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CAN-Bus Antrieb - Daten wie Geschwindigkeit, Drehzahl, Öltemperatur

Hallo zusammen,

ich habe im Audi Q3 im Dachhimmel über den Leseleuchten den CAN-Bus "Antrieb" liegen, dieser verläuft zwischen dem Steuergerät für den Fernlichtassistenten (J844) und dem Diagnose-Interface für den Datenbus (J533). Mich würde nun interessieren, ob ich an besagtem Bus ("Antrieb") an alle wesentlichen Informationen komme, die eine Liveaufzeichnung der Fahrweise ermöglichen (Geschwindigkeit, Drehzahl, Öltemperatur, Ladedruck, u.s.w.).

Hintergrund: Ich möchte eine "Black-Box" verbauen, welche die angesprochenen Daten aufzeichnet um so ggf. einen unsachgemäßen Umgang mit dem Motor nachzuweisen (Vollgas bei kaltem Motor, etc.). Die dafür erhältlichen Boxen/Stecker werden i.d.R. jedoch an den CAN-Bus "Diagnose" (also die OBD2-Schnittstelle) angeschlossen, dort ist eine solche "Black Box" jedoch alles andere als versteckt und wird v.a. in der Werkstatt sofort entfernt, da dort die Schnittstelle ja für eigene Zwecke benötigt wird. Im Dach würde eine solche Box nicht auffallen und könnte unabhängig von der Nutzung der OBD2-Schnittstelle die Daten aufzeichnen.

Dabei gefragt: CAN-Bus-Leitungen darf man mit kurzen (!) Stichleitungen (natürlich weiterhin verdrillt) abzweigen (T-förmig), oder?

Eine rechtliche Belehrung über "Black-Boxen" ist nicht gefragt. Gehen wir mal davon aus, dass jeder bei Schlüsselübergabe darauf hingewiesen wird (notfalls per Unterschrift quittiert) und mehrere entsprechende Hinweis-Aufkleber existieren.

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33 Antworten
Themenstarteram 4. Januar 2018 um 8:45

Nachtrag: Nachdem ich nun ausgeschlafen bin, habe ich auch verstanden, was du gestern sagen wolltest ;-) GPS-Tracker, der mit 1 Hz aufzeichnet und daraus wird dann die Beschleunigung errechnet... könnte man machen und die Öltemperatur dann anhand der Motorlaufzeit abschätzen. Nicht ganz das, was ich möchte, aber ein Gedanke wert.

Noch einfacher, aber mit gewissen Kosten verbunden, was aber wiederum bei der Versicherung gut ankäme:

https://www.yellowfox.de/

Fahrzeugortung und Onlinedaten zu jederzeit abrufbar.

Was glaubst Du eigentlich von wie vielen Leuten ein Neuwagen schon bewegt wurde, bevor dieser an den Kunden geht?

Das Auto wird ja nicht durch das Werk und zum Kunden getragen.

Da wird auch im Werk gerne mal hoch gedreht, natürlich auch kalt. Kilometer werden vor der Auslieferung auch zurückgesetzt. Sieht doch besser aus, wenn das neue Schätzchen nur 3, anstatt vielleicht 20 oder 150 Kilometer auf dem Tacho hat.

In diesem Sinne, sorgsamer Umgang und warmfahren sind sicher sinnvoll. Nur, eine Blackbox um die Werkstatt zu kontrollieren lohnt den Aufwand nicht. Denn "jungfräulich" ist kein Neuwagen in dieser Hinsicht.

Wenn der Motor nicht überdreht wird, gibt es auch keinen direkten Schaden.

Gruß Jürgen

Zitat:

@aiio schrieb am 4. Januar 2018 um 00:04:57 Uhr:

Den gibt es so aber nicht "von der Stange", oder? Die kleinen OBD2-Dongles werden alle "aktiv" (mit maximaler Samplingrate) sein, befürchte ich.

