Compact: 316ti Automatik Bj. 2001 Ölabscheider defekt, jetzt Steuerkette bei 71.000km
Hallo zusammen,
ich habe mir letzten Monat einen Compact 316ti Automatik Bj. 2001 mit 69.000km Laufleistung von privat angeschafft.
Fahrzeug ist aus 1. Hand gewesen und war bis dato Checkheft gepflegt. Alle Inspektionen wurde beim BMW Vertragshändler durchgeführt. Soweit zum Fahrzeug.
Nach nur 300km hatte ich folgendes Problem:
- Bei Beschleunigen auf der Autobahn bei ca. 100km/h ging der Motor plötzlich aus, bzw. Drehzahl ging auf 1000 Umdrehungen runter und alle Warnlampen gingen an. Ein Gas geben war nicht mehr möglich.
Als ich dann am Standstreifen stand, fing der Motor an zu stottern.
Nachdem ich den Motor ausgemacht habe und dann wieder neu gestartet habe, war alles in Ordnung.
Auch die Motorwarnleuchte ging aus.
Dies ist mir dann noch weitere 5 Mal passiert bis ich dann den Termin in der Werkstatt hatte (nicht BMW).
Verbrauch lag bei 9,5 Liter pro 100km bei einer Fahrt von 120Km/h auf der Autobahn.
Es wurde festgestellt, dass der Ölabscheider defekt war (abgebrochen).
Dieser wurde durch einen neuen ersetzt inkl. aller Schläuche (original BMW) und der Spaß hat mich gute 500 Scheine gekostet. Fehler speicher wurde gelöscht und das wars.
Nach 50 Kilometern hatte ich aber wieder dieses Problem.
Wieder ab in die Werkstatt.
Jetzt sagt die Werkstatt, dass die Steuerkette ein Spiel von 2 cm hat. Dies verursacht diesen Fehler.
Da aber die Werkstatt nicht die nötigen Werkzeuge hat, muss ich mich jetzt nach einer Werkstatt umschauen, die die Steuerkette wechseln kann.
Meine Frage an Euch: Ist es "normal", dass eine Steuerkette bei 71.000km gewechselt werden muss?
Was müsste man denn auf den Tisch legen für so einen Wechsel?
Sitze im Köln / Bonner Raum. Vielleicht kann mir da jemand eine Empfehlung geben!?
Danke und Gruß
Beste Antwort im Thema
247000km mit dem so beschissenen N42 Motor gefahren (teilweise wie die Sau und seit 145000km auf Gas) und KEIN Problem.
Harry
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29 Antworten
Ich selber habe mit die N42 Motoren ganz viel am Hut. Ich hatte zuerst einen 316ti Bj 06/03, danach einen 318ti Bj 12/03. 2011 habe ich mir einen 320i E90 mit N46 Motor gekauft. Seit 2013 fahre ich einen E93 320d. Die km waren ganz verschieden und die Pflege auch. Von 48tkm bis 150tkm war alles dabei. Reparaturen und Service machte ich selber, da ich aus der Branche bin.
Momentan bin ich ganz oft bei Autokäufen für Fahranfänger dabei und ich habe in letzter Zeit viele gebrauchte N42 unter die Lupe genommen. Ich muss ganz ehrlich sagen: Beim Kauf kann man bereits erkennen, ob der N42 Top oder Schrott ist. Das wichtigste bei dem Motor ist das Öl. Wurde immer 0W-40 gefahren und der Wechsel rechtzeitig durchgeführt, dann steht schon mal eine solide Basis. Finger weg von Valvetronic Motoren, die länger mit 10W-40 betrieben wurden, oder zu lange mit 0W- 40 gelaufen sind! Hier drohen massive Probleme mit Excenterwelle, Nockenwelle und Kurbelwellenlager. Das nächste lebensnotwendige ist, ob Kondenswasser unter dem Ventildeckel haust. Das Wasser bringt die komplette Valvetronic zum rosten. Sind schon mal Rostporen vorhanden, stimmt die Toleranz nicht mehr. Das war bei meiner Mutter ihren 316ti Automatik der Fall. Da hilft nur eine ehrliche Antwort vom Privatverkäufer über Kurzstrecken oder ein Blick unter den Ventildeckel. Der weiße Schaum unter dem Öldeckel gibt darüber keine Auskunft, denn dieser sitzt im Winter immer drin, außer das Auto steht im Warmen. Ganz ganz wichtig ist die Probefahrt. Wenn ich zur Besichtigung komme und der Motor ist bereits schon warm, dann fahre ich gleich wieder heim! Eine defekte Exzenterwelle erkennt man nur bei eiskalten Motor, weil da die Toleranz am kleinsten ist. Dazu muss man ihm ab 1. Gang im kalten Zustand Volllast geben. Bricht die Leistung bei hoher Drehzahl zusammen, so ist die Exzenterwelle Schrott. Zur Prüfung der Steuerkette muss kein Ventildeckel runter! Es genügt ein kleiner Schraubenzieher und offener Öldeckel, der Zugang zur Kette ist ausreichend. Lässt sich die Kette bewegen, so ist sie fällig. Ölverlust ist im alter normal, sollte aber gemacht werden. Das teuerste sind hier die Ventilschaftdichtungen. Der Ölverbrauch kann bis zu 1l auf 300km, würde ich nie glauben wenn ich es nicht selbst mitgemacht hätte.
