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Die Suche geht weiter: Zwei Tage mit dem Range Rover Sport

Themenstarteram 21. Februar 2010 um 21:22

Hallo Volvofreunde,

Die Suche nach einem Nachfolger für unseren Q7 3,0TDI S-Line geht weiter.

Nachdem der 5er GT von BMW absolut nicht überzeugen konnte, hatte ich diese Woche zwei Tage Zeit mir ein Bild vom Range Rover Sport 3,0 TDV6 zu machen.

Anzumerken ist, dass ich die restliche SUV-Konkurrenz sehr gut kenne (X5, X6, ML, Touareg, Q5, XC60, XC90) und entsprechend in meine Beurteilung mit einfließen lasse.

Leider hatte es der erste Land Rover Händler in Crailsheim es nicht für nötig empfunden mich als Kunde zu gewinnen (die seit Ende November versprochene Probefahrt kam nie zustande, ich wurde nie zurückgerufen,..usw.).

Bei der Schwabengarage in Heilbronn wurde ich vorzüglich bedient, ein Testwagen war sofort verfügbar, und zur „Überbrückung“ bis zum Probefahrttermin wurde mir unaufgefordert ein ganzes Packet an Prospekte zugesendet.

 

Objekt:

Range Rover Sport HSE TDV6

 

Testeinrücke:

 

• Optik außen:

 

Wie immer Geschmackssache, mir gefallen schon immer die Fahrzeuge von Range Rover. Der Testwagen war weiß, und sah wirklich imposant aus, und sorgte des Öfteren für verdrehte Männerhälse.

Ein „no go“ ist die Heckschürze, die nur notdürftig die billig anmutende Auspuffanlage, sowie das Ersatzrad abdeckt.

 

• Optik / Qualität innen

Der RRS war mit einer dunklen Softlederausstattung versehen, dazu die weißen Nähte, das belederte Armaturenbrett, das dunkle Holz und die Alueinfassungen – das machte alles einen auf den ersten Blick sehr hochwertigen und gelungen Eindruck.

Beim zweiten Blick stellt man fest, dass der RRS auch unter dem Rotstift (wie auch der 5er GT) leiden muss:

Rückenlehnentaschen aus allerbilligsten Kunstleder, hier und dort billig wirkendes Hartplastik, Fußmatten die „lappriger“ und dünner sind wie billige Baumarktfußmatten, Blinkerhebel die aus einer Baumaschine stammen könnten…

Hinzufügen möchte ich aber, dass auch inzwischen die deutschen Premiumhersteller am Material sparen (siehe Test 5er GT), und z.B. Volvo bei den aktuellen Modellen in der Qualitätsanmutung nicht mehr nachsteht (Ausnahme die großen Modelle von Audi).

 

• Karosserie

 

Wenn man in den RRS einsteigt kommt man sich im ersten Augenblick ein wenig beengt vor.

Aufschluss gibt der Meterstab der sagt, dass man im RRS knapp 10cm weniger Innenbreit gg. dem XC90 hat.

Durch den breiten Mitteltunnel bleiben dem Fahrer 57cm „Ellenbogenfreiheit“, der XC90 bietet da 66cm.

Mir hat das gefallen, da ich relativ schlank bin (184cm und 76Kg), aber es gibt ja auch Männer mit Bauch und Schulter. Für mich hat er gepasst wie der sprichwörtliche Maßanzug.

Man sitzt sehr aufrecht – also eher „ auf“ dem Auto als „im“ Auto – und geniest die tolle Übersicht nach vorne und hinten - das erste SUV wo man sich das Rentnerradar sparen kann.

Leider kommt man wegen der Enge sehr schlecht an die el. Sitzverstellung heran.

Die Sitze sind sehr bequem, haben guten Seitenhalt (das vermiss e ich so im XC90).

Auf der Rücksitzbank geht es auch deutlich beengter zu als wie im XC90 oder ML usw.

Da man die Füße sehr gut unter die Vordersitze stellen kann ist die Sitzposition zu zweit trotz der Platzverhältnisse bequem. Probleme gibt es wenn 3 Personen hinten reisen wollen.

