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Standheizung nur kalte Luft, unzureichende Heizleistung

BMW 5er E61, BMW 5er E60
Themenstarteram 19. Februar 2013 um 21:59

Mahlzeit!

Ich hatte bei meinem E61 N52 in den vergangenen Wochen ein Problem mit der werksseitig verbauten Standheizung. Sehr häufig kam es vor das, wenn ich nach 15-20 Minuten Heizbetrieb zum Fahrzeug kam, der Innenraum noch immer kalt war, vereiste Scheiben waren nur unwesentlich angetaut. Die Standheizung lief, zu sehen an der blinkenden Kontrollleuchte, aber es wurde nur kalte Luft in den Innenraum geblasen.

Auch musste ich feststellen das dann beim Losfahren die Lüftung (in Automatikstellung) wesentlich stärker arbeitet als sonst, die Menge der kalten Luft empfand ich als unangenehm, subjektiv war keine Heizleistung vorhanden.

Zuerst vermutete ich eine Unterspannung und die inzwischen 7 Jahre alte Batterie sollte eh mal ausgetauscht werden. Ein neuer Akku brachte keine Besserung, selbst ein Testlauf an einem Hochleistungs-Netzteil im Fremdspannungs-Versorgnungsmodus brachte keinen Erfolg. Nur etwa einer von 5 Heizläufen war "akzeptabel", aber was ich von der Heizung erwartet hatte war was anderes!

Dazu kam noch der Umstand das weder im Steuergerät der Standheizung noch in der IHKA ein Fehler hinterlegt war, also begab ich mich manuell auf Fehlersuche....

Einleitend möchte ich was zur Funktionsweise der Standheizung schreiben.

Die Standheizung im E6x ist eine sog. Bypass-Lösung, d.h. Im Standbetrieb wird ein der Teil des Kühlsystems abgetrennt, der Heizungswärmetauscher und Standheizung umfasst. Diese Lösung hat den Vorteil das nur eine kleine Menge Kühlmittel erhitzt werden muss (etwa 1/6 der Gesamtmenge) und somit wird der Innenraum optimal vorgewärmt und die Scheiben enteist. Zwar erhält man keine Motorvorwärmung, aber jedes Blatt hat ja bekanntlich zwei Seiten.

Zum weiteren Verständnis der nachfolgenden Fehlerbeschreibungen sei noch kurz die Funktion des "Pseudozuheizens" erklärt: Wird während des Standheizbetriebs der Motor gestartet, so bleibt der eben erwähnte kleine Kühlkreislauf weiter abgetrennt bis sich die Temperatur beider Kreisläufe angeglichen hat. Somit wird vermieden das plötzlich in den Heizungskreislauf einströmedendes kaltes Kühlwasser einen Wärmeabfall der Heizungsluft verursacht.

Damit das Kühlmittel im "kleinen Kreislauf" auch zirkuliert ist eine Umwälzpumpe verbaut (nicht zu verwechseln mit der Zusatzwasserpumpe für die Restwärmefunktion!). Die Umwälzpumpe gewährleistet einen Förderstrom des Kühlmittels im Kreislauf des Fahrzeugs bzw. Heizgerätes. Die Pumpe wird über das Steuergerät eingeschaltet und läuft während des gesamten Betriebs des Stand-/Zuheizers mit konstanter Förderleistung (!). Die Pumpe sitzt in Flußrichtung gesehen vor dem Heizgerät.

Was ich sonst noch während meiner Fehlersuche herausgefunden habe: Die Standheizung reguliert sich in Abhängigkeit der Kühlmitteltemperatur. D.h. der Brenner arbeitet nach dem Einschalten auf Volllast, bis das Kühlmittel etwa 75°C erreicht hat, danach wird die Leistung zurück genommen bis etwa 68°C erreicht sind, dann wird wieder auf Volllast umgeschaltet usw. Eine Messung der temperatur der ausströmenden Luft im Innenraum findet nicht statt! Erreicht das Kühlwasser eine Temperatur von 80°C wird die Heizfunktion (Kraftstoffzufuhr) der Standheizung abgeschltete (nicht zu verwechseln mit Verriegelung), Umwälzpumpe und Brennluftgebläse arbeiten weiter um das System zu kühlen. Passiert dies innerhalb der normalen 30 Minuten Laufzeit, so schaltet sich der Brennbetrieb wieder ein, sobald das System die Abkühlphase abgeschlossen hat.

Die Fehlersuche konnte beginnen...

