Schuldfrage KFZ gegen Radfahrer

Guten Tag zusammen,

hoffe das Thema gehört hier rein und nicht, dass ich mich verirrt habe.

Mir ist gestern folgendes passiert:

Ich stand bei uns am Haus mit dem PKW in der Parklücke und muss zum ausparken rückwärts über den Geh und dann ein Radweg. Nach links hin ist die Sicht auf ca. 6 m beschränkt.

Beim ausparken schaue ich mir als erstes den Gehweg an und fahre dann ca. 0,5 bis 1 m damit ich den Radweg und die Straße besser überblicken kann ( Zu dem Zeitpunkt blockiere ich nun mit dem PKW Teile des Gehwegs )
So tut ja auch alles nichts zur Sache. Auf jedenfalls zu dem Zeitpunkt als ich auf dem Gehweg stehe kollidiert ein Radfahrer mit meinem PKW.
Er fuhr auf dem Gehweg (entgegen der Fahrrichtung wenn das wichtig ist ) und nutzte nicht den für ihn vorgesehenen Radweg.
Aufgrund dessen, dass der Schaden nicht groß war verblieben wir zunächst beim Austausch der Kontaktdaten.

Heute habe ich von seinem Vater nun eine SMS bekommen mit der Forderung den Schaden am Rad zu bezahlen.
Meine Google Recherche hat im Prinzip ergeben, dass ich maximal eine kleine Teilschuld bekomme. ( Kann die entsprechenden Quellen nachher noch nachtragen ).

Aber möchte nun mal von euch eine Einschätzung erhalten wie die Schuldfrage gewertet wird.

Habe dem Vater übrigens meine Kenntnisse geschildert und darauf verwiesen, dass bei mir auch ein Schaden entstanden ist und wir die Sache einfach auf sich beruhen lassen sollten...

Mit freundlichen Grüßen
Rafael

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@wernerhgeorg schrieb am 27. Mai 2015 um 16:28:44 Uhr:



Zitat:

@Yossarian66 schrieb am 27. Mai 2015 um 15:31:16 Uhr:


Es vergeht kein Tag auf dem Rad, bei dem ich nicht tot wäre, wenn ich nicht für Autofahrer mitdenke. Der Standardspruch: "Oh, Entschuldigung, ich hab sie gar nicht gesehen." Dann mach deine Augen auf!
Besonders wenn man schnell mit dem Rad fährt, muß man pausenlos aufpassen.
Vielleicht solltest du mal deinen Fahrstil überdenken, wenn du so häufig in Gefahr gerätzt.

Ich kann als Hobbyradler und Hobbybiker Yossarian66 nur zustimmen.

Auf 2 Rädern unterwegs zu sein ist ein gefährliches Pflaster.

Und zu Deinem Tipp, solange man am Leben und unversehrt ist, ist das mehr ein Zeichen das der Fahrstil i.o. und den Umständen angepasst ist. Angepasst an die Dummheit vieler Autofahrer.

Die neueste Attacke gegenüber Radlern ist im Umland von Berlin das fahren mit dem Auto auf Radwegen, sehe ich vermehrt. Über die Motivation dessen bin ich mir noch nicht im klaren.

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Naja... da macht man es sich aber schon auch einfach... mit dem eigenen Schubladendenken.

Ich achte als Radfahrer auf jeden Rechtsabbieger und fahre nicht ohne zu schauen in eine Kreuzung.

Selbiges als Autofahrer, insbesondere als Rechtsabbieger, genauso Linksabbieger. Wo der Fahrradweg liegt, ist relativ egal, mit einem unbeleuchteten Radfahrer (im Dunkeln, vor allem im Herbst/Winter) und Radfahrern, die in die falsche Richtung oder auf dem Gehweg fahren, muss man IMMER rechnen.

Meiner Meinung nach ist es für mich als Radfahrer auf dem Radweg immer sicherer, wenn ich aufmerksam bin (an Kreuzungen und bei Ausfahrten). Auf der Straße wird man bedrängelt, ohne nennenswerten Abstand überholt, muss mindestens genauso oder mehr auf Autotüren achten und bekommt den "Frust" der Hintermänner ab, wenn sie hinterherfahren müssen.

