Erfahrungsbericht E 500 BiTurbo (auch im Vergleich zum Sauger) + Tachovideos
Nachdem hier im Forum noch ausführliche Erfahrungsberichte zum V8 BiTurbo in der kleinen Ausbaustufe fehlen, habe ich mich entschlossen meine Erfahrungen und Eindrücke in diesem Thread zu beschreiben.
A. Die FahrzeugeZum Hintergrund. Bislang fuhr ich einen S 211.272 "E 500T". Der Wagen hat:
- M 273 E 55: 5.5 V8 mit 387 PS bei 6000/min und 530Nm von 2.800-4.800/min
- Kombiheck 😉
- Sportpaket (inkl. der Sportpaket Abgasanlage)
- Modifikationen: Sportpaket Luftfilterkasten[1]
- Tachovideo: http://youtu.be/srCBnqz18mk
Diesem Wagen hat sich ein W 212.091 "E 500 4matic" hinzugesellt:
- M 278 DE 46 AL red.: 4.7 V8 mit 408PS bei 5.000-5.750/min und 600Nm von 1.600-4.750/min
- Sportpaket
- Modifikationen: Keine.
- Tachovideo: http://youtu.be/4nw9uuqRyuA
B. Vorfreude
Zunächst waren meine Erwartungen an den neuen Wagen relativ gedämpft. Zwar muss die Limo nicht mit dem schweren Kombiheck kämpfen[2], dafür handelt es sich in meinem Fall um einen 4matic[3]. Hinzu kommt, dass der Neue schwere Extras wie das Panoramadach (Code 413). Kurzum: Ich dachte die beiden Fahrzeuge tun sich nix.
Kurz darauf erspähte ich, auch mit Hilfe des Forums, einige Testberichte zum BiTurbo[4], die mich leise Hoffnung schöpfen ließen - natürlich ohne zu vergessen, wie Pressefahrzeuge vorbereitet werden, und welche Möglichkeiten sich da bei einem aufgeladenen Motor ergeben.[5]
C. Erste Eindrücke
I. Motorsound
Dann war es endlich soweit, ich holte meinen BiTurbo ab. Als der Verkäufer den Wagen anließ, fiel mir fast die Kinnlade herunter. Die Kiste klang...als ob man ein paar Kieselsteine in eine Kiste wirft und dann kräftig schüttelt. Furchtbar. Direkteinspritzer-Nageln vom Feinsten. Danke Daimler, dass Ihr Start-Stop eingebaut habt - dann wird es wenigstens nicht ganz so peinlich.
Aber gut: Fahreindrücke abwarten - raus auf die Bundesstraße, wenig Last. Sound? Hat er nicht. Nach einiger Zeit auf die Autobahn und endlich Vollgas (ohne Kickdown). Sound? Hat er nicht. Klingt einfach nur nach nix.
Kontrastprogramm? Der Kaltstart mit dem Kombi (5.5er) ist einfach nur brutal. Dunkles bollern. Meine ganze Familie weiß, wann ich losfahre und wiederkomme. Wenig Drehzahl und hohe Last (bis 2000/min) quittiert der 5.5er mit sattem bollern. Ab 2000/min wird es im Innenraum ruhiger - aber draußen faucht er einfach nur böse. Richtig satt, aber nicht zu brutal - noch voll Langstreckentauglich. Perfekt halt.
II. Fahrleistungen
Aber zurück zu den Kernkompetenzen eines Motors: Fahrleistungen. Hier punktet ohne Umschweife der BiTurbo - und das deutlicher als gedacht. Mögen die beiden Fahrzeuge in durchbeschleunigten Fahrwerten nicht soweit auseinander liegen - gerade im Alltag klaffen da fast schon Welten. Der Biturbo rollt in "E" mit teilweise unter 1.000/min herum, reagiert auf Gaspedalbefehle für einen aufgeladenen Motor erstaunlich flink und drückt selbst bei Vollgas immer aus mittleren Drehzahlen heraus. Auch bei 200 - da fängt die Kiste doch nicht an im 6. Gang zu beschleunigen - und das sehr, sehr beeindruckend. Man glaubt fast seinen Augen nicht, was bei den Drehzahlen abgeht.
