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Minibagger Hydraulik langsamer machen
Hallo zusammen,
ich habe einen Nante NT 10 Minibagger, der keine Vorsteuerung besitzt und daher sehr ruckelig ist. Dagegen möchte ich etwas tun (neben üben). Eine Idee war mit Drosselrückschlagventilen die Bewegungen langsamer zu machen. Hat jemand damit Erfahrung oder vielleicht eine andere Idee, wie man die Zylinder langsamer bekommt?
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6 Antworten
Hallo, dein Bagger wird mit ziemlicher Sicherheit eine Konstantpumpe haben, also der Ölfluss ist nur drehzahlabhängig.
Alle Lösungen mit Drosseln etc. sind alle Energievernichter, das heisst viel Wärme in der Hydraulik und dabei erhöhte Motordrückung, weil die Pumpe das Öl ja trotzdem durchbringen will durch die Drosseln. Die einfachste Lösung ist mit wenig Gas bzw. Drehzahl fahren, oder größerer Aufwand eine kleinere Pumpe einbauen. Das ist bei diesen China Geräten aber auch schwierig, dass da was passendes gefunden wird. Vielleicht kann der Händler weiterhelfen und es gibt da eine Pumpe von einem noch kleineren Modell, die passt.
Die einfachste Methode ist weniger Gas und guter Stand, dass der Bagger nicht so wackelt, dann sind die eingesteuerten Bewegungen auch nicht so ruckelig. Und Übung. Zeit lassen und die Joysticks langsam einsteuern und langsam zurücksteuern.
Normal sind die Bagger schon brauchbar abgestimmt mit Motordrehzahl, Ölfluss und Arbeitsgeschwindigkeit.
LG
Erstmal Danke für die Antwort!
Wenn ich mit weniger Drehzahl fahre habe ich weniger Kraft zur Verfügung, das ist schlecht.
Könnte man eine Verlangsamung ohne Kraftverlust, und ohne dass das Öl zu warm wird mit einem Mengenteiler (Stromregelventil) erreichen?
Hallo, das mit der Kraft stimmt so leider nicht. Mit der Motordrehzahl änderst du nur die Ölmenge, nicht den maxiimalen Druck. Der Druck ist über Überdruckventile eingestellt, der ist immer gleich, egal ob schnell oder langsam. Wenn du also wenig Motordrehzahl hast, kommt weniger Öl pro Minute, aber der maximale Druck bleibt der gleiche. Somit bleibt auch die Kraft an der Schaufel die gleiche.
Natürlich kannst du mit einem Stromregelventil auch Menge abzweigen und ungenützt in den Tank fließen lassen. Aber die Logik ist folgende-
Die Pumpe bringt zB 60 Liter in der Minute bei deiner Arbeitsdrehzahl. Du brauchst für die Schaufelbewegung angenommen zum Füllen 150bar. Das muss die Pumpe also fördern. Jetzt willst du aber nur 40 Liter/min mit 150 bar, dann zweigst du 20 Liter ab. Diese 20 Liter stehen aber wie die anderen 40 Liter unter 150 bar. Diese Energie wird dann abgedrosselt und somit in Wärme umgewandelt/verheizt. Das heisst du baust eine riesige Heizung ein.
Wenn der Motor zB 30KW hat, machst du 10KW zu Wärme, die du dann zusätzlich runterkühlen musst. Dafür ist der Ölkühler nicht ausgelegt. Eine 10 KW Heizung ist wie der Heizkessel im Keller bei einem Einfamilienhaus.
Das funktioniert auf Dauer nicht.
Also wenn ich den Motor runter regele, er also langsamer dreht, habe ich weniger Kraft an der Schaufel. Viel weniger, das ist deutlich feststellbar.
Warum da wo Wärme entsteht habe ich nicht verstanden. Zudem steht in der Beschreibung von dem Ventil das genau das nicht passiert:
"Funktion: Dieses Stromregelventil wird überall dort eingesetzt, wo der Ölstrom verkleinert werden soll, Restölmenge kann einem weiteren Verbraucher zugeführt werden (druckkompensiert) oder direkt wieder zum Tank angeschlossen werden. Ebenfalls wird dieses Stromregelventil in Fällen eingesetzt wo eine Drossel integriert ist und wo das Öl zu warm wird, mit diesem Stromregelventil ist dies nicht der Fall. Die Durchflußmenge ist stufenlos einstellbar."
Das ist jetzt schwer zu erklären, ich versuchs ganz einfach.
Annahme:
Die Pumpe kann 60 Liter und max. 210bar.
Du willst langsamer, also zB 40 Liter.
Der aktuell notwendige Druck ist von deiner Bewegung abhängig, also zB Schaufel füllen 150 bar.
Bei einer Drossel spritzt du 20 übrige Liter mit 210 bar ab beim Hauptüberdruckventil.
Bei einem Stromregelventil spritzt du 20 übrige Liter mit 150 bar ab, das ist natürlich weniger Energie/Wärme.
Aber beide sind grosse Heizungen.
Die wenigsten Verluste hast du mit einer kleineren Pumpe, da ist für langsamer der beste Wirkungsgrad.
Damit diese Bewegungen langsam und mit Gefühl gemacht werden können, brauchst du vor allem gute Steuerventile. Da diese Minibagger aber oft über den Preis verkauft werden, wird hauptsächlich an solchen Stellen gespart.
Davon kann ich ein Lied singen. ZL 602 Radlader aus den 90ern, damals teuer und mit guten Ventilen. Mit dem kannst du mit der Spitze der Palettengabel ein Feuerzeug anknipsen. Einfacher recht neuer Hoflader (Radlader in klein), mit schlechten Ventilen ist so nervös, da haut es dich fast vom Sitz. Wenn du von einem auf den anderen umsteigst, muss man sich komplett umstellen.
Übung hilft zwar etwas, aber das arbeiten soll ja auch etwas zügig von der Hand gehen.
Ein langsamerer Ölfluss einer kleineren Pumpe wäre ein Ansatz.
Sonst hilft nur der Tausch der Ventile. Es gibt von Nante noch andere Modelle. Vllt haben die eine bessere Steuereinheit. Müssteste mal mit einem reden der sich da auskennt.
Gruß Jörg.