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Das "Ende des Diesel?"

Volvo V40 2 (M/525) Cross Country

Hallo Miteinander,

ich weiß nicht, wer von Euch Auto, Motor und Sport liest?
Im neuesten Heft gibt es einen Artikel, der darüber berichtet, dass aufgrund eines Grundsatzurteils durch ein Gericht damit zu rechnen ist, dass Diesel PKW im großen Stil aus den Innenstädten verbannt werden könnten. Es wird über das "Ende des Diesel" spekuliert...-Mein V40 CC mit dem Fünfzylinder D3 ist nun gerade mal 2 Jahre alt und hat 30000KM runter. Ich schätze dieses Auto sehr, gerade wegen dem unschlagbaren Motor, der Power ohne Ende hat, aber auch sehr sparsam ist. Mit wurde nach dem Lesen des Artikel "etwas anders..." Ich fahre meine Autos in der Regel sehr lange-also zwischen 10 und 15 Jahre. Ich überlege mir nun, meinen schönen CC gegen einen T2 Benziner einzutauschen-vorzugsweise Vorführwagen o.ä.
Mich würden hier mal ein paar Meinungen aus dem Forum zu dem Thema interessieren-was meint Ihr zu dem Thema?

viele Grüße

Michael

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@jazup schrieb am 3. Oktober 2016 um 11:06:27 Uhr:


Nein - es gibt noch keine Blaue Plakette...aber sie ist im Gespräch.

Nur wo, und so lange, wie die auf der Entscheidungsebene nicht mehr im Gespräch ist, sondern eingestampft wurde, ist da auch nichts "im Gespräch".

Zitat:

Und sollte sie kommen so werden Euro5 Diesel die Richtlinien nicht erfüllen für diese Blaue Plakette.

Welche Richtlinien?

Genau an diesen Ideen zu den Richtlinien ist die blaue Plakette geplatzt. Ideen sind ja ganz nett, aber (spätestens) beim Gesetzgeber steht das Grundgesetz mit der Gleichbehandlung und seit dem einige Leute keine Ahnung davon hatten, dass ein Benziner keinen relevanten NOx- oder Feinstaub-Ausstoß haben kann, sondern spaßeshalber mal die NOx- und Partikel-Werte an verschiedenen Bauarten von Benzinern nachgemessen haben, ist es zu einem nicht unerheblichen Problem geworden, wenn man Euro5-Diesel aussperren will, aber Euro6-Benziner in den angedachten blauen Zonen einfahren lassen möchte und die Gleichbehandlung bei den Realwerten, dem tatsächlichen Emissionsverhalten zu berücksichtigen hat.

Motore mit einem Partikelausstoß im Realbetrieb in der Größenordnung eines Euro2-Diesel oder auch einem NOx-Ausstoß mit dem 5fachen der Grenzwerte für einen Euro5-Diesel stehen als Euro6-Benziner in den Verkaufsräumen.

Und nein, es hat nichts mit Direkteinspritzung, Turbolader oder Downsizing zu tun, sondern nur daran, dass Dinge, die als unmöglich galten nie einen Grenzwert bekommen haben (seit Euro6 eingeschränkt auf DI) und nie einer nachgemessen hat. Wozu auch, wenn es doch ohnehin unmöglich war, dass die Dinger das können.

Und so, wie Anfang 2014 einer wissenschaftlich objektiv nachweisen wollte, wie sauber heutzutage Dieselmotore sind und auf den Rücken gefallen ist, was ein VW da an Werten tatsächlich geliefert hat, stehen heute einige grübelnd vor Benziner-Werten, die nicht so sein können.

Ein Golf 2 (zwei) Diesel ohne Partikelfilter hat einen geringeren Partikelausstoß, als ein aktueller Euro6 Saugbenziner mit Saugrohreinspritzung. Und dann sitzt dieser Motor auch noch in einem aktuellen Kleinstwagen, dem ziemlich neuen Twingo/Smart.