Der Radler muss sich eben davon verabschieden, dass er auf dem Radweg ein "Recht" hat mit 30 km/h und schneller langzuradeln. Hat aber nunmal etwas mit Vorsicht und Rücksicht zu tun.

Genau. Der Radfahrer darf nicht cht 30 fahren, damit die Autos 50 fahren können.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 31. Mai 2015 um 09:46:19 Uhr:


Naja... da macht man es sich aber schon auch einfach... mit dem eigenen Schubladendenken.
...
Meiner Meinung nach ist es für mich als Radfahrer auf dem Radweg immer sicherer, wenn ich aufmerksam bin (an Kreuzungen und bei Ausfahrten).

Damit machst Du es Dir selber einfach mit Deinem Schubladendenken. Überprüfe doch mal, ob Deine Meinung mit der Realität insgesamt zusammenpasst - ganz unabhängig von Deiner persönlichen Wahrnehmung.

Die Realität sieht nun mal so aus, dass separate Radwege höhere Unfallzahllen produzieren. Das ist einfach so. Es ist mehrfach nachgewiesen. Dazu gibt es deshalb auch keine zwei Meinungen. Beispiel: Auch wenn ich selbst auf der Autobahn häufig schneller als 200 km/h bin und mir dabei bisher dank aufmerksamer Fahrweises nichts passiert ist, kann ich daraus nicht ableiten, dass solches Tempo das Unfallrisiko nicht erhöht. Wenn ich trotzdem der Meinung sein sollte, dass ich bei dem Tempo genauso sicher unterwegs bin wie etwa mit 150 km/h, dann ist diese Meinung falsch und unerheblich, weil die Realität nun mal anders ist und die Realität auf meine Meinung keine Rücksicht nimmt.

Wenn Leute behaupten, dass separate Fahrradwege mehr Sicherheit bringen, dann möchte dazu endlich mal Zahlenmaterial auf breiter Basis sehen, mit dem sich diese Behauptung belegen lässt. Das wird aber scheitern, weil jede ernsthafte Beschäftigung mit diesem Thema unter wissenschaftlichen Methoden genau gegenteilige Ergebnisse bringt.

Aus einem Beitrag des WDR:

"Auch wenn es viele Radfahrerinnen und Radfahrer nicht glauben.

Innerhalb geschlossener Ortschaften fahren sie auf der Straße sicherer als auf einem Radweg, der neben dem Fußweg entlang führt. Das sagen jedenfalls Unfallforscher.

Die Städte müssen deshalb alle Radwege überprüfen, hatte das Bundesverwaltungsgericht schon 2010 entschieden. Doch diese Überprüfung läuft nur schleppend. "(

Quelle

)

.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 31. Mai 2015 um 09:46:19 Uhr:


Ich achte als Radfahrer auf jeden Rechtsabbieger und fahre nicht ohne zu schauen in eine Kreuzung.

Ich fahre als Verkehrsteilnehmer bei Grün über Ampelkreuzungen und verlasse mich darauf, dass die anderen VT, die warten müssen, auch tatsächlich warten. Wenn ich als VT auf einer Vorfahrtsstraße unterwegs bin, achte ich nicht auf jede Grundstücksausfahrt oder Nebenstraße. Zumindest nicht so, dass ich an jeder Grundstücksausfahrt oder Nebenstraße vorsichtshalber mein Tempo verringere.

MfG, Tazio1935

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 31. Mai 2015 um 11:37:08 Uhr:


Aus einem Beitrag des WDR:
"Auch wenn es viele Radfahrerinnen und Radfahrer nicht glauben. Innerhalb geschlossener Ortschaften fahren sie auf der Straße sicherer als auf einem Radweg, der neben dem Fußweg entlang führt. Das sagen jedenfalls Unfallforscher. Die Städte müssen deshalb alle Radwege überprüfen, hatte das Bundesverwaltungsgericht schon 2010 entschieden. Doch diese Überprüfung läuft nur schleppend. "(Quelle) [/quote
.

