Keramik Bremsbeläge - eigene Erfahrungen?

[MENA-C]

Moin,

hat von euch schon 'mal jemand Erfahrungen mit Keramik Bremsklötzen gemacht, zusammen mit Standard Metallbremsscheiben?

Von ATE gibt es z.B. für die vorderen Bremsen des Tiguan diese Beläge:

ATE 13.0470-7242.2 CERAMIC BREMSBELÄGE BREMSKLÖTZE VORNE VW TIGUAN (5N)

Vorteil: Die Beläge sollten unempfindlich sein, was Nässe und Salz angeht. (Gut, bei Nässe eine minimale Verzögerung der Bremswirkung.) Außerdem kein schwarzer Bremsstaub auf den Felgen. Aber wie sieht es mit Nachteilen aus?

Ich frage mich, ob die Beläge womöglich zu hart für die Bremsscheiben sind und diese vorzeitig verschleißen?

Eine weitere Frage wäre, ob die Bremsen weiterhin so gefühlvoll ansprechen, wie bei der vom Werk verbauten Originalbremsanlage?

Wäre schön, wenn jemand eigene Erfahrungen dazu berichten kann. :)

Frohe Festtage und allzeit gute Fahrt an alle!

[sveagle]

Hallo

Kann ich dir beim Tiguan nicht empfehlen,der Wagen ist zu schwer.

Hatte mal bei meinem alten Golf EBC Redstuff Bremsbeläge verbaut mit den Standard Bremsscheiben. Nach 2 Jahren waren die Bremsscheiben schrottreif, hatten tiefe Riefen und Hotspots auf der Fläche.

Die Scheibe wird bei starkem Bremse so heiß das die Bremsscheibe anfängt zu glühen.

Bei einem Smart hab ich die Redstuff auch verbaut und bei dem haben die Bremsscheiben gehalten weil der Wagen nicht zu schwer was aber auch dort haben sich Riefen auf den Bremsscheiben gebildet.

Keramikbeläge verbau ich nur noch mit gehärteten Bremsscheiben die wiederum richtig teuer sind.

Gruß

SVEAGLE

[fuchs_100]

Das hat nix mit Keramik zu tun, wie man es von Sportwägen kennt, die spezielle Keramik-Bremsanlagen verbaut haben. Man spricht das auch nicht als "Keramik" aus, sondern Ceramic. Das ist eine spezielle Mischung hat eben nix mit Keramikbremsanlagen zu tun. Die Beläge sind sehr zu empfehlen und sie halten im Prinzip auch das, was versprochen wird. Muss halt jeder selbst wissen, ob ihm der Mehrpreis das wert ist. Alleine schon zwecks der Verschmutzung ist es sehr gut, sofern man nicht gerade schwarze Felgen hat, denn da siehst dafür dann wieder etwas den helleren Abrieb. Die Beläge sind in jedem Fahrzeug fahrbar, für die es sie gibt - ohne irgendwelche negativen Erscheinungen.

 

Beläge und Scheiben sind i. d. R. sowieso 1:1 zu tauschen, also vollkommen egal.  

 

Also erstmal informieren und nicht einfach irgendwas erzählen, was man glaubt. So manchem würde vielleicht mal ne Schulung bei einem oder mehreren Bremsenherstellern gut tun.

[Turboschlumpf41164]

Der Sinn dieser Ceramic Beläge ist aber auch dass die Bremsscheibe wesentlich weniger belastet wird. Also von 1:1 tauschen sind wir da hoffentlich weit weg.

Der Hersteller schreibt es so:

"Durch den Einsatz von ATE Ceramic bildet sich nach einer kurzen Einfahrphase ein blau-grauer "Transferfilm" auf der Bremsscheibe, der aus sehr harten und verschleißfesten Karbiden besteht. Bildlich gesprochen erfolgt die Bremsung des Bremsbelages somit nicht mehr direkt auf der Bremsscheibe, sondern auf diesem Transferfilm. Der Verschleiß der Bremsscheibe wird somit deutlich reduziert."

[fuchs_100]

Wird sich nicht wesentlich auf die Scheibe auswirken. Zwischen Min- und Max-Stärke ist ja nicht wirklich viel und die Praxis zeigt, dass eine Scheibe nach einem Satz Beläge nicht mehr für die gesamte Nutzung eines zweiten Satzes taugt, da die Einbettung wesentlich länger dauert, die Scheibe untermaßig wird, Geräuschbildung/Vibration möglich ist.

 

Von 20 Fahrzeugen hab ich vielleicht mal eines, wo man sagen kann da könnte man ohne der Gefahr von ungewollten Nebenwirkungen die Scheiben drin lassen. Die Masse hat sowieso ein miserables Tragbild, gerade an der Hinterachse.

 

Die Hersteller empfehlen ganz klar immer die Scheiben mit zu erneuern, was ich aus technischer Sicht ganz klar bestätigen kann.

 

Der wirklich wesentliche Unterschied oder besser gesagt Vorteil ggü. herkömlichen Belägen ist eigentlich nur die geringere Verschmutzung und die ist definitiv gegeben. Aber es ist nicht komplett schmutzfrei, das geht nicht. Der Abrieb bei diesen Belägen ist eher so weißlich bis ockerfarben und halt bei weitem nicht in diesem Umfang.

[FSItiger]

Zitat:

Original geschrieben von fuchs_100

Das hat nix mit Keramik zu tun, wie man es von Sportwägen kennt, die spezielle Keramik-Bremsanlagen verbaut haben. Man spricht das auch nicht als "Keramik" aus, sondern Ceramic. Das ist eine spezielle Mischung hat eben nix mit Keramikbremsanlagen zu tun. Die Beläge sind sehr zu empfehlen und sie halten im Prinzip auch das, was versprochen wird. Muss halt jeder selbst wissen, ob ihm der Mehrpreis das wert ist. Alleine schon zwecks der Verschmutzung ist es sehr gut, sofern man nicht gerade schwarze Felgen hat, denn da siehst dafür dann wieder etwas den helleren Abrieb. Die Beläge sind in jedem Fahrzeug fahrbar, für die es sie gibt - ohne irgendwelche negativen Erscheinungen.