Eine Fahrzeugklasse, die primär als Stadtwagen gilt, also in ge au den Bereichen fährt und als Euro6-Benziner fahren darf, die "blaue Zone" sein müssten, weil die unter NOx- und Feinstaubbelastung leiden und Euro5-Diesel ausgesperrt bleiben sollen.

Jetzt fehlt nur noch eine Umweltorientierte Umtauschaktion von Renault/Mercedes, allen Dieselfahrern für die Innenstadt den Twingo/Smart mit diesem Euro6-Benziner aufzudrücken 😁

Das klitzekleine Problem dieser blauen Geschichte, dass man die blauen Zonen der Innenstadtbereiche an den realen Luftwerten bestimmt und die blauen Einfahrplaketten der Emissionserzeuger an theoretischen Papierwerten bestimmt.

Und wo wir dann jetzt auch zum E-Auto, dessen Umwelt und Umweltbelastung kommen. Auch wenn es sich beim E-Auto derzeit nur um eine Verlagerung gewisser Problembereiche handelt, so ist eben diese Verlagerung exakt das, was man kurzfristig benötigt, mittelfristig natürlich zu ändern ist und in vielen betreffenden Bereichen auch bereits in Änderung ist.

Zitat:

Mehr habe ich nicht gesagt...

und war auch schon falsch, weil viele bekannte Dinge nicht beachtet wurden 😉

81 weitere Antworten
81 Antworten

Zitat:

@jazup schrieb am 3. Oktober 2016 um 10:28:01 Uhr:


Euro6 Diesel werden erstmal keine Probleme haben. Es geht derzeit um Euro5 Diesel die nicht die Richtlinien für eine Blaue Plakette erfüllen und daher dann auch nicht mehr in die Städte dürften.

Es gibt weder eine "blaue Plakette", noch existiert eine Richtlinie mit irgendwelchen technischen Bedingungen für diese "blaue Plakette".

Das hat auch nichts mit dem schon einen Urteil gegen die Stadt Düsseldorf und etlichen laufenden Klagen gegen andere Städte zu tun, die ebenso verurteilt werden.

Was die Kommunen nun bzw. dann machen, müssen sich die kommunalen Häuptlinge ausdenken und umsetzen. Ob die alle Diesel aussperren und die Benziner auch, Kraftwerke abschalten, ... man wird es sehen.

Das Einzige, was derzeit sicher ist: Irgendwas müssen die kurzfristig machen, weil es im September nächsten Jahres sowohl existieren, wie auch funktionieren muss.

Nein - es gibt noch keine Blaue Plakette...aber sie ist im Gespräch. Und sollte sie kommen so werden Euro5 Diesel die Richtlinien nicht erfüllen für diese Blaue Plakette. Mehr habe ich nicht gesagt...

Zitat:

@FrellPumpkin schrieb am 3. Oktober 2016 um 08:04:30 Uhr:


Das stimmt so nicht, der V40 überschreitet die Werte ums ca. 6fache bei NOX Emissionen.
https://www.gov.uk/.../vehicle-emissions-testing-programme-web.pdf
http://www.sueddeutsche.de/.../...iert-ueber-abgas-messungen-1.2961914

Dann müßte er ja in den USA auch auffällig geworden sein?! Ich nehme aber an, daß dort so wenige
Volvo-Diesel fahren, daß sie gar nicht danach geschaut haben. Für mich aber ein Randthema, da ich mit Diesel nichts am Hut habe. Deshalb klinke ich mich aus dieser Diskussion wieder aus.

Tschüß

Zitat:

@jazup schrieb am 3. Oktober 2016 um 11:06:27 Uhr:


Nein - es gibt noch keine Blaue Plakette...aber sie ist im Gespräch.

Nur wo, und so lange, wie die auf der Entscheidungsebene nicht mehr im Gespräch ist, sondern eingestampft wurde, ist da auch nichts "im Gespräch".

Zitat:

Und sollte sie kommen so werden Euro5 Diesel die Richtlinien nicht erfüllen für diese Blaue Plakette.

