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E85 Steuergeräte mit Lambdasonden-Messung zur Gemischfeststellung

Themenstarteram 4. Juli 2010 um 1:15

Hallo, wie soll das funktioneren, wenn diverse Hersteller von E85 Steuergeräten behaupten, sie könnten das Gemisch mittels Lambdasone Disgnostizieren?

 

An meinem W124 500E habe ich zB. nur eine ältere Schmalbandsonde, wie die meisten Fahrzeuge meines Wissens nach auch noch Heute haben.

 

Ist das Humbug oder funzt dat?

 

- Bestes Steuergerät für meinen V8 ??? :-)

Beste Antwort im Thema
am 4. Mai 2011 um 10:18

Hi Anschiii,

nein, eine Box mit Zündbeeinflussung gibt es noch nicht. Die wird auch in Zukunft Wunschdenken bleiben. Zumal keiner mehr eine Entwicklung für E85 macht, weil durch die E10 Nummer der freie Ethanolmarkt leer ist. Die Mineralöllobby hat es endlich geschafft E85 zu killen.

Aber zur Technik, weil DU ja immer wieder fragst: Heute werden ausschließlich Motroniken in Autos gebaut. Das bedeutet, das Zündung und Einspritzung in einer Steuerung vereinigt sind. Dadurch ist die Einflußnahme auf die von diversen Faktoren, Sensoren und Kennfeldern abhängige Zündung nicht mal eben so gemacht, schon gar nicht universell als eine Box für alle.

Die Einspritzzeiten per Box verlängern ist dagegen recht simpel, wobei die wenigen guten Anlagen intern auch ganz schön kompliziert sind, wovon Du aber als Fahrer nichts merkst.

Was die E85 gerechte Zündeinstellung so kompliziert macht, ist das sie bis ca. 3000 Umdrehungen erheblich mehr, bis 5000 etwas mehr und über 5000 kaum mehr Frühzündung benötigt als mit Super (plus).

Das ist in der genauen Gradzahl vom Motor abhängig, in der Tendenz aber immer so. Als Faustregel kann man 15, 10 und 5 Grad versuchen. Es wird also nicht eine lineare Veränderung zum Benzinbetrieb optimal sein.

Daraus folgt auch, das besonders niedertourige, sparsame Fahrer E85 ohne Zündanpassung weniger gut ausnutzen als Leute die gerne hoch drehen. Außerdem fällt deshalb der Leistungsverlust, den es unten rum doch gibt, nicht auf, weil die Höchstleistung ja in der Regel bei Benzinern über 5000 anliegt.

Bei einige Einspritzanlagen kann man ohne Probleme die Zündung durch Versetzen eines OT-Sensors um ca. 10 Grad in Richtung früh verstellen, was eigentlich immer positiv wirkt. Ob das bei einer Anlage klappt oder alles aus dem Tritt bringt, hängt immer vom Typ ab.

Theoretisch könnte man zwei OT-Geber montieren, die man je nach Sprit umschaltet. Ich glaube Du warst nicht der Bastelkönig?

Es gibt (aus den USA) drehzahlabhängig progammierbare Zündversteller, die werden für Turbo und Kompressorumbauten benutzt und verzögern die Zündung, eine Vorverlegung ist etwas schwieriger und mit den Geräten konstruktiv unmöglich.

Außerdem stehen dem Nutzen ja auch Kosten gegenüber. Bei E85 ist das ja ohnehin schon schwierig, eine Box amortisiert zu bekommen.

Was ich bei meinem einen Fahrzeug gemacht habe, ist eine komplette Umprogrammierung auf E85, ein EPROM Specherchip des Motorprogramms) für Benzin liegt für Notfälle (seit 3 Jahren unbenutzt) im Handschuhfach. Bei solchen älteren, intern etwas simpleren Einspritzanlagen, kann man theoretisch auch umschaltbare EPROMs einbauen, also ein Benzin und ein E85 Programm. Auch Vierfachumschalter kan man für wenig Geld kaufen.

Was nur den Automobilwerken (beziehungsweise noch nicht mal denen, sondern nur den Herstellern der Motroniken) möglich ist, wäre eine Umprogrammierung der Motorsteuerung zum bivalenten Betrieb. Dazu müssen die darin laufenden Programme etwas erweitert werden, damit anhand der Mischungsverhältnisse auch die Zündkennfelder umgeschaltet werden.