Da ich feststellte das die Heizung besonders "schwach" war je kälter es draussen war, nutzte ich ein paar frostige Morgenstunden um mich bei Temperaturen zwischen -4°C und 2°C mit meinem Notebook ins Auto zu setzen, denn nur so konnte ich bei den Testläufen die Veränderungen und Ansteuerung im System dokumentieren. Dank einer entsprechenden Software konnte ich die Kühlmitteltemperatur protokollieren, wobei wichtig zu wissen ist, das der entsprechende Fühler direkt im Heizgerät sitzt, also unmittelbar dort wo das Wasser erhitzt wird.

Die Messwerte habe ich mitgeschnitten und im Graph (Bild 1 im Anhang) festgehalten. Die senkrechte Skala zeigt die Temperatur in Grad Celsius, wie waagerechte Skala ist die Zeitachse, der Abstand zwischen zwei Messwerten beträgt immer 3 Sekunden.

Man erkennt wie leicht gekrümmt aber nahezu konstant die Temperatur bei intakter Pumpe steigt, diese Werte habe ich nach erfolgter Reparatur gemessen.

Die anderen drei Kurven zweigen eine regelrechte Gebirgslandschaft. Auffällig war sofort, das bei allen drei Testläufen mit einem Mal ein sprunghafter Temperaturanstieg zu verzeichnen war. Im Testlauf 1 wurde so nach etwas mehr als 3 Minuten die Kritische Marke von 80°C erreicht, das Herunterfahren der Heizleistung konnte den temperturanstieg nicht ausgleichen, das Heizgerät ging in die Kühlphase. Im Innenraum kam dabei nur eiskalte Luft an, von knapp 80 Grad war nichts zu merken.

Im Test 2 kam es zu einer Temperaturspitze nach etwa 2 Minuten, dann fiel die Temperatur genauso schnell, ohne das das sich das Heizgerät abschaltete, die Leistung blieb auf 100%. Kurz darauf eine erneute Spitze, die 80°C wurden für einen Bruchteil einer Sekunde erreicht, es wurde eine Kühlphase eingeleitet, Ähnliches in Test 3.

Mein erster Gedanke war das es sich hier um Messfehler handelt, die SH "denkt" das System wäre zu warm und kühlt deswegen herunter.

Doch dann kam die Idee für den Verursacher der sich als richtig herausstellen sollte: Die Umwälzpumpe!

Kommt diese während des Heizbetriebs plötzlich zum Stillstand, und sei es nur für ein paar Sekunden, so reicht das aus um das im Standheizgerät befindliche Kühlmittel binnen Sekunden auf die max. zulässigen 80°C zu erhitzen. Setzt die Pumpe aber wieder ein bevor dieses Limit erreicht ist, strömt so schnell ausreichend kaltes Kühlmittel nach um genug Wärme abzuleiten. Denkt man sich bei den 3 Testläufen mit defekter Pumpe die "Hubbel" weg, so landet man quasi wieder auf der Normalen Temperaturlinie.

Ich war mir meiner Diagnose dann irgendwann so sicher, das ich eine Ersatzpumpe bestellt habe ohne weitere Tests zu machen.

Der Umbau...

Motiviert machte ich mich ans Werk, Aufbocken, Rad ab, Radhausverkleidung ab, freier Blick auf den (vermeintlichen) Störenfried... Bild 2.

Doch alles so vor mir ausgebreitet wollte ich die letzten ZWeifel beseitigen. Ohne vorgeschraubte Verkleidung konnte man schön hören und fühlen ob die Pumpe arbeitet. Nun hatte ich die Möglichkeit die Pumpe anzusteuern, ohne die Standheizung aktivieren zu müssen (man kann auch einfach direkt Batteriespannung anlegen; schwarz ist "+12V" und braun ist "Masse"!).

Nach etwa 10-15 Sekunden Lauf kam der erste Aussetzer der Pumpe, nach einem kurzen Moment ging es weiter, dann wieder Stille. Man hörte aus der Pumpe nur so etwas wie ein leichtes klacken, für mich ein Indiz das ein mechanische Teil klemmt, nicht das es eine Unterbrechung gibt. Der Lauf der Pumpe hörte sich auch irgendwie "unrund" an, oder zumindest nicht "gesund".

Diese sporadische Aussetzen der Pumpe (gehört und gefühlt) passt genau zu den von mir gemessenen Temperaturkurven.

Wenn man eine Software wie INPA zur Messung und zur Statusabfrage macht, dann darf man nicht den Fehler machen und auf den Status der Pumpe schauen, der "Punkt" heisst nur das diese Angesteuert wird, nicht das sie tatsächlich läuft!

Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Das Steuergerät der SH erkennt die Pumpe nur als Defekt wenn eine Leitungsunterbrechung oder ein Kurzsschluß vorliegt, ein Klemmen der Pumpe wird NICHT erkannt, daher gibt es in so einem Falle auch keinen Eintrag im Fehlerspeicher!

