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Aygo Motor läuft komisch, nimmt Gas schlecht an, Motorkontrollleuchte an
Guten Morgen zusammen,
mein Aygo macht mir ein wenig Sorgen. Angefangen hat das ganze vor etwa einer Woche.
Beim ersten Starten am Morgen lief der Motor irgendwie unrund, hat Gas nur schlecht angenommen (Beschleunigung echt mies) und die Motor Kontrollleuchte ging an. Nachdem ich den Motor neu gestartet hatte war aber alles in Ordnung. Nachdem den Tag darauf das gleiche Problem aufgetaucht ist sollten die Zündkerzen gewechselt werden. Bevor es aber dazu kam sprang der Aygo am Freitag letzte Woche gar nicht mehr an.
Samstag wurden die Zündkerzen gewechselt und alles lief wieder am Schnürchen.
Heute morgen geht das Drama allerdings wieder von vorne los. Motor lief irgendwie unrund, nahm kein Gas an und die Leuchte ging an. Nach erneutem Start war wieder alles in Ordnung. Aus der Erfahrung der letzten Woche werde ich heute im Laufe des Tages auch keine Probleme mehr mit dem Anlassen etc. haben.
Dieses mal hatte ich was zum Auslesen dabei - Fehlercores:
P0300 und P0303 - beides Zündung
Weiterhin ist mir aufgefallen - und ich bin mir nicht sicher ob da ein Zusammenhang besteht:
Mehr oder weniger zeitgleich mit den ersten Start Problemen hat ein Rasseln oder ähnliches aus dem Motorraum begonnen. Mangels Drehzahlmesser kann ich es nur auf die kmh begrenzen:
3. Gang 60-70
4. Gang 70-80
5. Gang 80-90
Beim Durchschauen am Samstag ist kein loses Blech oder ähnliches aufgefallen.
Wie gesagt weiß ich nicht ob da ein Zusammenhang besteht, bin aber bei beiden Problemfällen dankbar für jede Anregung / Anmerkung
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42 Antworten
Hallo Micha,
danke für deine Ausführungen, soweit konnte ich dir folgen.
Wäre toll wenn du mir vielleicht weitergehend bei meinem konkreten Fall helfen könntest - so ganz Durchblick habe ich nämlich nicht.
Erstmal bezugnehmend auf deine Frage, ja der Aygo wurde immer vernünftig warm gefahren sonst hätte er vermutlich auch nicht 280.000 km durch mich gehalten.
Ich hatte während des Wechsels der Kerzen viel Zeit die Kerzen zu begutachten und zu beschnüffeln.
Die nassen Kerzen rochen nur nach Benzin, Rückstände des Frostschutzes (pink) konnte ich absolut nicht erkennen.
Was ich konkret nicht nachvollziehen kann:
1. Müsste das entweichende Kühlwasser nicht schon vorher sichtbar gewesen sein? Der Ausgleichsbehälter hat mindestens seit August (seit dem ca. 3500km) den Stand von ein Finger breit unter Maximum. Oder passiert die Angleichung nur soooo verzögert?
2. Ich nehme an, auch im Kreislauf des Motors war wenig oder keine Flüssigkeit mehr - zumindest weniger als dort sein soll, müsste jetzt nicht der Ausgleichsbehälter abnehmen um dieses Fehlen auszugleichen?
3. Wenn du die Fehlstarts als Mitursache benennst, passt das zusammen mit dem Verhalten, dass nach dem ersten holprigen Start alles normal läuft und keine Probleme mit der Zündung mehr auftreten?
4. Wie kann ich den weiteren Verlust von Kühlflüssigkeit beobachten, wenn man Frage 1. berücksichtigt - gerade jetzt wenn es so kalt ist Krieg ich die Temperatur nicht besonders hoch und ich vermute? Temperatur ist nötig um den Schwund zu provozieren…
*edit*
5. Hat das ganze Auswirkungen auf den Ölstand? Aktuell tue ich mich schwer einen Stand abzulesen, weil das Öl erst wenige km drin ist.