Und die GRÜNEN sagen, die Welt geht unter, wenn wir nicht sofort unsere Autos abschaffen. Traue keine Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Für mich ist jedenfalls ganz klar: Radfahren auf der Straße ist gefährdet und jeder, der nicht auf dem Radweg fährt, hat hoffentlich wenigstens einen Organspenderausweis.

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Zitat:

@Swallow schrieb am 29. Mai 2015 um 16:01:04 Uhr:



Ansonsten sollten Radfahrer natürlich schon vorhandene Radwege nutzen. Das tun gefühlt 99% der Radfahrer allerdings zweifelsfrei. Nicht weil DU sie (die Radwege) bezahlt hast (LOL), sondern weil die wenigsten Radfahrer einen Drang danach haben, mit PKW und LKW im Straßenverkehr aneinander zu geraten.

Ganz ehrlich: Manchmal nicht: Wenn dieser beispielsweise im 2 cm nassem,

vergammelndem Laub bedeckt ist. Zudem Radwege ja permanent Zickzack führen.

Mit Radwegen hat's mehrere Probleme:
1) Reinigung
2) Abstellplatz für Mülltonnen
3) etc.

4) Man wird insbes. in gewissen Situationen sehr häufig übersehen.

Das hat den Effekt, dass das die Autofahrer nicht merken (Sonst hätten sie ihn ja nicht übersehen).
Und somit denken sie, sie würden Radfahrer auf Radwegen nie übersehen.

Das soll KEINE Schuldzuweisung sein, die geht eher an die Verkehrsplaner, denen bei Radwegen in den meisten Fällen das Gehirn wegamputiert wurde.

Die angehängten Bilder zeigen Radwege, die alle bis auf eines BENUTZUNGSPFLICHTIG sind.
(Ich habe dutzende dieser Bilder)
Nur bei Bild (Längsrille) ist es nicht mehr:
Das hat 2 Jahre gebraucht, um die Benutzungspflicht wegzubekommen.

Blaetter-spalt
Oz-eingang
Oz-laengsrille
+1

Zitat:

@wernerhgeorg schrieb am 29. Mai 2015 um 15:36:05 Uhr:


Wenn Radfahrer Platz in der Stadt sparen wollen, können Sie den Bus oder die Bahn nehmen. Ich bin ganz sicher nicht dankbar dafür, dass jemand vor mir mitten auf der Straße fährt, obwohl es einen bestens ausgebauten und breiten Radweg gibt, den ICH mit MEINEN Steuergeldern bezahlt habe.

Da liegt leider der Fehlschluss: Es gibt sie eben nicht- die "bestens ausgebauten Radwege".

Diese "b.a. Radwege" gibt es leider nur in den Köpfen der Autofahrer, um die Radler "weg" von der Strasse zu bekommen. Rad-weg eben.

Und selbst wenn es hervortragendst ausgebaute Radwege sind:

  • Wo spazieren die Fussgänger?
  • Wo fahren die Inlineskater (quasi ohne Bremsen)?
  • Wo liegen die gelben Säcke?
  • Wo werden Verkehrsschilder aufgestellt?
  • Wo parkt die Polizei, wenn's eine Unfall mit Autos gab?
  • Wo laufen die Scwarzen Hunde des Nachts frei herum?
  • Wo muss man im Kreuzungsbereich mehr auf Stasngen denn auf den verkehr achten?
  • Wo riskiert man permanent, von rechts "abgeschossen" zu werden, da die zugewiesenen Wege 1/2m neben der Mauer vorbeilaufen?
  • Wo wird einem permanent von Abbiegern die Vorfahrt genommen?
  • Wo liegt nasses Laub 1/2 Jahr lang?

Auf dem toll ausgebauten RADWEG!