Welche Richtlinien?

Genau an diesen Ideen zu den Richtlinien ist die blaue Plakette geplatzt. Ideen sind ja ganz nett, aber (spätestens) beim Gesetzgeber steht das Grundgesetz mit der Gleichbehandlung und seit dem einige Leute keine Ahnung davon hatten, dass ein Benziner keinen relevanten NOx- oder Feinstaub-Ausstoß haben kann, sondern spaßeshalber mal die NOx- und Partikel-Werte an verschiedenen Bauarten von Benzinern nachgemessen haben, ist es zu einem nicht unerheblichen Problem geworden, wenn man Euro5-Diesel aussperren will, aber Euro6-Benziner in den angedachten blauen Zonen einfahren lassen möchte und die Gleichbehandlung bei den Realwerten, dem tatsächlichen Emissionsverhalten zu berücksichtigen hat.

Motore mit einem Partikelausstoß im Realbetrieb in der Größenordnung eines Euro2-Diesel oder auch einem NOx-Ausstoß mit dem 5fachen der Grenzwerte für einen Euro5-Diesel stehen als Euro6-Benziner in den Verkaufsräumen.

Und nein, es hat nichts mit Direkteinspritzung, Turbolader oder Downsizing zu tun, sondern nur daran, dass Dinge, die als unmöglich galten nie einen Grenzwert bekommen haben (seit Euro6 eingeschränkt auf DI) und nie einer nachgemessen hat. Wozu auch, wenn es doch ohnehin unmöglich war, dass die Dinger das können.

Und so, wie Anfang 2014 einer wissenschaftlich objektiv nachweisen wollte, wie sauber heutzutage Dieselmotore sind und auf den Rücken gefallen ist, was ein VW da an Werten tatsächlich geliefert hat, stehen heute einige grübelnd vor Benziner-Werten, die nicht so sein können.

Ein Golf 2 (zwei) Diesel ohne Partikelfilter hat einen geringeren Partikelausstoß, als ein aktueller Euro6 Saugbenziner mit Saugrohreinspritzung. Und dann sitzt dieser Motor auch noch in einem aktuellen Kleinstwagen, dem ziemlich neuen Twingo/Smart.

Eine Fahrzeugklasse, die primär als Stadtwagen gilt, also in ge au den Bereichen fährt und als Euro6-Benziner fahren darf, die "blaue Zone" sein müssten, weil die unter NOx- und Feinstaubbelastung leiden und Euro5-Diesel ausgesperrt bleiben sollen.

Jetzt fehlt nur noch eine Umweltorientierte Umtauschaktion von Renault/Mercedes, allen Dieselfahrern für die Innenstadt den Twingo/Smart mit diesem Euro6-Benziner aufzudrücken 😁

Das klitzekleine Problem dieser blauen Geschichte, dass man die blauen Zonen der Innenstadtbereiche an den realen Luftwerten bestimmt und die blauen Einfahrplaketten der Emissionserzeuger an theoretischen Papierwerten bestimmt.

Und wo wir dann jetzt auch zum E-Auto, dessen Umwelt und Umweltbelastung kommen. Auch wenn es sich beim E-Auto derzeit nur um eine Verlagerung gewisser Problembereiche handelt, so ist eben diese Verlagerung exakt das, was man kurzfristig benötigt, mittelfristig natürlich zu ändern ist und in vielen betreffenden Bereichen auch bereits in Änderung ist.

Zitat:

Mehr habe ich nicht gesagt...

und war auch schon falsch, weil viele bekannte Dinge nicht beachtet wurden 😉

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Zitat:

@bavarianlynx schrieb am 3. Oktober 2016 um 11:29:37 Uhr:


Dann müßte er ja in den USA auch auffällig geworden sein?! Ich nehme aber an, daß dort so wenige
Volvo-Diesel fahren, daß sie gar nicht danach geschaut haben.