Hoffe du kannst etwas Klarheit in kein Aygo-Bild bringen.
Grüße
Wenn durch einen Haarriss in der Zylinderkopfdichtung Wasser aus dem Kühlkreislauf entweicht, dann findet man es in der Regel im Öl... das geht auf Dauer nicht gut. Allerdings würden sich so Deine Fehlerbeschreibungen durchaus erklären lassen. Wobei es auch so sein könnte, dass es vorher versiffte Zündkerzen waren und jetzt durch die enorme Hitze im Motor die Dichtung hinüber ist...
Wenn am Motor äußerlich und auch im Innenraum/Heizungskühler kein Verlust feststellbar ist muß der Zylinderkopf demontiert werden.
Zitat:
@Franky1801 schrieb am 26. November 2020 um 13:21:35 Uhr:
Wenn durch einen Haarriss in der Zylinderkopfdichtung Wasser aus dem Kühlkreislauf entweicht, dann findet man es in der Regel im Öl... das geht auf Dauer nicht gut.
Passiert das von dir geschilderte auch während das Auto aus ist und im Umfang des Ausgleichsbehälters?
Zitat:
@micha23mori schrieb am 26. November 2020 um 13:32:29 Uhr:
Wenn am Motor äußerlich und auch im Innenraum/Heizungskühler kein Verlust feststellbar ist muß der Zylinderkopf demontiert werden.
Lohnt sich das bei der Laufleistung noch?
Im Normalfall kommt der Kopf runter, man prüft den Kopf auf Verzug oder Risse die viel seltener auftreten und plant den Kopf bei Verzug.
Mit neuer Dichtung läuft der Motor dann wieder.
Wenn die Substanz von Auto gut ist lohnt sich das immer.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 26. November 2020 um 15:43:35 Uhr:
Im Normalfall kommt der Kopf runter, man prüft den Kopf auf Verzug oder Risse die viel seltener auftreten und plant den Kopf bei Verzug.
Mit neuer Dichtung läuft der Motor dann wieder.
Wenn die Substanz von Auto gut ist lohnt sich das immer.
Substand ist nach dem was mir TÜV und mein Werkstattbekannter gesagt haben für die Laufleistung sehr gut. Mit welchen Kosten muss ich beim Aygo rechnen? Google Spuckt quasi die ganze Bandbreite von Euros aus ;)
Markenfreie Werke sollte nicht wesentlich mehr als 500€ nehmen.
Also bevor Ihr gleich dem Motor den Kopf herunterreißt, würde ich erst mal das klassische Aygo-Problem überprüfen: Die häufig undichten Wasserpumpen. Einfach mal schauen, ob die Riemenscheibe der WaPu Ablagerungen von Kühlmittel zeigt. Meistens sieht man dann auch einen Streifen Kühlmittelrückstand an der inneren Motorhaubendämmung, weil Kühlwasser abgeschleudert wird.
Wenn das nicht weiterhilft, dann möglichst das Kühlsystem mal in kaltem Zustand unter Druck setzen. Dafür muss man sich irgendein Hilfsmittel bauen, z.B. durchbohrten Kühlerverschlussdeckel mit Reifenventil drin. In kaltem Zustand findet man Leckagen leichter, weil die Flüssigkeit dann nicht verdampft.
Wenn wirklich ein größerer Kopfdichtungsschaden vorliegt, müssten auch Abgase ins Kühlsystem drücken. Daher einfach mal einen Kühlwasserschlauch bei kaltem Motor vor und unmittelbar nach dem Start mit der Hand durchkneten. Wird er nach dem Motorstart sofort hart, ist das ein Indiz für eine undichte Kopfdichtung.
Warum beide Probleme (Zündaussetzer und Kühlwasserverlust) gleichzeitig auftreten? Vielleicht hat der Marder, der das Kabel zur einen Zündspule angebissen hat, auch am Kühlwasserschlauch geknabbert?