Ausdrehen mag der 5.5er auch nicht so sehr in "C". Trotzdem braucht er für den Druck in den Rücken eigentlich immer ~1.500/min mehr. Dadurch muss er etwas mehr schalten - was die 7g-Tronic schlicht langsamer und merklicher als die 7g-TronicPlus macht. Dazu kommt, dass er immer knapp über 1.000/min braucht - mit der Plus geht es darunter. Er wirkt also gerade im Alltag immer schwächer...und unruhiger.
III. Fahrspaß
Der BiTurbo drückt in "E" wie schon gesagt immer schön von unten heraus. Damit wird die 7g-TronicPlus arbeitslos. Will man etwas mehr Spaß, sollte man in "S" wechseln. Hochadaptiv - schnellere Schaltvorgänge und endlich mal Drehzahlen. Sauschnell. Aber das kann der 5.5er subjektiv nicht schlechter. Doch der hat den Vorteil der Soundkulisse (wir erinnern und: Mit Sportpaket und einer Modifikation). Zudem ist er bei ganz hartem Einsatz noch eine Spur direkter am Gaspedal - lässt sich einfacher dosieren. Dank Allrad kommt dieser Nachteil (Leistungsübersteuern, wenn zu früh am Gas) beim BiTurbo aber kaum zum Tragen.
IV. Verbrauch
Beide Fahrzeuge werden bei artgerechter Haltung etwa 15 l/100km fressen [PUNKT]. Unterschiede tun sich trotzdem auf - der BiTurbo ist beim Mitschwimmen (Stau, zähflüssiger Verkehr, Berufsverkehr) erheblich sparsamer. Ich würde sagen ~2-3 l/100km. Wer sein Auto also gemischt bewegt - teils Alltag, teils auch mal etwas angasen, der wird mit dem BiTurbo mutmaßlich ca. 1 l/100km sparsamer landen. Verbräuche von ~10 l/100km sind absolut drin...
Dabei muss man beachten: Der BiTurbo knallt ja bereits bei 2000/min bis zu 171PS auf die Kurbelwelle. Nutzt man diese, d.h. fährt zwar bei niedrigen Drehzahlen, aber Volllast, wird er immer saufen. Überlegt mal, was ein E 200 CGI hier im Forum verbrauchen kann. Wer also sparen will, muss mitschwimmen und darf die massive Leistung nicht ausnutzen!
V. Zwischenfazit
Beide Fahrzeuge sind fantastische Reisewagen. Der BiTurbo ist noch souveräner. Er braucht noch weniger Drehzahl, muss noch weniger schalten, hat noch mehr Druck. Die Automatik alleine ist einen gehörigen Mehrpreis wert. Er muss allerdings beim Kapitel Emotionen massiv einstecken - das Ding ist so reizvoll wie ein Sack Nüsse. Sorry, Mercedes - aber das geht gar nicht. Dass man Sound aus dem BiTurbo zaubern kann, zeigen die AMG. Natürlich erwarte ich nicht so eine Krawallbüchse, aber ich erwarte einen Reisewagen mit dezentem Sound - wie beim 5.5er mit Sportpaket. Wem das aber egal ist - wer einfach nur eine schnelle Reiselimo sucht, der sollte den BiTurbo vorziehen. Sparsamer (im dicken Verkehr sogar deutlich), schneller, gelassener.
Soooooooo, ich muss jetzt noch ein bisschen das Internet durchsuch. Werde zum ersten Mal in meinem Leben an einem Alltagswagen eine Abgasanlage modifizieren lassen. Geht wirklich gar nicht. Kiste mit Kieselsteinen halt (kräftig geschüttelt). Da will mich doch wohl nicht Mercedes auf einen kommenden E 500 ELEKTRIC vorbereiten 😉. Schlimmer kann der auch nicht klingen - bin aber auch Autoverrückt. Normalnutzern wird's reichlich egal sein (siehe Verkaufszahlen Diesel).
to be continued.
