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Gibt es Autos ohne »Verbindung nach außen«?

Themenstarteram 22. Mai 2015 um 15:18

Moin,

bei vielen modernen und vernetzten Autos besteht die Gefahr einer Fremdübernahme durch Hacker: Diese können sich Zugriff zum Fahrzeug verschaffen, indem sie bspw. aus der Entfernung integrierte Mobiltelefone anpeilen, durch die sie dann verschiedene Fahrzeugfunktionen steuern können. [1] Des Weiteren können Computerviren u.a. über das CD-Laufwerk, die USB-Eingänge [2], angeschlossene Smartphones/Laptops, das Bluetooth-Netzwerk, Anschlüsse zur Wartung oder mit Codes versehene MP3s über Wi-Fi in das Fahrzeug gelangen. Viele Geräte (wie Laptops) sind mit dem OBD-II-Eingang unter dem Armaturenbrett verbunden, was der direkteste Weg zum Controller Area Network (CAN) bus darstellt. [3] Hier laufen alle elektronischen Teile zusammen und ermöglichen somit eine umfassende Kontrolle über das Fahrzeug, von den Scheibenwischern bishin zu den Bremsen und der Beschleunigung. Wenn nur ein Teil angezapft wurde, kann bereits das ganze Auto gehackt werden.

Der Autounfall des Investigativjournalisten Michael Hastings gilt als ein verstörendes Beispiel von »Car Hacking«, obwohl eine direkte Verbindung zwi

schen amerikanischen Geheimdiensten und dem Unfall nicht nachgewiesen werden kann. [4]

Gibt es also überhaupt noch aktuelle Autos, bei denen man sich sicher sein kann, dass ein Hack nicht möglich ist? Das Auto von meinem Vater (Toyota Avensis) hat all diesen Multimedia-Schnickschnack nicht und mein Vater meinte deswegen auf meine Frage, dass das wohl bei seinem Auto nicht möglich wäre.

Würde mich über Antworten freuen!

___________

[1] »Because many of today’s cars contain cellular connections and Bluetooth wireless technology, it is possible for a hacker, working from a remote location, to take control of various features — like the car locks and brakes — as well as to track the vehicle’s location, eavesdrop on its cabin and steal vehicle data […]. In their remote experiment, the [CAESS] researchers were able to undermine the security protecting the cellular phone in the vehicle they bought and then insert malicious software. This allowed them to send commands to the car’s electronic control unit — the nerve center of a vehicle’s electronics system — which in turn made it possible to override various vehicle controls. ›These cellular channels offer many advantages for attackers,” the report said. “They can be accessed over arbitrary distance (due to the wide coverage of cellular data infrastructure) in a largely anonymous fashion, typically have relatively high bandwidth, are two-way channels (supporting interactive control and data exfiltration), and are individually addressable.‹ The researchers declined to speculate about the worse situations, such as interfering with a vehicle’s control system to make it crash. However, they noted that their research showed how a next-generation car thief might operate: instead of using today’s so-called smash and grab tactics, the thief might be able to simply dial up a parked car, unlock its doors and turn on the engine, then arrive on the scene and drive off. In addition to the cellular telephone vulnerability, the report details similar weaknesses in other systems that allow remote access, including short range wireless networks like Bluetooth, network ports used for car maintenance and even internal CD players.«

Researchers Show How a Car's Electronics Can Be Taken Over Remotely – The New York Times (09.03.2011)

[2] »Responding to the growing potential of unauthorised car ›hacks‹, the National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), an agency

under the US government’s Department of Transportation, recently convened the Electronics Systems Safety Research Division. […] NHTSA's concern is that hackers could wreak similar havoc over wireless connections. ›Whether the entry point into the vehicle is the internet, aftermarket devices, USB ports or mobile phones, these new portals bring new challenges,‹ Strickland said in his remarks.«

Car-hacking gets real – BBC (24.06.2013)

