Omega B - [Erfahrungsbericht] - Radlager Hinterachse beim Caravan wechseln.

Opel Omega B

Servus Schrauber,

Hier nun mein Erfahrungsbericht über Radlager wechseln am B-Omega. Danke nochmals an die bereits vorhandenen Threats hierzu. haben sehr geholfen:

Los gehts: Auto aufbocken, Räder hinten abschrauben, Antriebswellen an Radseite lösen (8er Imbus) mit Schlagschrauber kommst kaum dran, geht aber gut mit der Ratsche, während einer
auf die Bremse steht. Antriebswellen an Hinterachsfeder dranbinden (Kabelbinder oder so). dann
Klammer des Bremsschlauches entfernen, Bremssattel abschrauben (19er Schlüsselweite) und
irgendwo aufhängen. Bremsscheibe wegschrauben (5er Imbusschraube) und dann wirds interessant.

1. Antriebswellenaufnahme demontieren:
Sicherungsblech über der 36er Mutter mit Schraubenziehen wegmachen, danach Schlagschrauber
und die 36 Mutter lösen. Alles kein Problem. Dann mittels 2-armigem Abzieher (Universal) die Aufnahme abpressen. Hierbei hab ich immer schön mit Rostlöser eingewirkt. geht auch noch.

2. Antriebsnabe ausschlagen:
Hier vorher die Mutter wieder aufschrauben, damit man das Gewinde nicht beschädigt. Grosser
Vorschlaghammer (wenn man die Abzieher von Opel nit hat oder ähnliches, ist das das beste
Werkzeug.) und von hinten auf die Nabe einwirken, bis diese nachgibt.

3. Altes Lager auspressen:
Man benötigt entweder den Originalabzieher oder: einen runden Eisenbollen mit 73,5 mm Aussenmass und 25er Mittenbohrung und mindestens 1 cm stark sowie eine dicke Gewinde
stange ca. 30 cm lang. Ich habe hierfür M24 genommen, da es mir die M20 langgezogen hat.
Mit Feingewindestangen geht es auch schon mit dünneren.

So Mutter auf die M24 augeschweisst an einer Seite, Eisenbollen rüber geschoben und von hinten
her durch das alte radlager durchgesteckt, vorne benötigt man ein dickes Rohr mit ca. 75 mm Innendurchmesser und 85 mm aussen, etwa 6 cm breit sowie eine passende Stahlscheibe mit mindestens 5 mm Stärke und passend 85 bis 90 mm Aussendurchmesser und 25 mm innenbohrung. (Flansch von Rohrverschraubungen)

Mit immensem Kraftaufwand und nem 36er Ringschlüssel mit 1 Meter Rohrverlängerung wird
nun das Lager ausgepresst. Ich musste mich hier mit meinem ganzen Gewicht (100 kg) dranhängen damit sich was bewegte und eine 2. Person hat von hinten mit dem Vorschlaghammer
auf die Gewindestange gehämmert. War pro Seite ein Akt von fast 2 Stunden. Heftig. Mir tun jetz
noch die Pfoten weh.

3. Neues Lager einsetzen:
Alles gut ölen und das lager mittels kunststoffhammer schön gleichmässig einklopfen. Geht recht gut.

Dann den alten Lagerring noch von der Radnabe abziehen und diese ebenfalls gut ölen, dann muss einer das Radlager von hinten mit grossem eisenbollen oder Vorschlaghammer gegenhalten und
von vorne kann ein anderer die Nabe soweit in das neue lager vorsichtig einklopfen bis das Gewinde genügend lang herraussteht sodass man die Antriebswellenaufnahme ansetzen und verschrauben kann.

Den Rest wieder zusammenbauen, Bremse einstellen und fertig.

Allein ist dieser ganze Akt denke ich kaum möglich. Zu zweit ein Aufwand von etwa 6 Stunden mit
improvisiertem Werkzeug und viel Gewalt.

So. habe fertig. Vielleicht interessiert es jemand.

