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Kia Sorento 3 (UM) 2.2 CRDi AWD Test

28.03.2022 20:57    |   Bericht erstellt von k_u_k

Testfahrzeug Kia Sorento 3 (UM) 2.2 CRDi AWD
Leistung 200 PS / 147 Kw
Hubraum 2199
HSN 8253
TSN AFL
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 120000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 4/2016
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von k_u_k 4.0 von 5
weitere Tests zu Kia Sorento 3 (UM) anzeigen Gesamtwertung Kia Sorento 3 (UM) (2015 - 2020) 4.0 von 5
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Einleitung

Positiv anzumerken ist:

1. idealer Reisewagen

2. Sitzposition

3. Gut konturierte Sitze mit gutem Seitenhalt

4. Ausstattung

5. Kraftvoller Motor, daher ideales Zugfahrzeug

6. Samtweiche Kupplung (wenn sie warm ist)

7. Niedriges Drehzahlniveau

8. Fahrwerk weich, aber nicht schaukelig; keine übertriebene Seitenneigung

9. Leiser Innenraum

10. Für Größe und Gewicht akzeptabler bis angenehm überraschend niedriger Verbrauch

11. Platz bis der Arzt kommt

12. Komfortabel nicht nur vorn, weil auch verstellbare Rücksitzbank

13. große Beinfreiheit auch hinten

14. Großer Kofferraum

15. Bei 5-Sitzer sehr viel Stauraum unter dem Kofferraumboden

16. Türen öffnen und schließen besser als die sagenumwobenen Tresortüren der Mercedes aus dem 1970er Jahren.

17. Karosserie ist verwindungssteif, Sitze und Armaturenbrett, Verkleidungen super passgenau, nichts knarrt

18. Durch Schaltgetriebe Anhängelast 2,5 Tonnen

19. Zum sicheren Anhänger-Fahrgefühl trägt das „Anhänger-ESP“ bei

20. Halterung im „Kofferraumkeller“ für Laderaumabdeckung

21. Notentriegelung für Tankklappe (wenn ZV versagt)

22. Große Spiegel, man sieht sehr viel

23. Gute Übersicht

 

Unglücklich:

1. Bei umgeklappter Rücksitzbank kein ebener Kofferraumboden

2. Fummelige AHK-Abdeckklappe

3. Keine Anzeige für zu geringen Kühlflüssigkeitstand

4. Kein Gepäcknetz (es muss ein Gitter im Zubehör bestellt werden, dadurch Laderaumabdeckung nicht mehr zu nutzen)

5. Kein Gepäckgitter für umgeklappte Rücksitzbank im Angebot

6. Schlechte Abstimmung zwischen Fern- und Abblendlicht (am Rand bleibt ein dunkler Streifen)

7. Lenkung hat in der Mittellage bei feinen Lenkkorrekturen ein hohes Losbrechmoment, daher kein sauberer Geradeauslauf möglich, man lenkt immer zu weit. (in Normal- und Sporteinstellung)

 

 

 

Irritierend nach 5 Jahren und 112.000 km und mehr jetzt 120.000 km und knapp 6 Jahre alt:

 

1. Zwei neue Spindeln für die Heckklappe

2. Der Temperatursensor im Kühlmittelsystem der Klimaanlage defekt

3. Der Klimakondensator verzogen

4. Der Wasserkühler verzogen

5. Ein unzuverlässig arbeitender Lichtsensor

6. Rostbefall am Dach

7. Rost auf dem gebürsteten mit dem beleuchteten Kia-Schriftzug versehenen Blech im Schweller (Schutzlack/Plastikfolie löst sich bei 2 weiteren Türen)

8. Rost auf der Dachreling

9. An polierten Speichen der Serien-LM wandert Feuchtigkeit und damit Oxidation unter den Klarlack (hatten wir bei Kauf besprochen, kann passieren, können andere aber besser)

10. An der Fahrertür und an der Heckklappe hat zudem mein Lackierer einlackierte Staubpartikel gefunden

11. Um das Kennzeichen herum ist der Lack rauh und uneben

12. die Bordcomputer A + B haben sich gleichzeitig selbständig genullt (im Netz weitere Fälle gefunden)

13. einprogrammierter Handy-Klingelton ist rausgeflogen

14. Warnung der Händlerschaft, dass bei einem Navi-Update das Navi nicht mehr gehen könne (!)

15. Navi-Eingabe:

a. Straßenname vollständig (ja, korrekt): nicht gefunden

b. Gleiche Straße nur die Anfangsbuchstaben: per Auswahl in ebenso richtiger Schreibweise gefunden – WARUM so eine blöde Bedienung?