[3] »[In] 2010, [CAESS] researchers […] demonstrated how to take over all of a car’s vital systems by plugging a device into the OBD-II port under the dashboard. […] In [another] paper [they] remotely take control of an unnamed vehicle through its telematics system. They also demonstrate that it’s theoretically possible to hack a car with malware embedded in an MP3 and with code transmitted over a Wi-Fi connection. Such breaches are possible because the dozens of independently operating computers on modern vehicles are all connected through an in-car communications network known as a controller-area-network bus, or CAN bus. Even though vital systems such as the throttle, brakes, and steering are on a separate part of the network that’s not directly connected to less secure infotainment and diagnostic systems, the two networks are so entwined that an entire car can be hacked if any single component is breached.

[…] If accelerating can engage a car’s power locks, a skilled hacker could use the power locks to force that car to accelerate.«

Can Your Car Be Hacked? – Car and Driver (Juli 2011)

[4] »Clarke said, ›There is reason to believe that intelligence agencies for major powers" -- including the United States -- [›]know how to remotely seize control of a car.[‹] [...] ›So if there were a cyber attack on the car -- and I'm not saying there was,‹ Clarke added, ›I think whoever did it would probably get away with it.‹«

Was Michael Hastings' Car Hacked? Richard Clarke Says It's Possible – The Huffington Post (24.06.2013)

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Zitat:

Gibt es Autos ohne »Verbindung nach außen«?

Ja, alle ohne Funkverbindung oder LAN-Buchse am Kotflügel.

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Klar geht das, nur du musst irgendwie ans Auto ran kommen. Ob das rein technisch nur über die Mobilfunkverbindung möglich ist, ist eine Frage davon in wie weit das Audio System in die sonstigen Fahrzeuge eingebunden ist.

Themenstarteram 22. Mai 2015 um 19:25

Aber unser Toyota hat glaube ich keine Mobilfunkverbindung. Nur ein rudimentäres Radio (naja, immerhin kann man es über Knöpfe am Lenkrad steuern, aber mehr eben auch nicht).

Komisch, mein Laptop ist nicht mit dem Auto verbunden. :rolleyes:

Zitat:

Gibt es Autos ohne »Verbindung nach außen«?

Ja, alle ohne Funkverbindung oder LAN-Buchse am Kotflügel.

Zitat:

Gibt es also überhaupt noch aktuelle Autos, bei denen man sich sicher sein kann, dass ein Hack nicht möglich ist? Das Auto von meinem Vater (Toyota Avensis) hat all diesen Multimedia-Schnickschnack nicht und mein Vater meinte deswegen auf meine Frage, dass das wohl bei seinem Auto nicht möglich wäre.

Ja, gibt es. Matchbox-Autos, Bobbycars und Kettcars. Alles andere ist nicht mehr sicher. Und war nie davor sicher. Zu allen Zeiten war es immer nur eine Frage des Aufwands, ein Auto aus einer gewissen Entfernung in seinem Betriebsablauf zu stören. Der Toyota deines Vaters macht da keine Ausnahme. Es ist nur für manche Autos einfacher und für andere aufwändiger.

am 22. Mai 2015 um 20:13

Hallo Obamacarenwo, in der Regel sind alle PKW's die seit 2005 gebaut wurden mit soviel E-Technik und eigenen Computer vernetzt das sie nach außen hin arbeiten könnten aber das Szenario was du schreibst ist nicht so leicht durchzuführen. Wenn's du sicher sein willst kauf dir ein Original Ford Mustang von 1965 im Original Zustand und werfe aber das Original amerikanische Autoradio raus aber das alles ist doch noch pille palle gegenüber unser Datenspeicherung und Abhörmachenschaften unserer unfähigen Politikernnnn sowie des BNnddds und der Nssssaaaaa unsere Privatsphäre und unsere Menschenrechte sind sowieso nichts mehr wert ! Da lob ich mir doch das Mittelalter !!! BG :-€

Quark. Wer sich physischen Zugang zu dem Fahrzeug verschaffen kann, der hätte früher ebenso sabotieren können wie er es heute kann.

