und immer eine passende Übersetzung. Der 6. Gang ist schön lang übersetzt, so dass bei 120 km/h rund 2.000 und bei 185 km/h (jeweils laut Tacho) rund 3.000 U/min anliegen.
Verbrauchstechnisch ist von 3,6 bis etwa 8 Litern pro 100km alles möglich. Realistisch sind auf der Langstrecke zwischen 6 und 6,5 Liter, wenn man flott fährt. 130 km/h und Tempomat resultiert in Verbräuchen unter 5 Liter/100 km. Nur in der Stadt habe ich das Auto fast nie bewegt. Um die 6 Liter sollten bei nicht allzu kurzen Distanzen aber auch locker machbar sein.
Innenraum
Licht und Schatten, so könnte man es auf den Punkt bringen. Ich habe ein beiges Interieur mit den Standard-Comfortline-Sitzen - und das sieht auch nach meiner Laufleistung noch so ziemlich so aus, wie am ersten Tag. Keine abgegriffenen Schalter, keine zerkratzten Oberflächen, keine durchgessenen Sitze. Nichts. Man muss allerdings zu den Sitzen sagen, dass sie in beige doch etwas mehr Pflege (Reinigung) benötigen als in dunkleren Farbtönen. Auch fand ich sie am Anfang ziemlich unbequem. Mit der Zeit habe ich mich aber dran gewöhnt. Ich bin 1,73m und wiege rund 65 Kilogramm.
Die eingesetzten Materialien empfinde ich für ein Auto dieser Klasse grundsätzlich als guten Kompromiss. Setzt euch mal in die bis 2013 gebaute Mercedes C-Klasse. Insbesondere hinten werdet ihr im Vergleich zum Passat auf erstaunlich viel billiges Hartplastik stoßen. Übrigens hat gefühlt auch kaum ein anderes Auto dieser Klasse hinten so viel Platz wie der Passat. Der ist rieeesig.
Weniger gut hat mir das allgemeine Design gefallen. Eine Handy-Ladeschale an der Mittelkonsole und die Position des Radios/Navis tief unten zeigt schon, dass das Auto rund ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat. Da sind andere einfach besser und moderner.
Ebenfalls nicht besonders gut gelungen ist die Auslegung der Klimaanlage. Hat man die normalen, nicht getönten oder Wärme-refelktierenden Scheiben, ist es vorne im Sommer ganzschön warm. Entsprechend reagiert die Klimaautomatik. Hinten friert man sich als Mitfahrer dann aber geradezu einen ab. Hier sitzt man eben nicht in der Sonne. Dass in Balance zu bringen, ist VW aus meiner Sicht leider nicht gelungen. Die Kalte Luft zieht einfach stupide von vorne nach hinten. Das konnten alle meine bisherigen Autos besser. Wer kann, sollte sich daher wohl die aufpreispflichtige Frontscheibe mit Wärmereflexion verbauen lassen. Vermutlich ist es damit besser. Wer alleine im Auto sitzt, dem kann es freilich egal sein.
Größter Kritikpunkt am Innenraum ist aber leider das Klappern/Knistern. Bei mir fing es nach rund 20t km Laufleistung an und ist mit der Zeit einfach nur immer schlimmer geworden. Zuerst das Armaturenbrett, dann die Mittelkonsole, jetzt auch die Fahrertür und die A-Säule - aus nahezu jedem Teil klappert/knistert mich das Auto an. Wer dafür - wie ich - sehr empfindlich ist, sollte sich den Kauf des Passats genau überlegen. Alle anderen drehen vermutlich einfach die Musik lauter... 😉
Navi/Freisprechen/Audio
Ich habe nach ausführlichen Studium dieses Forums das RNS315 gewählt und das gegenüber dem teureren RNS510 einmal nicht bereut. Das RNS315 ist in seiner Bedienung ziemlich einfach und reagiert stets flott auf Eingaben. Längere Routen plant es in Sekundenschnelle durch und wer nur 2x im Jahr damit in den Urlaub und noch weitere 2-3x zu den Schwiegereltern navigiert, wird mit der Lösung völlig zufrieden sein.
Als Vielfahrer nutze ich das RNS315 nicht mehr zum Navigieren. Die Stauumfahrung per TMC und die allgemeine Routenberechnung ist einfach viel zu schlecht. Das System leitet einen sehr gerne zig Kilometer über die meist ebenso dichte Landstraße, während es auf der Hauptstrecke gar keine Behinderung (mehr) gibt. In Großstädten wundert man sich hingegen als Ortskundiger doch über die oftmals recht "abstrusen" Routen. Wer einmal mit Live Traffic von TomTom/Google und Co gefahren ist, kann über dieses System nur ganz müde lächeln.