Beläge und Scheiben sind i. d. R. sowieso 1:1 zu tauschen, also vollkommen egal.  

Also erstmal informieren und nicht einfach irgendwas erzählen, was man glaubt. So manchem würde vielleicht mal ne Schulung bei einem oder mehreren Bremsenherstellern gut tun.

Hallo fuchs_100,

Keramik und Ceramic ist das gleiche. Ceramic ist nur der internationale Ausdruck von keramischen Bauteilen. Diese können natürlich aus verschiedenen Mischungen bestehen, je nach Modell und Einsatzbedienungen. Ähnlich wie unterschiedlichen legierten Stähle.

Somit werden Bremsbeläge und Scheiben wie von Dir beschreiben dem Autotyp und Einsatzbedienungen angepasst, was auch mit den bisherigen Materialien erforderlich ist. Das ist schon eine Wissenschaft für sich.

Gruß,

FSItiger

[fuchs_100]

Mir ging es darum, dass die Leute hier nicht anfangen es als Bremsbeläge einer Keramik-Bremsanlage zu sehen. Das ist eine ganz andere Basis. Damit haben die Beläge hier nichts zu tun. 

 

Und die korrekte Bezeichnung seitens ATE (und auch so offiziell registriert und eingetragen) ist Ceramic. So wie der Tiguan auch Tiguan heißt und nicht "Dikuan", darum sollte man ihn auch so bezeichnen.

 

Die ersten Anzeichen von solchen Abschweifungen waren nämlich gleich in den ersten 2 Beiträgen erkennbar. Der nächste Schritt ist dann, dass erzählt wird, man kann sich für geringe Mehrkosten eine Keramik-Bremsanlage nachrüsten wie es sie ab Werk bsp. bei Porsche-Modellen gibt. 

Das ist eine ganz andere Ausgangsbasis mit ganz anderem Hintergrund als hier und kostet natürlich auch um ein vielfaches mehr. Ist nämlich leider nicht das erste mal, wo Leute das so interpretieren.

 

Und weil ich es grad lese beim Themenstarter: An der Bremswirkung lässt sich meiner Meinung nach kein Unterschied feststellen. Darf eigentlich auch garnicht sein, sonst gäbs keine Zulassung.  

[MENA-C]

Die ams hatte im Sept. 2006 mal einen Vergleichstest gemacht, und zwar zwischen guten herkömmlichen Bremsen beim Audi RS4 und gegen die richtig teuren Keramikbremsanlagen, z.B. am Porsche Carrera - Aufpreis damals schon €7.830,-- Solche Bremsanlagen sind nun wirklich ein ganz anderes Kaliber und über die wollte ich auch garnicht diskutieren.

http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...-aus-sand-gebaut-744537.html

Allerdings - und dies nur zur Klärung - haben die Tester damals diese geringe Ansprechverzögerung bei den teuren Keramikbremsanlagen festgestellt.

Was die Keramik / Ceramic Bremsbeläge angeht, da ist es schon erstaunlich, wie die Hersteller nicht müde werden, den geringen oder auch besonders geringen Verschleiß der Bremsscheiben herauszustellen. Nur typische Werbeaussagen?

Was mir auch nicht richtig klar ist:

Bei den Infos zu EBC BlackStuff und EBC RedStuff etc. stehen auch Härteangaben für die Bremsbeläge. Schont ein weicherer Bremsbelag prinzipiell die Bremsscheiben besser, als ein härterer? Oder verursacht auch der weichere Belag durch einige Bestandteile im Material dann doch Riefen in den Bremsscheiben?

Wenn man allerdings ohnehin am besten beraten ist, Beläge und Scheiben immer gleichzeitig zu tauschen, hätte das Thema kaum noch Bedeutung. Dann werden eben jeweils gut passende Scheiben zu den Belägen verbaut. Die 1:1 Lösung geht natürlich schon ziemlich ins Geld.

[Antriebswelle3888]

Zitat:

 

Was mir auch nicht richtig klar ist:

Bei den Infos zu EBC BlackStuff und EBC RedStuff etc. stehen auch Härteangaben für die Bremsbeläge. Schont ein weicherer Bremsbelag prinzipiell die Bremsscheiben besser, als ein härterer? Oder verursacht auch der weichere Belag durch einige Bestandteile im Material dann doch Riefen in den Bremsscheiben?

Auch wenn es im ersten Moment doof klingt und weit hergeholt scheint: Was würde deiner Haut auf langer Sicht besser tun? Ein Tempotaschentuch oder ein Teppichrest? Je härter der Belag, desto höher der Abrieb und somit auch der Verschleiß. Das konnte man in der Schule beim Radiergummi sehen. Je härter das Radiergummi, desto besser wurde der Bleistiftstrich entfernt.

Genau aus diesem Grund fährt man auch keinen Redstuff-Belag auf einer Stino-Scheibe. Nicht mal einen Greenstuff. Einziger Belag für ne Originalscheibe ist der Blackstuff, alles darüber verlangt eine entsprechende "Sportscheibe". Also die BlackDash oder die Turbogroove. Ich fahre selbst seit langem die TurboGroove mit den Redstuff in einer Brembo 4-Kolben-Anlage. Eine normale Originalscheibe würde von den harten EBC-Belägen schlichtweg "gefressen" werden.

Beste Grüße

Alex