Technisch gesehen eine Fingerübung, da alle Einspritzanlagen noch reichlich freien Speicher haben: Über die zum Einhalten von Lambda 1 nötige Abweichung im lambdageregelten Betrieb kann man den Energiegehalt, also die Kraftstoffsorte ermitteln. Entsprechend werden dann die Kennfelder auch außerhalb des lambdageregelten Motorbetrieb gewählt. Ebenso die Zündkennfelder und, was noch wichtig ist, die Anreicherungskennfelder für den nächsten Motorstart. Diese Adaptionswerte werden sowieso schon gespeichert. Weil man nun mal davon ausgehen kann, das man nicht bei stehendem Motor den Kraftstoff auswechselt, springt der Motor immer korrekt an.

Nach einem Tanken dauert es durch den in Pumpe, Leitungen und Filter stehenden Sprit einen Moment, bis ein anderer Kraftstoff rein im Motor ankommt. Diese Zeit reicht bereits für eine grundlegende Adaption, so das es normalerweise nicht einmal zu einem Rülpser führt, wenn´man z.B. von 100% Benzin einen leeren Tank mit E85 voll macht.

So einfach? Ja, so einfach!

Keine neue Hardware, nur Software.

Und warum sind nicht alle neuen Autos bereits so programmiert? Damit Ihr immer neue Autos kaufen müßt. Einige Amis sind schon vor über 10 Jahren so ausgelegt, weis nur meistens keiner. Die sind, weil der Ami zu zu faul war verschiedene Programme zu schreiben, auch zu uns gekommen und fahren ganzjährig perfekt mit E85. Inzwischen auch nicht mehr, wenn sie offiziell importiert wurden. Die fleißigen VAG Leute dagegen programmieren sogar ihre gesammte, natürlich E85 taugliche Flotte (Brasilienausführung), fein säuberlich dahin, das die Autos mit E85 garantiert in den Notlauf gehen. Echt nett, was?

Warum bieten die Hersteller keine Nachrüstungen an? Damit Ihr immer neue Autos kaufen müßt, natürlich.

Warum stellt sich der TÜV gegen Nachrüstungen so quer? Damit Ihr immer neue Autos kaufen müßt wenn Ihr E85 fahren wollt.

Tja, die Welt ist böse. Aber man kann sich ja ein wenig wehren und heimlich Anarchoboxen unter die Haube pflanzen.

Mahlzeit!

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am 5. Juli 2010 um 9:04

Zitat:

Nur kommen wir mal zu meiner Frage zurück:

Funktioniert es also was die Steuergeräte Hersteller behaupten, anhand der Lambdawerte zu erkennen welches Gemisch gefahren wird und demnach die Einspritzzeiten dynamisch verlängern, ja oder nein?

JA.

Eine Lambdasonde erkennt stöchiometrische Verbrennung. Ob das von Ethanol, Benzin, Holzgas, Lampenöl oder einer beliebigen Mischung daraus kommt ist egal.

Ein "normales" Steuergerät mit Lambdasonde könnte auch problemlos E85 fahren. Ausser, dass eine interne Plausibilitätsprüfung sagt "nene, 40% mehr einspritzen einfach so, da muss was kaputt sein, mach mal die MKL an und geh auf Notlauf".

Themenstarteram 5. Juli 2010 um 10:13

Zitat:

Original geschrieben von Finn79

Beispiel deine Düsen haben 220ccm und öffen bei Volllast 80-90% der Zeit, bei einem stöcherometrischen Verhältniss von 14,7 zu 1. Also würdest du 176-198 durch lassen. Aber für E85 bräuchtest du 228-257ccm, das heisst selbst bei 100% öffungszeit kommst du nicht hin. Heisst im Umkehrschluss bei Volllast erreicht du keine fettes Gemisch also Leistungsverlust.

 

Du magerst also zwangsläufig ab. Mein C20xe lief mit Orginaldüsen 180 und dann war schluss, nach dem Umbau ohne Probleme 220 wieder.

