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Vorstellung zusammengebrutzeltes Federring-Werkzeug

Mercedes E-Klasse W124

Hi,

neulich habe ich beim Demontieren des Differentials und der hinteren Radlager meines A124 mit den großen Lager-Federringen so rumgewürgt und mir einen abgebrochen, dass ich mir zum Wieder-Montieren dachte, dass ich keine Lust mehr habe auf die Quälerei.

Darum habe ich ein paar Kleinteile aus den Setzkästen und den Eisen-Resten hervorgekramt und kurz grob zusammengebrutzelt, ohne groß auf Nähte zu achten. Ich wollte schnell fertig werden.

Heraus kam das grobe Ding, das Ihr auf den Bildern seht.

Es arbeitet traumhaft, absolut fest und verwindungslos, so gut, dass ich es hier mal vorstellen möchte.

Klar, es ist schwer, und optisch keine Augenweide :D

Es wird mit dem Akkuschrauber bedient und ist vollkommen sicher gegen jede Form von Verwindung.

Es ist ca. 23cm lang, Vierkantstahl 20x20mm, 8mm-Einsätze von 6mm-Schrauben gehalten, und eine 6mm Spannschraube.

Man setzt es an, nimmt den Akkuschrauber, dreht mühelos zusammen, bei Bedarf bis auf Block, und kann dann den Ring samt Werkzeug völlig entspannt herausnehmen.

Sitzt der Ring in den Nuten bombenfest, wie bei mir, ist das Ding so stabil, dass man den Ring im zusammengepressent Zustand mit leichten Hammerschlägen bewegen kann, bis er sich löst.

Ich brauchte nur wenige Teile.. ein paar Schrauben, U-Scheiben, 8mm Abstandshülsen, ein paar Muttern, und die eigentlichen Einsätze kurz am Scheifstein aus 8mm Stahl zurecht geschliffen.

Das Ding ist so stark, dass es ZWEI der Differential-Außen-Federringe gleichzeitig mühelos zusammenpresst.

Eine Hand hält, die andere bedient den Akku-Schrauber. Total einfach und blitzschnell.

So einfach war Federring bei mir bisher nicht :D

Gruß

k-hm

Federring-Werkzeug 1
Federring-Werkzeug 2
Federring-Werkzeug 3
+5
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14 Antworten

Genial. :)

Danke.

Darf ich mal fragen:Was fuer durchmesser haben die spitzen von den pins, die in die Federring reingehen ?

Danke im voraus.

Mfg.

Zitat:

@alex250benz schrieb am 20. September 2021 um 23:54:08 Uhr:

Darf ich mal fragen:Was fuer durchmesser haben die spitzen von den pins, die in die Federring reingehen ?

Danke im voraus.

Mfg.

Da habe ich mich nach den Augen der Federringe gerichtet.

Kann man ja anpassen, man könnte z.B. die andere Seite der Bolzen auch noch (kleiner oder größer) schleifen.

Meine Pins hier haben grob 3-4mm, sind ja von Hand auf die Schnelle am Schleifstein hergestellt (5 Minuten Schleifen).

Für die großen Federringe des Differentials kann man auch 4-5mm nehmen, aber ich wollte, dass sie auch in die etwas schwächeren Ringe der Radlager passen... deren Augen sind "nur" um die 4mm groß.

Die Bolzen müssen leicht angewinkelt sitzen, damit sie zum einen nahe zusammen kommen und zum anderen bei größeren Abständen nicht aus dem Federring rutschen. Darum sind meine Bolzenhalter zur Mitte hin leicht winklig (Augenmaß).

Das war mir wichtig, denn wenn man den Ring auf Block zusammenpresst, sitzt er so bombenfest auf den Pins, dass man ihn auch mit sanfter Gewalt immer sicher und heil aus der Klemmung herausbekommt, ohne abzurutschen.

Bolzen exzentrisch schleifen ist wichtig, die Pins müssen außen sitzen, dann kann man das Ding präzise einstellen und kommt in jede Ecke.

Die Augen der Federringe sitzen oft so knapp am Rand, dass man sonst die Pins nicht hinein bekommt. :D

Man sollte schon guten Stahl für die Bolzen nehmen (4.6er ist zu weich). Meiner wird bei 8.8 oder höher liegen.

Gruß

k-hm

Sehr gut! Ist auch nicht soo schlecht geschweißt.

Wie lange ist das Vierkantrohr, 15-20cm?

Zitat:

@frall schrieb am 21. September 2021 um 08:01:12 Uhr:

Sehr gut! Ist auch nicht soo schlecht geschweißt.

Wie lange ist das Vierkantrohr, 15-20cm?

Ja, genau. Rund 17cm.

Kommt aber nicht so genau drauf an, war einfach ein Rest Rohr, den ich halbiert habe.

Wichtig sind die großen draufgeschweißten Führungsbacken, zusammen mit dem Vierkantrohr. Die sitzen knall-eng, da verdreht oder verschiebt sich nichts mehr. Erst damit wird das Werkzeug wirklich brauchbar.