[1] http://auto-tests-service.de/.../211_Luftfilterkasten.html
[2] 212er Limo und Kombi unterscheiden immerhin 90kg
[3] 4matic trägt beim 500er 60kg auf
[4] http://www.motor-talk.de/.../...om-e-500-cls-500-biturbo-t4514136.html
[5] http://auto-tests-service.de/.../Pressefahrzeuge.html
Beste Antwort im Thema
Nachdem hier im Forum noch ausführliche Erfahrungsberichte zum V8 BiTurbo in der kleinen Ausbaustufe fehlen, habe ich mich entschlossen meine Erfahrungen und Eindrücke in diesem Thread zu beschreiben.
A. Die FahrzeugeZum Hintergrund. Bislang fuhr ich einen S 211.272 "E 500T". Der Wagen hat:
- M 273 E 55: 5.5 V8 mit 387 PS bei 6000/min und 530Nm von 2.800-4.800/min
- Kombiheck 😉
- Sportpaket (inkl. der Sportpaket Abgasanlage)
- Modifikationen: Sportpaket Luftfilterkasten[1]
- Tachovideo: http://youtu.be/srCBnqz18mk
Diesem Wagen hat sich ein W 212.091 "E 500 4matic" hinzugesellt:
- M 278 DE 46 AL red.: 4.7 V8 mit 408PS bei 5.000-5.750/min und 600Nm von 1.600-4.750/min
- Sportpaket
- Modifikationen: Keine.
- Tachovideo: http://youtu.be/4nw9uuqRyuA
B. Vorfreude
Zunächst waren meine Erwartungen an den neuen Wagen relativ gedämpft. Zwar muss die Limo nicht mit dem schweren Kombiheck kämpfen[2], dafür handelt es sich in meinem Fall um einen 4matic[3]. Hinzu kommt, dass der Neue schwere Extras wie das Panoramadach (Code 413). Kurzum: Ich dachte die beiden Fahrzeuge tun sich nix.
Kurz darauf erspähte ich, auch mit Hilfe des Forums, einige Testberichte zum BiTurbo[4], die mich leise Hoffnung schöpfen ließen - natürlich ohne zu vergessen, wie Pressefahrzeuge vorbereitet werden, und welche Möglichkeiten sich da bei einem aufgeladenen Motor ergeben.[5]
C. Erste Eindrücke
I. Motorsound
Dann war es endlich soweit, ich holte meinen BiTurbo ab. Als der Verkäufer den Wagen anließ, fiel mir fast die Kinnlade herunter. Die Kiste klang...als ob man ein paar Kieselsteine in eine Kiste wirft und dann kräftig schüttelt. Furchtbar. Direkteinspritzer-Nageln vom Feinsten. Danke Daimler, dass Ihr Start-Stop eingebaut habt - dann wird es wenigstens nicht ganz so peinlich.
Aber gut: Fahreindrücke abwarten - raus auf die Bundesstraße, wenig Last. Sound? Hat er nicht. Nach einiger Zeit auf die Autobahn und endlich Vollgas (ohne Kickdown). Sound? Hat er nicht. Klingt einfach nur nach nix.
Kontrastprogramm? Der Kaltstart mit dem Kombi (5.5er) ist einfach nur brutal. Dunkles bollern. Meine ganze Familie weiß, wann ich losfahre und wiederkomme. Wenig Drehzahl und hohe Last (bis 2000/min) quittiert der 5.5er mit sattem bollern. Ab 2000/min wird es im Innenraum ruhiger - aber draußen faucht er einfach nur böse. Richtig satt, aber nicht zu brutal - noch voll Langstreckentauglich. Perfekt halt.