Wichtig ist für mich auch die Qualität der Freisprecheinrichtung. Zumindest auf Empfangsseite ist diese ziemlich gut (also man kann die Personen am anderen Ende stets gut verstehen), selbst wird man aber eher schlecht und stets als "sehr weit weg" gehört. In meinen beiden anderen Autos habe ich solche Aussagen deutlich seltener bis nie zu hören bekommen. Toll dafür: Man kann mit einem Tastendruck am Lenkrad das Mikrofon stumm und wieder aktiv schalten. In Konferenzgesprächen ist das super praktisch.
Als kleiner Hifi-Freak habe ich mich für das Dynaudio-Set entschieden und wurde davon doch ziemlich enttäuscht. Steht der Name in der Branche für ehrlich, unverfälschten und hochwertigen Klang, schafft VW es nicht das gleiche auch im Auto umzusetzen. Klar klingt es besser als die beiden anderen Sets, aber die Höhen/s-Laute gehen bei gehobener Lautstärker schnell ins Scharfe/Zischelige und die Bässe bringen die schlecht gedämpften Vordertüren mühelos zum Tanzen. Das all-beherrschende DSP hilft dazu nicht gerade. Wer es nicht unbedingt haben will, ist mit dem "VW-Sound" meiner Meinung nach auch gut bedient - und spart sich eine Menge Kohle.
Als Medienpartner zeigt sich das RNS315 von seiner guten Seite: neben CDs, BT-Audio und dem AUX-IN besitzt es einen Slot für SD-Speicherkarten mit bis zu 32 GB Kapazität. Neben MP3s werden unter anderem auch M4a und OGG-Dateien akzeptiert. Ich habe immer alles in OGG mit 320 kbit/s Bitrate abgespeichert. Funktioniert super.
Lautstärke/Geräuscheindruck
Wie schon im Bereich Motor beschreiben, empfinde ich den Motor für einen 4-Zylinder-Diesel als sehr gut isoliert - und auch grundsätzlich lässt sich über den Geräuscheindruck im Passat nicht viel gutes oder schlechtes sagen. Das Auto ist aus meiner Sicht schlichtweg so laut bzw. leise wie es ein Auto dieser Klasse sein sollte. Es ist definitiv um einiges leiser als ein Golf 6 Variant und gleichzeitig sehr viel lauter als ein Auto der Oberklasse.
Ich habe mir die Tage mal den Spaß erlaubt mit einer Smartphone-App die Lautstärke im Auto zu messen.
Hier die Ergebnisse:
0 km/h (Motor an): 50 db(A) // 48 db(A)
100 km/h: 71 db(A) // 64 db(A)
120 km/h: 73 db(A) // 66 db(A)
160 km/h: 76 db(A) // 69 db(A)
180 km/h: 80 db(A) // 72 db(A)
Autos: 2012er VW Passat B7 2.0 TDI Limo // 2010er Jaguar XJ 3.0D - jeweils mit Radio aus, Lüftung aus. Motor auf Betriebstemperatur und im höchstmöglichen Gang mit Tempomat.
Wie man auch sieht, ist der Jaguar bei 160 km/h leiser als der Passat bei 100 km/h. Im Stand geben sie sich hingegen nicht viel. Der Passat-Diesel ist eben schon ziemlich gut isoliert.
Bitte beachten: db(A) sind logarithmisch. Eine Erhöhung um 3-4 db entspricht daher in etwa einer Verdoppelung der Lautstärke.
Lenkung/Fahrwerk
Seitdem ich den Passat habe, komme ich nicht so richtig mit dessen Lenkung klar. Sie ist zwar ziemlich präzise und auch gut gewichtet, vermittelt aber zu keinem Zeitpunkt einen echten Kontakt zur Fahrbahn. Man lenkt und das Auto fährt dahin. Nicht mehr, nicht weniger. Darüber, wie viel Grip die Reifen noch haben und wie gar der Fahrbahnbelag beschaffen ist, gibt sie zu keinem Zeitpunkt Auskunft. Das führt dann auch dazu, dass man beim schnellen Anfahren auf Nässe schon mal recht hilflos die Vorderräder zum Durchdrehen bringt. Genau abschätzen zu können wie viel Haftung vorhanden ist, ist durch diese Lenkung nahezu unmöglich. Das macht man irgendwann durch Erfahrung mit dem Reifen und dem Auto, aber nicht aufgrund valider Rückmeldungen.
Wozu führt das Ganze: Kein Feedback von der Lenkung bedeutet auch, dass das Auto sich sehr sicher ("wie auf Schienen"😉 durch die Kurven führen lässt. Man lenkt halt und das Auto folgt ohne zu murren. Das mag für den Vielfahrer toll sein, spannend ist das aber nicht. Wirklich nervig wird das ganze bei Seitenwind in höheren Geschwindigkeiten. Man bemerkt diesen mangels Feedback durch das Lenkrad zuerst im Popometer und muss dann umso beherzter gegen lenken.
