Auf der dunklen Seite des Motorradfahrens...
...da war ich gestern.
Auf der Seite der Grossrollerfahrer. 😰
Genauer: knapp 2stündige Probefahrt mit der Honda Integra NC 700. 😎
Aus der nagelneuen Modellfamilie der NC 700 ist die Integra die Rollervariante. Während die NC 700 S und X nur gegen Aufpreis mit Hondas Doppelkupplungsgetriebe DCT ausrüstbar sind, ist es bei der Integra serienmäßig. Damit hat sie auch 4 PS mehr als die DCT-losen Varianten, nämlich 52 insgesamt.
Die Probefahrt diente für mich der Überprüfung, ob DCT den eher wenigen PS bei 230kg Gewicht zu mehr Fahrdynamik verhelfen kann, als die eher mageren Werte versprechen.
Zwei Haken hatte die Probefahrt, die ich aber nicht umgehen konnte:
1. Honda Oeler sitzt mitten im Ruhrgebiet, mitten in Gelsenkirchen.
2. Freitag nachmittag im Ruhrgebiet ist verkehrstechnisch eher suboptimal für eine Probefahrt.
Aber, das kann man ja auch als Herausforderung sehen. Und mit der Integra hat es durchaus Spass gemacht, sich durchs Verkehrsgewühl zu wuseln.
Nach dem Start bummelte ich also auf Fahrstufe D durch Gelsenkirchen Richtung A42. Man gewöhnt sich schnell an das Automatikfahren. Niedertourig brummelte die Integra dahin, begleitet von einer netten 2-Zylinder-Soundkulisse und deutlich fühlbaren, aber nicht unangenehmen Vibrationen.
Sobald es mal etwas freier war und ich kurz Gas geben konnte, reagierte das DCT zügig, schaltete 2-3 Gänge runter und dann gings ruckfrei ordentlich vorwärts. Der vom PKW bekannte "Kickdown" funktioniert gut.
In meiner Standardkurve, dem AK Bochum/Witten angekommen, ging es darum, die Schräglagengrenze festzustellen. Für einen Roller ist sie recht ordentlich, für mich ein bischen wenig. Bei 84km/h setzte der von Honda extra hingebaute "Angstnippel" auf. Zum Vergleich: Mit meine RT setzt die Fussraste dort bei etwa 89km/h auf, mit meiner damaligen K12RS waren etwa 94 möglich.
Dabei war die Integra aber sehr gutmütig zu fahren. Ohne Gewackel oder sonstwie vermittelte das Fahrwerk den Eindruck, dass da noch wesentlich mehr ginge..
Anschließend der Topspeedtest. Die gemessenen 182 sind für Leistung und Fahrzeug sehr gut. Auch bei Topspeed liegt die Integra ruhig. Da ginge auch noch mehr. Der Windschutz geht in Ordnung. Kein Vergleich mit meiner RT, aber gut genug, um ohne Mühe hohe Reiseschnitte zu fahren. 2 Stunden mit 160km/h, da sehe ich kein Problem. Helm lag ruhig und Verwirbelungsfrei im Schutz der Scheibe. Schultern leider nicht.
Danach gings dann aufgrund der Kürze der Zeit und Dichte des Verkehrs zu der einzig in der Zeit erreichbaren Kurvenkombi, die ein wenig Bergfeeling ermöglicht. Schlechter Belag, gepaart mit engen, teils Kehrenartigen Kurven, da konnte ich zumindest mal antesten, wie sich eine Integra in den Alpen anfühlen würde.
Und ich muss sagen: Gar nicht schlecht. Mit der RT wäre ich keinen Deut schneller unterwegs. Müsste aber mehr tun dafür. Dadurch, dass man per Schalter (am linken Lenker) jederzeit dem DCT die Gänge vorgeben kann, ist man ausgesprochen zügig und immer im richtige Gang unterwegs. Motorbremse vor der Kurve? Einfach vom 4. in den 2. klicken. Und das ohne stempelndes Hinterrad und Lastwechselreaktionen. Reinlegen, Vollgas.