Weiter mit dem Umbau, um den Stecker des Pumpenkabels lösen zu können, muss erst der Standheizungsträger abgeschraubt werden, dann die SH vom träger gelöst werden (Bild 3). Die Wasser- und Kraftstoffleitungen können am Heizgerät angeschlossen bleiben, ich empfehle aber das Bauteil gegen herabfallen zu sichern. Besonders betroffen sind die Stromanschlüsse, diese stehen am stärksten unter Spannung.

Man kann das Unterteil mit den 2 Flanschen an der Umwälzpumpe am Fahrzeug belassen und nur die eigentliche Pumpe samt Flügelrad umbauen (Bild 4 zeigt zerlegte Pumpe). Wie man es auch machen will, ich empfehle die beiden betreffenden Wasserleitungen abzuklemmen. Ich benutze dazu je eine Feststellzange und zwei lange Muttern oder Rohrstücke (Bild 5).

Es wam nur so wenig Wasser raus, ich musste nach dem Entlüften nichtmal den Ausgleichsbehälter auffüllen.

Die von mir organisierte Pumpe war gebraucht, das Kabel war abgeschnitten, ich musste also verlöten was ich aber als durchaus legitime Instandsetzung ansehe. Wenn es nicht die orig. BMW Pumpe sein soll, so kann man auch bei Webasto direkt ordern, ich habe mal gelesen das es eine Pumpe mit extra langem Kabel für den E6x geben soll.

Wie schon gesagt, die Standheizung arbeitet seit dem Pumpentausch äusserst zufriedenstellend! Ein letzter Test heute morgen erwärmte den Innenraum binnen 30 Minuten von knapp 1°C auf 28°C, gemessen an der oberen Lehnenkante Beifahrersitz.

Ich hoffe ich konnte (oder kann) dem einen oder anderen mit meinen Ausführungen helfen!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Februar 2013 um 21:59

Mahlzeit!

Ich hatte bei meinem E61 N52 in den vergangenen Wochen ein Problem mit der werksseitig verbauten Standheizung. Sehr häufig kam es vor das, wenn ich nach 15-20 Minuten Heizbetrieb zum Fahrzeug kam, der Innenraum noch immer kalt war, vereiste Scheiben waren nur unwesentlich angetaut. Die Standheizung lief, zu sehen an der blinkenden Kontrollleuchte, aber es wurde nur kalte Luft in den Innenraum geblasen.

Auch musste ich feststellen das dann beim Losfahren die Lüftung (in Automatikstellung) wesentlich stärker arbeitet als sonst, die Menge der kalten Luft empfand ich als unangenehm, subjektiv war keine Heizleistung vorhanden.

Zuerst vermutete ich eine Unterspannung und die inzwischen 7 Jahre alte Batterie sollte eh mal ausgetauscht werden. Ein neuer Akku brachte keine Besserung, selbst ein Testlauf an einem Hochleistungs-Netzteil im Fremdspannungs-Versorgnungsmodus brachte keinen Erfolg. Nur etwa einer von 5 Heizläufen war "akzeptabel", aber was ich von der Heizung erwartet hatte war was anderes!

Dazu kam noch der Umstand das weder im Steuergerät der Standheizung noch in der IHKA ein Fehler hinterlegt war, also begab ich mich manuell auf Fehlersuche....

Einleitend möchte ich was zur Funktionsweise der Standheizung schreiben.

Die Standheizung im E6x ist eine sog. Bypass-Lösung, d.h. Im Standbetrieb wird ein der Teil des Kühlsystems abgetrennt, der Heizungswärmetauscher und Standheizung umfasst. Diese Lösung hat den Vorteil das nur eine kleine Menge Kühlmittel erhitzt werden muss (etwa 1/6 der Gesamtmenge) und somit wird der Innenraum optimal vorgewärmt und die Scheiben enteist. Zwar erhält man keine Motorvorwärmung, aber jedes Blatt hat ja bekanntlich zwei Seiten.

Zum weiteren Verständnis der nachfolgenden Fehlerbeschreibungen sei noch kurz die Funktion des "Pseudozuheizens" erklärt: Wird während des Standheizbetriebs der Motor gestartet, so bleibt der eben erwähnte kleine Kühlkreislauf weiter abgetrennt bis sich die Temperatur beider Kreisläufe angeglichen hat. Somit wird vermieden das plötzlich in den Heizungskreislauf einströmedendes kaltes Kühlwasser einen Wärmeabfall der Heizungsluft verursacht.