II. Fahrleistungen
Aber zurück zu den Kernkompetenzen eines Motors: Fahrleistungen. Hier punktet ohne Umschweife der BiTurbo - und das deutlicher als gedacht. Mögen die beiden Fahrzeuge in durchbeschleunigten Fahrwerten nicht soweit auseinander liegen - gerade im Alltag klaffen da fast schon Welten. Der Biturbo rollt in "E" mit teilweise unter 1.000/min herum, reagiert auf Gaspedalbefehle für einen aufgeladenen Motor erstaunlich flink und drückt selbst bei Vollgas immer aus mittleren Drehzahlen heraus. Auch bei 200 - da fängt die Kiste doch nicht an im 6. Gang zu beschleunigen - und das sehr, sehr beeindruckend. Man glaubt fast seinen Augen nicht, was bei den Drehzahlen abgeht.
Ausdrehen mag der 5.5er auch nicht so sehr in "C". Trotzdem braucht er für den Druck in den Rücken eigentlich immer ~1.500/min mehr. Dadurch muss er etwas mehr schalten - was die 7g-Tronic schlicht langsamer und merklicher als die 7g-TronicPlus macht. Dazu kommt, dass er immer knapp über 1.000/min braucht - mit der Plus geht es darunter. Er wirkt also gerade im Alltag immer schwächer...und unruhiger.
III. Fahrspaß
Der BiTurbo drückt in "E" wie schon gesagt immer schön von unten heraus. Damit wird die 7g-TronicPlus arbeitslos. Will man etwas mehr Spaß, sollte man in "S" wechseln. Hochadaptiv - schnellere Schaltvorgänge und endlich mal Drehzahlen. Sauschnell. Aber das kann der 5.5er subjektiv nicht schlechter. Doch der hat den Vorteil der Soundkulisse (wir erinnern und: Mit Sportpaket und einer Modifikation). Zudem ist er bei ganz hartem Einsatz noch eine Spur direkter am Gaspedal - lässt sich einfacher dosieren. Dank Allrad kommt dieser Nachteil (Leistungsübersteuern, wenn zu früh am Gas) beim BiTurbo aber kaum zum Tragen.
IV. Verbrauch
Beide Fahrzeuge werden bei artgerechter Haltung etwa 15 l/100km fressen [PUNKT]. Unterschiede tun sich trotzdem auf - der BiTurbo ist beim Mitschwimmen (Stau, zähflüssiger Verkehr, Berufsverkehr) erheblich sparsamer. Ich würde sagen ~2-3 l/100km. Wer sein Auto also gemischt bewegt - teils Alltag, teils auch mal etwas angasen, der wird mit dem BiTurbo mutmaßlich ca. 1 l/100km sparsamer landen. Verbräuche von ~10 l/100km sind absolut drin...
Dabei muss man beachten: Der BiTurbo knallt ja bereits bei 2000/min bis zu 171PS auf die Kurbelwelle. Nutzt man diese, d.h. fährt zwar bei niedrigen Drehzahlen, aber Volllast, wird er immer saufen. Überlegt mal, was ein E 200 CGI hier im Forum verbrauchen kann. Wer also sparen will, muss mitschwimmen und darf die massive Leistung nicht ausnutzen!
V. Zwischenfazit
Beide Fahrzeuge sind fantastische Reisewagen. Der BiTurbo ist noch souveräner. Er braucht noch weniger Drehzahl, muss noch weniger schalten, hat noch mehr Druck. Die Automatik alleine ist einen gehörigen Mehrpreis wert. Er muss allerdings beim Kapitel Emotionen massiv einstecken - das Ding ist so reizvoll wie ein Sack Nüsse. Sorry, Mercedes - aber das geht gar nicht. Dass man Sound aus dem BiTurbo zaubern kann, zeigen die AMG. Natürlich erwarte ich nicht so eine Krawallbüchse, aber ich erwarte einen Reisewagen mit dezentem Sound - wie beim 5.5er mit Sportpaket. Wem das aber egal ist - wer einfach nur eine schnelle Reiselimo sucht, der sollte den BiTurbo vorziehen. Sparsamer (im dicken Verkehr sogar deutlich), schneller, gelassener.