Kein Volvo Diesel am Markt.
Also keiner, der nach den Bestimmungen des "clean diesel act" läuft bzw. zugelassen ist. Da existiert ausschließlich BMW, Mercedes, Chevrolet und eben VW.

Wobei die drei Erstgenannten tatsächlich auch darunter laufen, also diese besonderen US-Bestimmungen und zugehörigen Real-Werte einhalten. Bei VW/Audi/Porsche war es das nur auf dem Papier.

Ich denke, Dramaking hat es richtig auf den Punkt gebracht-so steht es nämlich auch in dem Artikel. Es geht aber auch um ein Verfahren der EU gegen Deutschland wegen regelmäßig überschrittener Grenzwerte und andererseits um das Grundsatzurteil gegen die Stadt Düsseldorf. Hier scheint es noch möglich, dass die Kommune Rechtsmittel einlegt-geschieht dies nicht muss bis 2017 gehandelt werden und das betrifft dann auch andere Kommunen.
Mein CC ist wie bereits erwähnt einer mit Euro 5. Der wäre hier konkret betroffen.
Ich denke natürlich auch, man sollte nun nicht in Panik verfallen...das Problem ist nur, dass man so ein Auto in ein paar Jahren nicht mehr verkaufen kann und es damit wertlos ist. AMS spricht von "massenhafter Enteignung der Euro 5 Dieselfahrer).
Übrigens...hier am Rande: Der "Cheflobbiist" der Autoindustrie, Herr Wissmann, hat die Kommunen schon mal beruhigt-die betroffenen Fahrer der Euro 5 Diesel kaufen dann sicher alle ein "modernes" Auto mit Euro 6....
Ein "bisschen" verschaukelt fühlt man sich da dann schon, oder-wir sprechen hier ja nicht über Peanuts, sondern über Werte von mehreren Zehntausend Euro!

Zitat: "das Problem ist nur, dass man so ein Auto irgendwann nicht mehr verkaufen kann und es damit wertlos ist."

Kaufst du z.B. jetzt ein E-Auto, in den nächsten Jahren kommen höhere Reichweiten und mehr Batteriekapazität.
Da kann man diesen 2016-er bald nicht mehr verkaufen, vermutlich gar schwieriger als ein Diesel...

Und irgendwann stellt dann doch ein schlauer Politiker wieder fest, dass man mit den ganzen neuen Benzinern das C02 Ziel verfehlt hat und verbannt Benziner von den Autobahnen ;-) . Ich kann nicht nachvollziehen, wieso jetzt die NOX Sau durchs Dorf getrieben wird, wo doch CO2 "DAS" große Einsparziel war. Mir konnte noch keiner erklären, warum mein Auto lieber 16 Liter Benzin statt 7 Liter Diesel verbrauchen soll um damit der Umwelt zu helfen. Und warum das Zukunfstsicherer sein soll einen Benziner statt Diesel zu fahren.

Don´t panic!

Vielleicht, weil das Eine in den jetzt schon gemessenen Konzentrationen einfach gesundheitsschädlich ist und das Andere nicht...? Ich weiß nicht, was daran unverständlich sein sollte. Für mich geht Gesundheit, gerade die von Kindern doch deutlich über Klimaziele, die zwar auch wichtig, aber eben kaum lokal zu lösen sind.
KUM

Zitat:

@jazup schrieb am 3. Oktober 2016 um 08:11:02 Uhr:


Ja, hatte ich auch gelesen. Ist nur so so durch die Medien weil es zuerst ja um die Deutschen Marken ging...

Zitat:

@jazup schrieb am 3. Oktober 2016 um 08:11:02 Uhr:



Zitat:

@FrellPumpkin schrieb am 3. Oktober 2016 um 08:04:30 Uhr:


Das stimmt so nicht, der V40 überschreitet die Werte ums ca. 6fache bei NOX Emissionen.
https://www.gov.uk/.../vehicle-emissions-testing-programme-web.pdf
http://www.sueddeutsche.de/.../...iert-ueber-abgas-messungen-1.2961914

Das mag schon sein, aber wenn er Euro 6 hat, dürfte er mit blauer Plakette fahren.
Kommt eben drauf an, was die zulässigen Grenzwerte für NOX sind.

