Anleitung Bremssattel hinten überholen
Hallo,
Ich fange das Thema mal an, da wir immer mal wieder Themen über die hintere Bremse haben. Da ich gerade 3 Satz RS6 Sättel und 3 Satz A8 Sättel zerlegt habe, gibt es Morgen eine bebilderte Anleitung dazu. Mit der Anleitung sollte es dann eigentlich jedem möglich sein, seine Bremssättel aufzuarbeiten und neu Abzudichten.
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12 Antworten
Das ist ja super
Es wäre schön auch in dem Züge auch mal eine detaillierte Anleitung zu haben wie man nach der Reparatur des Bremssattels das ganze anlernt und einen Fehler löscht wie z.B. "Bremsbeläge verschließen", obwohl die sind fast neu. Ich habe so ein Gefühl jeder zweite hat damit Probleme, ich übrigens auch.Mit der Anleitung von Audi klappt es nicht.Villeich fehlt nur ne Kleinigkeit.
Danke und viele Grüße
Ede
So mal Chonologisch...
Bremssättel auf dem Tisch. Hier schon ohne Stellmotoren. Wer diese noch demontieren muss geht wie folgt vor.
Schrauben raus. Sind entweder 6er Imbus oder Torx. Also am Besten erst abschrauben, wenn Ihr den Sattel fest in einer Werkbank habt und genau seht, welchen Schlüssel Ihr genau braucht. Ein Mal den falschen probiert und schon verloren. Die Schrauben sind meißt echt fest gekeimt.
Wenn die Schrauben Draußen sind den Motor VORSICHTIG mit einem scharfen flachen und möglichst breiten Schraubenzieher rund herum abhebeln. Der Dichtring ist meist fortztrocken. Bei zu viel Gewalt kann das Gehäuse reißen. OK, Motoren sind ab, dann sehen die Bremssättel so aus wie auf dem Tisch.
Also zuerst mal den Bremssattel fest eingespannt. Bei den Alu Sätteln aber bitte nicht zu fest. Die RS6 Sättel sind aus Stahl. Von daher ist das denen recht schnuppe. Bitte bei den Arbeiten genügend Lappen an die Seite legen, am Besten Gummi Handschuhe anziehen und vor allem gleich einen Eimer drunter stellen. Die Teile sind immer noch voll Bremsflüssigkeit. Als erstes Schraube ich immer die Bremsleitung und den Entlüftungsnippel ab. Ist meist ein 12er Schlüssel für den Nippel und ein 14ner für den Schlauch. Aber auch 11er und 15ner gibt es. Bitte schaut da genau hin. Die Teile sitzen meist richtig fest. Da sollte man schon den passenden Schlüssel nehmen. Und Vorsicht. Gerade bei dem Entlüftungnippel nicht versuchem mit Verlängerungen oder gar einem Hammer zu arbeiten. Langsam den Druck erhöhen. Hier wird bei zu großer Gewalt schon mal das Gewinde ruiniert, oder der Nippel reißt ab. Ist ja im Grunde nur eine Hohlschraube. Als nächstes mache ich dann immer gleich den Sicherungsring der Stellmotor Spindel mit ab. Schön vorsichtig. Die fliegt ganz gern mal sonst wo hin. :-)
So, gleich mal wieder was vergessen. Der O-Ring vom Stellmotor sollte auch immer gewechselt werden. Also runter und weg damit. Der ist im Dichtungskit immer mit dabei.
Als nächstes mit nem 6er Imbus entgegen dem Uhrzeiger den Kolben so lange drehen, bis er unten raus ist. Manchmal bleibt er noch auf dem Gummi hängen. Dann ein wenig ziehen. Der Kolben ist dann immer noch voll Bremsflüssigkeit. Aber nicht einfach weg kippen. Im Kolben liegt auch das raus geschraubte Teil von der Stellmotor Antriebsspindel. So, nun alles mit einem saubenren Tuch gut sauber machen und begutachten. Hat der Kolben fühlbare Kratzer in Längsrichtung, muss er neu werden! Dies führt sonst zu Undichtigkeiten.
