Sammelthread: VW Abgasskandal - Erfahrungen -NACH- dem Softwareupdate

VW

Liebe Schummeldieselfahrer,
Laut Pressemeldungen sollen ja bereits die ersten Rückrufbriefe rausgegangen sein.

Daher würde hier gerne schoneinmal einen Thread eröffnen, in dem Alle ihre Erfahrungen mit einem bereits durchgeführten Softwareupdate schildern können:

Gibt es Leistungseinbußen?
Änderungen in der Fahrdynamik?
Veränderter Verbrauch?
Sonstige Probleme nach Update?

Bitte um rege Teilnahme!

Danke und Gute Fahrt!

Beste Antwort im Thema

Vielleicht sollte man die Veränderungen und deren Folgen für die Motoren einmal auflisten.

Mein wirklich ehrlicher Werkstattmeister aus einer Vertragswerkstatt erklärte es mir so:

Vorher waren die Motoren auf einen bauteilschonenden möglichst geringen Rußausstoß, geringen Verbrauch und damit einhergehende geringe CO2-Emissionen im Alltagsbetrieb ausgelegt.
Dies wurde durch eine "heiße" Verbrennung eines mageren Gemisches aus Luft und Diesel, sowie ohne nennenswerte Nacheinspritzung und möglichst geringer "AGR-Rate" (AGR-Ventil nur in bestimmten Betriebszuständen nur so minimal wie absolut nötig geöffnet, sonst geschlossen) realisiert.
So sollten die Motoren langlebig, sparsam und trotzdem leistungsstark sein.

Im "Prüfstandmodus" für den völlig unrealistischen und von fast keinem Fahrer zu realisierenden NEFZ-Betrieb sahen die Werte anders aus.
Möglichst "kalte Verbrennung" bei sehr fettem Gemisch (dadurch sehr viel Ruß), hohe Nacheinspritzung von Dieselkraftstoff zur Abgaskühlung, extrem hohe AGR-Rate (AGR-Ventil dauerhaft offen) und dadurch entsprechende Rußbelastung aller betroffenen Teile.
Das war nicht weiter schlimm, weil der Motor diesen Modus ja nur in einem Test 20-25 Minuten irgendwie überleben sollte, mehr nicht.
Leistungsentfaltung, Laufkultur, Belastung und Langlebigkeit der betroffenen Baugruppen spielten da also keine Rolle.

Nun werden die Fahrzeuge aber in einen prüfzyklusnahen Dauerbetriebzustand umgerüstet. Das verursacht dann bei allen Fahrzeugen früher oder später die gleichen Probleme.

gestiegener Verbrauch:
- durch die Gemischanfettung für eine kältere Verbrennung steigt der Verbrauch, da mehr Kraftstoff eingespritzt wird, als überhaupt nötig ist.
- durch die dauerhafte Nacheinspritzung (wertvoller Kraftstoff wird nicht zum Vortrieb genutzt, sondern einfach unverbrannt zum Abkühlen der Abgase verschwendet)

unrunder / unruhiger Lauf / Leistungsverlust
- durch die kältere Verbrennung entstehen massiv mehr und größere Rußpartikel. Diese werden durch das nun dauerhaft offene AGR-Ventil wieder in das Einspritzsystem geführt, wo sie das Luft-/Krafstoffgemisch kontaminieren und sich überall ablagern und zu entsprechenden Verkokungen und daraus resultierenden Verstopfungen aller betroffenen Bauteile führen.
Dies versucht man nun durch die Anhebung des Einspritzdrucks hinauszuzögern. Deswegen klappern auch die Injektoren nach der Umrüstung merklich. Die Anhebung des Einspritzdrucks wird bei "noch sauberen" Motoren subjektiv von wenigen Kunden euphorisch als "Leistungssteigerung" empfunden. Der Partikelfilter setzt sich ebenfalls deutlich schneller zu.
Haben die Injektoren, das AGR-Ventil und die Leitungen der Abgasrückführung angefangen sich mit Rußpartikeln zuzusetzen, beginnt der Motor unrund zu Laufen und verliert merklich an Leistung.

häufigere Regeneration / Selbstreinigung des Partikelfilters
- durch oben beschriebene Maßnahmen hat sich die Rußbelastung der Abgase deutlich erhöht. Der Partikelfilter ist nun also erheblich mehr belastet, wofür er nicht konstruiert wurde, und man versucht über häufigere Regenerationen eine vollständige Verstopfung etwas hinauszuzögern.