Meine Kinder waren begeistert vom RRS, trotzdem maulten sie über die engen Platzverhältnisse.

Der Kofferraum ist ok, solange man nicht allzu viel mitnehmen möchte.

Unser Ausflug mit dem RRS zu Ikea ist diesmal (glücklicherweise) deutlich günstiger ausgefallen wie die sonstigen Besuche

Allein die Grundfläche (Breite an der breitesten Stelle 122cm, Länge 99cm – XC90 Breite 139cm, Länge 119cm) zeigt dass der RRS von den Platzverhältnissen eine Klasse unter dem XC90 ist und sogar vom X5 geschlagen wird.

 

• Motor / Getriebe

 

Nun komme ich zum wirklichen Sahnestück des RRS.

Die Motor /Getriebekombination würde ich sogar noch vor dem X5 und Q7 stellen (wir hatten/haben beide ).

Der Motor beeindruckt durch sein schon ab 1300u/min zur Verfügung stehendes Drehmoment (600NM bei 2000). Er dreht sauber und gleichmäßig ohne jegliches Turboloch oder Gedenksekunde durch.

Der Punsch fehlt, und über 3500 u/min braucht dieser Motor gar nicht gedreht werden.

Gerade im Vergleich zu unserem Q7 ist auffällig, dass der Q7 unten heraus weniger Dampf hat, jedoch ab 3000 u/min noch kraftvoller hochdreht.

Der Motor ist im Standgas doch sehr zu vernehmen (wie übrigens der 3,0D im X5 auch), jedoch schon ab 1.200 u/min kaum oder gar nicht mehr zu hören ist. Sehr beeindruckend!

Der RRS zieht kräftig bis 200km/h (Tacho) durch, dann wird er leider durch den Begrenzer kastriert. Für mich ein „no go“ , aber bestimmt gibt es schon Tuner die das aufheben (Volvo macht ja auch immer diesen Unsinn und kastriert viele der Fahrzeuge auf 210km/h!!!).

Das 6-Gangautomatikgetriebe ist das erste Automatikgetriebe bei der ich nicht selbst eingreifen wollte.

Der Automat hatte immer die richtige Übersetzung parat und nutzte wie keine Andere das bullige Drehmoment.

Die von mir erst kürzlich gefahrene 8-Gangautomatik von BMW ist meiner Meinung nach weniger gut, und nervt durch das nervöse hin- und hergeschalte.

Selbst manuelle Eingriffe werden sehr spontan umgesetzt.

Der Spritverbrauch pendelte sich bei mir bei knapp 13 Liter (ziemlich gleich wie Q7 und 1 Liter mehr wie X5) ein und war ca. 1,5 Liter günstiger wie bei meinem getunten XC90 (255PS).

Da merkt man das sehr hohe Gewicht des RRS an (von mir selbst gewogene 2560KG).

 

• Fahrwerk / Fahrkomfort / Fahrdynamik /Lenkung

 

Es ist verblüffend wie behände sich diese 2600Kg um die Kurven werfen lassen.

Seitenneigung ist kaum vorhanden, und die Karosserie bleibt selbst bei schlechter Fahrbahn absolut steif.

Das Fahrwerk/Achsteile/Aufhängungen machen einen sehr sehr soliden Eindruck – deutlich besser wie im XC90 und auch besser als wie im Q7.

Leider ist diese Dynamik mit einer unangemessenen Härte des Fahrwerks erkauft. Ich fand schon unsere X5 als viel zu hart, aber der RRS ist noch härter gefedert.

 

Das Fahrzeug ist schon bei mittlerer Fahrbahnqualität ständig in Unruhe. Schachtdeckel lassen die Zähne klappern. Querfugen auf der Autobahn schlagen bis in den Sitz durch.

Schade – es passt einfach nicht zum Fahrzeug.