So, nun den Schutzgummi für den Kolben runter und dann sehen wir auch schon den Übeltäter. Dort wo ich mit dem Schraubenzieher drauf zeige, das ist der eigentliche Dichtungsgummi für den Bremssattel Kolben. Meist fängt das Problem mit Undichtigkeiten an, wenn Dreck hinter den Schutzgummi kommt. Der ruiniert dann den Kolben und diesen Dichtungsgummi. Ich lasse den nun aber immer bis zum Schluss drin, bevor ich einen neuen rein mache. Ich Sandstrahle die Sättel immer. Das Loch vom Kolben stopfe ich mit Papier aus, so dass der Gummi immer gerade noch so sichtbar ist. Und bis dahin mache ich die Sättel hübsch. Wenn der Gummi da ein bissel Sand ab bekommt, nicht so schlimm. Hauptsache der Sitz von dem Gummi wird nicht beschädigt.
So, nun kommt der Rest von der Antriebsspindel raus. Der Rundring bleibt meist im Sattel steckel. Ihr solltet dann die Spindel das Axial Lader den Dichtring und die Beiden Axiallager Scheiben auf dem Tisch liegen haben. Ich habe aber auch noch nie einen Sattel auseinander genommen, bei dem das Axial Lager getascht werden musste. Die Belastung für das Lager ist anscheinend nur sehr gering. Zur Verdeutlichung der Unterschiede A8 vs. RS6 habe ich sie mal nebeneinander gelegt. Der A8 hat nicht nur eine andere Innengeometrie für den Motor, auch die Steigung der Antribsschnecken ist eine andere. Deswegen müssen bei den RS6 Sätteln auch Antriebsschnecken vom A8 rein, wenn diese auf dem A8 funktionieren sollen. Anbei mal meine "Wunderkiste"...
Wenn der Kolben noch gut ist, zieht ihm BITTE vor dem Sauber machen den alten Gummi über und klebt den Rest ab. Dann könnt Ihr alles prima Sand strahlen oder mit der Drahtbürste sauben machen, OHNE die Gleitfläche vom Kolben zu ruinieren. Ein Mal nicht aufgepasst, und zack ein Kratzer drin. Habe ich alles schon selbst geschafft. Von daher... Immer die nötige Sorgfalt.
So ein RS6 Sattel hat im Gegensatz zum A8 Sattel eine 7 bis 8 mm größere lichte Weite für Scheibe und Beläge und statt einem 43er einen 45er Bremskolben. Ansonsten sind sie von den identisch. OK, OK... Die RS6 Sättel sind auch noch aus Stahl. Das Letzte Bild zeigt einen handelsüblichen Dichtungssatz. Hier einer mit neuem Kolben.
Da ist alles dabei, was an Gummis an so einem Bremssatel bei ist. Bis hin zum Gummi zwischen Sattel und Sattel Halter. Sobald ich die Sättel gestrahlt habe, geht´s an die Montage mit einigen nützlichen Tipps. Ach zum Lackieren! :-)
Zitat:
@Auedi schrieb am 20. März 2022 um 22:04:34 Uhr:
Das ist ja super
Es wäre schön auch in dem Züge auch mal eine detaillierte Anleitung zu haben wie man nach der Reparatur des Bremssattels das ganze anlernt und einen Fehler löscht wie z.B. "Bremsbeläge verschließen", obwohl die sind fast neu. Ich habe so ein Gefühl jeder zweite hat damit Probleme, ich übrigens auch.Mit der Anleitung von Audi klappt es nicht.Villeich fehlt nur ne Kleinigkeit.
Danke und viele Grüße
Ede
Lies vielleicht mal den Beitrag hier
https://www.motor-talk.de/.../...sen-fehler-loeschen-t5239148.html?...
das hat bei uns beim Bremsenwechsel geholfen die Fehlermeldung weg zu bringen.
Danke versuch ich mal
Noch ne kurze Frage. Wenn man keinen externen Stromversorger mit 20-30A hat, funktioniert es auch mit laufendem Motor?
Danke,mfG Ede.
Zitat:
@Auedi schrieb am 21. März 2022 um 18:52:47 Uhr:
Noch ne kurze Frage. Wenn man keinen externen Stromversorger mit 20-30A hat, funktioniert es auch mit laufendem Motor?
Danke,mfG Ede.
Ja, tut es. Solange die Lichtmaschine i.O. ist. Aber BITTE müllt mir das Thema nicht zu. Hier geht es NUR darum, einen Bremssattel neu aufzubauen.
Ok geht klar. Danke