Beste Antwort im Thema

Servus Schrauber,

Hier nun mein Erfahrungsbericht über Radlager wechseln am B-Omega. Danke nochmals an die bereits vorhandenen Threats hierzu. haben sehr geholfen:

Los gehts: Auto aufbocken, Räder hinten abschrauben, Antriebswellen an Radseite lösen (8er Imbus) mit Schlagschrauber kommst kaum dran, geht aber gut mit der Ratsche, während einer
auf die Bremse steht. Antriebswellen an Hinterachsfeder dranbinden (Kabelbinder oder so). dann
Klammer des Bremsschlauches entfernen, Bremssattel abschrauben (19er Schlüsselweite) und
irgendwo aufhängen. Bremsscheibe wegschrauben (5er Imbusschraube) und dann wirds interessant.

1. Antriebswellenaufnahme demontieren:
Sicherungsblech über der 36er Mutter mit Schraubenziehen wegmachen, danach Schlagschrauber
und die 36 Mutter lösen. Alles kein Problem. Dann mittels 2-armigem Abzieher (Universal) die Aufnahme abpressen. Hierbei hab ich immer schön mit Rostlöser eingewirkt. geht auch noch.

2. Antriebsnabe ausschlagen:
Hier vorher die Mutter wieder aufschrauben, damit man das Gewinde nicht beschädigt. Grosser
Vorschlaghammer (wenn man die Abzieher von Opel nit hat oder ähnliches, ist das das beste
Werkzeug.) und von hinten auf die Nabe einwirken, bis diese nachgibt.

3. Altes Lager auspressen:
Man benötigt entweder den Originalabzieher oder: einen runden Eisenbollen mit 73,5 mm Aussenmass und 25er Mittenbohrung und mindestens 1 cm stark sowie eine dicke Gewinde
stange ca. 30 cm lang. Ich habe hierfür M24 genommen, da es mir die M20 langgezogen hat.
Mit Feingewindestangen geht es auch schon mit dünneren.

So Mutter auf die M24 augeschweisst an einer Seite, Eisenbollen rüber geschoben und von hinten
her durch das alte radlager durchgesteckt, vorne benötigt man ein dickes Rohr mit ca. 75 mm Innendurchmesser und 85 mm aussen, etwa 6 cm breit sowie eine passende Stahlscheibe mit mindestens 5 mm Stärke und passend 85 bis 90 mm Aussendurchmesser und 25 mm innenbohrung. (Flansch von Rohrverschraubungen)

Mit immensem Kraftaufwand und nem 36er Ringschlüssel mit 1 Meter Rohrverlängerung wird
nun das Lager ausgepresst. Ich musste mich hier mit meinem ganzen Gewicht (100 kg) dranhängen damit sich was bewegte und eine 2. Person hat von hinten mit dem Vorschlaghammer
auf die Gewindestange gehämmert. War pro Seite ein Akt von fast 2 Stunden. Heftig. Mir tun jetz
noch die Pfoten weh.

3. Neues Lager einsetzen:
Alles gut ölen und das lager mittels kunststoffhammer schön gleichmässig einklopfen. Geht recht gut.

Dann den alten Lagerring noch von der Radnabe abziehen und diese ebenfalls gut ölen, dann muss einer das Radlager von hinten mit grossem eisenbollen oder Vorschlaghammer gegenhalten und
von vorne kann ein anderer die Nabe soweit in das neue lager vorsichtig einklopfen bis das Gewinde genügend lang herraussteht sodass man die Antriebswellenaufnahme ansetzen und verschrauben kann.

Den Rest wieder zusammenbauen, Bremse einstellen und fertig.

Allein ist dieser ganze Akt denke ich kaum möglich. Zu zweit ein Aufwand von etwa 6 Stunden mit
improvisiertem Werkzeug und viel Gewalt.

So. habe fertig. Vielleicht interessiert es jemand.

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Also der Tausch des ganzen Lenkers wird dich zum einen den Preis für den Lenker kosten und diverse Nerven beim Umbau. Ist nämlich nicht mal so eben wie du dir das denkst.
Des weiteren kommt dazu, daß das Lager aus dem beschafften Lenker garantiert auch in nächster Zeit den Geist aufgibt. Das Lager darin ist ja schließlich ziemlich sicher genau so alt wie deins.

Ich habe es in Ermangelung des richtige Werkzeugs anfangs auch so gemacht, ich habe aber beim ausgebauten Lenker das alte Lager in einer Werkstatt aus- und ein neues Lager einpressen lassen.