 

Druckerhöhung bringt nur begrenzt etwas, aber um damit 30% mehr Durchsatz zur Verfügung zustellen reicht es in den meisten Fällen nicht.

 

Sag doch mal an was für Ventile verbaut sind bei deinem Motor. Evtl reichen dir ja wirklich, aber ich würde da auf Nr sicher gehen. Ich auch nicht das du Leitung verlieren willst.

Hi, Original-Teilenummer von Bosch ist: 0280150217

Nach meiner Liste 200ccm/min @3bar. Krafstoffdruckregler regelt bei meinem aber auf 3.8bar, vorher mit altem Druckregler sogar 4.0bar

Die nächst größeren ESDs mit selben Widerstandwert (16.2 Ohm), Teilenummer Bosch "0280150215", haben 250ccm/min bei 3bar.

Denk dran, ich hab nur nen 5.0 V8 mit nur ~63PS/L.... Habe 2 Benzinpumpen am 90L tank, Mindest-Förderleistung nach Werkstattvorgabe sind 1L in max. 25 Sekunden.

 

Nehmen wir an die Leistung der ESD reicht nicht aus, und ich baue mir größere ein, dann wir das doch im Benzinbetrieb zu echte Problemen führen, oder nicht?

 

 

Zitat:

JA.

 

Eine Lambdasonde erkennt stöchiometrische Verbrennung. Ob das von Ethanol, Benzin, Holzgas, Lampenöl oder einer beliebigen Mischung daraus kommt ist egal.

 

Ein "normales" Steuergerät mit Lambdasonde könnte auch problemlos E85 fahren. Ausser, dass eine interne Plausibilitätsprüfung sagt "nene, 40% mehr einspritzen einfach so, da muss was kaputt sein, mach mal die MKL an und geh auf Notlauf".

Danke. Also wird die ganze Gemischanpassung folglich in Zukunft von dem extra E85-Steuergerät übernommen?

Problem hierbei ist doch, das zB. meine LH-Jetronic ebenfalls das selbe tut, baiserend auf Daten der Lambdasonde und LMM+Ansaugluftempteratur, zwar weitaus weniger als 20-40%, aber immerhin regelt die LH auch nach.

Dauert zwar immer mehrere 100km mit mehreren Kaltstarts, aber sie tut es. Also sollte man vorher unbedingt überprüfen das alles Einspritztechnisch und Gemischtechnisch passt, bevor man so ein E85 Gerät einbaut.

am 5. Juli 2010 um 11:13

Nein weil die Motronic stur nach lambda 1 ausregelt, haste du um 30% grössere esv bleibst du ja locker im Regelbereich der Motronic, weil die ja einfach ~30% grösser sind, das was du brauchst damit er lambda 1 erreicht. Also fährst du so +-0 im Kennfeld STG merkt ja nicht was für Düsen da ran hängen.

Von 3 auf 4 Bar würdest du nur 230ccm bekommen, also nur 15% mehr.

das Kennfeld schafft 25% nach oben und nach unten auszuregeln, ich fahre auch ohne Problem mit super plus bei Lambda 1.

Ich würde mal die 250er probieren.

Schau mal welche Bauform die Ventile haben, dann kanst du dir die evtl auch vom Schrott holen, muss ja nicht neu sein. Meine waren auch gebraucht.

Themenstarteram 5. Juli 2010 um 13:26

Zitat:

Original geschrieben von Finn79

Nein weil die Motronic stur nach lambda 1 ausregelt, haste du um 30% grössere esv bleibst du ja locker im Regelbereich der Motronic, weil die ja einfach ~30% grösser sind, das was du brauchst damit er lambda 1 erreicht. Also fährst du so +-0 im Kennfeld STG merkt ja nicht was für Düsen da ran hängen.

 

Von 3 auf 4 Bar würdest du nur 230ccm bekommen, also nur 15% mehr.

 

das Kennfeld schafft 25% nach oben und nach unten auszuregeln, ich fahre auch ohne Problem mit super plus bei Lambda 1.

 

Ich würde mal die 250er probieren.

 

Schau mal welche Bauform die Ventile haben, dann kanst du dir die evtl auch vom Schrott holen, muss ja nicht neu sein. Meine waren auch gebraucht.