Die Steuerketten betrachte ich nicht als Katastrophe. Dieses Problem hat sich nun mal eingebürgert und reicht mittlerweile über BMW Diesel, Opel, VW und teilweise Mercedes.
Es ist aber auch kein "modernes" Problem. Wenn man in der Automobilgeschichte weiter zurückblättern, findet man genau dieses Problem in den 60ern. Fiat war damals der größte Europäische Autohersteller und konnte mit der großen Modellpallette und Stückzahlen leicht mit den Amerikanischen Herstellern mithalten. Es wurden viele 1300er und 1500er Motoren verbaut, mit untenliegender Nockenwelle und kurzer doppelter Steuerkette. Diese musste laut Werkstattbuch alle 50.000km geprüft und ggf. gewechselt werden. Teilweise waren die Steuerketten so ausgedehnt, dass der Ventildeckel durchgewetzt wurde. Aber damals wurde das nicht als Problem betrachtet, denn jeder war glücklich wenn man überhaupt ein Auto hatte.
Lieber einmal im Fahrzeugleben die Steuerkette tauschen, als zweimal den Zahnriemen.
Sehr schöner Bericht.
Und was sagt uns das?
Der n42 ist ein sehr empfindlicher Motor, in allen belangen.
Weil selbst der freundliche meistens 5w30 einfüllt, gepaart mit langen wechselintervallen.
Da lobe ich mir die m50, m52 und m54 Motoren, all diese Probleme gibt es dort nicht.
Also die Werkstatt die Verkleidung aufgemacht hat, damit man an die Steuerkette kommt, war dort sehr viel Schmutz vorhanden. Kein Öl, sondern eher Platikschmutz. Von der Führungsschiene???
Steuerkenne hat ein Spiel von ca. 2 cm.
Dann haben Sie den Ventildeckel abgemacht und auch dort war der selbe Schmutz. Sie sagten, dass Wahrscheinlich auch Schmutz in der Ölwanne sich befindet und dann der Ölfilter diesen Schmutz zieht.
Der ÖLabscheider wurde ja gewechselt. Weil dieser abgebrochen war. Die haben die Neuteile bei BMW bestellt und abgeholt und dabei den alten Ölabscheider denen gezeigt. Selbst BMW sagte, dass die noch nicht so einen kaputten Ölabscheider gesehen habe. Als ob einer extra sich drauf abgestützt hätte so dass dieser zerbrochen war. Dies ist aber nicht möglich, da man dort ja keinen Platz hat um sich abzustützen. Logische Schlussfolgerung: Unterdruck, so stark dass dieser begrochen/geborsten ist.
Also so wie es aussieht, muss nicht nur die Steuerkette gemacht werden, sondern auch der "Schmutz" aus der Wanne geholt werden.
Was sagt Ihr dazu?
Hatte jemand schon so einen Fall?
Kennt jemand vielleicht einen Experten der sich dieser Problematik im Köln Bonner Raum annehmen würde?
247000km mit dem so beschissenen N42 Motor gefahren (teilweise wie die Sau und seit 145000km auf Gas) und KEIN Problem.
Harry
Gibt auch ausnahmen.....wie bei allem :D
Zitat:
Ich selber habe mit die N42 Motoren ganz viel am Hut.
Aha.
Zitat:
Finger weg von Valvetronic Motoren, die länger mit 10W-40 betrieben wurden
Grundsätzllich würde ich die Finger von allen Motoren lassen, die mit nicht freigegebenem Öl betrieben wurden. Der N42 verlangt nach mindestens LL-01. Mir ist nicht bekannt, dass es unter dieser Norm Öl der Viskosität 10W-40 gibt. Das hört sich eher nach LL-98 oder einer noch älteren Spezifikation an.
Zitat:
Dazu muss man ihm ab 1. Gang im kalten Zustand Volllast geben
Wenn Du aus der Branche bist: von Dir wollte ich kein Auto kaufen, ob mit oder ohne Valvetronic.
Zitat:
@tom3012 schrieb am 14. Dezember 2014 um 17:03:12 Uhr:
Gibt auch ausnahmen.....wie bei allem :D
Soll sogar Audi geben, die was taugen.
Zitat:
@Blackbird39 schrieb am 14. Dezember 2014 um 20:06:53 Uhr:
Zitat:
@tom3012 schrieb am 14. Dezember 2014 um 17:03:12 Uhr:
Gibt auch ausnahmen.....wie bei allem :D
Soll sogar Audi geben, die was taugen.
Jo, solls geben....
Jungs, dies bringt mich nicht weiter!
Ich brauche eine Empfehlung!
Weg mit der Mühle!