Soooooooo, ich muss jetzt noch ein bisschen das Internet durchsuch. Werde zum ersten Mal in meinem Leben an einem Alltagswagen eine Abgasanlage modifizieren lassen. Geht wirklich gar nicht. Kiste mit Kieselsteinen halt (kräftig geschüttelt). Da will mich doch wohl nicht Mercedes auf einen kommenden E 500 ELEKTRIC vorbereiten 😉. Schlimmer kann der auch nicht klingen - bin aber auch Autoverrückt. Normalnutzern wird's reichlich egal sein (siehe Verkaufszahlen Diesel).
to be continued.
[1] http://auto-tests-service.de/.../211_Luftfilterkasten.html
[2] 212er Limo und Kombi unterscheiden immerhin 90kg
[3] 4matic trägt beim 500er 60kg auf
[4] http://www.motor-talk.de/.../...om-e-500-cls-500-biturbo-t4514136.html
[5] http://auto-tests-service.de/.../Pressefahrzeuge.html
829 Antworten
Hallo J.M.G,
Da Du ja den direkten Vergleich hast, kanst Du Komfortunterschiede zwischen der Limo und dem Kombi erkennen, sprich, ist der Abrollkomfort speziell bei langsamer Fahrt auf schlechten Strassen der Gleiche?
Vielen Dank,
Michael
Ich habe nicht den direkten Vergleich. Ich habe den Vergleich W212 Limousine zu S211 Kombi (also aktuelle E-Klasse zu alter E-Klasse). Außerdem habe ich den Vergleich zum X218 (CLS Shooting Brake).
Den Komfort würde ich so beurteilen, von Hart nach weich:
CLS SB spürbar weicher dann der W212 und dann LICHTJAHRE weicher der S211.
Insgesamt ist der Fahrkomfort im 212er deutlich schlechter als im 211er.
Wie enttäuschend.
Gruß,
Michael
Zitat:
@michaelp. schrieb am 23. Januar 2015 um 12:33:07 Uhr:
Wie enttäuschend.Gruß,
Michael
Ja, leider enttäuschend! Im 211 war die Airmatic extrem komfortabel bei gutem Grip, bei beladenem Fahrzeug vielleicht ein Tick schwammig. Im 212 ist sie straffer, die Räder haben einen ausgeprägten Hang zum Nachfedern, was bei langsamer Fahrt nervt und in schnellen Kurven auf Unebenheiten zum Versetzen führt. Der S212 hat zudem dermaßen Sturz auf der HA, dass man sich besser öfters mal die Innenschultern der hinteren Reifen anschaut, die sind schnell blank.
Grüsse
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Zitat:
@J.M.G. schrieb am 23. Januar 2015 um 12:29:43 Uhr:
Insgesamt ist der Fahrkomfort im 212er deutlich schlechter als im 211er.
Den direkten Vergleich zum W211 habe ich nicht, mir ist jedoch aufgefallen, dass die W212 Mopf Airmatic vs. Vormopf Airmatic spürbar komfortabler/souveräner agiert.
Glaube ich gerne. Die MoPf ist technisch meiner Meinung nach überaus gelungen (bis auf den fehlenden NachsichtassistentenPlus).
Danke, gibt es eine Unterschied im Federungskomfort zwischen der Limousine und dem T-Model?
Gruß,
Michael
So, dann mal wieder was Unerfreulicheres.
I. Ölgeruch
Bereits beim Service im Mai '14 musste ich Ölgeruch bemängeln. Damals wurde nichts gefunden. Mittlerweile sind deutliche Ölspuren am Nockenwellenversteller der rechten Bank. Auch der linke Turbolader ist schwarz -ob nun von Schnodder oder Öl weiß ich nicht. Jedenfalls geht eine leichte Ölnase auch hier von der oberen Verschraubung weg.