Saubermänner sind die Diesel allemal nicht, wie uns Lobbyisten weis machen wollen ('Da kommt hinten frische Luft raus'😉. Man kann auch nicht beides glecihzeitig haben: 0-Emissionen und minimaler Verbrauch.

Zitat:

@KUMXC schrieb am 4. Oktober 2016 um 07:53:35 Uhr:


Vielleicht, weil das Eine in den jetzt schon gemessenen Konzentrationen einfach gesundheitsschädlich ist ...

Hier sollte man aufpassen, dass man nicht auf falsche Rückschlüsse kommt.

Durch diverse, permanente Regulierungseingriffe und Grenzwertabsenkungen auf der Erzeugerseite (dass wir bei Euro6 sind und Euro3 schlechter war, sollte bekannt sein) hat sich die Luftqualität, Schadstoffarten und Schadstoffmengen ganz erheblich verbessert.

In den letzten 20 Jahren haben sich die tatsächliche Schadstoffbelastung und damit auch die verbundenen Gesundheitsrisiken halbiert.

Allerdings wurden gleichzeitig und bisher parallel mit den technischen Vorgaben auf Erzeugerseite auch die zulässigen Schadstoffgrenzwerte der Luft abgesenkt. In der beliebten Relativbetrachtung speziell aus der grünen Ecke haben wir nie bemerkt, dass unsere Luft sauberer geworden ist, sondern dass die 20 Jahre lang konstant ganz knapp vor den zulässig erkannten Grenzwert liegt.

Bis vor etwa 3 Jahren, wo von Seiten der EU mal wieder neue Luftqualitätsbestimmungen in Kraft getreten sind, aber diesmal nicht parallel zur technischen Entwicklung, sondern um Druck auf die Industrie aufzubauen, eine sehr drastische Absenkung vorgenommen hat.

Mit der gewohnten Relativbetrachtung liegen wir nun plötzlich sehr oft über den gültigen Grenzwerten. Allerdings sind wir nicht schlechter geworden, sondern haben uns wie jedes Jahr um rund 2,5% bei der Schadstoffbelastung gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Ebenso sollte man bei den Gesundheits- bzw. Erkrankungszahlen aufpassen. Hier treten auch drei Effekte ein, die zu berücksichtigen sind.

Zum Einen ist das die Definition von Krankheiten, heute gibt es Krankheiten, die vor einigen Jahren noch nicht als eigenständige Erkrankung präzisiert und definiert war.

Zum Zweiten die Anlaysetechnik, sowohl aufgrund der massiv forcierten Weiterbildung der Ärzte, wie dem Umstand, dass sehr schnell auf Fachmediziner weitergeleitet wird, die dann sehr präzise eine Krankheit bestimmen können, von der wir vor einigen Jahren noch nicht wussten, dass man daran erkrankt ist.

Zum Dritten die Statistiken, sämtliche Krankheiten sind mittlerweile durchnummeriert und durch die Dokumentationsvorschriften der Krankenkassen werden die auch alle erfasst und ausgewertet. Heute haben wir eine konkrete Zahl zu einer, die vor einigen Jahren weder als Erkrankung eine Spalte in einer Tabelle hatten, noch jemand existierte, der da ein Kreuzchen gemacht hat.