Sehr schön.
Das DCT verfügt über 2 Fahrmodi. "D" und "S". Im S-Modus schaltet das DCT häufig, manchmal etwas hektisch. Dafür liegt immer ausreichend Drehzahl an, um jederzeit maximalen Vortrieb zu ermöglichen. Im D-Modus fährt es sich fühlbar ruhiger, der Motor läuft in der Stadt sehr niedertourig und vermittelt dabei erstaunlich viel Zweizylinderflair. Passt eigentlich überhaupt nicht zur Optik.
Überhaupt ist eine Integra nur optisch und von der Sitzposition her ein Roller. Der Rest ist ein sehr agiles Motorrad, das in jeder Hinsicht ausreichend motorisiert und sehr einfach zu fahren ist. Man muss in der Stadt nur aufpassen, da man sonst ratzfatz in teuren Geschwindigkeitsbereichen unterwegs ist.
Auf der Landstrasse kann die Integra jedes halbwegs legale Tempo mitgehen. Gefühlt in etwa die gleichen Fahrleistungen wie meine 23PS stärkere RT. Nur deutlich einfacher zu fahren.
Fazit: Kaufen werde ich sie nicht. Dazu ist Sitzposition zu rollermäßig. Sie läßt kein vorderradorientiertes Sitzen zu, mit dem man in Kurven einfach "besser" fährt. Die Schräglagenfreiheit ist mir etwas zu gering. Aber der Rest ist schon sehr nett.
Ich muss mal die NC 700 X fahren. 😎
Das DCT ist ein erheblicher Fortschritt. Die vorhandene Leistung mühelos und in Sekundenbruchteilen jederzeit abrufen zu können, das hat schon was. Wenn Honda jetzt noch eine 900er Variante mit 20 PS mehr rausbringt, dann wird es aber ganz eng, mir die Neuanschaffung ausreden zu können. Und das Fussschalten vermisst man eigentlich eher gar nicht....😉
Video zur Testfahrt. Nicht vergessen, auf "watch in HD" zu schalten.
Beste Antwort im Thema
...da war ich gestern.
Auf der Seite der Grossrollerfahrer. 😰
Genauer: knapp 2stündige Probefahrt mit der Honda Integra NC 700. 😎
Aus der nagelneuen Modellfamilie der NC 700 ist die Integra die Rollervariante. Während die NC 700 S und X nur gegen Aufpreis mit Hondas Doppelkupplungsgetriebe DCT ausrüstbar sind, ist es bei der Integra serienmäßig. Damit hat sie auch 4 PS mehr als die DCT-losen Varianten, nämlich 52 insgesamt.
Die Probefahrt diente für mich der Überprüfung, ob DCT den eher wenigen PS bei 230kg Gewicht zu mehr Fahrdynamik verhelfen kann, als die eher mageren Werte versprechen.
Zwei Haken hatte die Probefahrt, die ich aber nicht umgehen konnte:
1. Honda Oeler sitzt mitten im Ruhrgebiet, mitten in Gelsenkirchen.
2. Freitag nachmittag im Ruhrgebiet ist verkehrstechnisch eher suboptimal für eine Probefahrt.
Aber, das kann man ja auch als Herausforderung sehen. Und mit der Integra hat es durchaus Spass gemacht, sich durchs Verkehrsgewühl zu wuseln.
Nach dem Start bummelte ich also auf Fahrstufe D durch Gelsenkirchen Richtung A42. Man gewöhnt sich schnell an das Automatikfahren. Niedertourig brummelte die Integra dahin, begleitet von einer netten 2-Zylinder-Soundkulisse und deutlich fühlbaren, aber nicht unangenehmen Vibrationen.
Sobald es mal etwas freier war und ich kurz Gas geben konnte, reagierte das DCT zügig, schaltete 2-3 Gänge runter und dann gings ruckfrei ordentlich vorwärts. Der vom PKW bekannte "Kickdown" funktioniert gut.