Den CAN-Sniffer an sich gibt's von der Stange. Such dir z.B. hier was aus:

http://www.wgsoft.de/de/shop/can-bus-systeme.html

Der speichert aber erst mal nix, sondern da musst du selbst deine Filterung und Logging machen.

Gern auch Arduino/Raspberry Pi mit CANShield.

Hier: erster Teil:

https://media.ccc.de/v/34c3-8758-how_to_drift_with_any_car

 

Gleich fertige CAN-Datenloger gibt's auch von der Stange, z.B.

https://www.proemion.com/.../canlogger.html

Der zeichnet auf SD-Karte auf, dann musst du dir was überlegen, wie du den Zugriff darauf machst.

Oder hier: https://www.csselectronics.com/

Und vergiss doch endlich mal die OBD2-Dongles! Hier geht es um Low-Level-CAN-Bus-Sniffing, nicht um High-Level-OBD2 über ISO 15765-4 (CAN-Bus), nur weil die zufällig auch über einen CAN-Bus und CAN-Nachrichten geht.

Zitat:

Auf dem "Antrieb" Bus kommen die Daten vermutlich ja auch nicht permanent, so dass man nur sniffen müsste.

Doch. Du lauschst quasi passiv dem Gespräch der Steuergeräte untereinander, die auf dem CAN-Bus Antrieb miteinander reden. CAN-Bus-Grundlagen => Youtube.

Zitat:

Ohne aktive Anfragen an's Steuergerät wird es nicht zu realisieren sein.

Kommt drauf an, was du brauchst. Ich sage aber mal: doch, das reicht, was da draufliegt. Fahrzeuggeschwindigkeit muss drauf sein, weil der Tempomat (im MSG) das braucht, Motor-Drehzahl auch fürs KI. Öltemperatur und Ladedruck ggf. nicht, aber die Kühlmitteltemp, weil auch im KI.

Volkswagen SSP 602 Audi Q3 kennst du aber schon? Da ist mal das Bordnetz drin.

Sonst bei https://erwin.audi.de

Zitat:

1 Hz würde reichen, da stimme ich dir zu.

Wenn du passives CAN-Bus-Sniffing machst, dann bekommst du erstmal alle CAN-Frames (bis 500 kBit/s), dann kannst du dir die Nachrichten selbst verdichten in deinem Log. Du bekommst aber nie mehr Daten als eben von sich aus schon auf dem Antriebs-CAN-Bus liegen.

Danke dir, gucke ich mir morgen alles mal in Ruhe an. Die SSP habe ich.

 

Ob mit einem Raspberry dann nicht doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, ist sicher noch ein Thema... kann man aber eventuell noch ein anderes Projekt zusätzlich mit abfrühstücken.

 

Die Fahrten im Werk finden sicher statt, v.a. beim RS - die werden noch mal extra getestet und haben immer über 50km auf der Uhr. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Fahrer wissen was sie tun und erst bei warmem Motor drauf drücken, v.a. wenn sie täglich mehrere RS unter dem Hintern haben.

Hi gerade diesen Leistungsstarken Fahrzeuge sind im Transport Modus begrenzt was Geschwindigkeit und Motordrehzahl angeht. Der Transport Modus wird soweit mir bekannt erst beim Händler entfernt, um solche Eskapaden zu vermeiden wie du sie beschreibst.

Es ist schon möglich sowas zu bauen aber dafür müsstest du die CAN Protokolle von VW auseinander frimmeln welches Datagram was bedeutet... Öffentlich ist das IMHO nirgends Dokumentiert. Und gerade bei neuen Fahrzeugen wirds es nicht gerade leichter aufm Bus was zu machen.

Leute die sich mit sowas auskennen sind Entwickler der MFA XP für Golf 4 und 5 oder der Entwickler der Polar FIS bzw FIS Control.

Zitat:

Öffentlich ist das IMHO nirgends Dokumentiert.