Hi, ich habe keine Motornic. Ich habe den Vorgänger, die LH-Jetronic. Mit hitzdraht-LMM.

Nach meinem Kenttnisstand regelt diese über einen langensamen Lernprozess jeweils maximal 16% in diversen Fahrsituationen.

Also es gibt Selbstanpassungswerte der Gemisch-Steuerung nach Digitalscanner, für Leerlauf, Teillast, Vollast, usw. die jeweils von 0.8400 bis 1.1600 gehen. 1.004 ist der Optimalwert der Selbstanpassungswerte wenn alles i.O. ist.

30% gr. ESV hatte ich auch drin. Geht wunderbar. Krawallmethode Benzin auf E85 möchte er nur mit 5km anlernphase. Aber immer subjektiv etwas weniger Leistung als im Benzinbetrieb.

Org. 192cm³, dann wechsel auf 249cm³. Simtec56.

am 5. Juli 2010 um 14:04

Erhöhst du die Durchfluss menge im gleiche Masse wie die abnehmende Energiedicht, bleibt es sich doch gleich. Du spritz zwar mehr ein, aber nur soviel, das es sich gleich bleibt. Im Normalfall weiss das STG ja garnicht was passiert sondern regelt in den grenzen einfach aus.

am 5. Juli 2010 um 14:13

Zitat:

Original geschrieben von Mr.G-C

Danke. Also wird die ganze Gemischanpassung folglich in Zukunft von dem extra E85-Steuergerät übernommen?

Nein. Eigentlich multiplizieren die Boxen nur die Länge des Öffnungsintervalls mit 1,3. Regeln tut nachwievor deine eigene Einspritzanlage, aber alle ihre Aktionen werden unbemerkt um einen Faktor verstärkt.

Wenn man jetzt beliebige Mischungen fahren will muss man diesen Faktor (langsam) anpassen. Ich denke ausschließlich dafür ist ein eventueller Lambda-abgriff. Sonst würde ein Umschalter "E85/Benzin" reichen.

Themenstarteram 6. Juli 2010 um 1:20

Zitat:

Original geschrieben von Finn79

Erhöhst du die Durchfluss menge im gleiche Masse wie die abnehmende Energiedicht, bleibt es sich doch gleich. Du spritz zwar mehr ein, aber nur soviel, das es sich gleich bleibt. Im Normalfall weiss das STG ja garnicht was passiert sondern regelt in den grenzen einfach aus.

War das an mich gerichtet? Wenn ja verstehe ich es nicht und nur 16% Regel-Bereich des Originalen Steuergerätes sind bei 30-50%iger Erhöhung der ESD-Durchflussmenge sehr "ungut".

 

 

 

Zitat:

Nein. Eigentlich multiplizieren die Boxen nur die Länge des Öffnungsintervalls mit 1,3. Regeln tut nachwievor deine eigene Einspritzanlage, aber alle ihre Aktionen werden unbemerkt um einen Faktor verstärkt.

 

Wenn man jetzt beliebige Mischungen fahren will muss man diesen Faktor (langsam) anpassen. Ich denke ausschließlich dafür ist ein eventueller Lambda-abgriff. Sonst würde ein Umschalter "E85/Benzin" reichen.

Mir macht eben das Gerät hier sorgen: http://www.ethanol-mix-control.de/html/funktion.html

Und dessen Erklärung:

 

 

Zitat:

Der Sprit-Spar-Sensor ermittelt den “Lastzustand” des Motors. Wenn z.Bsp. bei einer gemütlichen Überlandfahrt, gerader Straßenverlauf, keine Steigung, mit 100 km/Std. gefahren wird, läuft der Motor unter Teillast. In dieser Situation reduziert der Sprit-Spar-Sensor die Kraftstoff- zufuhr. Ändert sich dieser Zustand beim “Gasgeben”, zum Bsp. bei einem Überholvorgang oder Steigung, benötigt der Motor mehr Energie. Der Sprit-Spar-Sensor signalisiert den Mehrbedarf an die Elektronik, die für diesen Vorgang dann mehr Kraftstoff zur Verfügung stellt. Damit wird sichergestellt, dass immer das richtige Kraftstoffgemisch in der relevanten Menge zur Verbrennung steht. Nicht zu wenig, aber, was noch viel wichtiger ist, auch nicht zu viel.