In meiner Standardkurve, dem AK Bochum/Witten angekommen, ging es darum, die Schräglagengrenze festzustellen. Für einen Roller ist sie recht ordentlich, für mich ein bischen wenig. Bei 84km/h setzte der von Honda extra hingebaute "Angstnippel" auf. Zum Vergleich: Mit meine RT setzt die Fussraste dort bei etwa 89km/h auf, mit meiner damaligen K12RS waren etwa 94 möglich.
Dabei war die Integra aber sehr gutmütig zu fahren. Ohne Gewackel oder sonstwie vermittelte das Fahrwerk den Eindruck, dass da noch wesentlich mehr ginge..
Anschließend der Topspeedtest. Die gemessenen 182 sind für Leistung und Fahrzeug sehr gut. Auch bei Topspeed liegt die Integra ruhig. Da ginge auch noch mehr. Der Windschutz geht in Ordnung. Kein Vergleich mit meiner RT, aber gut genug, um ohne Mühe hohe Reiseschnitte zu fahren. 2 Stunden mit 160km/h, da sehe ich kein Problem. Helm lag ruhig und Verwirbelungsfrei im Schutz der Scheibe. Schultern leider nicht.
Danach gings dann aufgrund der Kürze der Zeit und Dichte des Verkehrs zu der einzig in der Zeit erreichbaren Kurvenkombi, die ein wenig Bergfeeling ermöglicht. Schlechter Belag, gepaart mit engen, teils Kehrenartigen Kurven, da konnte ich zumindest mal antesten, wie sich eine Integra in den Alpen anfühlen würde.
Und ich muss sagen: Gar nicht schlecht. Mit der RT wäre ich keinen Deut schneller unterwegs. Müsste aber mehr tun dafür. Dadurch, dass man per Schalter (am linken Lenker) jederzeit dem DCT die Gänge vorgeben kann, ist man ausgesprochen zügig und immer im richtige Gang unterwegs. Motorbremse vor der Kurve? Einfach vom 4. in den 2. klicken. Und das ohne stempelndes Hinterrad und Lastwechselreaktionen. Reinlegen, Vollgas.
Sehr schön.
Das DCT verfügt über 2 Fahrmodi. "D" und "S". Im S-Modus schaltet das DCT häufig, manchmal etwas hektisch. Dafür liegt immer ausreichend Drehzahl an, um jederzeit maximalen Vortrieb zu ermöglichen. Im D-Modus fährt es sich fühlbar ruhiger, der Motor läuft in der Stadt sehr niedertourig und vermittelt dabei erstaunlich viel Zweizylinderflair. Passt eigentlich überhaupt nicht zur Optik.
Überhaupt ist eine Integra nur optisch und von der Sitzposition her ein Roller. Der Rest ist ein sehr agiles Motorrad, das in jeder Hinsicht ausreichend motorisiert und sehr einfach zu fahren ist. Man muss in der Stadt nur aufpassen, da man sonst ratzfatz in teuren Geschwindigkeitsbereichen unterwegs ist.
Auf der Landstrasse kann die Integra jedes halbwegs legale Tempo mitgehen. Gefühlt in etwa die gleichen Fahrleistungen wie meine 23PS stärkere RT. Nur deutlich einfacher zu fahren.
Fazit: Kaufen werde ich sie nicht. Dazu ist Sitzposition zu rollermäßig. Sie läßt kein vorderradorientiertes Sitzen zu, mit dem man in Kurven einfach "besser" fährt. Die Schräglagenfreiheit ist mir etwas zu gering. Aber der Rest ist schon sehr nett.
Ich muss mal die NC 700 X fahren. 😎
Das DCT ist ein erheblicher Fortschritt. Die vorhandene Leistung mühelos und in Sekundenbruchteilen jederzeit abrufen zu können, das hat schon was. Wenn Honda jetzt noch eine 900er Variante mit 20 PS mehr rausbringt, dann wird es aber ganz eng, mir die Neuanschaffung ausreden zu können. Und das Fussschalten vermisst man eigentlich eher gar nicht....😉
Video zur Testfahrt. Nicht vergessen, auf "watch in HD" zu schalten.