Insofern erst mal kein Unterschied ob nun Elektronik drin ist oder nicht.

Die angesprochenen Gefahren der Kommunikationseinrichtungen jedoch erfordern eine Kombination an Fähigkeiten, die es nicht all zu oft gibt. Und dokumentiert wurden solche Hacks auch noch nicht, insofern ist das alles erstmal in Abwesenheit von Kenntnis mit Vorsicht zu genießen.

MfG BlackTM

2 der 4 Quellen kannst du eh knicken, da uralt... Desweiteren müsste man erstmal die genaueren Umstände der "Hacks" darlegen. Kann mich erinnern, dass einer der -vermeintlich spektakulären- Hacks der letzten Jahre deshalb gelangen, weil die Angreifer auf dem Beifahrersitz sassen und erstmal das halbe Armaturenbrett zerlegt hatten, um Zugriff zu nehmen.

Eine ARD Sendung zum Thema vom 14. Juli 2014:

http://www.ardmediathek.de/.../Video?...

Berufschance für Informatiker? Der Spiegel, 02. Nov. 2012:

http://www.spiegel.de/.../...testen-elektronik-von-autos-a-864859.html

Wenn du Probleme mit der digitalen Welt hast, offenbar nicht mehr ruhig schlafen kannst, weil man dein Telefon anpeilen kann oder weil Computerviren über das CD Laufwerk in ein Fahrzeug eindringen können, dann kauf dir ein Fahrrad und schließ dich in deinem Zimmer ein (und dein Fahrrad (um analogen Fremdzugriff zu verhindern)).

Viele Leute kaufen sich Fahrzeuge und wollen elektronische Helferlein haben. Grundlage von der Elektronik sind nun mal Rechnersysteme, die man natürlich immer manipulieren kann, denn Rechner wurden ursprünglich gebaut, um Menschen Arbeit abzunehmen oder zu erleichtern.

Zitat:

@MENA-C schrieb am 23. Mai 2015 um 06:03:47 Uhr:

Berufschance für Informatiker? Der Spiegel, 02. Nov. 2012:

http://www.spiegel.de/.../...testen-elektronik-von-autos-a-864859.html

Natürlich.

Für die Sicherheit dieser Systeme muss gesorgt werden und das kontinuierlich (deshalb sind "Hacker Meldungen" oft Problem und Lösungsweg zugleich).

Dafür gibt es Fachleute, die man beim Aufbau der Unternehmens- IT und auch beim Produkt/Technologie Gestalten einbinden muss (was ja normalerweise auch geschieht). In Unternehmen, wie der Telekom oder bspw. Direktbanken (die ja vom "online sein" leben) wird dafür ein beachtlicher Aufwand getrieben.

Themenstarteram 23. Mai 2015 um 10:55

Wie funktioniert denn ein Hack an einer 60er-Jahre-Karre (wenn man das Radio nicht rausschmeißt oder was da nur 'n Scherz)?

am 23. Mai 2015 um 11:16

Das Problem wird sein, das das Radio nicht Original ist nach 50 Jahren, alle neue Radios kannst du orten oder manipulieren, schau doch mal die krassen neuen Samsung Fernseher die geben Daten und Bilder auch einfach weiter " die angeblich nicht normal vor dem Fernseher sind " aber denke immer daran jeder " Hack " und jeder Computer ist nur so gut wie der Programmierer war/ist und die Software sowie Hardware die das dann zulässt !!! BG :-€

Zitat:

@ObamacareNWO schrieb am 23. Mai 2015 um 12:55:45 Uhr:

Wie funktioniert denn ein Hack an einer 60er-Jahre-Karre (wenn man das Radio nicht rausschmeißt oder was da nur 'n Scherz)?

Bei dem, was hier alles unter "Hack" verstanden wird, würde ich sagen:

An der Ampel Tür aufreißen, Fahrer raus werfen und wegfahren.

 

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