Die hier getestete Tekna-plus-Variante (zzgl. 20-Zoll-Rädern) schlägt mit Ledersitzen mit Massagefunktion zu Buche.
Die Sitze sind bequem und neuerdings auch bzgl. der Neigung der Sitzfläche verstellbar. Den Langstreckentest überstehen sie. Dennoch (und das ist mein Kritikpunkt an fast allen Fahrzeugen außer Opel) sind es keine gR (gesunder Rücken) Sitze, die unterstützung im Lendenbereich könnte etwas besser sein. Die elektrischen Verstellungen sowie Massagefunktion reichen aber aus, entspannt am Ziel anzukommen.
Die Innengeräusche sind gering, selbst mit den 20-Zoll-Rädern federt der QQ besser als sein Vorgänger. Bei insgesamt nur leicht verändertem Fahrwerk ist dies sicher auch dem rd. 400 kg höheren Gewicht, bedingt durch den E-Motor mit Akku, zuzuschreiben. Das Einfedern ist deutlich komfortabler, nur auf schlechten Strecken mit geringer Geschwindigkeit reagieren die 20 Zöller bauartbedingt etwas unelastisch. Das fällt aber eigentlich nur auf, wenn man wie ich 18-Zoller als Winterreifen zum Vergleich fährt. Trotzdem wäre ggf. wünschenswert, das gegenüber dem J11b drastische Mehrgewicht von 400 kg zu mindern.
Die Bedienung ist nissantypisch grundsätzlich einfach, die Logik ist gleichgeblieben, jedoch stecken die Tücken der neuen Technik im Detail der nunmehr deutlich zahlreicheren Untermenüs, hier v.a. was das Infotainment angeht.
Die Umstellung auf TomTom gab es schon seit der letzten kleinen Modellpflege des J11b, der größere Monitor ist dem QQ gut bekommen, pixelige Mini-Karten ohne Details sind endlich Geschichte. Das Navigieren selbst funktioniert nissantypisch reibungslos, selbst wenn man sich alleine auf diese (ohne google) verlässt. Nach Registrierung und Kopplung mit der Nissan Connect-Software sind auch erweiterte Verkehrsmeldungen für 3 Jahre freigeschaltet. Dafür ist es gegenüber den alten Systemen nicht mehr möglich, eigene Points of Interests (POIs) einzuladen, was speziell für die Freunde von "Gefahrenwarnern" (SCDB) betrüblich sein könnte. Allerdings gibt es da Alternativen, die auf google aufsetzen (Ooo... Kenner wissen Bescheid).
Der neue Pro-Pilot ermöglicht adaptives Fahren bzgl. Tempomat, Abstand zum Vorderfahrzeug, Bremsen und Lenken. Das Lenkrad kann -oberhalb 70 km/h und wenn Spuren erkannt werden- auch kurzfristig losgelassen werden. Dies ist v.a. auf Autobahnen nahezu durchgängig möglich, Baustellen ausgenommen.
Auch ohne Lenkfunktion (kann man abwählen) ist der Propilot im Stadtverkehr praktisch, da Abstand und bremsen zuverlässig erledigt werden. Man kann den Tempomaten auch höherstellen als erlaubt, aber wenn die Lenkfunktion zusätzlich eingeschaltet wird, geht er auf die erlaubte Geschwindigkeit zurück.
Nervige Warnungen bzgl. der Geschwindigkeit kann man abschalten, darüber hinaus auch eine Toleranz von bis zu 10 km/h definieren. Des Weiteren kann man den "alten" Tempomaten (ohne Lenken, ohne Abstandshalter) durch längeres Drücken auf den Pro-Pilot-Knopf ebenfalls noch aktivieren. Da bleiben keine Wünsche offen.
Die Verkehrsschilderkennung ist -wie immer bei Nissan- hervorragend.
Android-Auto kann (in der seit Oktober 2023 drahtlosen Variante) die Schwierigkeiten verursachen, die es auch woanders gibt.
In meinem Fall waren es ein Werbeblocker (Adblocker pro) sowie ein vpn, die hartnäckig die Ausführung von Android Auto verhinderten. Aber das kann man dem Nissan nicht anrechnen. Hier ist die Software des Drittherstellers am Smartphone so einzustellen, dass Android Auto stets Vorrang hat. Zur Not kann man Phone und Auto auch per USB verbinden, das klappt immer.
Heizung und Sitzwärmer sprechen schnell an und sorgen für angemessenes Wohlfühlklima, die Klimaautomatik ist i.O., ohne zu überragen.
Die Rückbank ist wie vormals im J11b, gut, ohne allzu strukturiert zu sein. 4 Erwachsene bis 1,90 m finden bequem Platz, kurzzeitig auch 5 Personen.
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