Fri Jan 13 13:02:56 CET 2017 | AsiRider | Kommentare (30)
Die Schokoladenseite der Medaille! Warnung: Beim Schreiben dieses Berichts wurden keine Kinder missbraucht oder belästigt. Nicht mal komisch angeschaut. Kein Kind wurde dazu gezwungen, die im Bericht beschriebenen Unterhaltungen zu führen. Auch kein Vertreter. Diese entsprangen voll und ganz der Fantasie des Verfassers. Der Rest – nicht ganz.
„-Papa, was arbeitest du? -„Als was“, oder besser: „Was bist du von Beruf?“ Ich bin Handelsvertreter. -Und was ist das? Was vertretest du? -Nicht „vertretest“, sondern „vertrittst“. Ein großes Unternehmen. -Und was machst du? -Ich fahre zu... -Mit dem Auto? -Ja. -Mit unserem? -Ja. Aber es ist nicht wirklich unseres. Es ist ein Geschäftsfahrzeug. Es gehört mir nicht, aber ich darf es auch privat nutzen. -Hmmm... Ist unser Auto gut? -Ähmmm... Es ist nicht wirklich unser Auto... Aber komm lieber mit, ich zeig´ es dir...“
– So stellte ich mir den Anfang eines perfekten Vater-Sohn-Familiendramas vor, in dem der Sohn mit 15 Jahren aus dem Haus flieht und danach ein obdachloses sowie drogengesteuertes Leben mit geschlechtsübergreifend wechselnden Sexpartnern führt, nur um wie sein Vater nicht zu enden, als ich ein C220 BlueTec T-Modell – im Volksmund ein typisches Vertreter-Auto – als Ersatzwagen für 3 Tage bekam. Und da ich keine Ahnung vom Vertreter-Dasein hatte, wollte ich diese Gelegenheit nutzen und untersuchen, ob das Leben eines Vertreters tatsächlich so klischeehaft ist, wie man munkelt. Um das Experiment gründlich, repräsentativ, zielgruppenorientiert sowie wissenschaftlich korrekt zu gestalten, packte ich alle Vertreter-Klischees aus, an die ich mich erinnern konnte, und schlüpfte in die Rolle eines nicht weniger klischeehaften Vertreters:
Ein Schuss ins Schwarze, dieser Silberpfeil!„Ach du heiliger Sch... Staubsauger! Wie ein ungeborenes Kind von einem legendären Silberpfeil und einem exquisiten Louis Vuitton-Koffer, nur ohne dieses G-normal/G-umgedreht-Geflecht-Muster überall. Sehr chic! Diese neue C-Klasse... Mein neues Arbeitsgerät... ... Größer ist sie geworden. Und moderner! Da muss ich sagen, meine Alte, also der Vorgänger, sieht daneben echt alt aus. Wobei ich ihr Design, zugegeben, schon bei der Vorstellung veraltet fand. Da sah sogar ihr Vorgänger mit den Spiegeleier-Augen eher nach ihrem Nachfolger aus. Aber diese neue C-Klasse ist quasi wie die gefühlvollste Ballade von Michelangelo, die schönste Skulptur von Shakespeare und der spannendste Roman von Monet in einem. Das Beste von allen! Kennt keine Alternative! Auch die Karosserie ist sehr schön verarbeitet, mit feinen Spaltmaßen. Nur die Haptik der Außenfehlgriffe ist ein Tür... Ähmmm... Der Außentürgriffe ist ein Fehlgriff. Und der Innenraum? Das nenne ich „Design trifft auf Dasein“! Nur was soll das Sch... Staubsauger-iPad da in der Mitte? Kann man es abnehmen? Was?! Das ist der Navi-Bildschirm?! Soll er vielleicht über eine Telefon-Wahlscheibe gesteuert werden?! Was für ein Bangle hat denn das designt?! Neee, in meiner alten C-Klasse war das viiiel besser gelöst. Aber diese Need-For-Speed-Visualisierung der Fahrzeug-Einstellungen auf dem iPad ist echt Hummer-mäßig! Zeigt nur die falschen Felgen. Trotzdem ist die ganze Multimedia in der Neuen um Quantensprünge besser. Die breite Mittelkonsole kannibalisiert zwar Einiges von der Breite der vorderen Sitzreihe, aber für mich bleibt noch ausreichend da. Ich habe ja neulich diese neue Jo-Jo-Diät gemacht. Sehr effektiv! Man muss nur aufpassen, dass man nicht wieder zu viel zunimmt, wenn man danach normal zu essen anfängt. Der Fahrersitz trägt mich sehr körperbetont: Alle möglichen Einstellungen – wenn man keine für sich Passende findet, sollte man umgehend einen Unfallchirurgen konsultieren. Und die Innenraumqualität liegt fast auf dem Ferrari-Niveau. Sehr edel! Sogar unter der Gürtellinie ist es weich. Aber ein paar Teile könnten deutlich hochwertiger sein: Eine Plastikblende hier, eine Plastiktaste dort. Apropos Tasten – die Warnblinkanlage-Taste ist auf der Beifahrerseite, dort, wo bei meiner Alten die Sitzheizung für den Beifahrersitz war. Mein Sohn wird sie bestimmt aus Gewohnheit während der Fahrt drücken... Ach, mein Sohn... Dieser kleine Sch... Staubsauger!... Er hat gestern die Fernbedienung vom Fernseher mit dem Controller seiner Spielkonsole verwechselt... Schon wieder! „Papa, das Spiel ist schon wieder kaputt!