Es ist ja auich so:
Hier im Thread wird sich (Darum geht er) um Radfahrer diskutiert, die rechtswidrig auf dem Fussweg fahren (Naja- Bis 10 Jahre Alter nicht). "An sich" ist das Thema auch in meinen Augen OK- ich mache das nur in den größten Notfällen und wenn ich so etwas mache habe ich "Erhöhte Aufmerksamkeitspflicht":
Schrittgeschwindigkeit ist angesagt!
Allerdings: Wie viele Fussgänger tanzen auf den Radwegen rum? Tausende. Das wird irgendwie als "selbstverstandlich" hingenommen, dass das gemacht wird.
-----------
Im Hamburg gab es einen Fall, bei dem eine ältere Dame eine Hund des Nachts mit Langlaufleine ausgeführt hat- Leine quer über Radweg. Die Langlaufleinen sind übrigens alle schwarz.
Radfahrer Sturz, Hund tot, Oma Arm gebrochen.
Das ging vor Gericht: Was herauskam ist klar: Radfahrer 100% Schuld.
Auf einem Radweg kann man schon alleine bei dieser Rechtsprechung nicht fahren, oder?

Ich habe mal einen Polizisten gefragt, wie viele Fußgänger er denn schon des Radweges verwiesen hätte:
"Sie wollen wohl Verkehrserziehung" war seine Antwort.

Radwege sind von der Polizei offiziell zugewiesene "Mehrzweckbenutzungsflächen" - sonst nichts. Und wenn man nicht dort fährt,

(weil die Benutzungspflicht aufgehoben ist!!!)

liest man das (off. Pressemitteilung der Kieler Nachrichten von 10/2003):

------------------------------

Mangelndes Wissen erschwert das Miteinander

Wo Radfahrer auch auf die Straße dürfen, kommt es oft zu Konflikten
Probleme im Verkehr treten dort auf, wo etwas neu ist - vor allem dann, wenn die Verkehrsteilnehmer es nicht bemerkt haben. Bestes Beispiel: die Holtenauer Straße zwischen Düppelstraße und Dreiecksplatz.

Von Thomas Eisenkrätzer

Seit August ist dieser Abschnitt in beide Richtungen zweispurig, die Busspuren sind weg, und: Radfahrer dürfen auf die Straße. Die blauen Radwegschilder an den Radwegen wurden abmontiert, die Radwege sind damit zwar noch als solche benutzbar, aber nicht mehr benutzungspflichtig. Das haben allerdings bisher die wenigsten Fahrradfahrer wahrgenommen. Diemeisten fahren weiterhin - ob schnell oder langsam - auf den 80 bis 100 Zentimeter engen Radwegen und müssen dort jederzeit damit rechnen, dass sie von einer sich öffnenden Beifahrertür oder einem unvorsichtigem Fußgänger gestoppt werden. Diejenigen dagegen, die die Veränderung bemerkt hatten und auf die Straße gewechselt waren, ließen meist auch bald wieder davon ab. Denn welcher Autofahrer hat schon mitbekommen, dass die Benutzungspflicht der Radwege aufgehoben ist? Also haben Radfahrer schlechte Erfahrungen machen müssen,

” wurden angehupt oder sogar abgedrängt“,

berichtet Uwe Redecker, Fahrradbeauftragter der Stadt Kiel. Und das ist nicht nur auf der Holtenauer Straße passiert, sondern auch auf der Hofholzallee (zwischen Meisdorf er Straße und Uhlenkrog), der Hopfenstraße, der Schulstraße und der Preetzer Straße (zwischen Ostring und Elmschenhagen).

Im Fahrradforum, dem Vertreter der Stadtverwaltung, der Ratsfraktionen, der Polizei und

einiger Verbände angehören, wurde bereits diskutiert, ob nicht ” ergänzende Maßnahmen”helfen

könnten, die ” Wahlmöglichkeit zwischen Radweg und Fahrbahn zumindest auf der Holtenauer

zu verdeutlichen“. Nur welche Maßnahmen? ” Schilder sind dazu da, um übersehen zu werden“,

sagt Tiefbauamtsleiter Uwe Schmeckthai und setzt auf den ” steten Tropfen“, der den Stein höhlt. Denn von einer Sache ist man bei der Stadtverwaltung überzeugt: ” Radfahrer sind besser auf der Fahrbahn aufgehoben.“ Doch nicht nur in diesen F¨ allen scheinen Auto- ebenso wie Radfahrer noch dazulernen zu müssen.