Diese ganzen Maßnahmen führen lediglich zu einer minimalen Verringerung der Stickoxide, jedoch zu deutlich mehr CO2-Ausstoß und einer erheblich verringerten Lebensdauer der betroffenen Baugruppen.

Aber die Werkstätten sind vom Mutterkonzern dazu angewiesen worden den Kunden die Umrüstung aufzuzwingen und die entstehenden Probleme nicht zu erwähnen, bzw auf Nachfragen immer die gleichen Aussagen zu tätigen ("Nein, durch das Update entstehen keinerlei Probleme." ; "Es sind keine Schäden oder Probleme nach dem Update bekannt"😉und bei Reklamationen dann entsprechend immer behaupten, dass dies unmöglich sei, und der Kunde der allererste ist, der jemals ein Problem nach der Umrüstung hätte.

Die tatsächliche Anzahl der "Einzelfälle" lässt sich dabei ganz leicht aus der Auftragsnummer der Reklamation ableiten. Die Ticketnummern für die Reklamationen nach der Umrüstung werden für jede Marke einzeln fortlaufend vergeben. So müsste man also nur an einem Tag jeweils bei VW, Audi, Seat und Skoda eine Reklamation machen und dann die jeweiligen Ticketnummern addieren. Schon hätte man die tatsächliche Anzahl der "vereinzelten Probleme", welche sich dem mittleren fünfstelligen Bereich immer weiter nähert.

Der Grund für diesen Druck, den der Mutterkonzern auf die Werkstätten und Kunden ausübt, ist die Vorgabe der EU, dass die Fahrzeuge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt umgerüstet sein sollen, oder sonst Strafzahlungen drohen.
Also macht man Druck auf die Kunden.
Und durch die Instandsetzung der durch die Umrüstung früher oder später auftretenden Folgeschäden, sofern nicht zeitnah reklamiert wird, kann sich der Konzern auch noch etwas Geld vom Kunden holen.

Die aktuellen Maßnahmen dienen nicht der Lösung der Abgasproblematik, sondern sollen dem Konzern nur etwas Luft verschaffen.
Die Schäden werden bei jedem Fahrzeug nach der Umrüstung auftreten. Je nach Fahrprofil und Zustand bei einigen früher, bei anderen später.
Und bei denen, wo es später auftritt, kann man ja wieder an den Ersatzteilen Geld verdienen, falls diese Fahrzeuge dann noch in einem Land im Betrieb sind, wo auf die Abgaswerte geachtet wird.

Eine tatsächlich funktionierende Lösung im Sinne der Kunden und der Abgasvorschriften hätte anders ausgesehen.
Da wäre, neben einer Softwareanpassung, eine neukonstruierte wirksame Abgasreinigungsanlage in jedes betroffene Fahrzeug eingebaut worden. Sprich neue SCR-Katalysatoren mit Harnstoff-Wasser-Einspritzung, neue Partikelfilter, neue Abgasrückführung und neue Injektoren. Für die Kunden selbstverständlich kostenlos.

Alternativ eine Rücknahme der betroffenen Fahrzeuge durch den Hersteller bei voller Kaufpreiserstattung, da die Fahrzeuge ja eigentlich keine Betriebserlaubnis haben, da sie ja die Abgaswerte nicht einhalten.

Soweit mein etwa eine Stunde dauerndes Gespräch mit einem Werkstattmeister einer SEAT und Skoda Vertragswerkstatt, der auch nur noch genervt ist, dass es keine echte Lösung gibt und die Werkstätten nur der Prellbock zwischen Konzern und verärgerten enttäuschten Kunden mit nach der Umrüstung defekten Fahrzeugen sind.

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Hallo@all ,

Ich fahre einen Audi A6 2,0Tdi EA189-Schummeldiesel Baujahr 2013 mit 139.000km auf der Uhr.
Motor und Peripherie werden bei diesem Modell bei der Nachrüstung technisch weder geändert noch ergänzt , hier reicht ein Software-update.