“ Dabei ist er schon 12 Jahre alt! Manche andere Kinder in seinem Alter sitzen schon seit ein paar Jahren im Jugendknast, weil sie den Hauptserver des Pentagons geknackt haben. Und zwar mit ´nem Handy. Apropos Controller. Das Ding da, diese Handablage vor dem Drehknopf-Ding... Eine tolle Erfindung! Die keiner braucht. Ich wette, so kam es dazu: -Warum machen wir hier nicht einen Controller dran? -Weil wir nichts haben, was man mit diesem Controller bedienen könnte. -Na und? Der Controller stört hier doch keinen und sieht dabei sehr fortschrittlich aus, untermalt unseren zukunftsorientierten Anspruch. -Na, wenn es so ist, dann macht mal. Zur Not können wir ihn mit ein paar Funktionen belegen, für die auch andere Bedienelemente zuständig sind. Und in Zukunft werden wir sicher neue Funktionen entwickeln, die der Controller übernehmen wird. Beispielsweise Induktionstanken über Facebook... ... Ok, dann schau´n ma mal, wie es hinten aussieht... Hmmm... Und das soll Fortschritt durch Technik sein? Der Einstieg ist ja eine Diplomarbeit für Akrobaten! Obwohl die hinteren Türen richtig breit sind, habe ich selbst nach einer erfolgreichen Jo-Jo-Diät Probleme beim Einsteigen. Die Sitzbank ist durch die nach vorne herausragenden, sehr breiten Radkästen so weit entfernt, dass ich über diese rutschen, oder einen Spagat machen muss, um die Sitzfläche zu erreichen. Ebenso beim Aussteigen muss ich einen Spagat machen, oder aufs blanke Blech des Radkastens rutschen und dann runterspringen. Und wenn man eine Frau ist und in einem mittellangen Rock so eine Kamasutra-Übung versucht, wird es zu einer Piep-Show, um welche sie von allen Paris Hiltons und Britney Spearss dieser Welt beneidet wird. Und das in einem Kombi, wo die hintere Sitzreihe zur Basisausstattung gehört! Ich kann mir absolut nicht vorstellen, mit 60 Jahren hier hinten einzusteigen. Aber da brauche ich mir wohl auch keine Sorgen zu machen – bis ich soweit bin, gibt es bestimmt vollautonom fahrende Google-Autos für alle und für alles. Ich frage mich nur, wo dann alle jetzigen Taxi-, LKW- oder Busfahrer arbeiten? Als Sachbearbeiter im Job-Center und verwalten Arbeitslose? Aber wenn man einmal drin sitzt, wird es zum Urlaub im Hinterland. Sehr gutbürgerlich! Wobei die neue C-Klasse trotzdem als Taxi für Dirk Nowitzki unbrauchbar ist. Zumindest nicht für längere Strecken. So... Jetzt zu der Schatzkammer eines jeden Vertreters – dem Kofferraum. Er ist zwar mit 490 Litern nicht gigantisch – nur um 5 Liter größer, als bei der alten C-Klasse – aber ausreichend groß. Allein das Fach unter der Bodenabdeckung reicht für allen möglichen Kleinsch... Staubsauger und ist bequem nutzbar. Die beim Öffnen der Heckklappe nach oben mitfahrende Abdeckung des Gepäckabteils und die demontierbare Verstrebung hinter den hinteren Sitzen machen den Kofferraum sehr flexibel. Allerdings sollte man das Herausnehmen von Letzterer zuerst als Feldversuch in aller Ruhe probieren, bevor man sich auf dem Schlachtfeld blamiert. Denn beim ersten Mal hackt es an jeder Ecke. Die elektrisch zu öffnende Heckklappe lässt sich nicht nur über die Tasten an ihr, sondern auch vom Fahrerplatz aus sowohl öffnen, als auch schließen. Deren Öffnungswinkel kann man durch leichtes stoppendes Berühren variieren und somit Schäden in niedrigen Parkhäusern oder Garagen vermeiden. Aber das Parken in der Stadt ist mittlerweile sowieso teurer als das Fahren geworden: Ich schmeiß’ mal lieber den Motor an. Wo wir beim Thema sind – mein Sohn, dieser Klugsch... Staubsauger neulich: „Papa, Jacquelines Mama sagt, dass alle Vertreter nix in der Hose haben. Aber du hast da doch immer deinen Autoschlüssel?“ Jacquelines Mama sollte lieber bei ihrem Mann in der Hose nachschauen! Und mein Autoschlüssel bleibt immer in der Hosentasche, weil das Keyless-Go-System das Entriegeln sowie das Verriegeln der Türen durch Berühren des Türgriffs und das Starten des Motors durch den Start-Stopp-Knopf ermöglicht, ohne den Autoschlüssel in die Hand nehmen zu müssen. Design trifft auf Dasein!Der Motorklang ist, als für einen Diesel, sehr angenehm – klingt fast wie ein sportlicher Benziner. Haben die da einen Soundmanipulator eingebaut? Auch wenn – ich habe nichts dagegen. Das ist ein harmloser Besch... Staubsauger. Ein gut Gemeinter. Im Vergleich zur diesem Umweltplaketten-Sch... Staubsauger. Ok, der BlueTec-Diesel in diesem Fahrzeug entspricht dank der Harnstofflösung der Euro 6-Norm, ich kann jetzt also überall fahren. Also jetzt. Heute. Und wenn sie diese blaue Plakette einführen und ein generelles Dieselverbot für Innenstädte verhängen, was dann? Soll ich mein ein Jahr-altes Fahrzeug gegen ein Neues tauschen? Gegen einen Benziner, der pro 100 Kilometer das Doppelte an Spritkosten verursacht? Bei meiner jährlichen Laufleistung von 35.000-50.000 Kilometern? Oder gegen ein E-Fahrzeug? Damit ich für 600 Kilometer 10 Stunden brauche, weil ich nach allen 300 Kilometern für 3-4 Stunden an die Steckdose muss? Um umweltschonenden Kohlenstrom zu tanken? Und sind E-Fahrzeuge