Naja, die Schweisspunkte sind nicht schön, weil die Teile hier und da verzinkt waren und das war mir egal, habs nicht erst weggeschliffen. Hab' halt solange die Luft angehalten, bis der giftige Zinkdampf verzogen war :D

Gruß

k-hm

Top Sache das… !!! Danke.

Solltest du in Serie fertigen… ??

Nix gegen die künstlerische Fertigkeit, aber da ich diese Arbeiten häufiger erledige, hab' ich mir erlaubt, für keine 10,-€ eine große Seegeringzange von Knipex dafür zu kaufen :)

Screenshot_20210921_100023.jpg

Zitat:

@D124H schrieb am 21. September 2021 um 10:02:19 Uhr:

Nix gegen die künstlerische Fertigkeit, aber da ich diese Arbeiten häufiger erledige, hab' ich mir erlaubt, für keine 10,-€ eine große Seegeringzange von Knipex dafür zu kaufen :)

Ja, danach habe ich auch geguckt.

Habe mich aber dagegen entschieden, denn ich wollte eben nicht die ganze Zeit mit der Hand daran rumwürgen, weil bei mir die Ringe so bombenfest saßen.

Ich hatte immer den Horror der ausgenudelten Ring-Augen vor mir :D

Das Ding sollte mühelos den Ring mit Schraubkraft notfalls auf Block bombenfest halten, damit man ihn in Ruhe sanft oder mit leichten Schlägen rauspfriemeln kann.

Habe vielleicht ein wenig übertrieben, aber dafür funzt das Ding so traumhaft und mühelos, wie es eine einfache Zange nicht kann :D

Gruß

k-hm

So etwas macht Freude, kann ich verstehen. Werde ich nachbauen!

Zitat:

@k-hm schrieb am 21. September 2021 um 12:59:53 Uhr:

Zitat:

@D124H schrieb am 21. September 2021 um 10:02:19 Uhr:

Nix gegen die künstlerische Fertigkeit, aber da ich diese Arbeiten häufiger erledige, hab' ich mir erlaubt, für keine 10,-€ eine große Seegeringzange von Knipex dafür zu kaufen :)

Ja, danach habe ich auch geguckt.

Habe mich aber dagegen entschieden, denn ich wollte eben nicht die ganze Zeit mit der Hand daran rumwürgen, weil bei mir die Ringe so bombenfest saßen.

Ich hatte immer den Horror der ausgenudelten Ring-Augen vor mir :D

Das Ding sollte mühelos den Ring mit Schraubkraft notfalls auf Block bombenfest halten, damit man ihn in Ruhe sanft oder mit leichten Schlägen rauspfriemeln kann.

Habe vielleicht ein wenig übertrieben, aber dafür funzt das Ding so traumhaft und mühelos, wie es eine einfache Zange nicht kann :D

Gruß

k-hm

Oder vorher zwei Schläge mit Hammer & Meißel auf den Ring, dann Flutscht das wie durch Butter ;)

Genau das war ja das Problem... die Ringe wollten ums Verrecken nicht raus, die blöden Dinger.

Leider kein Butter-Flutschi :D

Da konnte ich (ohne brutale Gewalt) kloppen, schieben, ziehen, wie ich wollte, die Lagervorspannung oder sonstwas hat sie festgehalten :D

Ich musste zumindest den ersten der beiden Ringe erst ganz zusammendrücken und dort halten (von Hand!).

Dann mit Werkzeug vorsichtig rausholen (im Ringsitz bewegen)... mach das mal mit einer Hand, wenn Du nur die Zange hast.

Hatte Angst, mir mein Diff zu ruinieren :D

Das Werkzeug presst eben nicht nur zusammen, sonder hält auch dort richtig fest.

Das machte bei mir den Unterschied.

Gruß

k-hm

... und das Ding kann noch mehr *freu*

Es kann mit zwei anderen Einsätzen auch die Handbremsbacken spreizen, so dass man völlig mühelos den Zug ein- und aushängen kann.

Ding mit den kleinen Pins an den Spitzen in die Löcher der Zugfedern einhaken und einfach mittels Schraube spreizen.

Dann kann man den Handbremszug-Halter einfach mit dem Zug rausdrücken, aus- oder einhängen, Spreizer wieder lösen und fertig.

"Works like a charm" :D

Siehe Bilder.

Gruß

k-hm

Die Einsätze (Messing, tuts auch)
So sehen die im Werkzeug aus
Backen gespreizt, Halter drinnen
+3

Das musst Du Dir patentieren lassen!

Frei nach Badesalz: Na, des willisch net!

Open Source.

Hatte das Material noch rumliegen.

Wenn man das erst besorgen muss, wirds zu aufwändig.

Darum habe ich die gebogenen Einsätze auch aus 8mm Rund-Messing gemacht... Stahl, den man bruchfrei biegen kann, war keiner mehr in 8mm da.

Aber die Messing-Stange lag einfach seit Jahren ungenutz rum und lachte mich an :D

Gruß

k-hm

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