Das Update erfolgte Freitag letzter Woche (22.07.2016), dauerte etwa 1 Stunde.
Schon auf dem Nachhauseweg fiel mir sofort eine veränderte Laufkultur auf , der Motor läuft in allen Drehzahlbereichen rauher und erinnert stark an die Anfänge der guten alten Pumpe/Düse Technik die z.B. im A4 1,9tdi Typ 8E verbaut war.
Am kommenden Morgen beim Kaltstart war meine gute Laune direkt verflogen , der Motor "nagelte" wie ein alter Saugdiesel. Das Nageln wurde besser mit erreichen der Betriebstemperatur , ist jedoch durchgängig vernehmbar.
Nach knapp 1500km keine Veränderung , also ein Lernprozess im Einspritzrechner sollte - sofern überhaupt geschehen - längst abgeschlossen sein.
Speziell wenn man mit offenem Fenster durch eine Straße mit geschlossenen Häuserfronten beidseitig fährt hört man durch die Schallreflexionen trotz akustisch gekapseltem Motor , laufender Lüftung und Radio ein sehr deutliches Nageln und Klingeln hauptsächlich im mittleren Leistungs- und Drehzahlbereich. Von Laufkultur keine Spur mehr.
Leichte Gasstöße - egal ob im Leerlauf oder während der Fahrt - erzeugen ein sehr lautes metallisches Schlagen !

Die Leistung solo scheint mir unverändert , auch Vmax keine signifikante Änderung. Im Anhängerbetrieb jedoch stellte ich massive Leistungseinbußen fest , speziell am Berg fehlten mir teilweise 30km/h im Vergleich zu vorher (Anmerkung : die 80-er Beschränkung ignoriere ich weitgehend). Auch wird das Nageln zwischen Tempo 80 und 100 sehr laut.

Interessant ist dass das Nageln und Klingeln sofort verschwindet sobald der Turbo einsetzt und zu pfeifen beginnt. Es kommt sofort wieder wenn man vom Gas geht und bleibt dann auch durchgehend vernehmbar.

Weiterhin habe ich den Verdacht dass der Verbrauch erhöht ist , dies kann ich nach 1500km zwar noch nicht quantifizieren , jedoch fehlten mir auf der Anhängerstrecke (die ich öfter fahre) locker 200km Reichweite , dies ist sicher aber auch damit erklärbar dass ich auch an leichten Steigungen voll auf dem Gas gestanden habe was vor dem update an diesen Stellen niemals nötig war.

Als nicht ganz unerfahrener Dieselschrauber vermute ich dass der Einspritzzeitpunkt viel zu früh stattfindet und die Zündung nicht nach oberem Totpunkt sondern während oder minimal davor erfolgt , dies erklärt die metallischen hammerschlagähnlichen Geräusche.
Weiterhin vermute ich dass das auch die Einspritzmenge nicht korrekt an die Luft/Ladekurve angepasst ist und im Teillastbetrieb durch zu hohe Einspritzmenge und zuwenig Luft eine unvollständige Verbrennung stattfindet.
Dies passt dazu dass beim Einsetzen des Turbos das Nageln und Klingeln verschwinden da mehr Luft zur Verfügung steht.
Ebenfalls hierzu passt dass das Abgassystem speziell der Kat auch nach verhältnismäßig kurzen Stecken offenbar viel heißer sind als zuvor , der Wagen knackt und schlägt nach dem Abstellen noch minutenlang und stinkt schwefelig , das war vorher niemals der Fall (Anmerkung : es war kein Freibrennzyklus des Partikelfilters aktiv , in diesem Fall wäre das normal , jedoch würde er stark nach Gummi riechen und der Lüfter würde laufen).

Ich bin mit dem Ergebnis der Umrüstung absolut nicht zufrieden. Zunächst begegnete mir die VAG-Werkstatt ablehnend ("...völlig ausgeschlossen , kann gar nicht sein..."😉 nach einer kurzen Probefahrt mit einem ziemlich entgeisterten Meister wurden dann ganz andere Worte angeschlagen ("....ok , das ist deutlich , das kann so nicht bleiben"😉.

Auch hier muss angemerkt werden dass es für alle EA189 nur ein Einziges Datenpaket gibt , egal ob A6 , Q3 , Passat oder Golf. Wie sich das zusammensetzt weiß auch in der Werkstatt keiner da die Umrüstung eine von Audi/VW komplett geschlossene und vollautomatische Prozedur ist auf die die Werkstatt null komma null Einfluss hat.
Das Fzg. wird an den mit der Software ausgestatteten Tester gehängt und die Prozedur gestartet. Es gibt hier für die Werkstatt keinerlei Auswahlmöglichkeiten !