nicht generell schädlich? Stoßen sie nicht zu viele Ampere aus? Und was kommt danach? Muss die alte Mikrowelle weg, weil ihre Wellen länger sind, als Brüssel erlaubt? Aber reden wir lieber über Angenehmeres. Schon im C-Modus hängt der 2.143 ccm-großer und 170 PS-starker Biturbo-Diesel-Direkteispritzer unter der Bezeichnung OM 651 DE 22 LA gierig bis bissig am Gas, aber ohne zu nerven. Er stellt die goldene Mitte in der Diesel-Palette der neuen C-Klasse dar und verblüfft mit der Leichtigkeit, mit der er Zwischenspurts aus dem Ärmel schüttelt. Sein maximales Drehmoment von 400 Nm liegt schon bei 1.400 Umdrehungen pro Minute an und sorgt für eine souveräne Gelassenheit am Steuer. Das ist fast wie eine Meditation auf Rädern. Ich bin tiefenentspannt. Absolut stressfrei. Nichts kann mich aus der Ruhe bringen... ... Hey, du, Sch... Staubsauger-Hipster in deinem Sch... Staubsauger-Mini Cabrio!... Was machst du für Sch... Staubsauger? Ich hasse Hipster! Diese Oberflächlichkeitsprediger mit Hüten und in Turnschuhen, die ich getragen habe, bevor sie geboren wurden... Diese „Ein Mal den Vegan-Döner mit Guacamole, bitte!“! Für sie ist Jimi Hendrix der Erfinder vom Hendrick’s Gin. Und David Hasselhoff nur ein Typ, der seine Burger am Liebsten vom Boden isst. Sie haben keine Ahnung von nichts! Und schon gar nicht vom Autofahren... Links blinken und dabei rechts abbiegen! Vollautonomes Fahren ist euretwegen erfunden worden! Gut, dass das Collision Prevention Assist Plus in der neuen C-Klasse so gut autonom bremst... ... Aber genug vom C-Modus. Jetzt, nachdem ich mit dem Auto warm geworden bin, wird es supersportlich – im S+ Modus! Den bevorzuge ich generell. Das ist genau meine Welt: aggressive Gasannahme, volle Leistungsfreigabe, direkte Leistungskontrolle. Wie im Rennsport. Ich wollte ja als Kind Rennfahrer werden. Aber mein Schulnoten-Durchschnitt reichte nicht. Ganz knapp nicht. Danach kam die erste Heirat. Dann die Scheidung. Dann die Geburt von meinem Sohn. Dann die zweite Heirat. Und dann musste ich Kohle verdienen... Quasi Sand in mein Getriebe streuen, damit es richtig flutscht... Aber das Getriebe von meinem C220 BlueTec T-Modell namens 7G-Tronic Plus (Eine Anmerkung des Mozart dieses Testberichtes: Aktuell ist das C220 BlueTec T-Modell mit diesem Getriebe nicht mehr verfügbar, ab dem Modelljahr 2017 ist dieses Modell mit dem neuen 9G-Tronic bestellbar) braucht keinen zusätzlichen Sand. Es flutscht schon im C-Modus ruckelfrei und schnell. Und im S+ Modus ist es richtig sportlich: Der Motor darf höher drehen und die Schaltvorgänge sind noch kürzer. Der Beschleunigungswert von 0 auf 100 Stundenkilometer in 7,6 Sekunden ist absolut glaubhaft. Ich hab´s selbst ausprobiert. Also nicht in der Stadt in einer 50er-Zone, natürlich. Das ist ja verboten. Dafür braucht man ja schon mindestens die 60 km/h-Begrenzung. Dabei liegt das Fahrzeug auf der Strasse, wie ein Brett im Bett. Also absolut ruhig. Das für dieses Modell in der Avantgarde-Ausstattung serienmäßige Agility Control-Fahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem und einer Tieferlegung um 15 Millimeter ist in meinem Auto mit dem Dynamic Select gekoppelt. Wie man dem Namen entnehmen kann, kann ich dynamisch, also während der Fahrt, zwischen komfortableren und sportlicheren Einstellungen wählen. Im C-Modus ist es komfortabel, nicht übertrieben hart. Nur kurze Stöße werden etwas unzureichend abgefedert, aber ohne echte Durchschläge. Im Sport+ wird es erwartungsgemäß etwas straffer, aber auch nicht unkomfortabel. Die Komfort-Direktlenkung ist was für... Wie nennt man Leute, die zu faul sind, um am Lenkrad zu drehen und um Sport zu machen, damit sie genug Kraft dafür haben?... Moment, ich hab’s gleich... Nein, nicht Amerikaner... Na, egal. Sie hat also nicht nur eine variable Unterstützung, sondern auch eine variable Übersetzung. In engen, langsameren Kurven in der Stadt ist sie zu leichgängig und das Rückstellmoment tendiert gegen 0. Am Anfang ist es etwas verunsichernd, wenn man das Lenkrad am Kurvenausgang los lässt und trotzdem weiter „die Kurve kriegt“, obwohl die Kurve schon längst vorbei ist. Deshalb muss man mit der Lenkung ab dem Scheitelpunkt wie mit der Büchse der Pandora umgehen: Sie öffnen, damit es Süßes statt Saures gibt. Die variable Übersetzung sorgt zwar dafür, dass man bei geringen Geschwindigkeiten weniger lenken muss, aber der Fahrer weiß nie genau, wie die Vorderräder stehen. Auch in der Sport-Lenkungseinstellung nicht. Das stört beim sportlichen Kurvenfahren, da man keine saubere Linie kriegt, weil man immer am Lenkeinschlag-Korrigieren ist. Zum Glück verschwinden diese Eigenarten auf der Autobahn komplett und die Lenkung funktioniert absolut