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Reparaturrisiko Erstserien-Buchhalter W140
Hallo allerseits,
Es wird Frühling und ich spiele mit dem Gedanken nochmal S Klasse zu fahren.
Die Marktlage an W116 und W126 gibt momentan allerdings nur sehr wenig her was Fahrzeuge die als Daily Driver in Betracht kommen (also Zustand 3 und um 5.000 Euro) betrifft.
Den W140 habe ich eigentlich nicht in Betracht gezogen, weil mir das finanzielle Risiko da etwas zu hoch ist.
Allerdings habe ich in der Gegend ein paar schöne Inserate gefunden, u.a einer von Privat mit 120 tkm, nachvollziehbarer Historie und (jetzt kommts) Schaltgetriebe, keine Klima, keine Airbags. Macht einen sehr hübschen Eindruck und ist als Buchhalter preislich auch realistisch. Es ist unglaublich, wie gering der Marktwert von sowas vergleichen mit 126ern ist.
Meine Frage geht jetzt dahin, wie das Reparaturrisiko von so einem 300 SE 2.8 im Vergleich zu einem W126 oder W124 ist. Meinem Verständnis nach liegen zwischen den Autos Welten, aber auch innerhalb der 140er Baureihe ist ja vom 280er bis 600er alles möglich.
Geht nur um die grobe Einschätzung ob man das Risiko als Normalsterblicher 124er Fahrer tragen kann, oder das ein Vielfaches drüber liegt.
Besten Gruß
S Klasse Fan
Beste Antwort im Thema
@sniffthetears:
naja, brauchen? Verbuchen wir es einfach unter "Dekadenz-Features". :D ^^
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27 Antworten
Also um es nochmal zu konkretisieren: Am W124 schätze ich und W126 habe ich das gänzliche Fehlen von bösen Überraschungen geschätzt. Die Wagen fahren immer und von wenigen Ausnahmen abgesehen kündigen sich Reparaturen länger an. Die Frage ist ob so ein Buchhalter 140er da ähnlich ist oder doch eher in die Richtung der bekannten 140er Probleme in Sachen Elektrik, Kabelbäume, Steuergeräte und ewige Diagnose geht. Wenn dem so wäre würde ich da nämlich Abstand von nehmen ;)
Moin,
eine S-Klasse wird über längere Zeit hinweg im Unterhalt höchstwahrscheinlich immer irgendwo teurer sein als eine E-Klasse mit gleicher Motorisierung (in Deinem Fall M104 E28), weil die Versicherung mehr kostet, aufgrund höheren Gewichts mehr Sprit verbraucht wird und bei Reparaturen und Wartung einfach viele Teile für die S-Klasse teurer kommen. Beim W140 kommt (im Vergleich zum W124) auch noch hinzu, dass der ganze Wagen recht umständlich konstruiert ist (Stichwort "Over-Engineering"), so dass viele Reparaturen einen höheren Arbeitsaufwand erfordern, um überhaupt an die defekten Teile heran zu kommen.
Trotzdem ist es schwer, Deine Frage in einer für Dich befriedigenden Weise präzise zu beantworten, da zum einen zwischen individuellen Fahrzeugen exakt gleichen Typs himmelweite Unterschiede in der Reparaturanfälligkeit bestehen können und zum anderen auch nicht klar ist, welche Ansprüche Du an den Zustand Deines Fahrzeugs hast.
Ich denke jedenfalls schon, dass sich die Reparaturkosten bei einem Buchhalter-W140 mit kleinem Sechszylinder im Rahmen halten lassen sollten, wenn man nicht gerade einen 2+ Zustand haben muss und auch nicht gleich wegen des kleinsten Knirschens im Fahrwerk Schnappatmung kriegt. Ich will mich aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da ich meinen W140 (300SE 3.2 mit Automatik und recht üppiger Ausstattung) erst seit guten acht Monaten habe.
Vielleicht kann sich ja noch jemand zu Wort melden, der über mehrere Jahre sowohl einen 6-Zylinder W124 als auch einen solchen W140 besessen hat und Dir dann sicher ein paar wertvolle Anhaltspunkte mitgeben kann. Aber letztendlich wird Dir niemand die Risikoabwägung ganz abnehmen können und wollen.
Ein W140 ist halt schon was besonderes und spielt selbst als Buchhalter in einigen Komfort-Disziplinen in einer ganz anderen Liga als ein vermeintlich besser ausgestatteter W124. :) Mir war es das Risiko wert. ^^
Danke für die Antwort, das hilft schon mal.
Einen 126er habe ich schon als V8 einige Jahre gefahren, S Klasse Kosten sind mir also nicht ganz fremd.
Die Horrorgeschichten von späten 140ern mit kaputtem Motorsteuergerät, Fehler im Can Bus, Wegfahrsperre die den Schlüssel nicht erkennt und streiken de Automatikgetriebe habe ich zu Genüge gelesen, davon müsste ein früher Buchhalter ja weitgehend frei sein.