Die Lenkung ist absolut frei von Antriebseinflüsse und lässt sich auch durch schlechte Straßen nicht beeindrucken. Jedoch ist sie so direkt abgestimmt, dass sie auf der Autobahn kein entspanntes Cruisen zulässt.

Man ist ständig am korrigieren und muss sehr aufmerksam Fahren und Lenken um nicht die Ideallinie zu verlassen.

Auf schnell gefahrenen Landstraßen mit entsprechenden Kurven macht sie sehr viel Spaß – aber wie oft kann man denn so unterwegs sein.

Der RRS ist ein sehr sehr leises Auto. Der Motor ist kaum zu hören, jedoch ändert sich das bei hohen Autobahngeschwindigkeiten (ab ca. 170km/h). Ab dann nehmen die Windgeräusche (vor allem im oberen Bereich der A-Säule) stark zu und übertönen da eindeutig meinen XC90.

 

• Bedienung / Alltagstauglichkeit / Sonstiges

 

Auf den ersten Blick macht das Cockpit einen sehr aufgeräumten Eindruck. Nach zwei Tagen Fahrt im RRS muss ich aber bemerken, dass die Bedienung alles andere als Intuitiv und Ablenkungsfrei gelingt.

Z.B ist die Lichtbedieneinheit nicht einzusehen – sie wird komplett vom Lenkrad verdeckt.

Des Weiteren hab ich selten einen so umständlich zu bedienenden Bordcomputer erlebt.

Auch wenn jetzt einige den Kopf schütteln werden, aber die Navibedienung im Volvo ist immer noch unübertroffen. Das Touchscreennavi im RRS lässt eine super schnelle Adresseingabe zu, das war es aber schon.

Der Rechner rechnet nicht schneller als im Q7 oder XC90, die Bildschirmübersicht ist eine Zumutung.

Es gibt für das Radio keine Sendertasten, bei Navigebrauch werden nicht einmal die Sender angezeigt (auch keine Senderliste).

Das Hifisystem ist klanglich ok, jedoch hätte ich mir da mehr erwartet.

Der Trockner der Klimaanlage scheint deutlich unterdimensioniert zu sein, da ich bei Regenwetter und 4 Personen im RRS die Scheiben nicht beschlagfrei bekommen habe (ohne Scheibenheizung). Im XC90 oder unseren anderen SUV hatte ich damit noch nie Probleme.

Leider fällt die Heckklappe mit einem lauten „Scheppern“ ins Schloss, zudem ist sie sehr schwergängig, deswegen ist eine Servoschließung ein Muss.

Mehrmals reagierte die el. Zuziehhilfe nicht.

Gut ist, dass die Seitenschweller mit in den Türen integriert sind - somit bekommt man beim Einsteigen nie schmutzige Hosenbeine.

 

Fazit:

Für mich ein sehr sehr sympathisches Auto, leider mit einigen Schwächen die ich trotz aller Liebe auf Dauer nervig finden würde.

Die Platzverhältnisse, aber vor allem das überharte Fahrwerk und die teilweise umständliche Bedienung waren mehr als nur ein Haar in der ansonsten sehr guten Suppe.

Mein Traum:

Die Motor -Getriebekombination vom RRS in einem überarbeiteten Volvo XC90

Gruß aus Schwäbisch Hall

Daniel

Dsc03481-2
Dsc03487-2
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. Februar 2010 um 21:22

Hallo Volvofreunde,

Die Suche nach einem Nachfolger für unseren Q7 3,0TDI S-Line geht weiter.

Nachdem der 5er GT von BMW absolut nicht überzeugen konnte, hatte ich diese Woche zwei Tage Zeit mir ein Bild vom Range Rover Sport 3,0 TDV6 zu machen.

Anzumerken ist, dass ich die restliche SUV-Konkurrenz sehr gut kenne (X5, X6, ML, Touareg, Q5, XC60, XC90) und entsprechend in meine Beurteilung mit einfließen lasse.

Leider hatte es der erste Land Rover Händler in Crailsheim es nicht für nötig empfunden mich als Kunde zu gewinnen (die seit Ende November versprochene Probefahrt kam nie zustande, ich wurde nie zurückgerufen,..usw.).