kritikfrei. Die Straßenlage des Autos ist bei höheren Geschwindigkeiten ganz ordentlich, aber selbst im S+ Fahrwerksmodus nicht ganz so satt, wie ich erwartet und gehofft habe. Ab ca. 190 km/h muss ich kleine Lenkkorrekturen vornehmen, was aber nicht dramatisch ist, da das Auto verständlich und der Geschwindigkeit entsprechend agil darauf reagiert. Aber insgesamt sehr langstreckentauglich. Denn 200 Stundenkilometer schnell kann man sowieso selten fahren, da es immer... Fahr weiter, junge Schönheit – das Vertreterherz ist groß. Ich weiß, es ist nicht schwer, am Steuer eines Smart beim Spurwechsel eine C-Klasse zu übersehen. Aber irgendwann bist Du 45 Jahre alt; hast einen Freund mit Bierplauze, der es nicht vorhat, dich jemals zu heiraten; hast Torschlusspanik, dass du keinen zum Heiraten findest, der mit deiner hässlichen, ständig haarenden Katze und deinem Weinkonsum klar kommt; fährst in einer C-Klasse und wirst von einem jungen Mädel in einem Smart geschnitten. Vergiss also nicht, einen lustigen Smiley am Ende der Nachricht zu setzen, die du gerade tippst. Solange du noch was zu lachen hast. Solche wie du brauchen kein Dreieck im Seitenspiegel, sondern einen Seitenspiegel im Dreieck. Andererseits finde ich das Ding nur auf der Autobahn nicht schlecht. Wenn man zu faul ist, um einen Schulterblick zu machen. Wie es vorgeschrieben ist. In der Stadt dagegen ist es nur störend, da es immer irgendwie leuchtet und damit verunsichert... ... Wo waren wir noch mal?... Ach so, ja, die Geräuschkulisse. Sie ist ja nicht der Knaller. Also auch in diesem Zusammenhang nicht als Kompliment gemeint. Das heißt, ich werde von Fahrgeräuschen nicht belästigt, aber meine Erwartungen waren höher. Dabei erwartete ich ja nichts Unmögliches, wie dass die Polizei statt Straffzetteln Tankgutscheine ausstellt, oder so. Den Großteil der Geräusche bilden der Fahrtwind und der Motor, die Abrollgeräusche der Reifen dagegen sind kaum hörbar. Der Vorgänger, also meine alte C-Klasse war in dieser Disziplin subjektiv kaum schlechter... Wenn überhaupt... ... Und die Soundanlage? Ich mag gute Musik im Auto. Sie inspiriert mich immer. Sie ist quasi das A und O beim AutOfahren – wie die richtige Sitzposition am Steuer: Die Rücklehne soweit es geht nach hinten kippen und das Lenkrad mit durchgestreckten Armen bedienen – so kriegt man beim Unfall keinen Airbag ins Gesicht... Ich habe hier meine Test-CD... Moooment... So: ...Schalala durch die Nacht... – Das Burmester Surround-Soundsystem klingt echt ordentlich! Auch wenn es Bessere gibt. Aber es geht ja schließlich nicht darum, wie laut die Musik ist, sondern dass sie das Herz berührt. Hummer-mäßige Need-For-Speed-Visualisierung!Und womit die neue C-Klasse mein Herz richtig berührt, ist das Fahrverhalten in Kurven. Da lächelt mein Herz. Und je breiter die Kurve, desto breiter das Lächeln. Wenn die Hinterachse, nachdem die Vorderachse kurz das Thema „Leichte Untersteuertendenz“ visualisiert, bei starkem Gas geben „Klares Übersteuern“ versinnbildlicht, ohne dass beim Übergang ein neutrales Rutschen entsteht. Nicht mal kurzzeitig. Aber da dieser Übergang sehr sanft, mit einer Leichtigkeit passiert, sehe ich selbst für unerfahrene Fahrer kein Problem darin. Leichtigkeit ist überhaupt einer der Hauptunterschiede zum alten Modell. Durch einen Alu-Anteil von 48% ist das Leergewicht des Neuen mit 1.615 Kilogramm um 105 Kilogramm geringer, als das des Alten mit seinen 1.720. Fast alle äußeren Karosserieteile des Neuen sind ja aus Alu. Das heißt – Rost adé! Günstige Blechreparaturen bei kleinen Dellen – leider auch. Dafür ist das Auto nicht nur auf dem Papier leichter, sondern es fühlt sich wirklich leichter an. Besonders in Kurven. Es ist im Handling gefühlt ein Fastback im Vergleich zu meiner alten C-Klasse. Also ein anderer Fahrzeugtyp, ein deutlich Sportlicherer. Wenn man bedenkt, dass die Alte im Grenzbereich genauso unentschlossen war, wie... Ok, das lassen wir lieber... Es ist also eine Entwicklung vom ordentlichen Fahrkomfort zum erstaunlichen Fahrspaß, ohne jeglichen Fahrkomfortverlust, sondern sogar mit einem spürbaren Komfortgewinn. Und dabei idiotensicher! Mit diesem Auto könnte sogar mein Sohn driften! Sobald er den Spielkonsolencontroller von der Fernseherfernbedienung unterscheiden kann. Und groß genug ist, um an die Pedale heranzukommen... ... Apropos Pedale. Nicht nur das Gaspedal, sondern auch die Bremse ist bestens kontrollierbar. Und die Wirkung ist, dass es sich anfühlt, als ob man mit 200 Stundenkilometer einem 130 Km/h-Schleicher reingefahren wäre, obwohl man genau das vermieden hat. Selbst nach mehreren Bremsungen auf der Autobahn echt beeindruckend!... ... Apropos beeindruckend. Da hätte ich niemals