¨

Auch auf Fahrradstraßen wie der Hansastraße,

der Gerhardstraße und neuerdings auf der Harmsstraße und dem Papenkamp wissen beide

Gruppen oft nicht, wie sie sich zu verhalten haben“, sagt der Radverkehrsbeauftragte Redecker.

” Diese Straßen sind zu sehen wie Radwege, die von Autofahrern benutzt werden dürfen. Dabei

geben die Radfahrer das Tempo an - auch nebeneinander herzufahren, ist diesen erlaubt.“

In Fahrradstraßen gilt die Rechts-vor-Links-Regelung, es sei denn, an den querenden Straßen

wurden (wie entlang der Gerhardstraße) Gehwegüberfahrten gebaut.

” Diese sind zu betrachten wie Garagen- oder Hofausfahrten: Vorbeilaufende Fußgänger und vorbeifahrende Rad- und Autofahrer aus beiden Richtungen haben hier Vorrang.“ - Weitere Informationen erteilt der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Kiel, Uwe Redecker. Tel. 901-2251. Bei ihm können auch

entsprechende Faltblätter zu den Themen angefordert werden

------------

In dieser Pressemitteilung "Mangelndes Wissen..." wird also von der Presse suggeriert, dass es ja irgendwie kein Problem zu sein scheint, Radfahrer abzudrängen (Man kann auch "draufhalten" sagen), wenn man "übersehen" hat, dass die Schilder wegmontiert murden...

Liebe Kieler Nachrichten: Das ist eine Fehldarstellung. Da kommen meines Erachtens sogar mehr als ein Straftatbestand zusammen. Übrigens sitzt die Schleswig-Holsteiner Staatsanwaltschaft Luftlinie weniger als 1 km entfernt.

Hier mutieren Radfahrer zum "Freiwild"- oder?

Ich habe diesen Radweg übrigens einige Male benutzt. Was da nicht steht:
Auf der einen Seite führt ein massives Metallgitter entlang.
Das hat die Presse weggelassen- das ist aber das Gefährliche- wenn man da einhakt ist ein Knochenbruch oder eine Schädelverletzung wahrscheinlich. Das sollte eigentlich aber jeder sehen.

Das mit den Steuergeldern ist ja auch ein prima Argument. Ich habe auch die Straße mit meinen Steuergeldern finanziert.
Und so lange kein benutzungspflichtiger und zumutbarer Radweg vorliegt, kann ich frei entscheiden, wo ich fahre. Das muss dann der Autofahrer einfach mal akzeptieren, genau wie er nen Traktor oder ne Kehrmaschine akzeptiert.

Straßen werden von Autos verstopft, nicht von Radfahrern.

In vielen Köpfen ist die Denkweise "Auto über Allem" leider noch zu sehr verankert. Gut, es wurde ja auch über Jahrzehnte nur für das Auto geplant und andere Verkehrsarten vernachlässigt. Jetzt, wo die Verkehrsdichte aber so hoch ist und auch Umweltaspekte immer stärker zum Tragen kommen, denkt man langsam um, wie ja auch die STVO-Änderungen zeigen. Leider kommt das nicht bei allen Bürgern an.

Zitat:

@BMWRider schrieb am 31. Mai 2015 um 17:27:57 Uhr:


Das mit den Steuergeldern ist ja auch ein prima Argument. Ich habe auch die Straße mit meinen Steuergeldern finanziert.
Und so lange kein benutzungspflichtiger und zumutbarer Radweg vorliegt, kann ich frei entscheiden, wo ich fahre. Das muss dann der Autofahrer einfach mal akzeptieren, genau wie er nen Traktor oder ne Kehrmaschine akzeptiert.

Straßen werden von Autos verstopft, nicht von Radfahrern.

In vielen Köpfen ist die Denkweise "Auto über Allem" leider noch zu sehr verankert. Gut, es wurde ja auch über Jahrzehnte nur für das Auto geplant und andere Verkehrsarten vernachlässigt. Jetzt, wo die Verkehrsdichte aber so hoch ist und auch Umweltaspekte immer stärker zum Tragen kommen, denkt man langsam um, wie ja auch die STVO-Änderungen zeigen. Leider kommt das nicht bei allen Bürgern an.