Die Lungenkrankheit COPD ist so eine wunderbare Erkrankung, auf die alle Effekte zutreffen und sich "explosionsartig" vergrößert hat. Wobei COPD der klassische Raucherhusten ist, den man in Mitteleuropa zu 95% ausschließlich durch aktives oder passives Rauchen bekommt:

Die gemeinsame Wirkung, das Ergebnis von Partikeln zusammen mit Nikotin. Fehlt das Nikotin sind die Partikel auch nicht gesund, aber es ist dann kein COPD mehr, sondern eine andere Erkrankung. Die Raucherzahlen sind massiv runter gegangen und COPD massiv angestiegen 😁

Und jetzt kommt der Diesel dazu, ein riesen Betrugsskandal von VW, und die anderen sind auch nicht so, wie man das sich eigentlich vorgestellt hat, die gemessenen NOx-Werte in den Städten sind zeitgleich plötzlich deutlich über die Grenzwerte gestiegen, und parallel dazu gehen die COPD-Zahlen durch die Decke.

Da der Mensch zu einfachen Lösungen bei komplexen Themen tendiert und hier der "logische Rückschluss" nicht nur sehr Nahe liegt, sondern auch noch als ein Begriff "Killer-Diesel" in die Schlagzeile bei der Bild-Zeitung passt, war es das.

Dafür benötigt man nicht mal die innere Gefühlslage eines Benzinerfahrers, der alle paar Minuten an einer Tankstelle vorbei kommt und jedes mal eingeimpft bekommt, dass die lauten stinkenden Nagelkisten auch noch viel billiger tanken können.

Zitat:

Für mich geht Gesundheit, gerade die von Kindern doch deutlich über Klimaziele, die zwar auch wichtig, aber eben kaum lokal zu lösen sind.

Was Gesundheitsrisiken an geht, sind wir alle auf einem sehr guten Weg, der hätte wie immer und alles zweifelsfrei besser sein können, es hat vielleicht auch den riesen Knall benötigt um da wieder mehr in die richtige Richtung und schneller voran zu kommen, allerdings ist die Verbannung des Diesels kaum der richtige Weg.

Messungen haben es doch aufgezeigt, dass ein Benziner auch keine Blümchenschleuder ist und sich im "Vergiften" von Leuten nicht hinter dem Diesel verstecken kann. Die spezielle Problematik bei den Dieselherstellern, dass die gewisse Nachlässigkeiten in der Abgasaufbereitung außerhalb der kontrollierten Bereiche haben/hatten, sind auch beim Benziner vorhanden.

Diese "Temperaturfenster" und vergleichbare Praktiken existieren auch beim Benziner, auch dort werden alle naselang Betriebszustände gefahren, wo man auch den Kat komplett rausbauen kann, weil die NOx, Kohlenmonoxid und HC-Mengen so explodieren, dass der Kat vollkommen aufgibt. Auch Benziner rußen sehr prachtvoll in vielen Betriebszuständen ohne überhaupt einen Partikelfilter zu haben und 99,9% von den Partikeln abzufangen.

Was die "Giftstoffe" an geht, ist der Benziner im realen Fahrbetrieb nicht besser, als der Diesel. Und mit Euro6 und der Einführung des Realtest ist der Diesel tatsächlich sauberer als der Benziner, denn der wird im Realbetrieb nicht überprüft.

Der Ersatz des Diesels würde im "Giftbereich" nur der Wechsel zwischen Pest und Cholera sein, und dass man sich beim Benziner auch noch erhöhte Problematiken beim Klima mit rein holt.

Zitat:

@bavarianlynx schrieb am 4. Oktober 2016 um 13:58:22 Uhr:


Kommt eben drauf an, was die zulässigen Grenzwerte für NOX sind.

Nur genau da sitzt auch der Unfug:

Man sperrt Papierwerte aus, um Realwerte zu reduzieren, obwohl man gerade eben begriffen hat, dass es dort keinerlei Zusammenhänge gibt.

Purer Populismus ohne jeden Sinn und Verstand, keine Politik mehr, sondern reiner Aktionismus zum Stimmenfang.