Inzwischen ist es für mich -mit dem richtigen Werkzeug- ein Klacks die Lager im eingebauten Zustand zu wechseln.

Wenn du Xenon hast, müßtest du für die Fahrerseite eine Schwinge von einem ab Mj.98 nehmen, für deine BF-Seite kannst du die aus allen Baujahren nehmen. Einen Unterschied VFL/FL gibt es sonst nicht.
Und natürlich auch einen Lenker vom gleichen Modell, also Kombi oder Limo nehmen, da sind die Stoßdämpferlager nämlich anders angestellt.

Oh ja, hatte ich vergessen zu erwähnen, ich würde in den gebrauchten Schenkel ein neues Lager einpressen...

Mmmhh.... Ausziehen ist nicht das Problem, das Werkzeug dafür habe ich ja, das einziehen der kompletten Einheit ist meiner Meinung nach das größere Problem.

Beim letzten mal hab ich für´s ausziehen ohne jegliche Vorkenntnisse ca.3Std. gebraucht, aber für´s einziehen fast den ganzen Tag, weil ich nicht mit dem Hammer arbeiten wollte.....

Eine Unterlegscheibe nach der Anderen etc. Die Fotoreihe ist übrigens super. Hast Du mit den Nabenabziehschrauben die komplette Einheit ausgezogen??

Bei mir ging das gar nicht, es war zu fest, deswegen der 2Arm Abzieher....der war aber auch zu klein, deswegen auch 3Std. für´s ausziehen....War mehr Gebastel als Schrauben.....

Gruß Thomas

Wenn du dir die Bilder anschaus, siehst du, daß ich drei lange Schrauben verwendet habe.
Zwei habe ich unten auf dem Bremsbelaglager abgestützt und eine oben in der Mitte des Ankerblechs, auf einer Mutter abgestützt, um das Blech nicht zu beschädigen.

Den Achsstumpf ziehst du durch den Flansch auf der Rückseite in zwei drei Minuten raus.
Mit dem Schlagschrauber in weniger als einer Minute.

Das Einziehen des Achsstumpfes -ohne drauf rum zu prügeln, oder hundert mal die Mutter rauf und wieder runter zu drehen, um ständig Unterlegscheiben zu tauschen- mit einer Gewindehülse haben Remadami und ich uns ausgedacht, um abermals ne Menge Zeit zu sparen.

So war das wirklich in ein paar Minuten erledigt.
Auf den Bildern hat es Schiegersöhnchen gemacht, der sowas am Auto noch nie gemacht hat. Selbst er war völlig perplex wie leicht es geht.
Mit dem Schlagschrauber konnte er den Scheibenflansch beim Einziehen sogar mit der bloßen Hand gegenhalten.

Hi Kurt,

Zitat:

Das Einziehen des Achsstumpfes -ohne drauf rum zu prügeln, oder hundert mal die Mutter rauf und wieder runter zu drehen, um ständig Unterlegscheiben zu tauschen- mit einer Gewindehülse haben Remadami und ich uns ausgedacht, um abermals ne Menge Zeit zu sparen.

kannst Du bitte mal ne Skizze mit Bemassung für das Einziehwerkzeug einstellen? Ist ne klasse Sache würde mir das gerne nachbauen.

Danke
Gruss

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Die habe ich nicht.
Ist alles noch in der Fertigungs-Maschine.

Man kann das auch noch viel einfacher machen.
Es reicht, wenn du dir eine Hülse drehst.

Innen mit dem Gewinde des Achsstummels.
Den Außendurchmesser der Hülse so groß wählen, daß du den Achsflansch drüber schieben kannst.
Da dann außen ein so langes Gewinde drauf schneiden, daß du mit einer passenden Mutter einem Drucklager, oder U-Scheibe und einem zusätzlich umgekehrt aufgeschobenen Achsflansch, den Achsstummel einziehen und gleichzeitig auch den Achsflansch aufdrücken kannst.

Tataaa.... So ist das alles in einem Rutsch erledigt und du mußt nur noch die Zughülse wieder abschrauben und an deren Stelle die Mutter aufdrehen und auf den vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.

Hoffe du konntest mir folgen....🙄🙂

Hab dir aber nochmal ne Funktionszeichnung gebastet.