Bei der Schwabengarage in Heilbronn wurde ich vorzüglich bedient, ein Testwagen war sofort verfügbar, und zur „Überbrückung“ bis zum Probefahrttermin wurde mir unaufgefordert ein ganzes Packet an Prospekte zugesendet.

 

Objekt:

Range Rover Sport HSE TDV6

 

Testeinrücke:

 

• Optik außen:

 

Wie immer Geschmackssache, mir gefallen schon immer die Fahrzeuge von Range Rover. Der Testwagen war weiß, und sah wirklich imposant aus, und sorgte des Öfteren für verdrehte Männerhälse.

Ein „no go“ ist die Heckschürze, die nur notdürftig die billig anmutende Auspuffanlage, sowie das Ersatzrad abdeckt.

 

• Optik / Qualität innen

Der RRS war mit einer dunklen Softlederausstattung versehen, dazu die weißen Nähte, das belederte Armaturenbrett, das dunkle Holz und die Alueinfassungen – das machte alles einen auf den ersten Blick sehr hochwertigen und gelungen Eindruck.

Beim zweiten Blick stellt man fest, dass der RRS auch unter dem Rotstift (wie auch der 5er GT) leiden muss:

Rückenlehnentaschen aus allerbilligsten Kunstleder, hier und dort billig wirkendes Hartplastik, Fußmatten die „lappriger“ und dünner sind wie billige Baumarktfußmatten, Blinkerhebel die aus einer Baumaschine stammen könnten…

Hinzufügen möchte ich aber, dass auch inzwischen die deutschen Premiumhersteller am Material sparen (siehe Test 5er GT), und z.B. Volvo bei den aktuellen Modellen in der Qualitätsanmutung nicht mehr nachsteht (Ausnahme die großen Modelle von Audi).

 

• Karosserie

 

Wenn man in den RRS einsteigt kommt man sich im ersten Augenblick ein wenig beengt vor.

Aufschluss gibt der Meterstab der sagt, dass man im RRS knapp 10cm weniger Innenbreit gg. dem XC90 hat.

Durch den breiten Mitteltunnel bleiben dem Fahrer 57cm „Ellenbogenfreiheit“, der XC90 bietet da 66cm.

Mir hat das gefallen, da ich relativ schlank bin (184cm und 76Kg), aber es gibt ja auch Männer mit Bauch und Schulter. Für mich hat er gepasst wie der sprichwörtliche Maßanzug.

Man sitzt sehr aufrecht – also eher „ auf“ dem Auto als „im“ Auto – und geniest die tolle Übersicht nach vorne und hinten - das erste SUV wo man sich das Rentnerradar sparen kann.

Leider kommt man wegen der Enge sehr schlecht an die el. Sitzverstellung heran.

Die Sitze sind sehr bequem, haben guten Seitenhalt (das vermiss e ich so im XC90).

Auf der Rücksitzbank geht es auch deutlich beengter zu als wie im XC90 oder ML usw.

Da man die Füße sehr gut unter die Vordersitze stellen kann ist die Sitzposition zu zweit trotz der Platzverhältnisse bequem. Probleme gibt es wenn 3 Personen hinten reisen wollen.

Meine Kinder waren begeistert vom RRS, trotzdem maulten sie über die engen Platzverhältnisse.

Der Kofferraum ist ok, solange man nicht allzu viel mitnehmen möchte.

Unser Ausflug mit dem RRS zu Ikea ist diesmal (glücklicherweise) deutlich günstiger ausgefallen wie die sonstigen Besuche

Allein die Grundfläche (Breite an der breitesten Stelle 122cm, Länge 99cm – XC90 Breite 139cm, Länge 119cm) zeigt dass der RRS von den Platzverhältnissen eine Klasse unter dem XC90 ist und sogar vom X5 geschlagen wird.

 

• Motor / Getriebe

 

Nun komme ich zum wirklichen Sahnestück des RRS.