Sofern es wirklich trotz verschiedenster Versionen der Einspritzrechner bei den verschiedensten Modellen (A6 = VW Crafter ?) nur ein Datenfile gibt wundert mich mein Problem aber auch nicht...da aber niemand Kenntnisse darüber hat was der Tester mit dem Fzg. veranstaltet kann ich hier genausowenig wie die Werkstatt ein verbindliches Statement abgeben.

Fakt ist dass mein Fahrzeug so nicht bleiben kann da ein Weiternutzen definitiv mittelfristig einen Motorschaden (Ventile , Pleuellager) oder einen Defekt am Kat mit sich bringen könnte.

Insgesamt betrachtet müssen die Versprechungen von VAG sehr kritisch hinterfragt werden ! Es war bei der Konstruktion des EA189 nicht möglich die Abgasnormen UND die Leistung gleichzeitig zu gewährleisten. Daher die Schummelsoftware mit Zykluserkennung...
Nun ist der Hersteller zur Einhaltung der Abgasnormen verpflichtet worden und dies wird auch nachverfolgt. Ergo kann es bei einem Motor der nicht technisch nachgerüstet wird nur auf Kosten von Leistung und/oder Laufkultur gehen , dies ist eine rein logische Schlussfolgerung.....anders wäre die Schummelsoftware ja nicht notwendig gewesen. Von Haltbarkeit und Anfälligkeit möchte ich jetzt gar nicht reden , dies wird die Zeit zeigen. Optimistisch bin ich zumindest angesichts meines A6 aber nicht.

Totally agree...

Ich höre hier einen Motor-Flüsterer sprechen und genau meine Gedankengänge und Befürchtungen wurden mit diesem kurzen Bericht untermauert.

Genau der Bereich vom NEFZ bis 34kw wird (sorry) 'fucked' , egal in welchem Drehzalbereich die 34kw erzeugt werden...

Und genau diese Veränderung wird wohl keine Vollast-kurve zeigen können.

1000 Dank...

PS:
Ein Update für alle reicht ja.
Bei jedem Motor waren ja beide Kurven vorhanden eine NEFZ-Kurve und eine die geil läuft...
jetzt werden die 'guten' Parameter einfach gesperrt oder gelöscht...

Zitat:

@roadrunner1_de schrieb am 27. Juli 2016 um 11:27:03 Uhr:


Hallo@all ,

Auch hier muss angemerkt werden dass es für alle EA189 nur ein Einziges Datenpaket gibt , egal ob A6 , Q3 , Passat oder Golf. Wie sich das zusammensetzt weiß auch in der Werkstatt keiner da die Umrüstung eine von Audi/VW komplett geschlossene und vollautomatische Prozedur ist auf die die Werkstatt null komma null Einfluss hat.
Das Fzg. wird an den mit der Software ausgestatteten Tester gehängt und die Prozedur gestartet. Es gibt hier für die Werkstatt keinerlei Auswahlmöglichkeiten !

Sofern es wirklich trotz verschiedenster Versionen der Einspritzrechner bei den verschiedensten Modellen (A6 = VW Crafter ?) nur ein Datenfile gibt wundert mich mein Problem aber auch nicht...da aber niemand Kenntnisse darüber hat was der Tester mit dem Fzg. veranstaltet kann ich hier genausowenig wie die Werkstatt ein verbindliches Statement abgeben.

Hallo, das Ganze lässt am Ende nur schlimmste Befürchtungen zu, allerdings kann es eigentlich nicht sein, dass es nur einen einzigen undifferenzierten Datenfile für alle EA 189 - Motoren gibt, ansonsten hätte die 140 PS Variante im Passat nicht die Freigabe vom KBA, während die 170 PS Variante noch darauf warten muss. Ich kann mir vorstellen, dass die von VW einen einzigen Datenfile an die Werkstätten liefern und während des Update motorspezifische Teile aufgespielt werden. Dann könnte Deine Erfahrung daran liegen, dass eben dabei was schief gelaufen ist. Immerhin gibt es hier Motor-Talker, bei denen der Motor nach dem Update ganz normal läuft. Nicht dass die Dir in Deiner Werkstatt die Software auf eine Motorvariante aufgespielt haben, für die noch keine Freigabe besteht. Wie gesagt Passat 170 PS DSG hat laut Werkstatt noch keine Freigabe, das deckt sich auch damit, dass ich noch keineweitere Post von VW bekommen habe, die mich auffordert das Update durchführen zu lassen. Bin mal gespannt, wann da Licht ins chaotische Dunkel kommt.