Aufziehhuelse

Zitat:

@kurtberlin schrieb am 8. Januar 2016 um 22:41:03 Uhr:



Ist alles noch in der Fertigungs-Maschine..............Es reicht, wenn du dir eine Hülse drehst.
Tataaa....

Schön und gut, gefällt mir - aber - wer tauscht öfter als max. 2x Radlager (außer dir 😛) und da macht es schon Sinn, sich mit Unterlegscheiben zu helfen. Vor allem, wer hat schon eine Drehbank in der Garage stehen.

LG robert

PS: ich habe mir aber auch eine Hülse gedreht

Das fällt in der Selbsthilfe recht häufig an.

Nun ist es in kürzester Zeit erledigt und die Leute können es wirklich selbst machen.

Das letzte am 2.2 DTI hatte ich machen lassen, seit Monaten hatte das gejault schon bei Tempo ab 150.. die mussten letztenendes mit dem Omega in eine LKW Werkstatt fahren weil die es nicht mehr raus bekamen, war schon heiß geworden und wohl wie verschweißt.

Als sie es dort endlich entfernt hatten mit einer Art mobilen Presse flog es wohl durch die ganze Halle. 😰

Hatte ich damals 250 Euro Arbeitskosten (erschwerter Aufwand) plus das SKF Lager zu blechen.. 😁

Moin,

Daaaaanke Kurt,

ich denke mal das Gewinde auf dem Achsstumpf ist ein M24. Ich werde die Tage mal daran arbeiten.

Gruss

Zitat:

@HasiAhlen schrieb am 9. Januar 2016 um 09:30:11 Uhr:


Moin,

Daaaaanke Kurt,

ich denke mal das Gewinde auf dem Achsstumpf ist ein M24. Ich werde die Tage mal daran arbeiten.

Gruss

Aber kein normales metrisches sondern ein Feingewinde mit - nagelt mich jetzt nicht fest - 1mm Steigung.

Im E-Cat steht leider nur Mutter. Ich werd mal weiter suchen ...

Das ist ein Feingewinde, aber M24x1,5 !!!!

Bolzen-m24x1-5

Richtig klasse Idee mit dem Werkzeug Kurt nur nicht so ganz neu, so etwas kenn ich von Kurbelwellen Ein und Ausziehen bei zweitakt Mopetmotoren. Trotzdem Hut ab erst mal auf die Idee kommen spitze.

Das sind keine geistigen Höhenflüge.
Pfiffige Ideen hatte ich in meinem Leben unzählige.
Ich mag überhaupt nicht gerne Dinge anderer als gegeben hin hin zu nehmen.
Ich mach mir mein Leben lang schon zu jedem Mist immer eigene Gedanken und freu mich immer diebisch, wenn ich ne Möglichkeit finde, etwas schneller, besser, sicherer oder preiswerter zu machen, als es allgemein oder schon immer gemacht wurde.
Nicht um damit Geld oder Ruhm zu ernten, sondern nur für mich.🙂
Ich gebe mein neues Wissen auch gerne an jeden weiter der es brauchen kann, ich denke so kennt man mich auch.

Zitat:

Am besten jetzt gleich die Handbremse montieren. (Muß mann nicht so fummeln weil alles frei ist)
Achsstumpf in das neue Lager und den Achsflansch ziehen.

Moin...

Kurt... Ist schon echt Klasse, was du dir da so zurechtfummelst 😉

Mir besteht das jetzt auch vor.. und ich bin froh, daß du deine Tipps und Tricks mit uns teilst.. danke dafür!!

Allerdings habe ich noch ein paar Fragen im Vorfeld, damit ich nicht plötzlich dastehe und nicht weiterkomme, weil ich ein Werkzeug nicht da habe.

Erstens: Bild 4. Was für Schrauben sind das, mit denen du die Achswelle aus dem Flansch ziehst? Sehen aus wie Schrauben aus Abziehern..(?)

zweitens: Ab Bild 22 bin ich irgenwie raus... Ich kann es mir gerade nicht vorstellen, wie die Achswelle wieder in den Flansch gezogen wird.. wo greift die schraube in die Achswelle rein?
Was ist das für ein Teil auf Bild 24?

Ich würde mich freuen, wenn du mir da eventuell noch ein paar Erklärungen geben könntest..

Vielen Dank schonmal

Gruß
Chris

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