Die Motor /Getriebekombination würde ich sogar noch vor dem X5 und Q7 stellen (wir hatten/haben beide ).

Der Motor beeindruckt durch sein schon ab 1300u/min zur Verfügung stehendes Drehmoment (600NM bei 2000). Er dreht sauber und gleichmäßig ohne jegliches Turboloch oder Gedenksekunde durch.

Der Punsch fehlt, und über 3500 u/min braucht dieser Motor gar nicht gedreht werden.

Gerade im Vergleich zu unserem Q7 ist auffällig, dass der Q7 unten heraus weniger Dampf hat, jedoch ab 3000 u/min noch kraftvoller hochdreht.

Der Motor ist im Standgas doch sehr zu vernehmen (wie übrigens der 3,0D im X5 auch), jedoch schon ab 1.200 u/min kaum oder gar nicht mehr zu hören ist. Sehr beeindruckend!

Der RRS zieht kräftig bis 200km/h (Tacho) durch, dann wird er leider durch den Begrenzer kastriert. Für mich ein „no go“ , aber bestimmt gibt es schon Tuner die das aufheben (Volvo macht ja auch immer diesen Unsinn und kastriert viele der Fahrzeuge auf 210km/h!!!).

Das 6-Gangautomatikgetriebe ist das erste Automatikgetriebe bei der ich nicht selbst eingreifen wollte.

Der Automat hatte immer die richtige Übersetzung parat und nutzte wie keine Andere das bullige Drehmoment.

Die von mir erst kürzlich gefahrene 8-Gangautomatik von BMW ist meiner Meinung nach weniger gut, und nervt durch das nervöse hin- und hergeschalte.

Selbst manuelle Eingriffe werden sehr spontan umgesetzt.

Der Spritverbrauch pendelte sich bei mir bei knapp 13 Liter (ziemlich gleich wie Q7 und 1 Liter mehr wie X5) ein und war ca. 1,5 Liter günstiger wie bei meinem getunten XC90 (255PS).

Da merkt man das sehr hohe Gewicht des RRS an (von mir selbst gewogene 2560KG).

 

• Fahrwerk / Fahrkomfort / Fahrdynamik /Lenkung

 

Es ist verblüffend wie behände sich diese 2600Kg um die Kurven werfen lassen.

Seitenneigung ist kaum vorhanden, und die Karosserie bleibt selbst bei schlechter Fahrbahn absolut steif.

Das Fahrwerk/Achsteile/Aufhängungen machen einen sehr sehr soliden Eindruck – deutlich besser wie im XC90 und auch besser als wie im Q7.

Leider ist diese Dynamik mit einer unangemessenen Härte des Fahrwerks erkauft. Ich fand schon unsere X5 als viel zu hart, aber der RRS ist noch härter gefedert.

 

Das Fahrzeug ist schon bei mittlerer Fahrbahnqualität ständig in Unruhe. Schachtdeckel lassen die Zähne klappern. Querfugen auf der Autobahn schlagen bis in den Sitz durch.

Schade – es passt einfach nicht zum Fahrzeug.

Die Lenkung ist absolut frei von Antriebseinflüsse und lässt sich auch durch schlechte Straßen nicht beeindrucken. Jedoch ist sie so direkt abgestimmt, dass sie auf der Autobahn kein entspanntes Cruisen zulässt.

Man ist ständig am korrigieren und muss sehr aufmerksam Fahren und Lenken um nicht die Ideallinie zu verlassen.

Auf schnell gefahrenen Landstraßen mit entsprechenden Kurven macht sie sehr viel Spaß – aber wie oft kann man denn so unterwegs sein.

Der RRS ist ein sehr sehr leises Auto. Der Motor ist kaum zu hören, jedoch ändert sich das bei hohen Autobahngeschwindigkeiten (ab ca. 170km/h). Ab dann nehmen die Windgeräusche (vor allem im oberen Bereich der A-Säule) stark zu und übertönen da eindeutig meinen XC90.