II. Poltern / Ölverlust aus dem Heck
Im Rahmen des Service im Mai musste ein Dämpfer wegen Ölaustritt getauscht werden (hinten). Scheinbar ist hier erneut einer (oder der andere, ich weiß gerade nicht, welcher gemacht wurde) fällig.
III. Getriebe
Zunehmend hat das Getriebe ein Problem beim Anfahren aus dem Stand. Im Stand gibt es einen Bypass, der den Druck vom Getriebe nimmt (also den Kraftschluss wegnimmt) in "D". Das soll Sprit sparen (und tut es auch, bei Opel ~0,5 Liter / Stunde). Blöd nur, dass das wiederherstellen des Kraftschlusses mittlerweile mit einem ordentlichen Ruck zustande kommt.
IV. Geräusche Antrieb
Beim Ausrollen (also NUR Schubbetrieb) bei 130->120km/h ein heulen. Je wärmer der Wagen gefahren wurde, desto stärker. Sobald man das Gas nur antippt ist wieder ruhe. Verdacht: Differentiale.
Vergleiche ich die Bilanz mit der meines Ex-211er, macht sich schon etwas Frust breit, auch wenn das Fahren, gerade bei dem aktuellen Shit-Wetter, diabolischen Spaß macht. Es ist einfach unklar, wie die 400 PS sich selbst bei Matsch und kalter Nässe dank 4matic in Vortrieb verwandeln.
Undichtigkeit: Öl läuft raus nach so kurzer Laufleistung?? Ich sag ja - aufgeladene Motoren - kann nicht gut sein.
Getriebe: verkraftet die 7g+ nicht die Mehrleistung?
Bezahlen dürfteste ja normalerweise nichts beim Freundlichen, wenn se denn die Fehler finden.
Ist schon immer meine Vermutung gewesen. Die Kisten verkraften das nicht wenn man denen Feuer gibt. Daher gibts bei mir auch recht selten pedal to the metal.
Andy
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 26. Januar 2015 um 15:57:30 Uhr:
Undichtigkeit: Öl läuft raus nach so kurzer Laufleistung?? Ich sag ja - aufgeladene Motoren - kann nicht gut sein.
Am M273 waren die Versteller auch bei 100.000km hin. Ich vermute eher, dass Mercedes -obschon mittlerweile gefühlte die 100x-neue-Version der Versteller rausgebracht hat- die noch immer nicht im Griff hat.
Zitat:
Getriebe: verkraftet die 7g+ nicht die Mehrleistung?
Das hat mit Leistung nichts zu tun. Es geht um das Feature "Kraftlos-in-D" (KiD), was Probleme macht (mutmaßlich). Ich denke, hier wird über Software ne Menge machbar sein.
Ich halte dagegen: Mein M273 klang bei 100.000km nicht so gesund wie der M278 grundsätzlich klingt. Das liegt daran, dass man für gleiche Beschleunigung eigentlich immer 1-2.000 u/min niedriger drehen muss, was natürlich ganz fein für die Lager usw. ist.
Insgesamt bin ich aber von der Qualität des 212er etwas enttäuscht, ohne Frage. Gerade die Ölundichtigkeit am Magneten des NW-Versteller muss doch einfach nicht sein, 10 Jahre nachdem der Motor in seiner Grundform eingeführt wurde! Auch die Nummer mit den Stoßdämpfern hinten ist übel. Bei meinem 211er hielten die mehr als doppelt so lange.
Wegen KiD und dem Heulen bin ich noch sehr gespannt, was es letztendlich ist.
Ja, ja. KiD - schon verstanden. Aber kann da net was überbeansprucht werden wenn man dem im 1ten voll ausm Stand aufn Kopp tritt. Ich trau mich das nur extrem selten.
Da wird soviel Gewalt auf Getriebe und Antrieb gebracht - das kann auf Dauer nicht gut sein.