gedacht, dass ich mich irgendwann mal am Steuer eines Sterns wie im Krieg der Sterne fühlen werde! Klingonen-Schiff der Raubvogelklasse mit einsatzbereiten Torpedos! Mr. Spock, zeig mir dein Lichtschwert! Beam mich hoch, Scotty! Einfach nur spacig, dieses Head Up-Display! Und das Exklusivste, was der Fahrer hat. Denn nur er kann es benutzen. Der Beifahrer müsste sich ja fast auf die mittlere Armlehne setzen, um es zu sehen. Die anzuzeigenden Informationen kann man sich selbst aussuchen, genau wie die Höhe der Darstellungspositionierung, während ein Lichtsensor immer dafür sorgt, dass alles gut ablesbar bleibt. Das, was in den 80ern Science Ficktion war, funktioniert hier tatsächlich! Und wie! Und das keine Lichtjahre später!... ... Apropos später. Später Nachmittag, die Abenddämmerung – ich hasse diese Zeit! Man sieht kaum was und alle bauen Sch... Staubsauger beim Fahren. Nur ich nicht! Denn das LED Intelligent Light System der neuen C-Klasse hat einen Knick in der Optik! Mit ihm kann ich sogar um die Kurve sehen! Apropos sehen. Mein Sohn vor ein paar Tagen: „Papa, Annemaries Mutter sagt, dass alle Vertreter sich ähnlich sehen. Ist Onkel Marius auch Vertreter?“ Annemaries Mutter hätte lieber zusehen sollen, dass alle ihre Kinder sich ähnlich sehen! Und Onkel Marius ist mein Bruder, deshalb sieht er mir ähnlich... ... Das ist ja quasi eine Nahtoderfahrung. Als ob der Geist den Körper verlassen hätte und auf ihn von oben herabschauen würde – Ich sehe quasi mein eigenes Auto aus der Entfernung, während ich in ihm drin sitze: An der Ampel steht rechts neben mir genauso eine C-Klasse, wie meine. Und der Fahrer sieht mir irgendwie ähnlich. Dann begrüße ich ihn mal mit einem Kopfnicken. Nett: Er begrüßt mich gleichzeitig... Warum hupen sie alle? Grün? Ich lach’ mich kaputt: Der Typ in der anderen C-Klasse hat’s auch verpennt... Verdammter Sch... Staubsauger!... Das ist ja nur mein Spiegelbild in einem großen, dunklen und leeren Schaufenster... ... Puhhh, endlich angekommen. Na ja, fast... Hier nix, hier ebenfalls nix, zu klein, zu klein, nicht groß genug, verboten, hier auch, zu klein... Kennt ihr das Spiel "Pinacolada"? Das ist, wenn man mit geschlossenen Augen mit einem Baseballschläger auf einen Sack einprügelt und hofft, dass da drin Pralinen sind. Das ist exakt, wie abends in einer Großstadt vor einem Mehrfamilienhaus nach einer freien Parklücke zu suchen. Und wisst ihr warum? Das nennt man "Der Domino-Effekt": Weil einige Sch... Staubsauger vor den Nachbarhäusern parken, da vor ihren Häusern andere Sch... Staubsauger parken, vor deren Häusern... – Und so weiter... ... Hä?... Warum zeigt mir das Infodisplay der Tachoeinheit das „P“-Symbol – wo ist da eine Lücke? Was?! Diese Längslücke hier?! Für ein 4.702 Millimeter langes Fahrzeug?! Da würde ich nicht mal meine 4.601 Millimeter-lange alte C-Klasse reinbekommen! Und sie hatte ja auch einen kleineren Wendekreis – 10,84 gegen 11,22 Meter der Neuen. Will es das Auto da seitwärts reinschieben? Ob ich den Einparkvorgang starten will? Soll ich ihn dem Park-Paket, bestehend aus dem Aktiven Park-Assistenten mit Parktronic und 360°-Kamera, deren Prozessor Aufnahmen von insgesamt 4 Kameras (vorne, hinten und in den Seitenspiegel-Gehäusen) zusammenfügt und einen klaren, im relevanten Bereich anastigmatischen, besser bekannt als „unverzerrten“, Blick von oben auf das Fahrzeug liefert, welcher wortwörtlich zentimetergenaues Rangieren ermöglicht, überlassen? Das wird dann nicht „Blamieren ODER kassieren“, sondern „UND“: Es blamiert sich, der Vorder- oder/und der Hintermann kassiert. Wobei... Ach, Sch... Staubsauger drauf! Die Bremsen bleiben ja weiterhin in meiner Gewalt. Genau wie das Gaspedal... ... Na ja, ratzfatz war das nicht. Eher zickzack. Aber nach sieben Zügen – der maximalen von Mercedes-Benz versprochenen Zahl – bin ich drin. Ok, die elektrische Festsstellbremse aktivieren und aussteigen. Verdammter Sch... Staubsauger! Die Parklücke ist tatsächlich fast kürzer als das Auto! Und wie komme ich jetzt zwischen meinem Fahrzeug und dem Vorder-, oder dem Hintermann zum Bürgersteig durch? Zum ersten Mal in meinem Leben freue ich mich über den etwas unterentwickelten Umfang meiner Waden... So, den Bürgersteig erreicht. Jetzt nur noch den Dreck der hinteren Stoßstange meines Autos und der Vorderen des Hintermannes von meinen Hosenbeinen abschütteln und... So ein Sch... Staubsauger! Und wie komme ich jetzt an den ganzen Sch... Staubsauger im Kofferraum?... ... Was will man am Wenigsten, wenn man mit den durch die ungleich schweren, gewichtigen Tüten verzogenen Schultern und einem aus demselben Grund nicht weniger verzogenen Gesichtsausdruck vom Auto zur Haustür geht? Hier ist eine kleine Multiple Choice-Hilfe: 1. Einen Dritten Weltkrieg? 