 

• Bedienung / Alltagstauglichkeit / Sonstiges

 

Auf den ersten Blick macht das Cockpit einen sehr aufgeräumten Eindruck. Nach zwei Tagen Fahrt im RRS muss ich aber bemerken, dass die Bedienung alles andere als Intuitiv und Ablenkungsfrei gelingt.

Z.B ist die Lichtbedieneinheit nicht einzusehen – sie wird komplett vom Lenkrad verdeckt.

Des Weiteren hab ich selten einen so umständlich zu bedienenden Bordcomputer erlebt.

Auch wenn jetzt einige den Kopf schütteln werden, aber die Navibedienung im Volvo ist immer noch unübertroffen. Das Touchscreennavi im RRS lässt eine super schnelle Adresseingabe zu, das war es aber schon.

Der Rechner rechnet nicht schneller als im Q7 oder XC90, die Bildschirmübersicht ist eine Zumutung.

Es gibt für das Radio keine Sendertasten, bei Navigebrauch werden nicht einmal die Sender angezeigt (auch keine Senderliste).

Das Hifisystem ist klanglich ok, jedoch hätte ich mir da mehr erwartet.

Der Trockner der Klimaanlage scheint deutlich unterdimensioniert zu sein, da ich bei Regenwetter und 4 Personen im RRS die Scheiben nicht beschlagfrei bekommen habe (ohne Scheibenheizung). Im XC90 oder unseren anderen SUV hatte ich damit noch nie Probleme.

Leider fällt die Heckklappe mit einem lauten „Scheppern“ ins Schloss, zudem ist sie sehr schwergängig, deswegen ist eine Servoschließung ein Muss.

Mehrmals reagierte die el. Zuziehhilfe nicht.

Gut ist, dass die Seitenschweller mit in den Türen integriert sind - somit bekommt man beim Einsteigen nie schmutzige Hosenbeine.

 

Fazit:

Für mich ein sehr sehr sympathisches Auto, leider mit einigen Schwächen die ich trotz aller Liebe auf Dauer nervig finden würde.

Die Platzverhältnisse, aber vor allem das überharte Fahrwerk und die teilweise umständliche Bedienung waren mehr als nur ein Haar in der ansonsten sehr guten Suppe.

Mein Traum:

Die Motor -Getriebekombination vom RRS in einem überarbeiteten Volvo XC90

Gruß aus Schwäbisch Hall

Daniel

22 weitere Antworten
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22 Antworten

Hallo Daniel,

vielen Dank für den wirklich ausführlichen Bericht. Was mich nur wundert, ist deine Aussage zum Fahrwerk, da hatte ich Jürgens Fazit ganz anders in Erinnerung.

viel Erfolg bei deiner Suche - warum soll die große Kuh weg, wenn man fragen darf?

lg - manatee

am 21. Februar 2010 um 22:11

Will ich das wissen ?

Oder hast du im falschen Forum gepostet ?

 

Gruss,

Esker

Zitat:

Original geschrieben von esker

Will ich das wissen ?

Oder hast du im falschen Forum gepostet ?

 

Gruss,

Esker

Das mußt Du selbst wissen, ich finde es interessant ;)

BG

Sascha, der kurz in Gseums RRS saß und sich auch beengt fühlte, zu viel "Schulter" :rolleyes:

Themenstarteram 21. Februar 2010 um 23:37

Zitat:

Will ich das wissen ?

Oder hast du im falschen Forum gepostet ?

stimmt, hätte besser ins XC90-Forum gepasst.

Wobei ja der RRS vom Innenraumangebot besser zum XC60 passt;)

Und ob Du das wissen willst ist mir eigentlich egal; Du darfst den Bericht lesen - musst aber nicht!

Zitat:

viel Erfolg bei deiner Suche - warum soll die große Kuh weg, wenn man fragen darf?

die Kuh kommt vom Hof da das Leasing ausläuft und ein kleinerer Nachfolger gesucht wird (also nicht preislich kleiner sondern formal kleiner - das Fahrzeug wird auch viel im Stadtverkehr eingesetzt....).