Es gibt da leider mehrere Probleme:

1) Es werden ja "ganz tolle" Radwege gebaut. Wie man meiner PDF-Doku entmehmen kann.

Die Autofahrer können nicht erkennen, dass diese Radwege nur einen Bruchteil der Breite haben.

Und dann "glauben" die Autofahrer (Glauben heisst nicht wissen), dass die Radfahrer es "gut hätten".

Und so werden Radfahrer und Autofahrer quasi gegeneinander aufgehetzt.

2) Wie man meiner PDF-Doku entnehmen kann, sind auch Neubauten von Radwegen großenteils ein Desaster. Normalerweise dürfte das eine Stadt gar nicht abnehmen. Warum tut sie es doch? Tja- kann sich jeder überlegen unter welchen Voraussezungen weben so etwas abgenommen wird und was man nicht schreiben darf.

3) Wer jetzt genau für den Radwegebau zuständig ist, ist irgendwie unklar: Die Städte und Gemeinden,
dann hängen dier Verkehrsbetriebe die Pläne so auf, dass man sie nur vom Radweg lesen kann und die Bauarbeiter versetzen die Ampeln mal schnell 1/2 m. Scheissegal!

4) Ein kaputtner Kotflügel tw. mehr kostet als ein verletzter Radfahrer.
Wie das Beispiel Waldstrasse (Doku) zeigt, bei dem in einem Jahr (muss 2008 gewesen sein) 7 Schwerverletzte waren.
Daraufhin wurde beschlossen, ein "blaues Schild aufzuhängen, um Autofahrer vor Radfahrern zu warnen" (Und Schleswig-Holstein sagte, das "wäre ein Experiment" - Zynismus pur!) Dann bin ich hingefahren-
da hingen schon 8 blaue Schilder. DAs bedeutet, dass sich von der ganzen Stadt nicht einmal einer hingegangen ist und das begutachtet hat, was da überhaupt passiert. Sonst wäre keiner auf die Idee gekommen, da noch ein neuntes blaues Schild aufzuhängen. Und das nach rund 20 schwer verletzten Radfahrern über mehere Jahre. Für mein Dafürhalten bedeutet das, dass die Stadt (Und das Land S-H: das waren die mit dem "Experiment"😉 tote Radfahrer billigend in Kauf genommen hat. Ich persönlich kann es anders nicht deuten.
Solange Politiker nicht persönlich betroffen sind rühren sie keinen Finger.

5) Die Juristen:
In Norderstedt hat mal ein Zirkus hunderte von Plakaten gestellt (Norderstedt ist sehr groß)
quasi alle halb oder ganz auf den Radweg; Normaler Zustand.
(Mein DienstRADweg war 50 cm breit und dann haben sie das noch mal halbiert: Norderstedt Niendorfer Strasse Richtung NW - kann jeder gucken- um die Strassenlaternen herum schlängelt sich dieser RaWe)
Viiiiiel mehr Plakate als zulässig (Die zulässigen haben alle einen Stempel hinten drauf). Habe ich Strafanzeige gestelllt und eine "Gefährdungsordnung" (gibt's dutzendweise auf dem Internet) von mehreren Städten beigelegt, in denen "wildes Plakatieren" aufgeführt war.
Und was sagt die Staatsanwaltschaft? "Es ist keine Gefährdung". Nach Einspruch dasselbe.
Heisst (?): Überall ist wildes Plakieren ein Akt der Gefährdung - nur nicht,
wenn man die Plakate auf den RaWe stellt.

Allerdings: Danach war Ruhe mit den Plakaten. Muss man fairer Weise dazu sagen.

Zitat:

@wernerhgeorg schrieb am 31. Mai 2015 um 14:49:33 Uhr:


Für mich ist jedenfalls ganz klar: Radfahren auf der Straße ist gefährdet und jeder, der nicht auf dem Radweg fährt, hat hoffentlich wenigstens einen Organspenderausweis.

