Preise in der Werkstatt, Wucher hoch zehn

[Spannungsprüfer135113]

Servus zusammen,

mich regts schon wieder auf...

Gestern meinen fahrbaren Untersatz von der Werkstatt geholt. 500 Euro für Ersatzteile! Heute schau ich mir mal die Rechnung genauer an und vergleiche die Ersatzteilpreise...

Bremsbeläge, im Onlineshop 30-35 Euro, Werkstatt 45 Euro. Geht ja noch

Reifen, im Onlineshop 130 Euro, in der Werkstatt stolze 200 Ocken!

Mechaniker: "Jaaaa, die da auf reifen.com haben ja ganz andere Stückpreise. Wir zahlen da viel mehr im Einkauf" Ich hab ihm dann geraten, doch bei reifen.com einzukaufen, wenn sie direkt beim Großhandel mehr bezahlen.

Vor ein paar Wochen hab ich mal einen alten Mercedes zum Mechaniker gebracht. Diagnose "Lenkgestänge defekt, braucht eine neue Spurstange, kostet etwa 120 Euro". Ich geh heim, schau auf taxiteile.de, ein seriöser Händler in Berlin: 32 Euro. Rufe dort in der Werkstatt an: "Jaaaaa, im Internet. Also ich kauf da nix, nur bei unserem Stammhändler, da hab ich ja einen Ansprechpartner" Is scho klar, dann mal auf Wiedersehen.

Echt jetzt, ich hab kein Problem damit, wenn man mich verarscht, aber gebt Euch doch bitte Mühe dabei!

[Go}][{esZorN]

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 24. Juni 2016 um 19:34:23 Uhr:

Zitat:

@PeterBH schrieb am 24. Juni 2016 um 15:48:47 Uhr:

Ich war am Montag mit meinem EOS wegen merkwürdiger Dachgeräusche noch in so einer "Hinterhof"-Werkstatt. Hat keine 10 min gedauert, da war der Fehler gefunden und behoben. Weil der Inhaber ein Schrauber und kein Computerspezialist ist.

Aber wenn Einige wüssten wie oft die kleinen Schrauber die Kundenautos zu den Glaspalästen bringen weil Sie am Ende der Möglichkeiten sind oder schlicht keinen Zugang zu den nötigen Infos haben...

Das glaubst du doch selbst nicht. Gerade die kleinen Werkstätten beißen sich lieber die Zunge ab als zur V-Werke zu fahren, das ist eine Sache von jetzt erst recht, und wenn ich draufzahle.
Und keinen Zugang zu den Infos kann schonmal gar nicht sein, weil die Hersteller gesetzlich verpflichtet sind, diese jedermann zugänglich zu machen. Im Falle des Eos wäre das zB Erwin. Da kann man alles nachlesen, was die anderen auch wissen.

mfg

[Sir Donald]

Manchmal kommt ein Kleiner gar nicht drum rum weil zb der Computer online mit dem Werk verbunden sein muss.
Klar könnte sich auch ein kleiner Freier einen solchen Zugang gönnen. Dann ist aber die Frage was das kostet und ob sich das lohnt. Auch stellt sich dann die Frage ob man mit einem 08/15 Diagnosecomputer diese Onlinezugänge nutzen kann oder ob man sich dann auch noch den Passenden der jeweiligen Marke leisten muss.
Gute Werkstätten arbeiten mit Kollegen zusammen, schon weil Sie Beziehungen brauchen um an selten gebrauchtes Werkzeug zu kommen, wie auch kostengünstig an die Onlinefehlerbanken. Was eine Freie wohl hinblättern müsste wenn Sie nur den VW-Konzern, Ford, Opel, Mercedes und BMW abdecken wollten? Beim VW-Konzern würde es mich nicht mal wundern wenn Sie für jede Konzernmarke extra kassieren.
Aber auch die Vertragswerkstätten arbeiten da schon mal Markenübergreifend zusammen.

[Go}][{esZorN]

Naja, die freien arbeiten nach meiner Erfahrung schon ganz gut zusammen. Ich helfe dir, du hilfst mir. Wer kann schon Rahmenlehren für Fahrzeuge auch nur eines Herstellers vorhalten? Keiner.
Wohlgemerkt: Ich rede hier nicht von atu, pit stop oder so.
Ich rede von den kleinen freien Krautern, die sich immer noch und immer wieder gegenüber den Großen behaupten. Und die werden einen Teufel tun, ein Kundenfahrzeug zur Vertragswerkstatt zu schicken. Da wird lieber zehn Stunden gesucht und am Ende zwei aufgeschrieben. Unterm Strich ist es immer noch günstiger, als nach trial-and-error erstmal ein halbes Dutzend Steuergeräte zu tauschen. 😉

mfg

[Corsadiesel]

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 24. Juni 2016 um 23:27:06 Uhr:

Naja, die freien arbeiten nach meiner Erfahrung schon ganz gut zusammen. Ich helfe dir, du hilfst mir. Wer kann schon Rahmenlehren für Fahrzeuge auch nur eines Herstellers vorhalten? Keiner.
Wohlgemerkt: Ich rede hier nicht von atu, pit stop oder so.
Ich rede von den kleinen freien Krautern, die sich immer noch und immer wieder den gegenüber den Großen behaupten. Und die werden einen Teufel tun, ein Kundenfahrzeug zur Vertragswerkstatt zu schicken. Da wird lieber zehn Stunden gesucht und am Ende zwei aufgeschrieben. Unterm Strich ist es immer noch günstiger, als nach trial-and-error erstmal ein halbes Dutzend Steuergeräte zu tauschen. 😉

mfg

Und was ich so mitbekomme, sind diese Freien untereinander sehr gut vernetzt, die helfen sich schon gegenseitig, jeder hat da so seine speziellen Kunden und da läßt man schon mal ein paar Stunden gerade sein.

Eigentlich sind das ja Mitbewerber, aber die Freien haben eine hohe Auslastung, wenn 1 Kunde zu einer anderen Werke wechselt, kommen 2 neue Kunden wieder neu.

Ich habe da auch so eine freie Werke, der Inhaber wohnt bei mir in der Straße. Der tauscht nur das, was wirklich nicht mehr geht, meine benötigten Ersatzteile (die ich selber wechsele) kaufe ich nur da, denn er macht mir Internetpreise.

(also muß er bei seinem Großhändler richtig gute Rabatte bekommen)

[Johnes]

Richtig gute Rabatte? Ne, die bekommen fast alle! Mein Teilehändler kann ebenfalls I-Net-Preise halten oder unterbieten!

Nicht er bekommt super Rabatte! Andere (V-Werke) schlagen enorm drauf!

MfG

[Go}][{esZorN]

@corsadiesel:
die freien Werkstätten suchen in der Regel den Fehler, anstatt nur lt. Diagnosegerät SGs zu tauschen.

Drei Beispiele aus meinem Nähkästchen:
1:
Ich habe in einer Selbsthilfe gearbeitet, Kunde fuhr einen Peugeot 806, läuft nur auf drei Pötten, hatte ca. zwei Wochen bei der örtlichen Niederlassung (!) verbracht. 2500€ später kam er bei uns an, weil Peugeot das nicht gebacken gekriegt hat und er über irgendeinen von uns gehört hatte. Ich habe dann dan nach alter Schule erstmal Zündkabel abgezogen. Zwei und drei: keine Änderung; eins und vier: Motor aus. Endoskop rausgeholt, in die Kerzenlöcher geleuchtet. Ergebnis (sehr gut zu sehen): Kopfdichtungssteg zwischen Zyl. zwei und drei durchgebrannt. Kostet wieviel? 800€ (Vorderbau ab, Motor muss raus). Kunde äußerst skeptisch, ob er denn dieser Hinterhofklitsche trauen kann. Antwort: Take it or leave it.
Freigabe erteilt, nächsten abend lief das Auto wie eine Eins. Das hätte kein Diagnoseprogramm der Welt rausgefunden.
Schmarnkerl am Rande: Peugeot hatte ihm zuletzt empfohlen, den Motor auf der Bahn mal richtig freizufahren. 🙄 Das wäre was geworden. 😁
Die ganze Geschichte ging vor Gericht, Ausgang mir unbekannt.

2:
Mein ehemaliger Vermieter hatte einen Golf 4, der im Leerlauf sägte. In der V-Werkstatt wurde schon Luftmassenmesser und Drosselklappe getauscht; keine Änderung (ca. 700€).
Ich komme abends im Dunkeln von einer Feier zurück und war nicht mehr nüchtern, da spricht er mich an, ich sei ja auch Schrauber. Haube auf, ein paar Stecker abgezogen, einer voll Grünspan. Sauber gemacht usw. und er lief zehn Minuten später wie eine Eins. Das Theater beim Freundlichen hätte ich gerne miterlebt. 😁

3:
Gleicher Vermieter mit Besuch: Mercy E-Klasse, wo Wasser schwappt irgendwo. Man kann es hören aber nicht sehen. Mercedes hatte den ganzen Wasserkasten auseinander, nichts gefunden.
Ich vorne Wasser reingekippt, läuft prima ab. Probefahrt gemacht: Stimmt, irgendwo schwappt was, aber eher unten. Auto hatte Schiebedach. Kleine Flasche Wasser aufgefüllt und oben in die Ablaufrinne reingekippt. Leider kam unten nichts raus. Als ich die Abläufe von den Schwellern freigepult hatte, liefen bestimmt drei Liter Wasser auf die Straße. Zeitaufwand ca. 20 Minuten. (vorherige Kosten in der NL unbekannt)

Das sind alles Beispiele, wo dir kein Diagnoseprogramm der Welt weiterhilft und genau da liegt der Hund begraben: Was das Programm nicht anzeigt, kann auch nicht gefunden werden. Es werden heutzutage nur noch Austauscher ausgebildet.