Damit das Kühlmittel im "kleinen Kreislauf" auch zirkuliert ist eine Umwälzpumpe verbaut (nicht zu verwechseln mit der Zusatzwasserpumpe für die Restwärmefunktion!). Die Umwälzpumpe gewährleistet einen Förderstrom des Kühlmittels im Kreislauf des Fahrzeugs bzw. Heizgerätes. Die Pumpe wird über das Steuergerät eingeschaltet und läuft während des gesamten Betriebs des Stand-/Zuheizers mit konstanter Förderleistung (!). Die Pumpe sitzt in Flußrichtung gesehen vor dem Heizgerät.

Was ich sonst noch während meiner Fehlersuche herausgefunden habe: Die Standheizung reguliert sich in Abhängigkeit der Kühlmitteltemperatur. D.h. der Brenner arbeitet nach dem Einschalten auf Volllast, bis das Kühlmittel etwa 75°C erreicht hat, danach wird die Leistung zurück genommen bis etwa 68°C erreicht sind, dann wird wieder auf Volllast umgeschaltet usw. Eine Messung der temperatur der ausströmenden Luft im Innenraum findet nicht statt! Erreicht das Kühlwasser eine Temperatur von 80°C wird die Heizfunktion (Kraftstoffzufuhr) der Standheizung abgeschltete (nicht zu verwechseln mit Verriegelung), Umwälzpumpe und Brennluftgebläse arbeiten weiter um das System zu kühlen. Passiert dies innerhalb der normalen 30 Minuten Laufzeit, so schaltet sich der Brennbetrieb wieder ein, sobald das System die Abkühlphase abgeschlossen hat.

Die Fehlersuche konnte beginnen...

Da ich feststellte das die Heizung besonders "schwach" war je kälter es draussen war, nutzte ich ein paar frostige Morgenstunden um mich bei Temperaturen zwischen -4°C und 2°C mit meinem Notebook ins Auto zu setzen, denn nur so konnte ich bei den Testläufen die Veränderungen und Ansteuerung im System dokumentieren. Dank einer entsprechenden Software konnte ich die Kühlmitteltemperatur protokollieren, wobei wichtig zu wissen ist, das der entsprechende Fühler direkt im Heizgerät sitzt, also unmittelbar dort wo das Wasser erhitzt wird.

Die Messwerte habe ich mitgeschnitten und im Graph (Bild 1 im Anhang) festgehalten. Die senkrechte Skala zeigt die Temperatur in Grad Celsius, wie waagerechte Skala ist die Zeitachse, der Abstand zwischen zwei Messwerten beträgt immer 3 Sekunden.

Man erkennt wie leicht gekrümmt aber nahezu konstant die Temperatur bei intakter Pumpe steigt, diese Werte habe ich nach erfolgter Reparatur gemessen.

Die anderen drei Kurven zweigen eine regelrechte Gebirgslandschaft. Auffällig war sofort, das bei allen drei Testläufen mit einem Mal ein sprunghafter Temperaturanstieg zu verzeichnen war. Im Testlauf 1 wurde so nach etwas mehr als 3 Minuten die Kritische Marke von 80°C erreicht, das Herunterfahren der Heizleistung konnte den temperturanstieg nicht ausgleichen, das Heizgerät ging in die Kühlphase. Im Innenraum kam dabei nur eiskalte Luft an, von knapp 80 Grad war nichts zu merken.

Im Test 2 kam es zu einer Temperaturspitze nach etwa 2 Minuten, dann fiel die Temperatur genauso schnell, ohne das das sich das Heizgerät abschaltete, die Leistung blieb auf 100%. Kurz darauf eine erneute Spitze, die 80°C wurden für einen Bruchteil einer Sekunde erreicht, es wurde eine Kühlphase eingeleitet, Ähnliches in Test 3.

Mein erster Gedanke war das es sich hier um Messfehler handelt, die SH "denkt" das System wäre zu warm und kühlt deswegen herunter.

Doch dann kam die Idee für den Verursacher der sich als richtig herausstellen sollte: Die Umwälzpumpe!

Kommt diese während des Heizbetriebs plötzlich zum Stillstand, und sei es nur für ein paar Sekunden, so reicht das aus um das im Standheizgerät befindliche Kühlmittel binnen Sekunden auf die max. zulässigen 80°C zu erhitzen. Setzt die Pumpe aber wieder ein bevor dieses Limit erreicht ist, strömt so schnell ausreichend kaltes Kühlmittel nach um genug Wärme abzuleiten. Denkt man sich bei den 3 Testläufen mit defekter Pumpe die "Hubbel" weg, so landet man quasi wieder auf der Normalen Temperaturlinie.

Ich war mir meiner Diagnose dann irgendwann so sicher, das ich eine Ersatzpumpe bestellt habe ohne weitere Tests zu machen.

Der Umbau...

Motiviert machte ich mich ans Werk, Aufbocken, Rad ab, Radhausverkleidung ab, freier Blick auf den (vermeintlichen) Störenfried... Bild 2.