Du behauptest wiederholt, dass Radfahrer auf separaten Radwegen sicherer fahren. Behaupten kann man alles. Zur guten Diskussionskultur gehört aber, dass man nicht einfach nur irgendwelche Behauptungen aufstellt, sondern diese durch stichhaltige Fakten belegt. Sonst wird man nicht ernst genommen.

Aus Deiner Behauptung ergeben sich zwangsläufig zwei Fragen:

Gab es weniger Fahrradunfälle, wenn Radfahrer auf separaten Radwegen fuhren?
Gab es mehr Fahrradunfälle, wenn sie auf der Straße fuhren?

Ohne einen Nachweis ist Deine Behauptung, dass man auf Radwegen sicherer fährt, so viel wert wie meine Behauptung, dass man als Geisterfahrer auf der Autobahn keine Gefahr darstellt.

Es ist nun mal Dein Job, zu belegen, dass das Unfallrisiko auf separaten Radwegen geringer ist. Denn es ist schließlich Deine These. Und dazu genügt es nicht, nur nochmals eine Privatmeinung zu äußern oder nochmals bloße Behauptungen aufzustellen oder nochmals flotte Ausrede-Sprüche zu klopfen wie "Traue keine Statistik, die du nicht selber gefälscht hast." Ein wenig mehr Substanz musst Du schon bieten.

MfG, Tazio1935

Zitat:

@wernerhgeorg schrieb am 31. Mai 2015 um 14:49:33 Uhr:


Und die GRÜNEN sagen, die Welt geht unter, wenn wir nicht sofort unsere Autos abschaffen. Traue keine Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Für mich ist jedenfalls ganz klar: Radfahren auf der Straße ist gefährdet und jeder, der nicht auf dem Radweg fährt, hat hoffentlich wenigstens einen Organspenderausweis.

In der pdf-Datei des Anhangs ist das Gegenteil belegt.

Insbesondere linke Radwege bergen ein Risiko, das fast 12X (!!) so hoch ist wie auf der Strasse.

Diese kann man durchaus als "versuchte Körperverletzung" interpretieren.

Jaja- ich weiss, was jetzt kommt: Traue keiner Statistik.
Und- wenns "nur" 6x so gefährlich wäre - das ist dann akzeptabel oder wie?
Das ist eben eine Statistik und sie hat Abweichungen- dies liegt in der Natur der Statistik.
-------------
Das erlebt man u.A. auf diesen:
Autofahrer schauen beim Beschleunigen nach hinten, wenn sie sich in den Verkehr einordnen. Wenn es sich dann um einen linksgeführten Radweg handelt, hat der Radfahrer schlichtweg verloren, wenn es dem Autofahrer einfällt, den Radweg als Beschleunigungsstreifen zu benutzen.
So geschehen im Dezember 2001 in Gilching auf der Hauptstrasse während meine Nachhauseweges.
Die Fahrerin war die Sekretärin der eigenen Abteilung(!), sie hat mich im letzten Moment mit ca 20cm Seitenabstand passiert. Während ich mir überlegt habe, wann sie nach vorne schaut und welchen Teil ihrer Windschutzscheibe ich mir aussuche, wo ich mich hineinbewege...
"Ist ja nichts passiert" hat sie dann am nächsten Tag gesagt. Toll!
----------------------

Schon das Argument:
"Und die GRÜNEN sagen, die Welt geht unter, wenn wir nicht sofort unsere Autos abschaffen."
Hat nichts, aber auch gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun- das ist ein "Pseudoargument", das nur dazu dient, realitätsfern die eigene Wahrheit zu belegen. (Dies nennt sich "kognitive Dissonanz"😉.

Moderator, bitte lass Herrn Werner H. Georg noch seine Wahrheit belegen und dann mache bitte der Thread zu.

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 31. Mai 2015 um 11:37:08 Uhr:


...
Damit machst Du es Dir selber einfach mit Deinem Schubladendenken. Überprüfe doch mal, ob Deine Meinung mit der Realität insgesamt zusammenpasst - ganz unabhängig von Deiner persönlichen Wahrnehmung.
...
Zumindest nicht so, dass ich an jeder Grundstücksausfahrt oder Nebenstraße vorsichtshalber mein Tempo verringere.
...