Wie ermittelt das Gerät denn den Lastzustand?

Und was ist wenn ich Kickdown bei 50km/h gebe, das Teil (Mein Wagen) in den Ersten Gang zurückschaltet und auf 5000 Touren springt, wie schnell kann da das Gerät wohl meine benötigte Spritmenge nachregeln???

am 6. Juli 2010 um 5:18

Ja war an dich.^^ Wenn ich die Düsen verändere ohne das dadurch die Steuerzeiten geändert werden muss doch das STG garnichts neu ausregeln. Du brauchst 30% mehr Sprit im Brennraum, wenn ich um 30% grössere Düsen reinbaue, bleibt doch die Zeit die gleiche. Weil die 30% werden doch dafür gebraucht um überhaupt auf Lambda 1 zu kommen. Heisst das läuft alles so weiter bzw er muss nur sehr sehr geringfügig kleine Messtoleranzen ausregeln.

am 6. Juli 2010 um 8:21

Zitat:

Original geschrieben von Mr.G-C

Wie ermittelt das Gerät denn den Lastzustand?

Und was ist wenn ich Kickdown bei 50km/h gebe, das Teil (Mein Wagen) in den Ersten Gang zurückschaltet und auf 5000 Touren springt, wie schnell kann da das Gerät wohl meine benötigte Spritmenge nachregeln???

Den Lastzustand erkennt die Box einfach am aktuellen Tastverhältnis, also der Länge des Original-Öffnungsimpuls'. Das "Sensor" zu nennen ist natürlich dummes Marketing-Geschwätz.

Das kann man jetzt einfach linear mit 1,3 multiplizieren. Oder mit einem Eingangswert-abhängigen, nicht-linearen Kennfeld.

Themenstarteram 6. Juli 2010 um 10:06

Zitat:

Original geschrieben von Finn79

Ja war an dich.^^ Wenn ich die Düsen verändere ohne das dadurch die Steuerzeiten geändert werden muss doch das STG garnichts neu ausregeln. Du brauchst 30% mehr Sprit im Brennraum, wenn ich um 30% grössere Düsen reinbaue, bleibt doch die Zeit die gleiche. Weil die 30% werden doch dafür gebraucht um überhaupt auf Lambda 1 zu kommen. Heisst das läuft alles so weiter bzw er muss nur sehr sehr geringfügig kleine Messtoleranzen ausregeln.

Also hatte ich es doch Richtig verstanden....

Und es ist doch klar das das absolut ungut ist. 30% mehr Sprit ist a) Enorm vom Kostenfakter her, sollte ich mal auf Benzin fahren wollen, b) ist damit das Gemisch massiv überfettet was zu vielen anderen Problemen führt und wenn man Pech hat wäscht das zu fette Gemisch sogar über die Zeit die Zylinderwände aus/ab, so wie bei alten, zu fett laufenden Vergasern früher.

 

 

 

Zitat:

Den Lastzustand erkennt die Box einfach am aktuellen Tastverhältnis, also der Länge des Original-Öffnungsimpuls'. Das "Sensor" zu nennen ist natürlich dummes Marketing-Geschwätz.

 

Das kann man jetzt einfach linear mit 1,3 multiplizieren. Oder mit einem Eingangswert-abhängigen, nicht-linearen Kennfeld.

Ja nur hinkt das Gerät dann Praktisch der Lambdasonde immer hinterher?

Nicht das ich dann Vollgas und Kickdown gebe und erstmal ne Sekunde warten muss bis der benötigte Sprit kommt....

am 6. Juli 2010 um 10:39

Zitat:

Original geschrieben von Mr.G-C

Ja nur hinkt das Gerät dann Praktisch der Lambdasonde immer hinterher?

Nicht das ich dann Vollgas und Kickdown gebe und erstmal ne Sekunde warten muss bis der benötigte Sprit kommt....

*Jede* Regelung hinkt hinterher. (sonst ist es entweder Hellsehen oder Steuern, aber nicht Regeln)

Und die Lambdasonde bestimmt nicht wieviel Sprit eingespritzt wird. Das tut immernoch dein Druck aufs Gaspedal. Die Lambdasonde regelt über einen gewissen Korrekturfaktor nach.