Doch alles so vor mir ausgebreitet wollte ich die letzten ZWeifel beseitigen. Ohne vorgeschraubte Verkleidung konnte man schön hören und fühlen ob die Pumpe arbeitet. Nun hatte ich die Möglichkeit die Pumpe anzusteuern, ohne die Standheizung aktivieren zu müssen (man kann auch einfach direkt Batteriespannung anlegen; schwarz ist "+12V" und braun ist "Masse"!).

Nach etwa 10-15 Sekunden Lauf kam der erste Aussetzer der Pumpe, nach einem kurzen Moment ging es weiter, dann wieder Stille. Man hörte aus der Pumpe nur so etwas wie ein leichtes klacken, für mich ein Indiz das ein mechanische Teil klemmt, nicht das es eine Unterbrechung gibt. Der Lauf der Pumpe hörte sich auch irgendwie "unrund" an, oder zumindest nicht "gesund".

Diese sporadische Aussetzen der Pumpe (gehört und gefühlt) passt genau zu den von mir gemessenen Temperaturkurven.

Wenn man eine Software wie INPA zur Messung und zur Statusabfrage macht, dann darf man nicht den Fehler machen und auf den Status der Pumpe schauen, der "Punkt" heisst nur das diese Angesteuert wird, nicht das sie tatsächlich läuft!

Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Das Steuergerät der SH erkennt die Pumpe nur als Defekt wenn eine Leitungsunterbrechung oder ein Kurzsschluß vorliegt, ein Klemmen der Pumpe wird NICHT erkannt, daher gibt es in so einem Falle auch keinen Eintrag im Fehlerspeicher!

Weiter mit dem Umbau, um den Stecker des Pumpenkabels lösen zu können, muss erst der Standheizungsträger abgeschraubt werden, dann die SH vom träger gelöst werden (Bild 3). Die Wasser- und Kraftstoffleitungen können am Heizgerät angeschlossen bleiben, ich empfehle aber das Bauteil gegen herabfallen zu sichern. Besonders betroffen sind die Stromanschlüsse, diese stehen am stärksten unter Spannung.

Man kann das Unterteil mit den 2 Flanschen an der Umwälzpumpe am Fahrzeug belassen und nur die eigentliche Pumpe samt Flügelrad umbauen (Bild 4 zeigt zerlegte Pumpe). Wie man es auch machen will, ich empfehle die beiden betreffenden Wasserleitungen abzuklemmen. Ich benutze dazu je eine Feststellzange und zwei lange Muttern oder Rohrstücke (Bild 5).

Es wam nur so wenig Wasser raus, ich musste nach dem Entlüften nichtmal den Ausgleichsbehälter auffüllen.

Die von mir organisierte Pumpe war gebraucht, das Kabel war abgeschnitten, ich musste also verlöten was ich aber als durchaus legitime Instandsetzung ansehe. Wenn es nicht die orig. BMW Pumpe sein soll, so kann man auch bei Webasto direkt ordern, ich habe mal gelesen das es eine Pumpe mit extra langem Kabel für den E6x geben soll.

Wie schon gesagt, die Standheizung arbeitet seit dem Pumpentausch äusserst zufriedenstellend! Ein letzter Test heute morgen erwärmte den Innenraum binnen 30 Minuten von knapp 1°C auf 28°C, gemessen an der oberen Lehnenkante Beifahrersitz.

Ich hoffe ich konnte (oder kann) dem einen oder anderen mit meinen Ausführungen helfen!

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Zitat:

Original geschrieben von hermann.a

Einspruch.... Auch die "Basis-Klima" hat eine Zusatzwasserpumpe.

Ja, aber keine Restwärmefunktion :) Die Zusatzwasserpumpe ist ja auch nicht NUR für die Restwärmefunktion gedacht.

Grüße,

BMW_Verrückter

Hallo,

sag ich doch ;-)

Mfg

Hermann

Hallo,

also heute hat die SHZ noch geheizt als ich zum Auto kam. Und warm wars auch drinnen ;-)

Mfg

Hermann

Themenstarteram 21. Februar 2013 um 20:06

Zitat:

Original geschrieben von hermann.a

also heute hat die SHZ noch geheizt als ich zum Auto kam. Und warm wars auch drinnen ;-)

Bei mir auch! :)

 

Hallo,

denke, mein Problem hat sich erledigt. Heizung lief heute auch noch, als ich (nach knapp 20 Minuten) zum Auto kam.

Danke für die Tipps!

Mfg

Hermann

Hallo,

hier die endgültige Rückmeldung: PROBLEM BEHOBEN!!!

An 5 Tagen hintereinander kein Ausfall der SHZ. Hat immer noch geheizt, wenn ich (zwischen 10 und 25 MInuten nach SHZ-Start per Anruf) zum Auto kam.