In Extremsituationen lässt sich das Auto sehr sicher bewegen. Das ESP regelt bei Bedarf zunächst sehr sanft, erst stärkere Eingriffe werden überhaupt im Kombiinstrument angezeigt. Im Zweifel untersteuert der Passat mehr oder weniger stark, das Heck schlägt erwartungsgemäß nie aus.
Negativ ankreiden muss ich dem Passat dafür den Federungskomfort in der Stadt. Trotz kleinen 16 Zoll Alus schlagen Schlaglöcher und Fahrbahnunebenheiten meiner Meinung nach zu hart in den Innenraum durch. Leichtere Felgen helfen hier, sind aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Bei höherer Geschwindigkeit (ab ca. 70 km/h) gibt es hingegen nur noch wenig auszusetzen. Die Seitenneigung hält sich in schnellen Kurven noch in Grenzen, aufgrund der feedbackfreien Lenkung würde sich mir der Sinn eines Sportfahrwerks ohnehin nicht erschließen.
Wartung/Reparaturen
Mein Auto hat in den 133tkm leider öfter den VW-Händler gesehen, als es mir lieb sein kann. Rückblickend muss ich aber sagen, dass die meisten Besuche mit der Wahl einer anderen Werkstatt wohl vermeidbar gewesen wären. An größeren Dingen fiel abseits den Inspektionen an:
- 3x Frontscheibe nach Steinschlägen getauscht
- 4x in der Werkstatt aufgrund eines Kabelbruchs für die Parksensoren
- 3x in der Werkstatt wegen eines defekten Fensterhebers an der Fahrertür
Nach 90tkm mussten bei mir zudem zwei Bremsklötze getauscht werden. Sonst nur der Tausch von Öl/Filtern etc. Habe sogar noch die ersten Scheibenwischer - funktionieren immer noch 1a. Keinerlei Probleme mit Motor, Getriebe und anderen Funktionsteilen. Inspektionen kosten zwischen 300 (klein) und 500 Euro (groß) beim VW-Händler.
Zusammenfassung
Der Passat ist für mich ein grundsolides Auto der Mittelklasse. Es bietet sehr viel Platz, extrem hohen Nutzwert und der Innenraum sieht auch nach 133t km noch wie neu aus. Motor und Getriebe sind sehr gut aufeinander abgestimmt, leise, zuverlässig und sparsam. Wer also ein praktischer Familienauto sucht, um entspannt und wenn gewünscht auch mal zügig von A nach B zu kommen, der kann aus meiner Sicht getrost zugreifen.
Weniger gut gefallen haben mir das extensive Klappern/Knistern im Innenraum, die völlig feedbackfreie Lenkung und die schlecht abgestimmte Klimaanlage. Auch merkt man an vielen Ecken und Kanten, dass der Passat in seinem Grundkonzept doch schon ein ganz paar Jahre auf dem Buckel hat. Zudem sollte man beim Kauf immer einen Blick auf den Preis werfen. Mein Auto hat mit einigen Extras rund 33t Euro Liste gekostet - ein paar Optionen schlagen den Preis aber locker auf 50t Euro. Das wäre ich nicht bereit für einen Passat zu bezahlen.
Wer ein Bild des Passats sucht - klickt einfach auf mein Profil. 🙂
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
ich fahre jetzt seit knapp zwei Jahren und über 133tkm einen Passat B7 als Limo in der Ausstattung "Comfortline" und möchte Euch kurz meine Erfahrungen zusammenfassen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der auf der Suche ist. 🙂
Wer nicht alles lesen möchte, hier die Kurzzusammenfassung:
Gut:
- 2l 140 PS Dieselmotor rel. leise, mit gutem Durchzug
- gut abgestufte und sehr präzise 6-Gang-Schaltung
- viel Platz auf der Rückbank
- sehr großer Kofferraum
- fairer Verbrauch
- Auto sieht innen auch nach über 133tkm noch fast wie neu aus
So lala:
- Geräuscheindruck
- Sprachqualität Bluetooth-Schnittstelle
- Regensensor
- Dynaudio-Soundsystem
- RNS315: Einbauposition zu tief, Routenführung eher mies, kann dafür ogg & SD-Karte und rechnet flott
- Federungskomfort mäßig, insbesondere in der Stadt
Schlecht:
- völlig feedbackfreie Lenkung
- hohe Seitenwindanfälligkeit bei hohen Geschwindigkeiten
- extensives Klappern/Knistern im Innenraum
- Klimaanlage lässt Fondpassagiere an Sommertagen gerne frieren während Fahrer und Beifahrer schwitzen
=> jetzt ausführlicher 🙂
Motor und Getriebe
Ich habe den 2 Liter Dieselmotor mit 140 PS und dazu das 6-Gang-Schaltgetriebe. Man kann es aus meiner Sicht drehen und wenden wie man will, aber das ist einfach eine sehr gute Kombination. Der Motor ist für einen Diesel ziemlich leise und kann ohne zu Dröhnen oder Ruckeln schon mit knapp über Leerlaufdrehzahl gut bewegt werden. Gleichzeitig hat er genug "Bumms", um das Auto zu jeder Zeit nach vorne zu bringen. Die Leistungsentfaltung ist eher homogen, er tritt einen bei knapp 2.000 U/min nicht mehr so spektakulär in den Hintern wie die alten Pumpe-Düse-Diesel, geht dafür obenrum aber besser.