Deine Steuerkette ist zwar mit 2cm eigentlich schon fällig, sollte aber keine großartigen Änderungen am Motorlauf verursachen wenn sie nicht übersprungen ist. Die DME ist lernfähig, d.h. schleichende Veränderungen an Sensorsignalen werden bis zu einen bestimmten Wert durch die Software reibungslos ausgeglichen. Die Motoren laufen normalerweise bis zum Kettenübersprung ganz normal und danach schlagartig gar nicht mehr. Was ich aber schon gesehen habe, die Kette war an der Kurbelwelle unten um nur einen Zahn übersprungen. Der Motor lief, aber ohne Leistung im kompletten Drehzahlbereich und mit Motorlampe. So was habe ich davor und danach nie mehr gesehen. Ich würde zuerst mal die Steuerzeiten prüfen. Da sieht man gleich, ob die Lehren am Zylinderkopf plan aufliegen oder einen Winkel bilden.
Und der Dreck kann auch uhralte Ölkohle sein. Schraub mal den Ölfilter raus, ob der zugesetzt ist von dem Zeug und ob überhaupt der Ölfilter stabil ist. Zerbröselte Filter kommen auch oft vor. Wenn aber die Magnetventile und Vanos bereits verstopft sind oder keinen Druck kriegen, stimmt Ventilüberschneidung, Füllungsgrad, Leistung und Abgas nicht mehr. Das bringt die Motorlampe zum leuchten. Wenn aber wirklich so viel von dem losen Zeug da drin ist, kannst damit rechnen dass dein Ölsieb zu ist und der Öldruck sowieso nicht stimmt. Das siehst du nur wenn die Ölwanne abgebaut ist und dazu muss die Vorderachse raus.
Übrigens geht's dann auf Eins dahin, denn wegen der Steuerkette muss die Ölwanne runter. Dahinter befinden sich Ausgleichswellen, die danach neu eingestellt werden müssen.
Zitat:
@MP1600 schrieb am 14. Dezember 2014 um 23:20:07 Uhr:
Übrigens geht's dann auf Eins dahin, denn wegen der Steuerkette muss die Ölwanne runter. Dahinter befinden sich Ausgleichswellen, die danach neu eingestellt werden müssen.
laut bmw ist es so vorgeschrieben die ölwanne abzunehmen beim steuerkettenwechsel, aber ich hatte noch NIE verstellte ausgleichswellen. wenn ich steuerketten gewechselt habe an meinen autos, habe ich nie die ölwanne abgenommen da sich die ausgleichwellen nicht verstellen können außer wenn die kette der ölpumpe überspringt... Aber das ist eher unwahrscheinlich...
Problematisch wird`s halt nur, wenn an der der Gleitschiene und Führungsschiene Stücke abgebrochen sind, spätestenes dann muss die Wanne weg.
Zitat:
@Porno Student schrieb am 14. Dezember 2014 um 20:26:41 Uhr:
Jungs, dies bringt mich nicht weiter!
Ich brauche eine Empfehlung!
Meine Empfehlung an dich ist, stoß die Karre wieder ab. Oder, wenn du es beheben willst, schau dich evtl nach einem Autausch-Motor (am besten generalüberholt) um. Wichtig ist, dass du dir Gedanken machst, wie lange du vorhast das Auto ingesamt noch zu fahren. Sollte es nur ein Übergangsauto werden, dann hol dir besser ein anderes. Wolltest du jetzt sowieso mindestens die nächsten 5 Jahre fahren, überlege ob es dir die Reparatur wert ist.
Ich z.B. fahre auch einen N42 Motor, zwar 318 aber das ja egal. Ich habe damals leider sehr unwissend und naiv gekauft, bei einem mehr als unseriösen Gebrauchtwagenhändler, der seine Hausaufgaben mehr als gründlich gemacht hatte, was Gewährleistungspflicht angeht, bzw was leere Drohungen bedeuten. Fakt ist, ich hab noch im ersten Jahr verdammt viel Lehrgeld bezahlt und zwar soviel, dass ich es mir heute im Grunde nicht leisten kann, die Karre jetzt herzugeben xD
Anbei hab ich dir mal n Bild gemacht von meinen bisherigen Reparaturen. Interessant für dich sind die ersten 11 Zeilen. Bei mir war´s zwar damals die Zylinderkopfdichtung. Aber da er sowieso "offen" war, habe ich vorsorglich die Steuerkette inkl. Gleitschienen und Kettenspanner gleich mitgewechselt. Wasserpumpe und sowas auch gleich (war vllt nicht mal nötig). Aber hatte damals online über eine Reparatur-Anfrage-Seite den Werkstatt-Auftrag vergeben und der hatte mir das Angebot gemacht, die Arbeiten (Teile hab ich selber besorgt) für ca 900 EUR zu übernehmen. Veranschlagt mit 15 Std Arbeit, gebraucht hatte er am Ende - so seine Aussage - ca 20 Std.
Also vllt hilft dir das als Entscheidungshilfe. Kann auch sein, dass du jetzt die Steuerkette wechselst und du jahrelang glücklich mit deinem BMW sein wirst. Ich würde es dir sehr wünschen.
Greez
Manuel2811