Moin zusammen,

einige Fakten in Bezug auf gesetzliche Reglementierungen stehen immerhin fest. Die Euro 6c Norm wird die Vorgaben sowohl für Benzin-Direkteinspritzer als auch für Diesel deutlich verschärfen: Für Benzin-Direkteinspritzer wird der Feinstaub-Partikelzahl-Grenzwert um einen Faktor 10 auf das Niveau von Diesel-PKWs gesenkt, und für Diesel erfolgt der erste Schritt der Einführung von Real Driving Emissions als Grundlage der NOx-Messung. Für Benzin-Direkteinspritzer bedeutet das (zumindest in vielen Fällen) die Einführung von Partikelfiltern (was keine sehr großen Zusatzkosten verursachen wird), für Diesel die Nutzung von SCR mit Harnstoffeinspritzung. Und damit letztere effektiv wirkt, wird man die Menge des eingespritzten Harnstoffs erhöhen müssen (verstärkt dann mit den weiteren vorgesehenen Verschärfungen der Norm).

Im Endeffekt werden hierdurch Diesel-Autos teurer in Herstellung und Betrieb, während Benzin-Hybride durch günstigere Batterietechnik etc. nach und nach preiswerter werden.
Daher geht Volvo-Chef Håkan Samuelsson davon aus, dass sich der Marktanteil der Diesel-PKW deutlich verringern wird zugunsten von Benzin-Hybriden (s. Artikel in Autophorie und Wirtschaftswoche) und Elektroautos. Samuelsson ist sich nicht sicher, ob Volvo in zehn Jahren noch Diesel verkaufen wird. Durch Fertigung von Diesel- und Benzinmotoren auf Grundlage gleicher Komponenten (VEA) und in den gleichen Fabriken ist Volvo sehr flexibel, was Änderungen in den Marktanteilen angeht.

Viele Grüße,
Oliver

Zitat:

@KUMXC schrieb am 4. Oktober 2016 um 07:53:35 Uhr:


Vielleicht, weil das Eine in den jetzt schon gemessenen Konzentrationen einfach gesundheitsschädlich ist und das Andere nicht...? Ich weiß nicht, was daran unverständlich sein sollte. Für mich geht Gesundheit, gerade die von Kindern doch deutlich über Klimaziele, die zwar auch wichtig, aber eben kaum lokal zu lösen sind.
KUM

Oh ja, die Kinder dürfen in dieser Diskussion natürlich nicht fehlen, Danke Dir.

🙄

Naja, irgend eine Sau muss ja immer wieder zu dem Thema Diesel durch das Dorf getrieben werden.
Die Diskussionen hier sind sehr aufschlussreich, es geht aber generell um die Privat-PKW.
Und da bekomme ich die Wut. Als Privatmann darf ich nicht in eine Umweltzone, wenn ich die Krititerien nicht erfülle, sobald Gewerbe und Ausnahme-Genehmigung darf ich mit tlw. Uralten Gurken rein. Feinstaub ohne Ende, die CO2 und NOX2 Bilanz für'n Arsch.
Die Politik schimpft auf die Auto's streicht gleichzeitig die Gelder im ÖPNV.
Die Umweltzonen sind nur die halbe Wahrheit!!!

Mein Vorschlag an die Stadtväter:
Zieht mal endlich einer konsequent die grüne Umweltzone durch, mit allem. PKW, LKW, BUS, Bahn und die ganzen Schornsteine, die da so rauchen. Wer die Bedingungen nicht erfüllt, bleib draußen oder einfach kalt.

P.S: Bitte vorher Bescheid sagen, damit man die besten Plätze am Stadtrand bekommt, sich Bier und Chips holen kann und dann sieht, wie innerhalb von wenigen Tagen eine Stadt im Chaos, Anarchie etc. versinkt.

Solange das nicht konsequent angegangen wird, dass alle Emissionen in's Kalkül gezogen werden, könnt ihr sogar eine Elektro-Umweltzone für Privat einführen und die Messwerte sehen trotzdem nicht besser aus.

BTW: Ich hatte schon mal beim 😁 nachgefragt, ob es denn möglich sei, den D3 auf Euro 6 hochzurüsten. Aktuell ist da nichts bekannt. Und falls es die Schweden nicht hinbekommen -> VW fragen.😉😛

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