Das Getriebe gehört für mich zu den besten Handschaltern im Automobilbereich. Sehr präzise, gute abgestufte Schaltwege und immer eine passende Übersetzung. Der 6. Gang ist schön lang übersetzt, so dass bei 120 km/h rund 2.000 und bei 185 km/h (jeweils laut Tacho) rund 3.000 U/min anliegen.
Verbrauchstechnisch ist von 3,6 bis etwa 8 Litern pro 100km alles möglich. Realistisch sind auf der Langstrecke zwischen 6 und 6,5 Liter, wenn man flott fährt. 130 km/h und Tempomat resultiert in Verbräuchen unter 5 Liter/100 km. Nur in der Stadt habe ich das Auto fast nie bewegt. Um die 6 Liter sollten bei nicht allzu kurzen Distanzen aber auch locker machbar sein.
Innenraum
Licht und Schatten, so könnte man es auf den Punkt bringen. Ich habe ein beiges Interieur mit den Standard-Comfortline-Sitzen - und das sieht auch nach meiner Laufleistung noch so ziemlich so aus, wie am ersten Tag. Keine abgegriffenen Schalter, keine zerkratzten Oberflächen, keine durchgessenen Sitze. Nichts. Man muss allerdings zu den Sitzen sagen, dass sie in beige doch etwas mehr Pflege (Reinigung) benötigen als in dunkleren Farbtönen. Auch fand ich sie am Anfang ziemlich unbequem. Mit der Zeit habe ich mich aber dran gewöhnt. Ich bin 1,73m und wiege rund 65 Kilogramm.
Die eingesetzten Materialien empfinde ich für ein Auto dieser Klasse grundsätzlich als guten Kompromiss. Setzt euch mal in die bis 2013 gebaute Mercedes C-Klasse. Insbesondere hinten werdet ihr im Vergleich zum Passat auf erstaunlich viel billiges Hartplastik stoßen. Übrigens hat gefühlt auch kaum ein anderes Auto dieser Klasse hinten so viel Platz wie der Passat. Der ist rieeesig.
Weniger gut hat mir das allgemeine Design gefallen. Eine Handy-Ladeschale an der Mittelkonsole und die Position des Radios/Navis tief unten zeigt schon, dass das Auto rund ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat. Da sind andere einfach besser und moderner.
Ebenfalls nicht besonders gut gelungen ist die Auslegung der Klimaanlage. Hat man die normalen, nicht getönten oder Wärme-refelktierenden Scheiben, ist es vorne im Sommer ganzschön warm. Entsprechend reagiert die Klimaautomatik. Hinten friert man sich als Mitfahrer dann aber geradezu einen ab. Hier sitzt man eben nicht in der Sonne. Dass in Balance zu bringen, ist VW aus meiner Sicht leider nicht gelungen. Die Kalte Luft zieht einfach stupide von vorne nach hinten. Das konnten alle meine bisherigen Autos besser. Wer kann, sollte sich daher wohl die aufpreispflichtige Frontscheibe mit Wärmereflexion verbauen lassen. Vermutlich ist es damit besser. Wer alleine im Auto sitzt, dem kann es freilich egal sein.
Größter Kritikpunkt am Innenraum ist aber leider das Klappern/Knistern. Bei mir fing es nach rund 20t km Laufleistung an und ist mit der Zeit einfach nur immer schlimmer geworden. Zuerst das Armaturenbrett, dann die Mittelkonsole, jetzt auch die Fahrertür und die A-Säule - aus nahezu jedem Teil klappert/knistert mich das Auto an. Wer dafür - wie ich - sehr empfindlich ist, sollte sich den Kauf des Passats genau überlegen. Alle anderen drehen vermutlich einfach die Musik lauter... 😉
Navi/Freisprechen/Audio
Ich habe nach ausführlichen Studium dieses Forums das RNS315 gewählt und das gegenüber dem teureren RNS510 einmal nicht bereut. Das RNS315 ist in seiner Bedienung ziemlich einfach und reagiert stets flott auf Eingaben. Längere Routen plant es in Sekundenschnelle durch und wer nur 2x im Jahr damit in den Urlaub und noch weitere 2-3x zu den Schwiegereltern navigiert, wird mit der Lösung völlig zufrieden sein.