Danke für die Tipps.

Mfg

Hermann

Themenstarteram 14. Mai 2013 um 14:04

Moin!

ich hole das Thema aus aktuellem Anlass nochmal hervor denn ich hatte kürzlich, an einem kalten Morgen, wieder einmal das Problem das die Standheizung nicht heizen wollte und das obwohl die AT grad mal 6 Grad betrug.

Ich dachte sofort wieder an das Problem mit der Umwälzpumpe, die Ansteuerung klappte aber Problemlos, Fehlerspeicher war auch sauber.

Kurz in den Status der SH geschaut und die Ursache war sofort offensichtlich: Angeblich hatte das Kühlwasser eine Temperatur von +145°C, klar das dann nicht mehr geheizt wird ;)

Ein bisschen Recherche im Netz und meine Vermutung wurde bestätigt das sich der Temperaturfühler (NTC) verabschiedet hat. In einem Beitrag eines Audi Fahrers stieß ich dann auf einen Hinweis um welchen NTC es sich bei der Thermo Top C handelt und dies hab ich mir dann umgehend bestellt.

Das nötige Ersatzteil:

EPCOS Heißleiter NTC B57881S123F, 12K, 3760K

Bestell Nr.: 80E6828

http://www.buerklin.com/

Heute kam das Bauteil an, Schnell die SH freigelegt, Halter ab, Gehäusedeckel ab... ich bin ja noch quasi in Übung :) Die Platine kann man sehr schön komplett herausnehmen, nachdem der Gehäusedeckel runter ist muß nur noch die Torxschraube samt Niederhalterblech abgeschraubt werden, darunter liegt der NTC, dieser wird im Verschraubten Zustand auf eine Erhöhung des Brennergehäuses gedrückt und nimmt dort an der Oberfläche die Temperatur.

Bild 1 im Anhang zeit die Platine mit dem (markierten) NTC, das ist schon der neue eingelötete.

Nachdem ich den alten NTC ausgelötet hatte wollte ich sehen ob sich Status- und Fehlermeldungen ändern um einen weiteren Anhaltspunkt zu haben das es tatsächlich am NTC liegt. Nach dem Auslöten liegt ja eine Unterbrechung vor, der Status der SH zeigte dann -40°C und im Fehlerspeicher stand "Steuergerät defekt", na immerhin mal eine Meldung :)

Ein Vergleich zwischen altem und neuen Bauteil: bei Raumtemperatur hatte der def. NTC ca. 250 Ohm Widerstand, der neue etwa 7 kOhm, das erklärt einiges...

Nach dem Einlöten schnell noch den NTC ausrichten das es keinen Kurschluß am Gehäuse gibt und schon zeigte der Status realistische Werte an. Ein abschliessender Testlauf war Erfolgreich, keine Probleme, die Heizung regelt auch wie gewünscht zwischen Teil- und Volllast.

Neben den beiden Optionen eines neuen Heizgerätes für knappe 1000,- Euro bei BMW, einer neuen Platine von Webasto für etwa 200,- Euro oder dem Einschicken des gesamten Heizgerätes und der Folge das man dann das Auto mehrere Tage nicht fahren kann, finde ich diese Lösung mit einem Materialaufwand von 1,01 Euro durchaus akzeptabel ;)

Noch ein kleiner Tipp: Ich war erschrocken das die Platine im eigentlich gut abgedichteten Deckel an einigen Stellen nass war! Auch gab es oben auf dem Heizgerät einige Pfützen genau an den Steckanschlüssen. Es hatte geregnet und ich konnte verfolgen wie das Wasser von den Abläufen im Motorraum innen auf den Innenkotflügel läuft und dann fröhlich von oben auf das Heizgerät tropft. Ich dachte diesen Umstand hätte BMW nur beim E39 gehabt und beim E60 ausgemerzt, hab ich mich wohl geirrt.

Auch meine Lust am Schrauben ist begrenzt, also habe ich mir aus einer dickeren Gummimatte einen Tropfschutz gebastelt (Bild 2), der Langzeittest wird zeigen ob diese Lösung hilfreich ist.

Ich werde dann berichten, irgendwie habe ich nämlich das Gefühl das das nicht mein letzten Problem mit der SH gewesen sein wird... na, dann bis zum Winter ;)

 

Hab den Austausch heute auch hinter mich gebracht.

War mit der ANleitung hier ausm Forum easy ;)

Zur Info: Gekauft Pumpe Webasto U4847 im Set mit Kabel und Schellen (ca. 120€) für einen E61 LCI 09/2009.

Dachte ich kann den Deckel behalten und nur die Pumpe tauschen - vergesst es. Durch die Abgänge kann man bei der alten Punkte den Deckel nicht ordentlich abmontieren. Ausserdem sind die Schrauben fest...