Da ich nur etwa zu 25% den Nachfolger fahren werde habe ich nicht das alleinige Sagen bei der Fahrzeugwahl - und ich möche eben verhindern dass es doch ein X6 wird:rolleyes:

Gruß Daniel

Hatte ich auch erst erwogen, aber mit war er dann doch zu sehr "Panzer". Außerdem nervt auf Langstrecken der Verbrauch (= mangelnde Reichweite).

Wäre denn ein "richtiger" Range Rover nichts für Dich?

Hi,

den Bericht kann ich nahezu komplett unterschreiben.

Allerdings ist die auf Autobahnen unruhige Lenkung definitiv nicht OK - denn ich bin gestern 200 km mit Anschlag Gaspedal gefahren und habe mich seelenruhig unterhalten können und schlicht KEINE Einflüsse in der Lenkung gehabt.

@Manatee: Da hast meine Aussagen nicht ganz richtig gedeutet. Das Fahrwerk ist recht hart und deutlich härter als z.B. der XC90 Sport/R-Design. ABER: Es gibt keinerlei Übertragung der Fahrwerksgeräusche in den Innenraum, was für mich im Bereich des Komforts eine sehr große Rolle spielt. Auch für meinen Geschmack dürfte das Fahrwerk etwas weicher sein.

Übrigens finde ich auch, dass der RRS KEIN Konkurrent des XC90 ist - der spielt in einer ganz anderen Größenliga. Einer für den XC60 ist er sehr deutlich, da schneidet der XC60 auch schlechter ab (besonders auf der Rückbank).

Daniel: Der Wagen macht sich vor dem Haus aber SEHR gut! Das ist stilvoll so... ;)

Schönen Gruß

Jürgen

Themenstarteram 22. Februar 2010 um 10:31

Zitat:

Das Fahrwerk ist recht hart und deutlich härter als z.B. der XC90 Sport/R-Design. ABER: Es gibt keinerlei Übertragung der Fahrwerksgeräusche in den Innenraum,

...stimmt, ist mir auch sehr sehr positiv aufgefallen. Kein Fahrwerkspoltern, oder keine spürbare Verwindungen der Karosserie, kein knarren oder knaxen - da ist der RRS eindeutig besser als der XC90.

Zitat:

Allerdings ist die auf Autobahnen unruhige Lenkung definitiv nicht OK - denn ich bin gestern 200 km mit Anschlag Gaspedal gefahren und habe mich seelenruhig unterhalten können und schlicht KEINE Einflüsse in der Lenkung gehabt.

hm, ich meine auch keine Einflüsse (hab mich evtl. undeutlich ausgedrückt), sondern meine, dass die Lenkung schon in der Mittellage sofort auf kleinste Bewegungen anspricht. Mir ist sie definitiv zu direkt und nervös - wenn ich eine direkte Lenkung haben möchte dann setz ich mich in den kleinen flachen Zuffenhausenener;)

Zitat:

Wäre denn ein "richtiger" Range Rover nichts für Dich?

nein: zu Groß (aussen), noch schwerer (träger, Sprit...), deutlich teurer, und zudem gefällt mir (komischeerweise) die Optik nicht.

Gruß Daniel

 

 

Sehr schöner Bericht, ausführlich und - ohne ihn bis jetzt gefahren zu haben - vollkommen zu verstehen.

 

Wie würde denn dein erster Eindruck beim Disco4 aussehen? Der sollte ja etwas komfortabler sein und ist mit dem Facelift auch richtig schick geworden. Technisch praktisch identisch zum RRS, nur etwas mehr Geländewagen als Sport.

Hi,

der Disco 4 ist natürlich noch etwas größer als der RRS. Er wäre damit ein sehr würdiger XC90-Konkurrent.

Der Motor und die Federung sind (bei Wahl von Luftfederung) zum RRS identisch. Ob der Innenraum ähnlich gut gedämmt ist wie beim RRS kann ich nicht sagen.

Aber ab jetzt würde diese Diskussion hier im Land Rover-Forum weiter geführt werden.