Viele Grüße und ich drück Dir die Daumen, dass Deine Werkstatt das in den Griff bekommt, Martin

@Sulki58 : Wobei am Wochenende ja die Meldung kam, dass in Abhängigkeit der Getriebevarianten auch das Update für den 125 KW TDI zur Verfügung steht. Aber nur die Schalter, oder?

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Zitat:

@Digger-NRG schrieb am 27. Juli 2016 um 13:38:13 Uhr:


@Sulki58 : Wobei am Wochenende ja die Meldung kam, dass in Abhängigkeit der Getriebevarianten auch das Update für den 125 KW TDI zur Verfügung steht. Aber nur die Schalter, oder?

Die Nachrichten von der Freigabe am Freitag sind irgendwie so präzise wie der Wetterbericht für den 24.12. - es gibt Wetter, aber welches und wo weiß man nicht. Statt handfeste Informationen von VW erfährt man nebulöse Aussagen von der Wirtschaftswoche. Das ist insgesamt mittlerweile eine Schmierenkommödie, die kaum zu ertragen ist. Hab mir letzte Woche einen Termin für den Getriebeölwechsel am 02.08. geholt, an dem Termin bekomme ich das Update wohl nicht.

Viele Grüße, Martin

na spitze 🙄

Zitat:

@Sulki58 schrieb am 27. Juli 2016 um 13:33:54 Uhr:



Hallo, das Ganze lässt am Ende nur schlimmste Befürchtungen zu, allerdings kann es eigentlich nicht sein, dass es nur einen einzigen undifferenzierten Datenfile für alle EA 189 - Motoren gibt, ansonsten hätte die 140 PS Variante im Passat nicht die Freigabe vom KBA, während die 170 PS Variante noch darauf warten muss. Ich kann mir vorstellen, dass die von VW einen einzigen Datenfile an die Werkstätten liefern und während des Update motorspezifische Teile aufgespielt werden. Dann könnte Deine Erfahrung daran liegen, dass eben dabei was schief gelaufen ist. Immerhin gibt es hier Motor-Talker, bei denen der Motor nach dem Update ganz normal läuft. Nicht dass die Dir in Deiner Werkstatt die Software auf eine Motorvariante aufgespielt haben, für die noch keine Freigabe besteht. Wie gesagt Passat 170 PS DSG hat laut Werkstatt noch keine Freigabe, das deckt sich auch damit, dass ich noch keineweitere Post von VW bekommen habe, die mich auffordert das Update durchführen zu lassen. Bin mal gespannt, wann da Licht ins chaotische Dunkel kommt.

Viele Grüße und ich drück Dir die Daumen, dass Deine Werkstatt das in den Griff bekommt, Martin

Wobei man die Zeit zur Vorführung und Abnahme vom KBA ja auch berücksichtigen muss ... für jede Kombination von Motor, Getriebe und Karosse.
Dauert sicher auch seine Zeit jeweils, vor allem zu prüfen ob nicht wieder beschissen wird...😁
Ob nun eine für alle oder jeder seine eigene Änderung ist mit aber eigendlich Wurscht...

Wichtiger für mich ist das zum Thema:
(Zitat) 'Immerhin gibt es hier Motor-Talker, bei denen der Motor nach dem Update ganz normal läuft.'

Da kam ja schon ganz genau das passende:

Zitat:

@roadrunner1_de schrieb am 27. Juli 2016 um 11:27:03 Uhr:


...Insgesamt betrachtet müssen die Versprechungen von VAG sehr kritisch hinterfragt werden ! Es war bei der Konstruktion des EA189 nicht möglich die Abgasnormen UND die Leistung gleichzeitig zu gewährleisten. Daher die Schummelsoftware mit Zykluserkennung...
Nun ist der Hersteller zur Einhaltung der Abgasnormen verpflichtet worden und dies wird auch nachverfolgt. Ergo kann es bei einem Motor der nicht technisch nachgerüstet wird nur auf Kosten von Leistung und/oder Laufkultur gehen , dies ist eine rein logische Schlussfolgerung.....anders wäre die Schummelsoftware ja nicht notwendig gewesen. Von Haltbarkeit und Anfälligkeit möchte ich jetzt gar nicht reden , dies wird die Zeit zeigen. Optimistisch bin ich zumindest angesichts meines A6 aber nicht.