2. Lungenkrebs? 3. Von einer wirklich sehr netten älteren Nachbarin auf das momentane Wohlbefinden angesprochen werden? Richtig! Während sie mir ausführlich berichtet, was sie jedem ihrer fünf Enkelkinder zu Weihnachten schenkte und wie sich jedes von ihnen freute, inklusive der Beschreibung der Wetterlage, der Rezepte der servierten Gerichte und der Farbe ihres Kleides an diesem Tag, versuche ich meine Tüten so abzustellen, dass sie nicht umfallen, und gleichzeitig die Kopfkino-Endlosschleife, bestehend aus den brutalsten aller vorstellbaren Mordszenen an der wirklich sehr netten älteren Nachbarin zu unterbrechen. Dadurch schenke ich natürlich keine Aufmerksamkeit ihrem zum Fressen süßen Welpen undefinierbarer Herkunft, der dank der ausziehbaren Hundeleine, deren Länge wahrscheinlich für mehrere Erdumrundungen – und an Tagen mit guter Sicht sind das über 40.000 Kilometer pro eine – gereicht hätte, seine Aufmerksamkeit meinem Auto schenkt. Genauer gesagt seinem rechten Vorderrad. Auf die traditionelle Hunde-Art... ... Man weiß ja, dass die Bremsen des ersten Baujahres der neunen Generation zwischen 0° und +8°C leicht quietschen und dass Mercedes-Benz mittlerweile eine Lösung für dieses Problem hat. Nur nach dieser Urinade quietscht die Bremse am rechten Vorderrad lauter, als die Anderen... Aber sch... Staubsauger der Hund drauf... Wen juckt ein Quietschen, wenn das Herz singt?... ... Denn die neue C-klasse ist nicht wie "Titanic" gucken: Wenn man weint, während DiCaprio in den Tiefen des Ozeans verschwindet, obwohl man versteht, dass er dafür mehr Kohle bekommen hat, als man in 300 Jahren verdienen würde. Sie eliminiert die Diskrepanz zwischen dem Emotionalen und dem Rationalen. Mit ihr hat man beides. Und das jeden Tag... Ohne Sch... Staubsauger!...“
Die Scheinwerfer mit einem Knick in der Optik!Ich brachte das Fahrzeug in die Werkstatt zurück und dachte mir: „Ja, das Leben eines Vertreters mag klischeehaft sein. Und ja, die meisten Kinder wollen Videospieltester, Kim Kardashian, oder, im schlimmsten Fall, Raumfahrer werden. Aber beim Fortschritt, den ich zwischen der S204- und der S205-Baureihe feststelle, bei der allgemeinen Perfektion, mit welcher die neue C-Klasse beeindruckt, kann ich nicht ganz ausschließen, dass eines Tages ein Sohn zu seinem Vater den Satz sagt, der als Titel dieses Fahrberichts dient. Und dass der Vater dieses Coming-Out sogar verkraftet.“ |
Fri Jan 13 13:44:01 CET 2017 | plaustri20
Nach den ersten 20 Zeilen muss ich sagen, richtig toller Schriebstil. Macht Spaß zu lesen
ABER dann habe ich aufgehört: Komplett ohne Absätze und Formatierung wird diesen Text wohl keiner komplett lesen. Macht keinen Spaß... Vielleicht kannst du da ja noch was ändern
Fri Jan 13 13:48:00 CET 2017 | AsiRider
@plaustri20
Vielen lieben Dank!
Nur das mit Absätzen und Formatierung wundert mich - in meiner Ansicht ist alles richtig, alle Absätze sitzen und nichts ist verrutscht.
Fri Jan 13 13:58:22 CET 2017 | Goify
Das kommt auf die Gewohnheit an: In Büchern werden kaum Absätze gemacht und man kann alles gut erfassen. Im Internet und bei E-Mails machen manche nach so fast jedem Wort eine neue Zeile oder gleich einen neuen Absatz.
Ich habe alles bis zum Ende gelesen und konstatiere eine Vollmeise in positivem Sinne.
Fri Jan 13 14:06:18 CET 2017 | AsiRider
@Goify
Herzlichsten Dank! Ok, der Textkörper ist also nicht auseinander gegangen (was mir bei MT schon mal passiert ist - und das selbst nach einer erfolgreichen Jo-Jo-Diät!). Ansonsten war der Textaufbau genauso geplant - wir sind ja nicht in diesem, wie heißt das... E-Mail! Wir sind in der Literatur! Und Absätze braucht man nur, wenn man zu klein ist!
Fri Jan 13 16:26:28 CET 2017 | SantanaGX
@ AsiRider
Hallo,
das Du nicht mal annähernd Staubsaugervertreter bist, glaubt man Dir anhand dieses kleinen, nun ja, Essays (!!!) gerne.
Meine Branchenvermutung ist: Selbstdarsteller.
Ein durch und durch belangloser Text für ein Schaumschläger-Automobil mit Hang zum Verrat der eigenen Tradition.
Gruß
SantanaGX
Fri Jan 13 16:59:05 CET 2017 | AsiRider
@SantanaGX
Vielen Dank, dass Du Zeit fürs Lesen dieses Berichts gefunden hast! Ebenfalls danke für Dein Feedback!
Ob die S205-Baureihe "ein Schaumschläger-Automobil mit Hang zum Verrat der eigenen Tradition" ist, habe ich nicht zu urteilen. Denn ich urteile generell nicht. Unabhängig davon, ob es um Fahrzeuge, Menschen oder etwas Anderes geht. Ich sammle nur meine Eindrücke und systematisiere sie. Manchmal teile ich diese auch mit. In der Hoffnung, dass zumindest ein paar Menschen am Ende einer (möglicherweise schweren) Arbeitswoche ein paar Mal schmunzeln, was ihre Stimmung etwas verbessert.