72 Antworten
Stand kürzlich nach einer Pyrenäen- Tour mit 70 - 80 PS Maschinen mit einem Kollegen
in der Stadt. Da war vor uns so ein nerviger Grossroller (250? 400?) der immer voll aufgemacht hat.
An jeder Ampel. Das war gar nicht so leicht da dranzubleiben. Einmal waren wir genervt und haben
konzentriert beschleunigt, um dem Burschen zu zeigen, wer hier die Hosen anhat😁😁
Das ging schon...1 mal. Danach wurde uns das zu nervig, anstrengend, und wir haben ihn ziehn lassen...
Wir haben uns damit getröstet, dass wir im Gebirge weiterhin die Platzhirsche sind😁😁
Vieleicht. 😉
Ich erinner mich an eine geführte Alpentour mit BMW in Norditalien, wo sich durch unsere Truppe ein Einheimischer 400er Burgman peu a peu durchschob, um dann irgendwann zu entschwinden. Und wir waren zwar nicht am Limit, aber relativ dynamisch unterwegs.
In flatternder Stoffhose, T-shirt und Slippers. Schepperte und kratzte in den Kurven immer, das Teil. 😰😎
Zitat:
Original geschrieben von DiegoMG
Letzendlich gebe ich dem Marodeur recht - Die Momentaufnahmen und überhaupt die Verwendung der Drehmoment- bzw. Leistungwerte an der Kurbelwelle sind letzendich für den A.sch. Da es aber durch Sencer schon mißverständlich dort stand, fand ich es wichtig, bei den genannten Drehzahlen den viel relevanteren Dehmomentaspekt einzubringen.
Drehmoment ist in diesem Kontext nicht "viel relevanter". Das Drehmoment ist bei der Leistung bereits berücksichtigt.
Wenn ein Rad sich mit Tempo 50km/h dreht, dann ist die Drehzahl des Rades determiniert. Die Übersetzung spielt insofern eine Rolle als dass sie bestimmt in welchem Drehzahlbereich des Motors wir uns bewegen, und damit wie die Leistungsabgabe ist - durch eine kürzere Übersetzung eines Gangs kann ich erreichen, dass ich früher in den "optimalen" Bereich komme.
Da die Raddrezhal bei einem gegebenen Tempo fix ist, kann ich über die Leistung am Hinterrad dann auch das Drehmoment am Rad berechnen ("Überaschendes" Ergebnis: Bei gleicher Leistung am Rad und gleicher Drehzahl des Rads ist auch das Drehmoment gleich, und demzufolge ebenso wenn die Leistung höher ist bei fixer Drehzahl, dann ist auch das Drehmoment höher).
Natürlich gibt es Verluste zwischen Leistung an der Kurbelwelle und Leistung am Hinterrad dies wird aber oft vereinfacht als fixer Faktor mit in die Rechnung genommen und wirkt sich nicht so riesig aus, dass es die genannten Werte auf den Kopf stellt.
Ja, meine Angaben sind nur ein grober Indikator um Aussagen über die Beschleunigungsfähigkeit zu treffen, der sich charmanterweise eben relativ einfach ermitteln lassen und immerhin mehr Aussagekraft zualssen als nur die blanken Leistungs-/Drehmomentdiagramme, da sie die Getriebeübersetzung mitberücksichtigen und damit insbes. bei Durchzugswerten (also nicht aus dem Stand) ganz hilfreich sind.
Zitat:
Und Levelyn trifft mit seinem Post den Nagel auf den Kopf, was ich mit meinem Satz: "Mein Fazit ist daher: Bevor die CBF auf Touren kommt, hat die NC die ersten Meter gutgemacht und die müssen erst einmal wieder aufgeholt werden." auch ausdrücken wollte
Dem stimme ich auch zu. Da scheinen wir gar nicht soweit auseinanderzuliegen. Ich gehe eben nur davon aus, dass es weniger Meter sind. ^^
Eine CBF600 ist ja - im Rahmen des Ausgangsmaterials (600ccm Vierzylinder) - keine auf Spitzenleistung optimierte Rennsemmel, sondern opfert in der Konstruktion bereits Spitzenleistung für mehr Drehmoment unten rum und bessere Fahrbarkeit im Alltag. Eine CBR600RR ist da ganz anders ausgelegt.