Ganz genau so sehe ich das auch... Wenn ich in der Schule beim Test schreiben eh alles kann weil ich meine Hausaufgaben erledigt habe, wozu dann beim Abschreiben erwischen lassen 😕 😉

Zitat:

Wenn ich in der Schule beim Test schreiben eh alles kann weil ich meine Hausaufgaben erledigt habe, wozu dann beim Abschreiben erwischen lassen 😕 😉

Exakt so ist es ! Ich bin überzeugt dass auch in die Entwicklung der 3 Stufen der Zykluserkennungssoftware sehr viel Geld und Zeit investiert wurde , jedenfalls mehr als jetzt (unter massivem Zeitdruck) für die neue doch so umweltschonende Variante die uns jetzt aufgespielt wurde.
Man hat sich ja auch die Mühe gemacht für beide Prüfstandszyklen NEFZ und MNEFZ (mit Messung direkt nach Kaltstart) jeweils eine eigene Software zu schreiben anstatt den EA189 Euro6-tauglich zu machen.

Dieser entwicklungstechnische und kostspielige Schachzug von VAG drängt mir regelrecht den Gedanken auf dass hier die Entwicklung eines schadstoffarmen Motors ein paar Jahre verschlafen wurde und aus rein kommerziellen Hintergründen softwaremäßig ausgebügelt wurde....mit Wissen praktisch aller Verantwortlicher aus Entwicklung und Management.
Keine Abteilung wird es schaffen innerhalb eines Konzernes eigenmächtig sowas durchziehen zu können , das würde bereits im Ansatz auffliegen....soviel zum Wissen/Nichtwissen und den Stellungnahmen von Müller und Stadler.

Zitat:

Ich kann mir vorstellen, dass die von VW einen einzigen Datenfile an die Werkstätten liefern und während des Update motorspezifische Teile aufgespielt werden.

Genau so soll das auch laut Werkstatt funktionieren ! Der Tester entscheidet autonom welche austauschbaren Subroutinen des Gesamtfiles installiert werden sollen und welche nicht. Darauf hat die Werkstatt keinerlei Einfluss und kann auch nichts kontrollieren.
Meines Erachtens nach ist auch nicht ganz unproblematisch dass die Verbindung zum Tester wie in meinem Fall über Bluetooth geschieht von dem man ja weiß dass es nicht 100% störungssicher ist.

Das Grundfile des updates ist jedoch auf jeden Fall identisch , die Anpassungen liegen in den Kernfeldern und den fahrzeugspezifischen Eigenschaften , z.B. die Vmax-Limitierung beim Crafter oder die angehobene Drehmomentkurve bei manchen Modellen mit AHK.
Aber da es meines Erachtens hier möglicherweise Zehntausende von möglichen Varianten und Kombinationen im Konzern gibt (inkl. Seat , Skoda usw.) kann es eigentlich kaum sein dass eine Automatische Erkennung des am Tester hängenden Multiplexnetzes mit Anbindung an den Einspritzrechner überhaupt fehlerfrei funktionieren kann. Dazu ist das Datennetz moderner Fahrzeuge einfach zu komplex und variiert auch schon innerhalb identischer Modelle bei kleinen Unterschieden in der Ausstattung.
Ich will und kann definitiv auch nicht ausschließen dass es im Gegensatz dazu auch Umrüstungen gibt die nicht nur funktionieren sondern dem Fahrer möglicherweise auch unerwartete Vorteile liefert....so kann durchaus ein EA189 mit 150 PS danach deutlich erstarken , es reicht hierzu ein einziger vom Tester falsch zugeteilter Datenblock des files und schon wurde unfreiwillig "chipgetunt" 😁

Letztlich bleibt abzuwarten wie sich die Rückrufaktion in den nächsten Wochen und Monaten auswirkt , immerhin muss ja jeder EA189 dem Rückruf folgen da es sonst Post aus Flensburg gibt 😉

Noch gibt es keine Pflicht für Software Update!!!