Fri Jan 13 17:09:40 CET 2017 | Batterietester136059
Ein Hoch auf den gestressten Staubsaugervertreter, der typischerweise mit 0 Sicherheitsabstand, blinker Links und Lichthupe die Autobahnen unsicher macht. Leider hat dieser meist nicht die Ehre eine C Klasse 220CDI zu fahren, denn sonst würde er nicht vor Wut in sein Lenkrad beissen, wenn die linke Spur frei ist und er mich aufgrund mangelnder PS Leistung nicht überholt bekommt.
Heute werden normale Vertreter teilweise echt mit wesentlich kleineren Autos sowie auch Motoren gequält und das bei astronomisch hohen Kilometerleistungen pro Jahr. Da macht die Arbeit dann auch nicht mehr so viel Spaß. Da ist dann eine Mercedes C Klasse als Firmenwagen fast schon ein Sechser im Lotto, besonders wenn man sieht wie Kostengünstig man so ein Fahrzeug als Firmenwagen dann fahren kann.
Echt super Schreibstil,sehr unterhaltsam wie ich finde wenn man Humor versteht.
Fri Jan 13 17:21:07 CET 2017 | Goify
Zum Inhalt, du empfindest die C-Klasse mit nur noch 1.615 kg als sehr leicht. Mein Wagen ist deutlich größer und wiegt nochmal 115 kg weniger. Leichtbau ist nicht, an allen möglichen Stellen sauteures Aluminium zu verwenden, sondern den Wagen ganzheitlich zu betrachten. Intelligenter Leichtbau ist allerdings im modernen Automobilbau ein völlig unbekanntes Themengebiet - ganz besonders bei Mercedes.
Fri Jan 13 17:26:10 CET 2017 | AsiRider
@phhe
Liebsten Dank!
Die C-Klasse ist wirklich relativ günstig als Firmenfahrzeug zu fahren, obwohl es natürlich auch deutlich Günstigere gibt. In meinem Umfeld fahren viele Außendienstler tatsächlich den C220, wobei es gesagt werden muss, dass sie keine Staubsauger verkaufen:-)
Fri Jan 13 17:39:19 CET 2017 | AsiRider
@Goify
Der Vertreter in mir, der für diesen Testbericht zuständig ist, hat nicht von "sehr leicht" gesprochen, sondern von "Leichtigkeit" mit dem Schwerpunkt "Handling" - dass das Fahrzeug sich leicht auf der Bremse und beim Richtungswechsel anfühlt, was hauptsächlich der Verdienst vom Fahrwerk ist. Dass moderne Fahrzeuge durch die Crash-Normen und Unmengen an Elektronik immer schwerer werden, ist leider wirklich der Fall. Und dass es ein Teufelskreis ist, wenn es durch immer mehr Leistung und mehr Elektronik versucht wird, das genau daraus resultierende Gewicht zu kaschieren, ist ja offensichtlich. Aber da sind wir schon beim Thema "Binsenweisheiten".
Fri Jan 13 17:42:55 CET 2017 | Goify
Ich frage mich nur, warum die C-Klasse so viel schwerer ist? Sie ist ja nicht moderner oder mit mehr Technik ausgestattet als mein Wagen.
Fri Jan 13 17:58:18 CET 2017 | AsiRider
@Goify
Das ist eine gute Frage. Andererseits, wenn man bedenkt, dass die aktuelle A-Klasse W176 in der Basis ca. 1,4 Tonnen wiegt, wundert man sich über gar nichts mehr.
Fri Jan 13 20:30:53 CET 2017 | nick_rs
Ich versuche gerade wie wild die Unterschiede zu meiner getesteten C-Klasse zu finden. Pass auf, nachher war es ein und das selbe Fahrzeug
Fri Jan 13 20:38:08 CET 2017 | AsiRider
@nick_rs
Lol! „Papa, Annemaries Mutter sagt, dass alle Vertreter sich ähnlich sehen...":-)
Sat Jan 14 11:31:13 CET 2017 | fantasticAMG
Lieber AsiRider,
vielen Dank für Deine Mühe und Deine Zeit, um diesen Zitat: "durch und durch belanglosen Text" inform eines Testberichts zu verfassen (ob er wohl früher A45 AMG gefahren ist und jetzt ein C43 Cabrio fährt? Oder an einem psychosozialen Moratorium leidet? Man weiß es nicht).
Ich musste mehr als ein paar Mal schmunzeln! Und die persönlichen Ereignisse der vergangenen Woche waren ebenfalls mehr als nur anstrengend.
Eine herrliche Kombination aus Deinen gewonnenen Eindrücken und einem erdachten Vertreter-Dasein.
Ich für mein Teil habe mich bestens unterhalten gefühlt und hoffe auf baldige weitere Testberichte von Dir!
Bis dahin, Bruder!
Grüße
fantasticAMG
Sat Jan 14 12:09:40 CET 2017 | AsiRider
@fantasticAMG
Allerherzlichsten Dank! Das ist sehr lieb von Dir!
Mon Jan 16 17:52:00 CET 2017 | Ascender
Sehr geiler Text.
Danke dafür.
Mon Jan 16 18:35:56 CET 2017 | AsiRider
@Ascender
Ich habe für Deine netten Worte zu danken!
Wed Jan 18 11:54:10 CET 2017 | Faltenbalg135484
Ich bin auch Vertreter (allerdings nicht für Staubsauger, sondern Spezialsoftware) und ehrlich gesagt interessiert mich das Auto null. Paradoxerweise ist mein Poolfahrzeug eine V-Klasse, obwohl ich ja gerade nicht sperrige Handelsgüter feilbiete.