Genauso die Box: sie multipliziert das Signal sofort, aber ändert langsam den Multiplikator.

Die Box denkt: "Beim letzten Gasgeben hab ich mit 1,3 multipliziert, kam aber nicht Lambda 1 bei raus, also Multiplizier ich das dieses Mal mit 1,25"

Das normale Steuergerät deiner Einspritzanlage macht nichts anderes... es begrenzt den Korrekturfaktor aber so stark, dass er für E85 nicht ausreicht.

Ich habe mir das jetzt alles mal durchgelesen: Sind die ganzen Steuergeräte also nur "Geldschneiderei" und bringen nichts?

Irgendwie habe ich das alles noch nicht verstanden.

am 21. April 2011 um 10:42

Nein,

es gibt sehr gute Steuergeräte für E85. Sogar sehr preiswert.

Leider aber noch mehr schlechte, vor allem sehr teure.

Die Box mit dem "Spritsparsensor" würde ich meiden. Dort werden Sachen versprochen, die so, wie sie da beschrieben werden, technisch einfach unmöglich sind. Spricht man das an, kommen solche Ausreden wie "Betriebsgeheimnis".

Entweder der Vertrieb weis nicht wie sein eigenes Gerät funktioniert, oder, was ich viel eher glaube, die haben nur ein paar Kabel ohne Funktion in die Vergussmasse gesteckt. Beide Varianten sind für mich ein klares nicht kaufen Signal. Nebenbei: Die Idee im Teillastbetrieb abzumagern ist, wenn einem die Abgase egal sind, gar nicht mal dumm. Aber so, wie es diese Box machen soll, geht es nicht. Für den Laien ist es schwer zu durchschauen, was man mit den Daten, die man aus den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen eines Motors bekommt, machen kann und was nicht. Da aber die Boxen universel sind, kann man kaum auf spezielle Sensoren zurückgreifen, die in verschiedenen Motoren völlig anders aufgebaut sind, andere Datenformate liefern oder auch gar nicht vorhanden sind.

So liefern z.B. Drosselklappenpotis nicht immer die gleichen Werte, manche sind nur Schalter, Zwei oder dreistufig, andere variable Wiederstände.

Eine vernünftige Box hat auf jeden Fall einen Lambdasondenanschluß und einen Temperatursensor. Ohne die beiden Eingangsgrößen sind es nur sture, dumme Einspritzzeitverlängerer, die sich nicht auf den Kraftstoff einstellen können. Kommen meistens aus Brasilien, wo sie in dauerhaft warmen Gegenden auch einigermaßen funktionieren. Bei uns und für unsere sensiblen, modernen Motoren, völlig ungeeignet.

Im Alltagsbetrieb das wichtigste ist der Kaltstart.

Eine gute Box kann aus den letzten im Fahrbetrieb gemessenen Daten (der Lambdasonde) die Ethanolanteile errechnet und dann einen Korrekturwert für den nächsten Kaltstart speichern. In Abhängigkeit von der Motortemperatur wird dann der Kaltstart und Warmlauf geregelt. Wenn man dann noch eine Feineinstellung für die nötige Anfangseinspritzmenge hat, springen solche Motoren bei jeder Temperatur bis -20°C bei der ersten Anlasserumdrehung an. Etwas, wovon viele Etanolfahrer nur träumen...

Es gibt immer noch Boxen bei denen der Kaltstart von Hand geregelt werden muß oder man je nach Kraftstoff Sachen umschalten muss. Finde ich absolut indiskutabel.

Das gilt vor allem für ältere Fahrzeuge.

Bei neueren mit OBD2 Diagnoseschnittstelle kann man auch darüber eine Box anschließen. Die Funktion ist im Grunde identisch, nur, wenn gut gemacht, eleganter und wegen genormten Datenausgabeformaten möglicherweise genauer. Möglicherweise, weil man nie wissen kann, ob der Prozessor in der OBD-Box mit einem fähigen Programm läuft oder nur die aller wichtigsten Sachen tatsächlich nutzt und alle anderen Parameter ignoriert.

Nicht das jetzt einer auf die Idee kommt OBD Boxen wären automatisch gut!