Das ist interessant, dass es ein Gesamtfile geben soll...

Für jedes Motorsteuergerät gibt es eine SoftwareTeilenummer. Die ist für jedes Modell,Motor und Getriebevariante unterschiedlich. Sogar gleiche Varianten haben unterschiedliche Nummern, beim 170PS Diesel bspw EU5 sowie EU5+.

ODIS liest diese Teilenummer aus, und ruft das Update vom Server in WOB ab - spezifisch für das Steuergerät.
Was nun auf dem Verbauten Steuergerät ist, ob das Update bereits drauf ist, oder sonstwas - das ist durch die Softwarenummer ersichtlich. Hieran lässt sich auch erkennen, ob es ein Update-Update gibt, oder ob sonstiges gemacht wurde. Wenn diese Nummer sich nicht ändert, ist die SW auch nicht geändert worden.

Das flashen funktioniert auch via Bluetooth, auch wenn es von VW stark empfohlen wird, die USB Verbindung zu nutzen, um sicherzustellen, dass es nicht zu einem Verbindungsabbruch kommt.

Zitat:

@roadrunner1_de schrieb am 27. Juli 2016 um 15:08:45 Uhr:


immerhin muss ja jeder EA189 dem Rückruf folgen da es sonst Post aus Flensburg gibt 😉

Trotzdem werde ich mir mit dem Update viiiiel Zeit lassen. Deine Ausführungen weiter oben bestätigen das wieder einmal erneut, nichts zu überstürzen. Aber vielleich habe ich bis dahin eh schon einen anderen Wagen (einen, der 3,5to. ziehen kann). 🙂

Zitat:

@Drakon1976 schrieb am 27. Juli 2016 um 15:11:32 Uhr:


Noch gibt es keine Pflicht für Software Update!!!

Woher nimmst Du diese Weisheit? Derzeit ist der EA 189 nur geduldet, eigentlich ist die Betriebserlaubnis erloschen. Natürlich brauchst Du das Update nicht aufspielen lassen, dann darfst Du den Wagen nach Ablauf einer Karenzzeit aber auch nicht mehr fahren.

siehe hier:

http://www.focus.de/.../...utos-ihre-betriebserlaubnis_id_5116404.html

http://www.focus.de/.../...droht-stilllegung-des-autos_id_5506234.html

Moin,
gibt es keine CRC-Test (o.ä.) am Ende des Updates, um sicherzustellen, dass das was auf das SG drauf soll auch fehlerfrei draufgespielt wurde?
Alles andere wäre ja grob fahrlässig...

Zitat:

Noch gibt es keine Pflicht für Software Update!!!

Doch , die gibt es. Nach §5 FZV darf und wird das KBA die Fahrzeuge die nicht umgerüstet sind unter Berufung darauf zunächst anmahnen und dann ggf. stilllegen.
VAG ist gesetzlich dazu verpflichtet dem KBA alle Umrüstungen fortlaufend zu melden. Die Liste der betroffenen Fahrzeuge ist dem KBA vollumfänglich bekannt samt FgstNr und aktuellem Halter. Sie wird regelmäßig upgedated und entsprechend durch die laufenden Um/Nachrüstungen immer kürzer.

Es gibt noch keine Frist , aber die wird kommen sobald alle Softwareupdates für alle betroffenen Fahrzeuge herausgekommen sind.

Die Verpflichtung beruht alleine schon auf einer Diskrepanz zwischen Abgasverhalten und der für das Fahrzeug gezahlten KFZ-Steuer. Mancher EA189 pustet im Regelbetrieb derart viel NOx in die Luft dass er E2 nicht bestehen würde. Und für einen E2 Motor werden logischerweise auch höhere Steuern angesetzt als für einen E5 oder E6.
Formaljuristisch gesehen ist das Nichtumrüsten also ein Akt der Steuerhinterziehung und so wie ich unseren Staat kenne wird das dann irgendwann auch so geahndet.

Irgendwann ! Also noch nicht jetzt. Aber eine noch nicht gesetzte Deadline für die Umrüstung ist kein Freifahrtschein diese nicht durchzuführen...man hat heute nur noch etwas bequemen zeitlichen Spielraum 😉 !