Als Vielfahrer nutze ich das RNS315 nicht mehr zum Navigieren. Die Stauumfahrung per TMC und die allgemeine Routenberechnung ist einfach viel zu schlecht. Das System leitet einen sehr gerne zig Kilometer über die meist ebenso dichte Landstraße, während es auf der Hauptstrecke gar keine Behinderung (mehr) gibt. In Großstädten wundert man sich hingegen als Ortskundiger doch über die oftmals recht "abstrusen" Routen. Wer einmal mit Live Traffic von TomTom/Google und Co gefahren ist, kann über dieses System nur ganz müde lächeln.
Wichtig ist für mich auch die Qualität der Freisprecheinrichtung. Zumindest auf Empfangsseite ist diese ziemlich gut (also man kann die Personen am anderen Ende stets gut verstehen), selbst wird man aber eher schlecht und stets als "sehr weit weg" gehört. In meinen beiden anderen Autos habe ich solche Aussagen deutlich seltener bis nie zu hören bekommen. Toll dafür: Man kann mit einem Tastendruck am Lenkrad das Mikrofon stumm und wieder aktiv schalten. In Konferenzgesprächen ist das super praktisch.
Als kleiner Hifi-Freak habe ich mich für das Dynaudio-Set entschieden und wurde davon doch ziemlich enttäuscht. Steht der Name in der Branche für ehrlich, unverfälschten und hochwertigen Klang, schafft VW es nicht das gleiche auch im Auto umzusetzen. Klar klingt es besser als die beiden anderen Sets, aber die Höhen/s-Laute gehen bei gehobener Lautstärker schnell ins Scharfe/Zischelige und die Bässe bringen die schlecht gedämpften Vordertüren mühelos zum Tanzen. Das all-beherrschende DSP hilft dazu nicht gerade. Wer es nicht unbedingt haben will, ist mit dem "VW-Sound" meiner Meinung nach auch gut bedient - und spart sich eine Menge Kohle.
Als Medienpartner zeigt sich das RNS315 von seiner guten Seite: neben CDs, BT-Audio und dem AUX-IN besitzt es einen Slot für SD-Speicherkarten mit bis zu 32 GB Kapazität. Neben MP3s werden unter anderem auch M4a und OGG-Dateien akzeptiert. Ich habe immer alles in OGG mit 320 kbit/s Bitrate abgespeichert. Funktioniert super.
Lautstärke/Geräuscheindruck
Wie schon im Bereich Motor beschreiben, empfinde ich den Motor für einen 4-Zylinder-Diesel als sehr gut isoliert - und auch grundsätzlich lässt sich über den Geräuscheindruck im Passat nicht viel gutes oder schlechtes sagen. Das Auto ist aus meiner Sicht schlichtweg so laut bzw. leise wie es ein Auto dieser Klasse sein sollte. Es ist definitiv um einiges leiser als ein Golf 6 Variant und gleichzeitig sehr viel lauter als ein Auto der Oberklasse.
Ich habe mir die Tage mal den Spaß erlaubt mit einer Smartphone-App die Lautstärke im Auto zu messen.
Hier die Ergebnisse:
0 km/h (Motor an): 50 db(A) // 48 db(A)
100 km/h: 71 db(A) // 64 db(A)
120 km/h: 73 db(A) // 66 db(A)
160 km/h: 76 db(A) // 69 db(A)
180 km/h: 80 db(A) // 72 db(A)
Autos: 2012er VW Passat B7 2.0 TDI Limo // 2010er Jaguar XJ 3.0D - jeweils mit Radio aus, Lüftung aus. Motor auf Betriebstemperatur und im höchstmöglichen Gang mit Tempomat.
Wie man auch sieht, ist der Jaguar bei 160 km/h leiser als der Passat bei 100 km/h. Im Stand geben sie sich hingegen nicht viel. Der Passat-Diesel ist eben schon ziemlich gut isoliert.
Bitte beachten: db(A) sind logarithmisch. Eine Erhöhung um 3-4 db entspricht daher in etwa einer Verdoppelung der Lautstärke.
Lenkung/Fahrwerk
Seitdem ich den Passat habe, komme ich nicht so richtig mit dessen Lenkung klar. Sie ist zwar ziemlich präzise und auch gut gewichtet, vermittelt aber zu keinem Zeitpunkt einen echten Kontakt zur Fahrbahn. Man lenkt und das Auto fährt dahin. Nicht mehr, nicht weniger. Darüber, wie viel Grip die Reifen noch haben und wie gar der Fahrbahnbelag beschaffen ist, gibt sie zu keinem Zeitpunkt Auskunft. Das führt dann auch dazu, dass man beim schnellen Anfahren auf Nässe schon mal recht hilflos die Vorderräder zum Durchdrehen bringt. Genau abschätzen zu können wie viel Haftung vorhanden ist, ist durch diese Lenkung nahezu unmöglich. Das macht man irgendwann durch Erfahrung mit dem Reifen und dem Auto, aber nicht aufgrund valider Rückmeldungen.