Tendenziell teilen sich die frühen W140 viel Technik mit dem W124, insbesondere rund um Motor und Zündanlage. Einige Steuergeräte des W140 (z.B. ABS/ASR) sind im Falle eines Defekts beim Freundlichen als Neuteil trotzdem wirklich unfassbar (fast schon aberwitzig) teuer, aber es gibt da auch seriöse Anbieter, die Gebrauchtteile mit 6-monatiger Funktionsgarantie für einen Bruchteil des Neupreises anbieten.
Ich habe selbst den Wagen Nr. 315 der Baureihe (also 1991) und von irgendwelchen Can-Bus-Problemen habe ich bisher nichts mitbekommen. Das teuerste bei mir war bisher eine Erneuerung der beiden ABS/Drehzahl-Sensoren vorne ( hätte für sich genommen ~800 EUR gekostet, wurde aber in einem größeren Paket mit zahlreichen anderen Arbeiten erledigt, bei denen sich der Endpreis dann wieder relativierte).
Ich hatte einen Wagen mit einer ganzen Reihe von Mängeln (die mir der Verkäufer auch nicht verschwieg), jedoch guter Grundsubstanz und schönem Innenraum für relativ kleines Geld gekauft und war darauf vorbereitet, dass ich da noch den einen oder anderen größeren Reparatur-Rundumschlag machen müsste. Fahren konnte man mit dem Auto aber immer und es hat mich bisher auf immerhin gut 13.000km seit Anfang September auch noch nicht im Stich gelassen. Trotzdem stehen noch weitere Reparaturen an, die ich nach und nach erledige bzw. erledigen lasse, so wie das Geld gerade reicht. Mein Anspruch ist zwar nicht perfektionistisch, aber auch schon relativ hoch und ich sehe es als Hobby an, den Zustand des Autos über die nächsten Jahre peu à peu zu verbessern. :)
Hallo, ich fahre einen Buchhalter-W140 ;)
Um genau zu sein fahre ich einen 300 SE 3.2 Baujahr 1992 mit jungfräulichen 74.000 km auf der Uhr. Der Wagen ist im Zustand eines Jahreswagens. Sonderausstattung sind Veloursitze, Schiebedach, Automatik, 2X Airbags....und das wars glaube ich fast. Noch nicht mal eine Klima.
Der Wagen fährt sich traumhaft und mach sehr viel Freude. Ich bewege den Wagen jetzt in der zweiten Saison (April bis September). Vorher stand er ein paar Jahre bei meinen Eltern in der Scheune.
Letztes Jahr musste ich ein bisschen Geld ins Auto stecken, um ihn wieder in perfekten Zustand zu bringen: Blinkrelais war defekt und musste getauscht werden. Dann wurden Öl, Bremsflüssigkeit und Kühlflüssigkeit getauscht. Und die vorderen Radläufe und eine Ecke Am Kofferraumdeckel mussten von leichten Rostblasen befreit und fachmännisch neu lackiert werden. Dann habe ich ihm noch schöne "Gulliedeckel"-Alus mit neuen Reifen spendiert. Danach stand er super da.
Als ich ihn dieses Jahr im April wieder aus der Tiefgarage geholt habe, bin ich direkt zum TÜV, welchen er auf Anhieb bestanden hat. Bislang habe ich keinerlei Probleme mit dem Fahrzeug und ich erwarte in nächster Zeit auch keine großen.
Generell glaube ich, dass man mit solchen Fahrzeugen Glück, aber vielleicht manchmal auch ein bisschen Pech haben kann. Inzwischen sind es doch auch recht alte Fahrzeuge, da fällt nun mal manchmal was an. Wenn man selbst ein bisschen schrauben kann, ist es natürlich besser.
Der W140 ist glaube ich mit egal welchem Motor ein faszinierendes Fahrzeug. Mit jedem Motor hat der Wagen seinen eigenen Charakter. Im Übrigen war ich doch überrascht, wie "spritzig" mein 3.2er trotz 4-Stufenautomatik und dem hohen Gewicht ist. Hätte eigentlich gedacht, dass der Wagen träger wäre. Habe auch gelesen, dass der Wagen selbst mit einem 2.8er nicht gerade sonderlich untermotorisiert sein soll.
Ich an Deiner Stelle würd es versuchen, wenn Du Dir einen W140 vorstellen kannst...
Servus, jetz geb ich auch noch meinen Senf dazu ;)
Zum Thema Top-erhaltener "Buchhalter"... Da hab ich auch mal so gedacht. ;)
Ich kaufte mir 1988 seeehr günstig (knapp 3000.- Mark) einen 12 Jahre alten 1.Hd-Rentner-W116 280 S, Vergaser, mit originalen nachweisbaren(!!) 60Tkm, vom Freundlichen immer brav gewartet, alle Stempel drin, Garage, Nichtraucher - fast Jahreswagen-Zustand! Innen wie aussen, oben wie unten. EINZIGE Extras waren Automatik und Alufelgen.
Ich dachte mir - guuut, super Auto (war es eigentlich auch!), da kannste leben damit.