Hier für die die es interessiert §5 FZV auf die sich Audi und VW ausdrücklich auch berufen :

§ 5 Beschränkung und Untersagung des Betriebs von Fahrzeugen

(1) Erweist sich ein Fahrzeug als nicht vorschriftsmäßig nach dieser Verordnung oder der Straßenverkehrs- Zulassungs-Ordnung, kann die Zulassungsbehörde dem Eigentümer oder Halter eine angemessene Frist zur Beseitigung der Mängel setzen oder den Betrieb des Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen beschränken oder untersagen.

(2) Ist der Betrieb eines Fahrzeugs, für das ein Kennzeichen zugeteilt ist, untersagt, hat der Eigentümer oder Halter das Fahrzeug nach Maßgabe des § 14 außer Betrieb setzen zu lassen oder der Zulassungsbehörde nachzuweisen, dass die Gründe für die Beschränkung oder Untersagung des Betriebs nicht oder nicht mehr vorliegen. Der Halter darf die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs nicht anordnen oder zulassen, wenn der Betrieb des Fahrzeugs nach Absatz 1 untersagt ist oder die Beschränkung nicht eingehalten werden kann.

(3) Besteht Anlass zu der Annahme, dass ein Fahrzeug nicht vorschriftsmäßig nach dieser Verordnung oder der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung ist, so kann die Zulassungsbehörde anordnen, dass
1.
ein von ihr bestimmter Nachweis über die Vorschriftsmäßigkeit oder ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen, Prüfers für den Kraftfahrzeugverkehr oder Prüfingenieurs einer amtlich anerkannten Überwachungsorganisation nach Anlage VIIIb der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vorgelegt oder

2.
das Fahrzeug vorgeführt wird.

Wenn nötig, kann die Zulassungsbehörde mehrere solcher Anordnungen treffen.

Zitat:

Das ist interessant, dass es ein Gesamtfile geben soll...

Das ist die Aussage der Hotline des technischen Service von Audi....sowie übereinstimmend von meiner Werkstatt. Wenn es nicht stimmt warum erzählt man das dem Kunden ? Wie gesagt wundert mich dies genauso wie Dich.

Zitat:

Was nun auf dem Verbauten Steuergerät ist, ob das Update bereits drauf ist, oder sonstwas - das ist durch die Softwarenummer ersichtlich. Hieran lässt sich auch erkennen, ob es ein Update-Update gibt, oder ob sonstiges gemacht wurde. Wenn diese Nummer sich nicht ändert, ist die SW auch nicht geändert worden.

Genau so ist es , nur ist aus dem release nicht erkennbar welche Subroutinen geladen wurden und welches Steuergerät vom System erkannt wurde. Hier hat die Werkstatt das Problem dass sie sich zu 100% auf den automatisierten Prozess verlassen muss. Und ich bin überzeugt dass hier ein Teil der Krux liegt.

Probleme mit nicht passenden updates habe ich bereits mehrfach bei meinem A6 erlebt , so wurde meine Werkstatt von Audi in einem völlig anderen Fall nach mehreren Fehlschlägen angewiesen mein MMI durch ein neues zu ersetzen und dies mit einer Software zu flashen die für dieses MMI nicht ausgewiesen ist. Es funktionierte zwar im Großen und Ganzen ,aber der Hinweis "ein Fehler ist aufgetreten" kam täglich und ohne erkennbare Ursache , mehrere weitere updates waren notwendig bis alles reibungslos lief.

Mit der ursprünglich zugewiesenen Software bootete das System erst gar nicht und kommunizierte auch nicht mit dem Multiplex.

Zitat:

Das flashen funktioniert auch via Bluetooth, auch wenn es von VW stark empfohlen wird, die USB Verbindung zu nutzen, um sicherzustellen, dass es nicht zu einem Verbindungsabbruch kommt.

Schön wäre es....meine Werkstatt nutzt ausschließlich das BT. Wir im Autohaus verwenden bei sensiblen Angelegenheiten IMMER das Kabel , in der Vergangenheit gab es nämlich ein paar Fälle wo ein uncodiertes (und nur einmal codierbares) Steuergerät durch das flashen via BT zerschossen wurde.

Ich selbst bin auch Kabelfan und halte von den wohl bedienerfreundlichen BT-Sonden nicht besonders viel...außer mal zum Auslesen nehme ich die eher selten.

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