Nun fahre ich mit einem Renault zu den Terminen und die eigentlich fällige Trauer über den Abstieg trat nicht ein. Es fährt, es hat brauchbare Sitze, der Messestand geht rein. Es könnte auch Opel oder Mitsubishi draufstehen, es ist mir egal. Der drängeldne Vertreter, der sich was auf seinen schwarzen Passat oder die weiße C-Klasse einbildet, der dürfte doch langsam ein Auslaufmodell sein. Für Objektfetischismus haben wir keine Zeit und nervlichen Kapazitäten mehr.
Wed Jan 18 13:11:38 CET 2017 | AsiRider
@VincentVEGA_
Vielen Dank für Dein Feedback!
Natürlich sind Klischees oberflächliche Verallgemeinerungen, Pauschalurteile, die schneller überholt werden, als sie entstehen. Denn fundiert sie nicht und alles unterliegt Veränderung. Und ja, früher war alles besser. Na ja, bis auf mein Deutsch. Ich bin ein Ausländer-Osteuropäer, lebe seit 17 Jahren in Deutschland und habe jeden Tag mit diversen Klischees zu kämpfen. Der Bericht war ja auch mein Statement, was das Thema "Klischees" angeht. Und dass ich mich über das klischeehafte Vertreter-Sinnbild, aber nicht über diesen Job lustig gemacht habe, ist Dir bestimmt nicht entgangen. Menschen, die diesen Job ausüben, verdienen Respekt, denn einfach ist er sowas von nicht.
Thu Jan 19 11:47:24 CET 2017 | Faltenbalg135484
Ich könnte mir ehrlich gesagt keinen Nine-to-Five-Bürojob mehr vorstellen, mit immer den gleichen Formularen, den gleichen Anrufen und und und.
Das Problem ist halt das oft lächerlich geringe Fixum, mit dem man gerade mal mit Hängen und Würgen die Miete mit Nebenkosten und den täglichen Bedarf decken kann. Fast immer gibt es Umsatzgarantie oben drauf für schlechte Monate, aber die wird einem ja vom dann tatsächlich erwirtschafteten Umsatz wieder abgezogen.
Der Druck, Abschlüsse zu machen, lässt mich z.B. jetzt, wo sich ein recht erfolgloser Monat dem Ende zuneigt, nicht mehr schlafen.
Thu Jan 19 12:02:35 CET 2017 | pico24229
Oh das klingt ja schon hart. Wie lange machst du den Job den schon, noch nicht so lange soweit ich mich erinnere?
Thu Jan 19 14:01:52 CET 2017 | Faltenbalg135484
Seit letztem Jahr erst, richtig.
Im Prinzip macht der Job Spaß. Ich vertrete ja ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt, und das macht Termine zwar kompliziert, fordert mich aber auch stets, sodass keine Langeweile aufkommt. Staubsauger verkaufen könnte ich hingegen nicht.
In meiner Arbeit liegt aufgrund der Komplexität der Software auch die Beratung der Kunden, was eine willkommene Abwechslung vom klassischen Verkaufen ist. Klar hat man auch mal Schreibtischtage, wo man Präsentationen austüftelt und auch mal die ungeliebte Kaltakquise machen muss, aber wenn man sich mit dem Produkt identifizieren kann, geht es eigentlich locker von der Hand.
Ich bin fast nie zuhause, unterwegs ist man gestresst und es gibt auch zu Genüge Misserfolge. Doch trotzdem muss ich sagen, dass mir die Arbeit als solche Spaß macht. Ich war vorher Sachbearbeiter und das würde ich jetzt nie wieder machen wollen.
Dass man nie weiß, wie viel man die nächsten Monate nach hause bringt, macht einen nicht nur unsicher, für Kredite u.Ä. wird ja auch nur das Grundgehalt bemessen und damit bekomme ich nicht mal die Zusage für eine gute Küche, geschweige denn einen Neuwagen, weshalb ich mir nun doch keinen Neuwagen leisten konnte.
Thu Jan 19 17:11:24 CET 2017 | AsiRider
@VincentVEGA_
Das liest sich einerseits sehr interessant (ohne diesen Job gemacht zu haben, bekommt man solche Einzelheiten natürlich nicht mit), andererseits, wie pico24229 bereits geschrieben hat, wirklich hart. Darf ich fragen, welche Art von Software Du verkaufst?
Thu Jan 19 18:28:50 CET 2017 | Faltenbalg135484
Mein Arbeitgeber bietet ein umfangreiches Portfolio an Lösungen für die Gesundheitswirtschaft an.
Leider ist die Branche vergleichsweise unbeweglich, was die Arbeit ziemlich erschwert.
Über konkrete Zahlen zu Grundgehalt und Provision bin ich zur Verschwiegenheit verpflichtet, aber meine Freundin verdient als Auszubildende in der Krankenpflege einen nicht unerheblichen Teil unseres Einkommens..
Thu Jan 19 20:36:17 CET 2017 | AsiRider
@VincentVEGA_
Das klingt nach speziellen Produkten in einem speziellen Bereich. Darf ich fragen, wie Du zu diesem Job gekommen bist? Also warum genau dieser Job?
Fri Jan 20 14:09:42 CET 2017 | Faltenbalg135484
Klar darfst du das, mache ich nachher per PN - wir schweifen hier ja ziemlich ab.
Fri Jan 20 20:37:20 CET 2017 | AsiRider
@VincentVEGA_
Ok, stimmt.
Deine Antwort auf "„Wenn ich groß bin, werde ich Vertreter!“ Testbericht des Mercedes-Benz C220 BlueTec T-Modell, S205"