Pustekuchen! Nach 1 Woche meckerte ich über die Fensterkurbeln und fehlende ZV, nach 2 Wochen über die fehlende Klima, nach 3 Wochen ging mir der Tempomat ab, nach 4 Wochen war mir der Motor zu "müde"... kurz und gut, ich verkaufte diesen "Traum in weiß" nach 2 Monaten wieder... Zwar mit kräftigem Gewinn, aber trotzdem. Dannach kam ein 450 SE mit "voller Hütte"... und meine Welt war wieder in Ordnung :D
Ich weiß, W116 und W140 ist Äpfel mit Birnen vergleichen - aber ich schreibe das nur deshalb:
Überleg es Dir gut, ob Du mit einem "Buchhalter" auf Dauer zufrieden sein kannst!
Ich konnte es nicht, trotz aller guten Vorsätze.
LG, Mani
Das hört sich ja soweit ganz gut an ;)
Mit Buchhalterfahrzeugen habe ich kein Problem, lieber ins was kaputt gehen kann und dafür der Rest in gutem Zustand als eine vollausgestattete Baustelle.
Wie viel komplexer ist so ein früher 280er oder 320er eigentlich verglichen mit einem Mopf 2? Die Erste Serie dürfte doch seitens des Antriebsstrangs eigentlich identisch zum 124er sein, oder seh ich das falsch?
Warum soll denn ein früher Wagen komplexer sein als ein Mopf2?
Sorry, genau andersrum war es gemeint.
Wieviel komplexer die späten sind meine ich natürlich
Zitat:
@motzendorfer schrieb am 23. April 2015 um 21:17:46 Uhr:
Servus, jetz geb ich auch noch meinen Senf dazu ;)
Zum Thema Top-erhaltener "Buchhalter"... Da hab ich auch mal so gedacht. ;)
Ich kaufte mir 1988 seeehr günstig (knapp 3000.- Mark) einen 12 Jahre alten 1.Hd-Rentner-W116 280 S, Vergaser, mit originalen nachweisbaren(!!) 60Tkm, vom Freundlichen immer brav gewartet, alle Stempel drin, Garage, Nichtraucher - fast Jahreswagen-Zustand! Innen wie aussen, oben wie unten. EINZIGE Extras waren Automatik und Alufelgen.
Ich dachte mir - guuut, super Auto (war es eigentlich auch!), da kannste leben damit.
Pustekuchen! Nach 1 Woche meckerte ich über die Fensterkurbeln und fehlende ZV, nach 2 Wochen über die fehlende Klima, nach 3 Wochen ging mir der Tempomat ab, nach 4 Wochen war mir der Motor zu "müde"... kurz und gut, ich verkaufte diesen "Traum in weiß" nach 2 Monaten wieder... Zwar mit kräftigem Gewinn, aber trotzdem. Dannach kam ein 450 SE mit "voller Hütte"... und meine Welt war wieder in Ordnung :D
Ich weiß, W116 und W140 ist Äpfel mit Birnen vergleichen - aber ich schreibe das nur deshalb:
Überleg es Dir gut, ob Du mit einem "Buchhalter" auf Dauer zufrieden sein kannst!
Ich konnte es nicht, trotz aller guten Vorsätze.
LG, Mani
Ich sehe da noch ein Extra. Der W116er hatte auch nich die aufpreispflichtigen Türverkleidungen innen. Erkennbar außen an den Türscheiben, da sie etwas hervorstehen. Also doch nicht ganz Buchhalter ;)
Zitat:
@motzendorfer schrieb am 23. April 2015 um 21:17:46 Uhr:
EINZIGE Extras waren Automatik und Alufelgen.
Weitere Extras, die Du noch hattest:
- Wählhebel Holz
- rechter Außenspiegel (hatte mein 450 SE nicht, siehe unten)
lg Rüdiger:-)
Ah, ok... gut. Ich bin (und war) nie soo mit den Aufpreislisten vertraut (gewesen) :D
Den Wählhebel hatte ich übrigens selbst nachgerüstet... wie eigentlich in JEDEM Mercedes, auch jetzt beim W220. Ohne Holz geht gar nicht -- aber für mich war das gute Stück trotzdem "nackt", da ich sonst zu 90% wirklich "volle" "US-Kreuzer" oder eben "fast volle" Sternchen gefahren habe ;) Aber danke für die Infos!
LG, Mani
Wie sich die Zeiten ändern. Heutzutage würde sich so ein "Buchhalter" S280 S W116er sicherlich besser verkaufen als ein vollgestopfter 450 SE, da er um einiges reparaturfreundlicher ist...
Gab es den Doppelnockenwellen Motor tatsächlich mit Vergaser? Ich hatte den im /8 als Einspritzer. Rattenscharfes Triebwerk!
An den Fragesteller: Wenn Dir der Wagen zusagt, speziell mit der mageren Ausstattung: schlag zu, der 140er ist ein sehr solides Fahrzeug und den S Klasse Zuschlag kennst Du ja. Da kann m. E. nichts schief gehen.