Danke für eure Ausführungen, gerne möchte ich nochmal auf meine vorher gestellten Fragen zurückkommen:
Der Ausgleichsbehälter hat mindestens seit August (seit dem ca. 3500km) den Stand von ein Finger breit unter Maximum gehabt. Passiert die Angleichung im Ausgleichsbehälter nur soooo verzögert oder wie kann ich mir diesen Vorgang vorstellen?
Weiterhin: Muss beim öffnen des Renkverschlusses am Kühler im kalten Zustand Kühlflüssigkeit sichtbar sein?
Über eine Antwort auf diese beiden konkreten Fragen wäre ich dankbar, damit ich mir den Vorgang ansich besser vorstellen kann.
Ablagerungen von Kühlmittel im Motorraum oder unter dem Auto konnte ich nicht feststellen. Den Tipp mit dem durchkneten werde ich morgen früh einmal testen.
Der Kühler muß randvoll mit Kühlmittel stehen.
Im Ausgleichsbehälter der bei jap.Autos immer drucklos ist pendelt nur das Ausgleichsvolumen zwischen warm und kalt.Dabei muß noch der Wiederstand beider Ventile Überdruck ca.1,1Bar und Unterdruck ca.-0,2Bar überwunden werden.
Bei einem Leck zum Kühlmantel drückt beim Abkühlen des Motors das unter Druck stehende Kühlmittel in den betreffenden Zylinder und der nächste Kaltstart erfolgt mit nasser Kerze oder einem Wasserschlag.
Deshalb schrieb ich auch, den Renkverschluß bei kaltem Motor öffnen und auch dort den Wasserstand prüfen.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 29. November 2020 um 16:26:13 Uhr:
Der Kühler muß randvoll mit Kühlmittel stehen.
Im Ausgleichsbehälter der bei jap.Autos immer drucklos ist pendelt nur das Ausgleichsvolumen zwischen warm und kalt.Dabei muß noch der Wiederstand beider Ventile Überdruck ca.1,1Bar und Unterdruck ca.-0,2Bar überwunden werden.
Bei einem Leck zum Kühlmantel drückt beim Abkühlen des Motors das unter Druck stehende Kühlmittel in den betreffenden Zylinder und der nächste Kaltstart erfolgt mit nasser Kerze oder einem Wasserschlag.
Deshalb schrieb ich auch, den Renkverschluß bei kaltem Motor öffnen und auch dort den Wasserstand prüfen.
Okay - also ich hatte seit dem Auffüllen den Renkverschluß 3-4 mal offen - da war nie Kühlflüssigkeit drin. Es hat ein wenig gezischt und das wars.
Heisst das der Austausch zwischen Kreislauf und Ausgleichsbehälter funktioniert nicht? Müsste der Ausgleich auch während des Betriebs funktionieren oder nur bei kühlem Motor?
Der Ausgleich funktioniert immer, sonst würde bei warmem Motor der Druck ansteigen und Kühler oder Schläuche platzen und bei Abkühlung würden sich die Schläuche extrem zusammenziehen.
Vorraussetzung ist natürlich das genügend Kühlmittel vorhanden ist und auch bleibt.
Aufgefüllt wird immer bei kaltem Motor, offenem Heizungsregler warm am, Kühler bis Oberkante danach Ausgleichsbehälter knapp max.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 29. November 2020 um 17:47:13 Uhr:
Der Ausgleich funktioniert immer, sonst würde bei warmem Motor der Druck ansteigen und Kühler oder Schläuche platzen und bei Abkühlung würden sich die Schläuche extrem zusammenziehen.
Kann ich denn irgendwie rausfinden ob im laufenden Betrieb im Bereich des Renkverschlusses Kühlwasser fließt? Weil wie gesagt, jedes mal wenn ich öffne ist dort nichts, bei einem vollen Ausgleichsbehälter.
Vorhin hatte ich auch wieder leicht erhöhte Temperaturen und einen eiskalten Kühler.
Fülle den Kühler randvoll auf!
OK, also bis das Wasser oben im Renkverschluss steht, dann machen ich das mal und beobachte