Man kann prima aus ein paar Plastikdeckeln, einer Wasserflasche und einem bisschen Schlauch eine Vergasersynchronisationsanlage selbst zusammenbauen, das ist reine Physik!
Die Leute heute lernen aber leider nicht mehr, warum etwas so funktioniert wie es funktioniert; Zusammenhänge werden nicht mehr vermittelt.
Wenn ich die Zusammenhänge verstehe, kann ich auch mit einem Multimeter zumindest die Zuleitungen zu den SGs durchtesten, aber wer kann heutzutage noch Stromlaufpläne lesen geschweige denn verstehen, warum was wo passiert??

Ich muss jetzt leider schließen und meine zerbissene Tastatur ersetzen.😁

mfg

achso: Sorry für OT, aber das musste mal raus. 🙂

[Mark-86]

Zitat:

aber wer kann heutzutage noch Stromlaufpläne lesen geschweige denn verstehen, warum was wo passiert??

Grade diese Dinge sind eine Hauptsäule der Ausbildung.
Wenn das keiner mehr kann, ist die Jugend zu desinteressiert.

[slv rider]

Zitat:

Das sind alles Beispiele, wo dir kein Diagnoseprogramm der Welt weiterhilft und genau da liegt der Hund begraben: Was das Programm nicht anzeigt, kann auch nicht gefunden werden.............aber wer kann heutzutage noch Stromlaufpläne lesen geschweige denn verstehen, warum was wo passiert??

nimms nicht zu persönlich, aber jetzt attestiere ich

dir

mal keine ahnung zu haben. 😉

[Go}][{esZorN]

Gut, 1. und 2. geht sehr wohl, wenn man denn in der Lage wäre, die richtigen Schlüsse zu ziehen. 😉

[slv rider]

mal ein querverweis zu einem noch relativ kurzem thread:
http://www.motor-talk.de/.../bremsen-quietschen-staendig-t5733204.html
die bremsen quietschen und die werkstatt bekommts nicht hin. 😁
äh, die techniker aus dem opel-werk die sogar schon zu hilfe gerufen wurden auch nicht????
😁
wie kann das sein? alles nur stümper?
wird zeit für die helden der freien werkstatt. 😉

allerding muss ich dem zustimmen das die deppenzahl doch relativ hoch ist. woran es liegt? die ursachen sind vielschichtig. ist halt wie mit dem brexit. die dummen und frustrierten bringen ein system zu fall ohne sich der konsequenzen bewusst zu sein. aber das ist eine andere baustelle.

[Duftbaumdeuter48119]

Da muß ich aber Go esZorN recht geben,die lernen heute wirklich nichts mehr.Ich bin auch lieber in meiner Selbsthilfewerkstatt als bei Citroen (Volvo war zwar moderner,aber auch nicht überzeugender).
Mir graust es schon immer wenn der Spruch kommt-na schaun wir mal (Diagnosesystem). Ich hab bis jetzt alle Fehler die elektr. Natur waren ohne irgend ein Ausleser gebacken bekommen,man muß nur Systematisch und logisch vorgehen.
So wie bei den Pug 806 liegen in meiner SHW 2 Corsamotoren total zerlegt mit Ventilschaden weil man ja am Öl spart.
Opel meinte es liegt am Steuerteil-sehr Witzig für den Besitzer. Nun werden die Köpfe überarbeitet und für etwa 500 Euro flott gemacht. Was Opel für ein Steuerteil aufruft und trotzdem das Dingens nicht rollt...reichen da 2500 ???
Autos sollen nur noch 3 Jahre halten,der Rest geht übern Jordan.
Demnächst ist meiner mit Automatikspülung dran....Citroen 550-600 Euro.Die machen nix anderes als ich auch,nämlich 3x Öl wechseln um dann etwa 80-85 % neues drin zu haben. Mich kostet es in der SHW mit neuen Öl ungefair 100-120 Euro,je nach dem wie lange ich die Hebebühne besetze.
Schon der letzte PDC-Sensor tausch -da krieg ich nen Hals....150 Euro und ging trotzdem nach dem ersten Regen nicht mehr. Seit ich den alten abgedichtet habe (etwa 8 Euro) kam nie wieder ne Fehlermeldung. Die Vergußmasse war undicht und es kam Nässe rein...Alles getrocknet,Abgedichtet und mit Motorplast eingesprüht(Stecker). Aber als Werkstatt verdient man so ja kein Geld weil der Zeitaufwand ja doch etwa 1 Std. wäre-und 10 Euro Materialaufwand....

[toni111]

Da wird es sich auch in Zukunft nichts tun, da die Freundlichen egal ob Audi oder was auch immer ,an den Hersteller geknebelt sind...
Und die erwarten halt das Original Teile verbaut werden,da sie da ja auch gut dran verdienen...