Den Gummihalter kann man gut wiederverwenden - der ging super von der alten ab und auf die neue drauf.

Daher: die normale Webasto passt auch - der Winkel ist halt a weng anders. Wers ordentlich möchte: Die Webasto gibts auch mit den 193° Deckel.

Ich habs gelötet. Super Tipp mit dem abklemmen der Schläuche - ist kaum was rausgelaufen.

Zeitaufwand: 2:30 Std - hab mir aber auch Zeit gelassen und viel Tee getrunken :)

Danke an alle Schreiber hier! Und allzeit knitterfreie Fahrt!

Also ich hab den Deckel nach anfänglichen Problemen mit einem Kugel-Torx-Schlüssel abbekommen, nachdem ich die Sache mit den Föhn vorsichtig angewärmt habe.

Ohne Anwärmen keine Chance, das stimmt.

k-hm

Hi leute

Vielleicht könnt ihr mir helfen ?

Hatte das selbe Problem mit dem Ntc !

Nur habe ich jetzt das Problem das ich die -40 grad nicht weg bringen :(

Der ntc ist vom bürklin so wie in verschiedenen foren beschrieben.

Vielen dank für die hilfe

Ich wollte gerade meine SH testen ob Sie denn funktioniert. Wie lange darf es denn max. dauern, bis spürbar warme Luft aus dem Gebläse kommt insofern alles funktioniert? Braucht es eine gewisse Temperatur z.B < 10 Grad?

Themenstarteram 5. Juli 2015 um 19:22

Warme Luft kommt nach max 2 Minuten, bei den aktuellen Aussentemperaturen wohl noch ehr. Wird die FB der SH genutzt, dann schaltet sich die Heizung nur ein bei AT <15°C, ansonsten geht die Standlüftung an.

Wird die SH per Direktbetrieb angesteuert, dann ist die AT egal. Man sollte bei warmen Bedingungen nach dem aktivieren per Direktbetrieb, auf jeden Fall die Zündung komplett ausschalten, denn nur so bläst die SH ohne Berücksichtigung der Einstellungen der IHKA. Ist die Zündung an, versucht die SH die eingestellte Temperatur zu erreichen und das Gebläse spielt hier auch rein. Da kommt die SH durcheinander bzw. kann ihre Wärme nicht ausreichend abführen und geht sofort in die Abschaltung um Überhitzung zu vermeiden.

Zitat:

@Hobbyschrauba schrieb am 19. Februar 2013 um 22:59:07 Uhr:

Mahlzeit!

Ich hatte bei meinem E61 N52 in den vergangenen Wochen ein Problem mit der werksseitig verbauten Standheizung. Sehr häufig kam es vor das, wenn ich nach 15-20 Minuten Heizbetrieb zum Fahrzeug kam, der Innenraum noch immer kalt war, vereiste Scheiben waren nur unwesentlich angetaut. Die Standheizung lief, zu sehen an der blinkenden Kontrollleuchte, aber es wurde nur kalte Luft in den Innenraum geblasen.

Auch musste ich feststellen das dann beim Losfahren die Lüftung (in Automatikstellung) wesentlich stärker arbeitet als sonst, die Menge der kalten Luft empfand ich als unangenehm, subjektiv war keine Heizleistung vorhanden.

Grüß Gott Gemeinde, Servus Hobbyschrauba,

hoffe sehr auf eure/deine Hilfe.

Mein Problem:

SH läuft, Innenraum und der Motor sind aber nach 30 min. Laufzeit kalt. Wenn die Standheizung vor der Fahrt bei kaltem Auto lief, bläst im Auto anfänglich sehr unangenehme kalte Luft auf mittlerer Gebläsestufe bis der Motor sich erwärmt hat, danach gewohnt gute Klimatisierung im Innenraum.

Wenn ich die SH am morgen nicht laufen lasse, bekomme ich anfänglich kaum was vom Gebläse mit und nach der Erwärmung der Kühlflüssigkeit auf etwa 60°C beginnt sich der Innenraum zu erwärmen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind es die gleichen Symptome und Probleme wie bei dir!

Ich habe gestern mit hoher Freude deinen Beitrag gelesen und bedanke mich dafür an dieser Stelle recht herzlich!