Zitat:
Letztendlich liegt es mir fern, jemanden von meiner persönlichen Wahl auch überzeugen zu wollen. Ich empfehle euch einfach nur wie Lewellyn, die NC mit DCT gleich welcher Variante auch mal auszuprobieren um sich ein eigenes objetives Bild zu machen.
Naja, der subjektive Fahreindruck ist ja eben alles andere als objektiv.
Ich bin mal an zwei Tagen hintereinander einmal die FZ8 und einmal die Street-Triple Probe gefahren, und mein subjektiver Eindruck war dass die FZ8 bessere Durchzugswerte im gleichen Gang erreicht (allein schon wegen mehr Hubraum). Das stimmte aber objektiv nicht. Habe es dann auf den Akrapovic ohne DB-eater bei der FZ8 geschoben. Schon laut fühlt sich eben schneller an. So leicht ist das subjektive Empfinden zu täuschen.
@Vulkanistor:
Zitat:
Wahrscheinlich ist es dieses Gefühl von "Automatik kann doch jeder", das hier manche krampfhaft in dem Glauben lässt, durch Schalten ist man immer schneller als mit so 'nem Rentnergetriebe.
Wer ist denn hier im Thread in diesem Glauben? Ich habe keine einzige Kritik oder Zweifel am DCT gelesen in diesem Thread, ganz im Gegenteil.
Na ja,
letztendlich sind 90% oder mehr Motorradfahrer nicht auf ihr 2-rädiges Gefährt angewiesen. Daher zählt für die Mehrheit dieser Leute damit Spass zu haben - und das definiert ja bekanntlich jeder anders.
Letzendlich wird mich die Mehrheit der Krads auf der Geraden überhohlen - wenn sie auf der Landstraße mehr als 120km/h wollen. In den Kurven? Mal sehen. Letzendlich ist mir das auch "Wumpe" - Hauptsache ich habe Spaß mit meiner NC. Wie lange der Spaß anhalten wird? Wer weis...
In diesem Sinne wüsche ich jeden, dass er sich für's richtige Motorrad entschieden hat/entscheiden wird - und Spaß damit hat...alles andere ist unwichtig.
Gruß, Michael
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Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
Stand kürzlich nach einer Pyrenäen- Tour mit 70 - 80 PS Maschinen mit einem Kollegen
in der Stadt. Da war vor uns so ein nerviger Grossroller (250? 400?) der immer voll aufgemacht hat.
An jeder Ampel. Das war gar nicht so leicht da dranzubleiben. Einmal waren wir genervt und haben
konzentriert beschleunigt, um dem Burschen zu zeigen, wer hier die Hosen anhat😁😁
Das ging schon...1 mal. Danach wurde uns das zu nervig, anstrengend, und wir haben ihn ziehn lassen...
Wir haben uns damit getröstet, dass wir im Gebirge weiterhin die Platzhirsche sind😁😁
Bis vor kurzem hatte ich 'nen 200er Vespa Roller. Mit seinen nur 20PS zog der schon irre an. Da passiert es leicht mal, dass man an der Ampel sehr schnell schnell wird 😎 Aber ok, bringt nicht wirklich was, dann muss man länger an der nächsten Ampel warten.
Es war keine Kunst mit diesem 20PS-Hobel auf kurze Distanzen grössere Moppeds abzuhängen. Allerdings liess die Beschleunigung ab ca. 60km/h deutlich nach und dann kamen die "Grossen" von hinten angeschossen. Ein "ernsthaftes" Rennen sollte man also mit diesen Dingern sein lassen, da man sich sonst zum Idioten macht. Das hat der mit seinem Roller wohl nicht gemerkt.