Wozu führt das Ganze: Kein Feedback von der Lenkung bedeutet auch, dass das Auto sich sehr sicher ("wie auf Schienen"😉 durch die Kurven führen lässt. Man lenkt halt und das Auto folgt ohne zu murren. Das mag für den Vielfahrer toll sein, spannend ist das aber nicht. Wirklich nervig wird das ganze bei Seitenwind in höheren Geschwindigkeiten. Man bemerkt diesen mangels Feedback durch das Lenkrad zuerst im Popometer und muss dann umso beherzter gegen lenken.
In Extremsituationen lässt sich das Auto sehr sicher bewegen. Das ESP regelt bei Bedarf zunächst sehr sanft, erst stärkere Eingriffe werden überhaupt im Kombiinstrument angezeigt. Im Zweifel untersteuert der Passat mehr oder weniger stark, das Heck schlägt erwartungsgemäß nie aus.
Negativ ankreiden muss ich dem Passat dafür den Federungskomfort in der Stadt. Trotz kleinen 16 Zoll Alus schlagen Schlaglöcher und Fahrbahnunebenheiten meiner Meinung nach zu hart in den Innenraum durch. Leichtere Felgen helfen hier, sind aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Bei höherer Geschwindigkeit (ab ca. 70 km/h) gibt es hingegen nur noch wenig auszusetzen. Die Seitenneigung hält sich in schnellen Kurven noch in Grenzen, aufgrund der feedbackfreien Lenkung würde sich mir der Sinn eines Sportfahrwerks ohnehin nicht erschließen.
Wartung/Reparaturen
Mein Auto hat in den 133tkm leider öfter den VW-Händler gesehen, als es mir lieb sein kann. Rückblickend muss ich aber sagen, dass die meisten Besuche mit der Wahl einer anderen Werkstatt wohl vermeidbar gewesen wären. An größeren Dingen fiel abseits den Inspektionen an:
- 3x Frontscheibe nach Steinschlägen getauscht
- 4x in der Werkstatt aufgrund eines Kabelbruchs für die Parksensoren
- 3x in der Werkstatt wegen eines defekten Fensterhebers an der Fahrertür
Nach 90tkm mussten bei mir zudem zwei Bremsklötze getauscht werden. Sonst nur der Tausch von Öl/Filtern etc. Habe sogar noch die ersten Scheibenwischer - funktionieren immer noch 1a. Keinerlei Probleme mit Motor, Getriebe und anderen Funktionsteilen. Inspektionen kosten zwischen 300 (klein) und 500 Euro (groß) beim VW-Händler.
Zusammenfassung
Der Passat ist für mich ein grundsolides Auto der Mittelklasse. Es bietet sehr viel Platz, extrem hohen Nutzwert und der Innenraum sieht auch nach 133t km noch wie neu aus. Motor und Getriebe sind sehr gut aufeinander abgestimmt, leise, zuverlässig und sparsam. Wer also ein praktischer Familienauto sucht, um entspannt und wenn gewünscht auch mal zügig von A nach B zu kommen, der kann aus meiner Sicht getrost zugreifen.
Weniger gut gefallen haben mir das extensive Klappern/Knistern im Innenraum, die völlig feedbackfreie Lenkung und die schlecht abgestimmte Klimaanlage. Auch merkt man an vielen Ecken und Kanten, dass der Passat in seinem Grundkonzept doch schon ein ganz paar Jahre auf dem Buckel hat. Zudem sollte man beim Kauf immer einen Blick auf den Preis werfen. Mein Auto hat mit einigen Extras rund 33t Euro Liste gekostet - ein paar Optionen schlagen den Preis aber locker auf 50t Euro. Das wäre ich nicht bereit für einen Passat zu bezahlen.
Wer ein Bild des Passats sucht - klickt einfach auf mein Profil. 🙂
39 Antworten
Kurzes Update: Das Auto hat jetzt 155tkm runter und ich hatte heute mal 15 Minuten Zeit durch den Innenraum zu gehen und ihn vom gröbsten Schmutz zu befreien. Anbei einige Bilder über den aktuellen Zustand des Innenraums und des Fahrersitzes nach 155tkm.
Insgesamt würde ich sagen, dass sich das durchaus sehen lassen kann. Der Sitz ist etwas "bläulich" an der äußeren Seitenwange von der Jeans, aber nicht verschlissen. Lenkrad nicht abgegriffen, restlicher Innenraum auch okay. Da habe ich bei anderen Autos schon weit schlimmeres gesehen.
Seht ihr bei der Gebrauchtwagensuche einen weitaus schlechteren Innenraum bei 90tkm, würde ich jedenfalls den Kilometerstand kritisch hinterfragen. 😉
Zitat:
Original geschrieben von V-Mammut
Wenn man ihn mit Extras bis zu 50T EUR vollpacken will, finde ich ein A6 sinnvoller.