Zum Schluß der Preis.

Wer selber einbaut kann ja die Arbeitszeit ignorieren. Bei Problemen steht er dann dumm da.

Beim Machen lassen sieht es anders aus.

Allerdings wird jede normale Werkstatt bei Problemen genauso dumm da stehen... es sei denn sie ist auf E85 speziallisiert, was vieleicht 5 oder 10 Betriebe in Deutschland sein könnten. Also wird man an Ende für den Einbau der schlechtesten Boxen am meisten zahlen.

Ich muss leider feststellen, das es zur Zeit schwer ist, einen Einbau mit angemessen kurzer Amortisationszeit zu machen. Im Grunde lohnt das nur bei echten Spritschluckern. Mit Kleinwagen wird es schwer auch nur 300 Euro Umbaukosten jemals wieder rein zu bekommen.

Bei Tuning sieht das natürlich anders aus. Bei Turbos kann man aufgrund komplizierter technischer und physikalischer Zusammenhänge aus identischer Hardware mehr Leistung quetschen als mit Benzin möglich ist. 10% mehr mit E85 sind realistisch. Das ist eine ganze Menge, wenn einem Leistung wichtig ist. Allerdings mu natürlich die Software angepasst werden.

Beim Sauger hängt es stark vom Motor ab ob E85 ohne erhöhte Verdichtung etwas bringt. Paradoxerweise sind unter Leistungsgesichtspunkten eher unsportliche Motoren mit schlecht gemachten Ansaugwegen am besten durch E85 zu Leistungssteigerungen zu bewegen.

Ganz toll sind übrigends Briggs&Stratton Rasenmähermotoren. Ihre Vergaser haben eine einstellbare Hauptdüse, sind also mit zwei Schraubenzieherdrehungen auf E85 eingestellt. Dann haben sie spührbar mehr Kraft als im Benzinbetrieb. Der Grund ist die antike Konstruktion mit stehenden Ventilen und die dürftige Luftkühlung. Das E85 verbessert durch die hohe Innenkühlwirkung die Füllung erheblich, was sich dann so bemerkbar macht als ob der Mäher auf Steroiden laufen würden.

Wobei nicht die Drehzahl steigt, sie ziehen nur unter Last viel besser durch . Der Kaltstart ist ja auch kein Problem, denn wer mäht schon bei Frost?

 

Gruß!

am 21. April 2011 um 11:31

Zitat:

Original geschrieben von turbochris22397

Nein,

es gibt sehr gute Steuergeräte für E85. Sogar sehr preiswert.

Leider aber noch mehr schlechte, vor allem sehr teure.

Die Box mit dem "Spritsparsensor" würde ich meiden. Dort werden Sachen versprochen, die so, wie sie da beschrieben werden, technisch einfach unmöglich sind. Spricht man das an, kommen solche Ausreden wie "Betriebsgeheimnis".

Entweder der Vertrieb weis nicht wie sein eigenes Gerät funktioniert, oder, was ich viel eher glaube, die haben nur ein paar Kabel ohne Funktion in die Vergussmasse gesteckt. Beide Varianten sind für mich ein klares nicht kaufen Signal. Nebenbei: Die Idee im Teillastbetrieb abzumagern ist, wenn einem die Abgase egal sind, gar nicht mal dumm. Aber so, wie es diese Box machen soll, geht es nicht. Für den Laien ist es schwer zu durchschauen, was man mit den Daten, die man aus den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen eines Motors bekommt, machen kann und was nicht. Da aber die Boxen universel sind, kann man kaum auf spezielle Sensoren zurückgreifen, die in verschiedenen Motoren völlig anders aufgebaut sind, andere Datenformate liefern oder auch gar nicht vorhanden sind.

So liefern z.B. Drosselklappenpotis nicht immer die gleichen Werte, manche sind nur Schalter, Zwei oder dreistufig, andere variable Wiederstände.

Eine vernünftige Box hat auf jeden Fall einen Lambdasondenanschluß und einen Temperatursensor. Ohne die beiden Eingangsgrößen sind es nur sture, dumme Einspritzzeitverlängerer, die sich nicht auf den Kraftstoff einstellen können. Kommen meistens aus Brasilien, wo sie in dauerhaft warmen Gegenden auch einigermaßen funktionieren. Bei uns und für unsere sensiblen, modernen Motoren, völlig ungeeignet.