Warum müssen es immer diese Rennambitionen sein? Vielleicht wollte er einfach nur Spaß haben beim zügigen Anfahren.
Mit dem Dicken lasse ich auch meist den gesamten Pulk hinter mir; das Gas so dosieren, dass die Automatik bei 3000 schaltet, reicht dafür. Fühlt sich halt zügig und flott an, weiter nichts. Aufforderungen zum Rennen gibt es manchmal (habe kein Typenschild, könnte ja auch ein 6.0 sein) und werden konsequent ignoriert.
Zitat:
Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer
Warum müssen es immer diese Rennambitionen sein? Vielleicht wollte er einfach nur Spaß haben beim zügigen Anfahren.
😁 Oder er wollte aus Höflichkeit nicht im Weg stehen und hat den folgenden Motorradfahrern zu liebe schneller beschleunigt.
Ich glaub das "messen mit anderen" ist bei manchen einfach drin ( http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A4gerlatein ). Insbesondere wenn die betreffende Person es selber "ohne angestrengt zu wirken" und mit "schlechterem Material" angehen lassen kann, sodass man immer gleich schon einen externen Grund hat auf den man es schieben kann, falls es nicht aufgeht wie gedacht. 😉
Den wendigen, kleinen Maschinen sind es immer die großen literbikes welche die Kurve zuparken, den Literbikes sind es die kleinen Drehorgeln welche beim Kurvenausgang im Weg stehen, die Cruiser freuen sich immer tierisch wenn sie "ohne Anstrengung" (also mit einstelliger Drehzahl - haha) einen Supersportler stehen lassen, der Rollerfahrer ist immer als erster von der Ampel weg, usw. Da reicht bei manchen schon allein die Präsenz von jemanden aus der anderen Gruppe, dass man sich schon zum "Wettkampf" herausgefordert fühlt. Gibt ja sogar manchmal Autofahrer die "spielen wollen".
Seit Jahr und Tag für heitere Unterhaltung sorgt ja nicht umsonst das Herbrenn-Formular auch und gerade bei Leuten die nicht regelmässig die Strasse zur Rennstrecke machen, sondern ihr eigenes Ding fahren welches dann und wann eben auch mal sehr dynamisch ist.
http://www.moppedblog.de/2009/01/16/das-herbrenner-formular/
Da ich reif genug bin, winke ich natürlich immer jedes Zweirad vorbei was sich von hinten anpirscht (egal ob Panigale oder Piaggio). 😎 Ich bin bestimmt auch schon Teil mancher Stammtisch-Stories von "hergebrannten Möchtegern-Streetfightern".
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Den wendigen, kleinen Maschinen sind es immer die großen literbikes welche die Kurve zuparken, den Literbikes sind es die kleinen Drehorgeln welche beim Kurvenausgang im Weg stehen, die Cruiser freuen sich immer tierisch wenn sie "ohne Anstrengung" (also mit einstelliger Drehzahl - haha) einen Supersportler stehen lassen, der Rollerfahrer ist immer als erster von der Ampel weg, usw. Da reicht bei manchen schon allein die Präsenz von jemanden aus der anderen Gruppe, dass man sich schon zum "Wettkampf" herausgefordert fühlt. Gibt ja sogar manchmal Autofahrer die "spielen wollen".
Du vergisst die Großendurofahrer die "völlig entspannt aufrecht sitzend" bei 200 nochmal den ganz "extra entspannten" geben wenn sie überholen damit die "gebückten" blöd gucken. 😁
Hab ich gelacht als das der ein oder andere Fahrer in einem entsprechenden Forum stolz berichtete... 😁 😁 😁
Zum Thema DCT, bei einer Vollautomatik kommt viel auf die Ansteuerung an. Beim W210 (90er-E-Klasse) fand ich sie super, jetzt beim Audi nervt sie. Und das ist die gleiche Wandlerautomatik, ZF 5HP19, eben jeweils mit herstellereigener Ansteuerung von MB / VW.