MeinPassat Comfortline mit 177 Diesel-PS, DSG und Sicherheitsfeatures hat einen Listenpreis von 50 T€. Ein vergleichbarer A6 hätte 60 T€ Listenpreis. Passat ist vollkommen in Ordnung. Sogar für 50 T€.
zpj
Der Innenraum sieht gut aus, auch nach 155tkm. Irgendwelche besonderen Pflegemaßnahmen? Und was macht das Knarzen?
Zitat:
Original geschrieben von Pockel
Der Innenraum sieht gut aus, auch nach 155tkm. Irgendwelche besonderen Pflegemaßnahmen?
Ich bin bisher 2x in den 155tkm mit Innenraumreiniger über die hellen Polster gegangen. Davon abgesehen gehe ich alle zwei Wochen mit dem Swiffer durch und alle 4-6 Wochen wird gesaugt. Mehr nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Pockel
Und was macht das Knarzen?
Es gibt gefühlt keine Stelle, die nicht klappert oder knarzt. Schrecklich. Wenn man leicht untertourig beschleunigt und der Motor noch kalt ist, scheppert das gesamte Amaturenbrett im Takt des Dieselmotors. Kleinere Schlaglöcher oder Fugen quittiert entweder die A-Säule, Beifahrertür, Mittelkonsole oder das Amaturenbrett mit einem entsprechenden Geräusch. Gerne auch in Kombination aus mehreren Stellen gleichzeitig. War bei 133tkm schon mies, ist jetzt gefühlt schlimmer.
Ähnliche Themen
@icebeer87,
sehr guter Beitrag.
Kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Ich empfinde den Passat alles in Allem ein vernüftiges Auto, welchen ich nur privat fahre. In Gesprächen wird von meinem Gegenüber immer mal gern von einem "kleinen Phaeton" gesprochen. Da sieht man erst einmal, wo die Messlatte im Bevölkerungsdurchschnitt liegt.
Zitat:
@icebeer87 schrieb am 24. März 2014 um 20:44:11 Uhr:
Hallo zusammen,ich fahre jetzt seit knapp zwei Jahren und über 133tkm einen Passat B7 als Limo in der Ausstattung "Comfortline" und möchte Euch kurz meine Erfahrungen zusammenfassen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der auf der Suche ist. 🙂
Wer nicht alles lesen möchte, hier die Kurzzusammenfassung:
Lautstärke/Geräuscheindruck
Wie schon im Bereich Motor beschreiben, empfinde ich den Motor für einen 4-Zylinder-Diesel als sehr gut isoliert - und auch grundsätzlich lässt sich über den Geräuscheindruck im Passat nicht viel gutes oder schlechtes sagen. Das Auto ist aus meiner Sicht schlichtweg so laut bzw. leise wie es ein Auto dieser Klasse sein sollte. Es ist definitiv um einiges leiser als ein Golf 6 Variant und gleichzeitig sehr viel lauter als ein Auto der Oberklasse.Ich habe mir die Tage mal den Spaß erlaubt mit einer Smartphone-App die Lautstärke im Auto zu messen.
Hier die Ergebnisse:
0 km/h (Motor an): 50 db(A) // 48 db(A)
100 km/h: 71 db(A) // 64 db(A)
120 km/h: 73 db(A) // 66 db(A)
160 km/h: 76 db(A) // 69 db(A)
180 km/h: 80 db(A) // 72 db(A)Autos: 2012er VW Passat B7 2.0 TDI Limo // 2010er Jaguar XJ 3.0D - jeweils mit Radio aus, Lüftung aus. Motor auf Betriebstemperatur und im höchstmöglichen Gang mit Tempomat.
Wie man auch sieht, ist der Jaguar bei 160 km/h leiser als der Passat bei 100 km/h. Im Stand geben sie sich hingegen nicht viel. Der Passat-Diesel ist eben schon ziemlich gut isoliert.
Bitte beachten: db(A) sind logarithmisch. Eine Erhöhung um 3-4 db entspricht daher in etwa einer Verdoppelung der Lautstärke.
Auch wenn es ein paar Tage zurückliegt :-)
Deine Messungen damals waren interessant und ich beschloss diese in meinen Fahrzeugen grundsätzlich nachzuvollziehen. Die Werte, die ich in teilweise schlechter schallisolierten Autos (C4 Cactus Diesel) unter den gleichen Bedingungen bekomme, liegen schon deutlich unter den Werten, die Du vor allem für den B7 ermittelt hast. Als ehemaliger B7 Fahrer konnte ich das nur schlecht glauben und habe bei der Autobild Dein Vergleichs-Fahrzeug (Jaguar) mit einer top-Bewertung bei einem "Lautstärke-Test" gefunden:
Jaguar XJ
Die Unterschiede sind schon kolossal (bis auf die Messung bei 160 kmh) und höhstwahrscheinlich auf die SW/HW des Smartphones zurückzuführen.