Im Alltagsbetrieb das wichtigste ist der Kaltstart.

Eine gute Box kann aus den letzten im Fahrbetrieb gemessenen Daten (der Lambdasonde) die Ethanolanteile errechnet und dann einen Korrekturwert für den nächsten Kaltstart speichern. In Abhängigkeit von der Motortemperatur wird dann der Kaltstart und Warmlauf geregelt. Wenn man dann noch eine Feineinstellung für die nötige Anfangseinspritzmenge hat, springen solche Motoren bei jeder Temperatur bis -20°C bei der ersten Anlasserumdrehung an. Etwas, wovon viele Etanolfahrer nur träumen...

Es gibt immer noch Boxen bei denen der Kaltstart von Hand geregelt werden muß oder man je nach Kraftstoff Sachen umschalten muss. Finde ich absolut indiskutabel.

Das gilt vor allem für ältere Fahrzeuge.

Bei neueren mit OBD2 Diagnoseschnittstelle kann man auch darüber eine Box anschließen. Die Funktion ist im Grunde identisch, nur, wenn gut gemacht, eleganter und wegen genormten Datenausgabeformaten möglicherweise genauer. Möglicherweise, weil man nie wissen kann, ob der Prozessor in der OBD-Box mit einem fähigen Programm läuft oder nur die aller wichtigsten Sachen tatsächlich nutzt und alle anderen Parameter ignoriert.

Nicht das jetzt einer auf die Idee kommt OBD Boxen wären automatisch gut!

Zum Schluß der Preis.

Wer selber einbaut kann ja die Arbeitszeit ignorieren. Bei Problemen steht er dann dumm da.

Beim Machen lassen sieht es anders aus.

Allerdings wird jede normale Werkstatt bei Problemen genauso dumm da stehen... es sei denn sie ist auf E85 speziallisiert, was vieleicht 5 oder 10 Betriebe in Deutschland sein könnten. Also wird man an Ende für den Einbau der schlechtesten Boxen am meisten zahlen.

Ich muss leider feststellen, das es zur Zeit schwer ist, einen Einbau mit angemessen kurzer Amortisationszeit zu machen. Im Grunde lohnt das nur bei echten Spritschluckern. Mit Kleinwagen wird es schwer auch nur 300 Euro Umbaukosten jemals wieder rein zu bekommen.

Bei Tuning sieht das natürlich anders aus. Bei Turbos kann man aufgrund komplizierter technischer und physikalischer Zusammenhänge aus identischer Hardware mehr Leistung quetschen als mit Benzin möglich ist. 10% mehr mit E85 sind realistisch. Das ist eine ganze Menge, wenn einem Leistung wichtig ist. Allerdings mu natürlich die Software angepasst werden.

Beim Sauger hängt es stark vom Motor ab ob E85 ohne erhöhte Verdichtung etwas bringt. Paradoxerweise sind unter Leistungsgesichtspunkten eher unsportliche Motoren mit schlecht gemachten Ansaugwegen am besten durch E85 zu Leistungssteigerungen zu bewegen.

Ganz toll sind übrigends Briggs&Stratton Rasenmähermotoren. Ihre Vergaser haben eine einstellbare Hauptdüse, sind also mit zwei Schraubenzieherdrehungen auf E85 eingestellt. Dann haben sie spührbar mehr Kraft als im Benzinbetrieb. Der Grund ist die antike Konstruktion mit stehenden Ventilen und die dürftige Luftkühlung. Das E85 verbessert durch die hohe Innenkühlwirkung die Füllung erheblich, was sich dann so bemerkbar macht als ob der Mäher auf Steroiden laufen würden.

Wobei nicht die Drehzahl steigt, sie ziehen nur unter Last viel besser durch . Der Kaltstart ist ja auch kein Problem, denn wer mäht schon bei Frost?

 

Gruß!

Hallo,turbochris22397 !

Beim Brigg&Stratton,Schraube rein oder raus drehen,unser Mäher ist nicht zum vernünftigen laufen

zu bewegen :confused:

mfg trixi1262

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