VW versucht, die Automatik an den Fahrstil des Fahrers anzupassen, was aus meiner Sicht misslingt und unvorhersehbares Verhalten verursacht. Zum Glück konnte ich den Kram rauskodieren, bei neueren Modellen geht das nicht mehr. Außerdem starben bei Audi die Automaten reihenweise, u.a. weil man sich blind auf einen Luftmassenwert für die Lasterfassung verließ. VW "kann" Automatik nicht, bzw. konnte es damals nicht. Hoffentlich kann es Honda..
Zitat:
Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer
Zum Thema DCT, bei einer Vollautomatik kommt viel auf die Ansteuerung an. Beim W210 (90er-E-Klasse) fand ich sie super, jetzt beim Audi nervt sie. Und das ist die gleiche Wandlerautomatik, ZF 5HP19, eben jeweils mit herstellereigener Ansteuerung von MB / VW.VW versucht, die Automatik an den Fahrstil des Fahrers anzupassen, was aus meiner Sicht misslingt und unvorhersehbares Verhalten verursacht. Zum Glück konnte ich den Kram rauskodieren, bei neueren Modellen geht das nicht mehr. Außerdem starben bei Audi die Automaten reihenweise, u.a. weil man sich blind auf einen Luftmassenwert für die Lasterfassung verließ. VW "kann" Automatik nicht, bzw. konnte es damals nicht. Hoffentlich kann es Honda..
Trotz meiner Technikbegeisterung als Automatisierungsingenieur bin ich kein grosser Freund der Featureritis einiger Hersteller. Es gibt viele sinnvolle und technisch ausgreifte Systeme. Zur Quelle unangenehmer und teurer Fehler werden sie, wenn sie mit Nebensächlichkeiten überfrachtet werden, die sich im Verkaufprospekt toll anhören, aber nicht wirklich viel bringen. Heutzutage hat jedes (!) softwaregesteuerte System versteckte Fehler. Die meisten Fehler werden aber höchstwahrscheinlich nie auffallen, da sie entweder nicht gravierend sind oder einfach nicht die Bedingungen gleichzeitig zusammentreffen, damit der Fehler störend auftritt.
Nimmt die Komplexität eines System zu, z.B. durch diese "Nice to have"-Features, dann nimmt auch zwangsläufig die Anzahl der versteckten Fehler zu, was die Verfügbarkeit des Systems verschlechtert.
Das Honda zeug jetzt ist doch aber ein Doppelkupplungsgetriebe oder nicht? Ist mit einer Wandler Automatik Null vergleichbar
Das ist so nicht richtig. Die Bestimmung der Schaltpunkte ist unabhängig vom Aufbau des Getriebes. Und eine korrekte Lasterfassung wird das DCT wahrscheinlich auch brauchen, denn entgegen des Eindrucks wird durchaus mit Zugkraftunterbrechung geschaltet. Allerdings so schnell dass man es kaum merkt.
Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
Stand kürzlich nach einer Pyrenäen- Tour mit 70 - 80 PS Maschinen mit einem Kollegen
in der Stadt. Da war vor uns so ein nerviger Grossroller (250? 400?) der immer voll aufgemacht hat.
An jeder Ampel. Das war gar nicht so leicht da dranzubleiben. Einmal waren wir genervt und haben
konzentriert beschleunigt, um dem Burschen zu zeigen, wer hier die Hosen anhat😁😁
Das ging schon...1 mal. Danach wurde uns das zu nervig, anstrengend, und wir haben ihn ziehn lassen...
Wir haben uns damit getröstet, dass wir im Gebirge weiterhin die Platzhirsche sind😁😁
Eine Aprila Mana beschleunigt von 0 auf 100 in 5,9 Sekunden. Eine vergleichbare 800er mit um die 80 PS und einem fähigen Testfahrer drauf, braucht um die 4 Sekunden. Das Problem: Voll beschleunigen mit der Automatik ist keine Kunst und von jedem jederzeit reproduzierbar zu machen. Mit einem Schaltgetriebe und manueller Kupplung erfordert es Geschick und Training und kein Mitleid mit dem Material;-)