Schönen Gruß

Jürgen

Themenstarteram 22. Februar 2010 um 14:47

Zitat:

Wie würde denn dein erster Eindruck beim Disco4 aussehen?

den Disco 3 hatte ich auch ernsthaft in Erwägung gezogen als ich den XC90 kaufte (Nachfolger für meinen VW Multivan T5) .

Damals war er aber nur mit dem 190PS Diesel zu haben und deswegen eindeutig zu träge (2600Kg).

Bis heute finde ich den Disco (4) zu sehr Nutzfahrzeug (Optisch) als PKW, und kommt deshalb nicht in Frage. Auch der Innenraum ist mir optisch zu "robust".

Zitat:

Aber ab jetzt würde diese Diskussion hier im Land Rover-Forum weiter geführt werden.

wäre es angebracht diese Beiträge im LR-Forum zu verlinken? Oder den Bericht dort einzustellen?!

Gruß Daniel

So geschehen. Nennt man das nun Crossposting oder Trackback? :D:D:D

Schönen Gruß

Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von daniel bullinge

Bis heute finde ich den Disco (4) zu sehr Nutzfahrzeug (Optisch) als PKW, und kommt deshalb nicht in Frage. Auch der Innenraum ist mir optisch zu "robust".

Bist du sicher, dass du vom aktuellen Disco 4 sprichst? Die eingefleischten Disco-Fans sprechen von einem Bruch... ;)

Schönen Gruß

Jürgen

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Themenstarteram 25. Februar 2010 um 0:16

so, heute war noch die Motorvariante 35D im BMW X6 dran:

Der Motor ist an sich sehr gut und ich hatte entsprechende Erwartungen - aber ich konnte Leistungsmäßig kaum einen Unterschied zum 30D im X5 feststellen. Hallo BMW wo habt ihr die 286PS versteckt????

Auf dem Papier müsste der 35D auch dem RRS deutlich überlegen sein - was ich aber aus dem Gefühl heraus nicht bestätigen kann, im Gegenteil, der RRS tritt deutlich spontaner an.

Leider lief der 35D sehr rauh und war richtig laut - warum auch immer, aber der 30D wirkt deutlich Laufruhiger.

Die alte 6-GangAutomatik hat mir besser gefallen wie die kürzlich gefahrene 8-Gangautomatik, trotzdem fand ich die RRS Automatik deutlich besser.

Den Rest ist typisch X6:

Sportliches, aber leider auch sehr hartes Fahrwerk (in Verbindnung mit den 21 Zoll Rädern), Gute Lenkung, hohe Karosserie und Fahrwerkssteifigkeit, marzialische Optik.

Für 4 Personen genug Platz zum bequem Sitzen - nur das Gepäck muss zu Hause bleiben.

Nach hinten 0,0 Sicht (Rückfahrkamera Pflicht),

Leider immer noch (dachte BMW bessert nach) für ein 86.000€ Auto enttäuschende Materialqualität und Anmutung (so blechern ins Schloss fallende Türen hab ich zuletzt beim Fiat Punto unserer Babysitterin gehört;))

Ein Auto das keinen Sinn macht, aber trotzdem im engeren Auswahlkreis ist, da es dem Hauptfahrer (bin ja "nur" zum kleinen Teil Fahrer) einfach gefällt - und dann gibt es keine rationalen Gründe ;)

Ach doch, einen Grund gibt es: Die unfassbar günstige Leasingrate (gemessen am Neupreis). Nur 40€ teurer als ein allterwelts Q5!!!!:confused: Es scheint als müsse BMW die Kiste in den Markt dängen.

Gruß Daniel - dem das "Autoraussuchen" mächtig Spass macht;)

 

 

Zitat:

Original geschrieben von esker

Will ich das wissen ?

Oder hast du im falschen Forum gepostet ?

 

Gruss,

Esker

Habe ich mich auch gerade gefragt. Es soll ein Nachfolger für den Q7 werden und hier werden ein RRS und ein BMW vorgestellt, kann man das nicht verschieben?

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