 

Mein Auto und meine Standheizung:

e61

520d (N47)

EZ 2010

Standheizung siehe Bild 4 (ab Werk verbaut)

 

Zu meiner durchgeführten "Arbeit":

Nun bin ich heute nach der Arbeit voller Motivation ans Werk gegangen. Ich nahm das Rad ab und schraubte die Radabdeckung ab. Habe die SH mittels Fernbedienung eingeschaltet. Die SH machte sich gleich an die Arbeit und die obere Leitung (Bild 1) wurde nach etwa zwei Minuten heiß. Die Pumpe (Bild 2) arbeitete am Anfang nicht, nach kurzer Zeit (etwa 2 min.) konnte ich mit aufgelegter Hand an der Pumpe und der Leitung spüren, dass dort Bewegung ins Spiel kam. Dies dauerte aber nicht lange (etwa 1 min.) und es war wieder ruhe an der Pumpe und der Leitung. Nach weiteren ein paar Minuten spürte ich wieder Bewegung an der Pumpe und der Leitung, aber auch beim zweiten Mal nicht lange. Das hat sich weitere 10 min. im etwa gleichem Rhythmus fortgesetzt. Während dessen kam im Innenraum nur Kalte Luft raus und es hat sich kein bisschen erwärmt.

Meine Fragen:

1- Habe ich das richtig verstanden, dass die Pumpe (Bild 2) ohne Pause arbeiten muss?

2- Ist das richtig bzw. normal, dass die Leitungen an der Pumpe (Bild 3) und die Pumpe selbst nach etwa 15 min. Laufzeit nur Handwarm werden (Länger habe ich heute während ich daran gearbeitet habe die SH nicht laufen lassen, war schon spät und kalt:( )

Ich bedanke mich im Voraus und freue mich auf deine/eure Antworten.

 

Themenstarteram 14. Oktober 2015 um 6:47

Zitat:

@den1812 schrieb am 13. Oktober 2015 um 19:52:03 Uhr:

....bläst im Auto anfänglich sehr unangenehme kalte Luft auf mittlerer Gebläsestufe bis der Motor sich erwärmt hat, danach gewohnt gute Klimatisierung im Innenraum.

Moin,

was Du beschreibst sind exakt die Sympthome für eine defekte Pumpe, der kalte Innenraum, das einblasen kalter Luft usw. Warum letzteres passiert, habe ich auch irgendwo hier im Beitrag erklärt.

Zitat:

1- Habe ich das richtig verstanden, dass die Pumpe (Bild 2) ohne Pause arbeiten muss?

Ja! Und zwar mit dem Einschalten der SH. Die Pumpe läuft über die gesamten 30 Minuten und mit konstanter Drehzahl, die kann nur "AN" und "AUS" und eine Unterbrechung von 5-10 Sekunden beim Volllastbetrieb reicht schon das das Heizgerät in die Schutzabschaltung geht.

Zitat:

2- Ist das richtig bzw. normal, dass die Leitungen an der Pumpe (Bild 3) und die Pumpe selbst nach etwa 15 min. Laufzeit nur Handwarm werden

Nein. Die Flussrichtung ist die, das die Pumpe das Wasser richtung Heizgerät fördert, der angesprochene obere Schlauch geht ins Doppelventil und von da in den Wärmtauscher der Heizung.

Wenn also das zirkulierende Wasser die Wärme an den Innenraum gegeben hat, dann ist es natürlich etliche Grad kälter als wenn es das Heizgerät verlässt. Aber bei Dir kommt aktuell hinzu das die Pumpe nicht permanente arbeitet, das Heizgerät schaltet daher viel häufiger auf Teillast, somit ist wiederum die Wassertemperatur allgemein nicht so hoch wie sie sein sollte. Noch ein Punkt: Sobald die Pumpe "stockt", wird das Wasser im Wärmetauscher extrem stark abgekühlt und geht so wieder in den Kreislauf. Die Temperatur bei defekter Pumpe schwankt sehr stark.

Tausch die Pumpe aus und alles wird wieder normal sein. Ein Problem am Heizgerät selber sehe ich nicht, ist auch seltener. Die Pumpe ist ja fast schon so ein "Klassiker" und man könnte sagen "alle Jahre wieder..." kommt spätestens im Oktober hier im Forum mind. 1 Thema zur Standheizung. ;)

Servus,

heute kam endlich die neue Wasserpumpe ( bei Ebay, gekauft, Webasto WaPu U4847, 193° Anschluss )

Baue die morgen nach der Arbeit gleich ein. Finde die Idee mit dem "Abdrücken" der Schläuche sehr interessant. Aber auch mit Abdrücken wird ja trotzdem die Luft ins System gelangen. Habe schon einiges über Probleme mit der Luft im Kühlsystem gelesen und mache mir da Sorgen.

Die WaPu wird nach dem Einbau Wasserlos sein und definetiv kommt Luft ins System.

- Ist diese "Luftblase" gefährlich für die Standheizung?

- Entlüftet sich das Kühlsystem selbst oder muss ich da was selbst erledigen?

 

Vielen Dank im Voraus

Grüße aus vernebeltem Bayern

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