Also machen die Leute Reverse Engineering und tauschen sich aus, z.B. hier:

www.canhack.de

Dort werden sehr routiniert CAN-Messages in VAG-Fahrzeugen besprochen. Und die CAN-Message-Identifier bei der VAG an sich ändern sich auch nicht alle Nase lang. Dort ist also schon sehr viel bekannt, was was bedeutet.

Der RS Q3 ist zwar recht jung, aber hat noch die 11-Bit-Identifier. Und die wesentlichen davon sind seit Golf 5 so weitgehend gleich geblieben. Er will ja nix exotisches, nur erstmal Fahrzeuggeschwindigkeit und Motordrehzahl.

Auch interessant dazu:

VW SSP 186 - Der CAN Datenbus

VW SSP 238 - Datenaustausch auf dem CAN-Bus Teil I

VW SSP 269 - Datenaustausch auf dem CAN-Bus Teil II

"jung" ist ja relativ ;-) ist und bleibt ein Q3 und der kam 2011 auf den Markt, vorgrstellt 2007, von der Entwicklung her entsprechend älter. Sieht man auch am MMI, ist vermutlich das älteste, was Audi momentan im Portfolio hat.

 

Aber nun fängt es an, hier interessant zu werden. Vielen Dank für die Beiträge und die Links!

BTW: Hat der RS Q3 keinen Modus zum Valet Parken? In den USA haben PS-starke Modelle sowas, wo es üblich ist, dass der Valet Parker eben nur eine reduzierte Motorleistung hat, z.B. mit getrenntem Schlüssel.

Das hilft natürlich nicht gegen wirklich markenspezifische Werkstattjungs bei ernsthaften Wartungs- oder Diagnosearbeiten, aber kann abseits dessen ggf. schon zur Lösung beitragen.

Themenstarteram 5. Januar 2018 um 6:20

Nee, habe ich in Deutschland aber auch noch nie gesehen - ich stell' mir aber gerade vor, wie ich jemand anderem meinen Schlüssel gebe, damit er meinen Wagen parkt... undenkbar.

Hi,

man könnte auch eine Dash Camp einbauen mit GPS Signal. Würde für deine Zwecke auch funktionieren.

MfG

Super-TEC

Habe ich, aber ich gehe davon aus, dass dort einfach der Kabel abgezogen wird, sobald der Wagen in die Werkstatt rollt. Kann ich auch nachvollziehen, da hier ggf. Persönlichkeitsrechte verletzt werden - sind ja Gesichter mit Gesprächen (vor der Motorhaube) auf der Aufnahme. Bei einem "anonymen" Fahrer während der Probefahrt sieht das aber anders aus.

Hi,

macht unsere Werkstatt nicht und es gab nichts zu beanstanden. Sie haben ja auch nichts zu verbergen. Wir stellen es ja auch nicht ins net.

MfG

Super-TEC

Okay, um so besser - ich könnte es aber nachvollziehen. Wobei meine Cam auch nur bei eingeschalteter Zündung aufzeichnet, d.h. man von der Werkstatt i.d.R. nur Ein- und Ausfahrt mitbekommt.

Aber du hast grundsätzlich Recht, wenn sie bei der Probefahrt aktiv ist/bleibt, reicht das grundsätzlich für einen Eindruck, wie mit dem Fahrzeug umgegangen wird.

Hi,

das reicht ja auch vollkommen aus, um sich ein Bild zu machen, wie Sie mit deinen Fahrzeug umgehen.

Unsere Vorgänger Werkstatt hat der Mechaniker auch mal getestet, was das Fahrzeug kann. Wir würden nicht davon in Kenntnis gesetzt und dann kamen die Punkte aus Flensburg. Aber in diesen Zeitraum war es in der Werkstatt. Darauf hin Hingewiesen und Material zur Verfügung gestellt, hat die Werkstatt es zugegeben. Natürlich würde das Verfahren gegen uns eingestellt.

MfG

Super-TEC

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