Hab mir jetzt angewöhnt mehrheitlich vor dem Begrenzer schalten zu lassen (5-5,5u/min) und mit voller Last losfahren geht eh nicht, weil sich dann (egal welche) Reifen in Rauch auflösen.
Andy
Zitat:
@AndyW211320 [url=http://www.motor-talk.de/.../...m-sauger-tachovideos-t4519229.html?...]
Aber kann da net was überbeansprucht werden wenn man dem im 1ten voll ausm Stand aufn Kopp tritt.
Bitte? Hast Du überhaupt eine Ahnung, wie das funktioniert?
Zitat:
Da wird soviel Gewalt auf Getriebe und Antrieb gebracht - das kann auf Dauer nicht gut sein.
Richtig, deshalb jammere ich auch nicht, wenn Hinterachslager & Co ausgeschlagen sind (war bei meinem Kombi 2x der Fall). Aber doch bitte nicht Nockenwellenversteller, KiD & Co.
Zitat:
Hab mir jetzt angewöhnt mehrheitlich vor dem Begrenzer schalten zu lassen (5-5,5u/min) und mit voller Last losfahren geht eh nicht, weil sich dann (egal welche) Reifen in Rauch auflösen.
Der Drittbesitzer wird es Dir danken. Das ist auch alles nicht der Punkt: Der Punkt ist: Beim 211er hielt der Mist, beim 212er scheinbar nicht oder es ist halt Pech. Kann auch gut sein.
PS: Nur damit Du mal eine Relation bekommst: Die Kiste bekommt in einem Jahr mehr km unter die Reifen, als Dein Wagen während Deiner gesamten Haltezeit sieht. Interessanterweise hat die Kiste (nachdem ich mich mit dem permanenten Quietschen abgefunden habe) noch immer dieselbe Bremse drauf (also seit ~40.000km), und die hat noch mehr als 50%, d.h. wird ~100.000km halten. Die originalen Reifen sind nach 60.000km mit >5mm wegen Sägezahn runtergeflogen. Das ist zu 99% eine reine Kilometerhure und wird zumeist in "E" bei Drehzahlen bis 3000 bewegt.
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 26. Januar 2015 um 19:28:17 Uhr:
PS: Nur damit Du mal eine Relation bekommst: Die Kiste bekommt in einem Jahr mehr km unter die Reifen, als Dein Wagen während Deiner gesamten Haltezeit sieht. Interessanterweise hat die Kiste (nachdem ich mich mit dem permanenten Quietschen abgefunden habe) noch immer dieselbe Bremse drauf (also seit ~40.000km), und die hat noch mehr als 50%, d.h. wird ~100.000km halten. Die originalen Reifen sind nach 60.000km mit >5mm wegen Sägezahn runtergeflogen. Das ist zu 99% eine reine Kilometerhure und wird zumeist in "E" bei Drehzahlen bis 3000 bewegt.
Lieber J.M.G., bei deinem Fahrprofil sollte dich MB als Testpilot für Ihre neuen Entwicklungen anstellen (ernst gemeint!!!) 😉
Ich bin mir sehr sicher, dass MB um die Schwachstellen der eigenen Autos weiß und es letztlich eine rein ökonomische Entscheidung ist, was Serienstand bleibt und was abgeholfen wird.
Schade unter "Kraftlos-in-D" find ich nüscht. Hätte ich mir gerne mal angeschaut wie das genau funktioniert.
Würde mich aber nicht wundern das die Funktion leidet wenn vorne so ein Aggregat bollert. Immerhin muss der Kraftschluss dann irgendwann ja mal wieder einsetzen und da kommt dann mehr Dampf an auch bei niedrigen Touren als beim 200D.
Hinsichtlich "Drittbesitzer wirds Dir danken": Mal gucken, vielleicht fahren wir den auch bis zum tot.🙂
Hattest Du ja auch schon mal vorgeschlagen.
Nockenwellenversteller sollte ich also auch im Auge behalten, wenns wieder mal zum Service geht, neben Schaltsaugrohr. *naja, Toll*
Gruß Andy