Letztlich sind es aber (leider) die Radler, die nicht auf sich achten. Was soll man dazu noch sagen?

Als Radler auf dem Radweg habe ich (fast immer) genau dieselben Rechte wie ein Fußgänger an der Kreuzung, der neben mir steht. Warum landet man bei einem abbiegenden LKW dann mit dem Rad unter dem Reifen, zu Fuß aber nicht? Ich renne doch zu Fuß auch nicht sofort los, gegen den LKW, falle hin und... Matsch...

Es ist Dummheit. Ich kann mit dem Rad auf dem Radweg einfach nicht so fahren wie im Auto. Grün... und los...
Radwege verursachen mehr Unfälle?

Ja meinetwegen, weil die Radler meinen sie hätten einen Freifahrtsschein, den sie vielleicht nach StVO sogar haben mögen, was so aber nicht funktioniert.

Ich kann, wenn ich mit dem Auto aus der Einfahrt komme, in vielen Fällen nichts anderes tun, als mich langsam rauszutasten. Da Autos eine Motorhaube haben (gar noch einen Fond und Kofferraum) und Radler gerne angeschossen kommen, fliegen die dann eben über die Haube oder in den Kofferraum. Und?

Was ich von irgendwelchen (Kampf-)Radlern bedrängelt werde, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Nein, die können nicht bremsen, die wollen "Ich war im Recht" auf dem Grabstein stehen haben.

Argumente helfen da auch nur wenig. Es ist eben genau so und solange ich an der Kreuzung auf die anderen achte, fühle ich mich auf dem Radweg deutlich sicherer, bin es wohl auch.

Dass mir da mal ein Fußgänger vor das Rad läuft (gerade an Bushaltestellen oder Kreuzungen) oder was auch immer, alles logisch, denn die müssen meine Fahrbahn queren, aber dementsprechend habe ich dann zu fahren. Und wenn ich sehe, dass da eine Hofausfahrt mit Mauer oder Hecke ist, dann schieße ich da nicht mit 30 vorbei, auf dem Rad.

Begreifen oder lassen... und ja, ich fahre auf der Landstraße (mit dem Auto), wenn ich sehe, dass da ein Bauernhof kommt oder eine Kreuzung, hohes Gras, langsamer als die ERLAUBTEN 100 km/h.

Das hat dann auch rein garnixe damit zu tun, dass Autofahrer auf der Straße 50 fahren dürfen, aber ich mit dem Rad auf dem Radweg keine 30. Ich mache es einfach nicht. 🙄

Auf der Straße würden die Radfahrer aber gefahrlos 30 fahren können. Warum willst Du sie auf den Radweg zwingen?

Zitat:

@Kai R. schrieb am 1. Juni 2015 um 21:10:18 Uhr:


Auf der Straße würden die Radfahrer aber gefahrlos 30 fahren können. Warum willst Du sie auf den Radweg zwingen?

Wozu ist ein Radweg wohl da, wenn nicht zum Drauf fahren?

Zitat:

@wernerhgeorg schrieb am 1. Juni 2015 um 21:11:03 Uhr:



Zitat:

@Kai R. schrieb am 1. Juni 2015 um 21:10:18 Uhr:


Auf der Straße würden die Radfahrer aber gefahrlos 30 fahren können. Warum willst Du sie auf den Radweg zwingen?
Wozu ist ein Radweg wohl da, wenn nicht zum Drauf fahren?

Offensichtlich zum Müll entsorgen, als Parkfläche und Fussweg. Desweiteren aus der antiquierten 70er Jahre Denkweise heraus, man würde damit für eine "Entmischung" des Verkehrs sorgen, was angeblich mehr Sicherheit und schnelleres Fortkommen bewirkte, in der Praxis aber nicht funktioniert.

Drauf fahren dürfen und drauf fahren müssen ist ja nicht das Gleiche. Autofahrer müssen ja auch nicht die Autobahn benutzen sondern dürfen die Landstraße wählen.

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