Offenbar gibt es da große Unterschiede, was die Genauigkeit anbelangt.
Deine Idee, in einem "privaten" Bericht die Messwerte einzubeziehen, war schon klasse!
Gruss
Da hast Du Recht. 🙂
Ein Smartphone mit einer kostenlosen App ist kein genormtes Lautstärkemessgerät und meine "Messungen" sind daher auf keinen Fall mit Deinen oder denen einer anderen Person vergleichbar. Es kann nur eine relative Vergleichbarkeit erzielt werden, wenn man wie hier immer mit genau dem gleichen Smartphone misst.
Allzeit gute Fahrt.
Zitat:
@icebeer87 schrieb am 13. Juli 2017 um 09:47:46 Uhr:
Da hast Du Recht. 🙂Ein Smartphone mit einer kostenlosen App ist kein genormtes Lautstärkemessgerät und meine "Messungen" sind daher auf keinen Fall mit Deinen oder denen einer anderen Person vergleichbar. Es kann nur eine relative Vergleichbarkeit erzielt werden, wenn man wie hier immer mit genau dem gleichen Smartphone misst.
Allzeit gute Fahrt.
Hallo in die Runde,
ich habe den Eindruck, dass es mit einem Smartphone doch recht genau geht...
Habe mir für meinen 5s eine Software für ganze 2,39 euro 🙂 zugelegt - nicht zuletzt von positiven Rezensionen aus dem automotiven Bereich beeinflußt. Die Messungen, die ich für mein Fahrzeug gemacht habe, lagen genau da, wo der ADAC sie auch sieht, auch wenn der ADAC lediglich die 130kmh misst und bewertet. Ein B7 Variant Diesel (140 PS) liegt beim ADAC bei 68 db(A) was ein guter, wenn auch von vielen Fahrzeugen zu erreichender Wert ist. Ich persönlich fahre momentan einen C5 mit schallisolierten Seitenscheiben. Dies macht sich in etwa durch eine Reduktion um 2-3 db(A) bemerkbar. Daher habe ich eine Lautstärke von 65 db(A) bei 130 km/h gemessen, was absolut mit dem B7 vergleichbar ist... Limos sind tendenziell leiser als Kombis, daher sind Deine Werte zu hoch, so meine Einschätzung. (bitte nicht persönlich 😉 nehmen, es geht nur um eine bessere Abschätzung des Ganzen)
Hier die Messreihe für den C5 und einen C4 (ohne "Sonderscheiben) - beide Diesel:
0---50---80---100--120---130---150---160 km/h
45--54---56---61----63----65-----70-----71 db(A) -> Citroen C5 III Kombi
45--54---62---65----68----70-----72-----73 db(A) -> Citroen C4
Ich sehe den B7 eher auf dem Niveau des C5 mit einem Zuschlag von wie gesagt 2-3 db(A) aufgrund der fehlenden "Sonder-Seitenscheiben"
Gruss an Alle
Zitat:
@Edifact schrieb am 16. Juli 2017 um 16:55:21 Uhr:
ich habe den Eindruck, dass es mit einem Smartphone doch recht genau geht...Habe mir für meinen 5s eine Software für ganze 2,39 euro 🙂 zugelegt - nicht zuletzt von positiven Rezensionen aus dem automotiven Bereich beeinflußt.
Es mag sein, dass Apple aufgrund seines geschlossenen Ökosystems und der geringen Modellauswahl engere Toleranzen aufweist als andere Hersteller. Dennoch von einem Modell auf alle anderen schließen zu wollen, halte ich für mutig. 😉
Zitat:
@icebeer87 schrieb am 16. Juli 2017 um 17:06:03 Uhr:
Zitat:
@Edifact schrieb am 16. Juli 2017 um 16:55:21 Uhr:
ich habe den Eindruck, dass es mit einem Smartphone doch recht genau geht...Habe mir für meinen 5s eine Software für ganze 2,39 euro 🙂 zugelegt - nicht zuletzt von positiven Rezensionen aus dem automotiven Bereich beeinflußt.
Es mag sein, dass Apple aufgrund seines geschlossenen Ökosystems und der geringen Modellauswahl engere Toleranzen aufweist als andere Hersteller. Dennoch von einem Modell auf alle anderen schließen zu wollen, halte ich für mutig. 😉
Ob es mutig war, überlasse ich dem Urteil der Nachwelt. 😁
Worum es geht, ist den B7 und dessen Akustik realistisch einzustufen. Daher auch der Vergleich mit dem C5, ich habe beide Fahrzeuge gefahren. Ein Unterschied von 7db(A) zwischen dem Jaguar und B7 bei Tempo 120 ist unrealistisch und wahrscheinlich auf das eigesetzte Equipment zurückzuführen.
Gruss