16. Die Motorsteuerungslampe ging an und meldete einen Fehler im DPF, der nicht nachvollzogen werden kann

17. Der Rückwärtsgang geht nur mit Übung rein – hatten wir schon drüber gesprochen (Anfänglich stand ich quer auf der Straße und habe mit den gängigen Tricks den R-Gang nicht reinbekommen; es muss Timing und Führung exakt stimmen, dann geht es; inzwischen beherrsche ich es; manchmal hakelt es noch wie bei den alten Mercedes-Getrieben)

18. Immer häufiger auftretender Ausfall von DAB

19. UKW-Empfang wie in den 1980er Jahren – ständiges knistern und gelegentliche Miniausfälle

20. Sprachsteuerung mit mangelhafter Funktion (ist im aktuellen Modell verbessert worden)

21. Bei Kälte knarrendes Kupplungspedal

22. Bei Kälte rupfende Kupplung

23. Komplettausfall der Reifendruckanzeige, obwohl nur ein (1) Sensor eine schwache Batterie hatte (Sicherheitsmanko!)

24. Gelegentlich temporärer Komplettausfall der Reifendruckanzeige

25. Durch Steinschlag platzt großflächig der Lack an Kunststoffverkleidung des Frontspoilers ab (der untere silberne Teil, die weiße Stoßstange darüber ist da robuster)

26. Feuchtigkeit in Scheinwerfer und Rücklicht

27. Z.T. schlechte Vertragswerkstätten

 

Werksatterfahrung:

 

Werkstatt 1:

1. Unfreundlich

2. unwillig

 

Werkstatt 2:

1. Sehr freundlich, guter Service nach außen.

2. Auf die Frage, warum die Motorsteuerungslampe für den PDF anging?

Antwort: keine Ahnung

3. Sie ging nach langer Fahrtzeit bergab an.

Antwort: Es ist schon ein altes Auto. Der Computer ist nicht so schnell, der Fehler kann schon 2 Stunden her sein.

Meine Sorge: Wie sieht es bei Sicherheitsanzeigen aus? Motoröldruck, ABS, Reifendruckanzeige…

4. Warum die Motorsteuerungslampe, wenn ich für den Dieselpartikelfilter eine Kontrolllampe und einen zusätzlichen Hinweis im Tacho habe?

Antwort 1: Könne schon mal passieren!

Antwort 2: Kontrolllampe und einen zusätzlichen Hinweis im Tacho habe der Wagen noch nicht!

Ich habe der Werkstatt den Teil mit der Beschreibung aus meiner Betriebsanleitung zu Antwort 2 rauskopiert

5. Problem mit dem Tempomaten. Geschwindigkeit ließ sich nicht fixieren. Grund: Ich habe die Bedienungsanleitung zu diesem Thema nicht gelesen und daher wusste ich nicht, dass vorab einmal die Bremse betätigt werden muss.

Eine FREIE WERKSTATT muss mir den Hinweis geben. Der Kia-Händler suchte verzweifelt nach dem Fehler.

6. Klimaanlage (Auto ja mit leerer Anlage gekauft, wurde gefüllt, ging bis zum Defekt einwandfrei):

a. Trotz eindeutiger Fehlerbeschreibung schickt man mich mit defekter Klimaanlage in den Sommerurlaub: „Wir können nichts finden, testen Sie mal und beschreiben Sie uns anschließend die Auffälligkeiten.“ Es wurde zudem wieder ein Mangel an Flüssigkeit festgestellt

Nach dem Urlaub konnte die Werkstatt nach ausgiebiger Probefahrt (hätte sich schon vor meinem Urlaub machen können) den Fehler nachvollziehen

b. Damit Wechsel des Temperatur-Fühlers in der Klimaanlage. „Es fehlte wieder Kühlflüssigkeit, wir haben ein Kontrastmittel eingefüllt. Kommen Sie in 6 Wochen wieder, dann schauen wir nach dem Leck.“

c. 6 Wochen später gehe ich vor dem Kia-Termin zur Kontrolle in eine freie Werkstatt. Finden beim Ableuchten kein Leck, ABER einen durchhängenden Wasserkühler und durchhängenden Klimakondensator.

d. Danach zum Kia-Händler. Händler: „Wir haben kein Leck gefunden.“ Aber auch keinen durchhängenden Wasserkühler und durchhängenden Klimakondensator !?!?!??

e. Man schickte mich wie folgt nach Hause. Ich: „Haben Sie die Klimaflüssigkeit mal evakuiert und nachgewogen, ob was fehlt?“ Antwort:„Wir suchen nicht weiter, die Klimaanlage geht ja. Einen Klimaservice müssen Sie aus eigener Tasche zahlen“; und auf mein Wunsch doch auch mögliche Lecks unter dem Armaturenbrett zu suchen, wurde mit den Worten „Da muss ja das ganze Armaturenbrett raus!“ abgewiesen.

 

Werkstatt 3:

Zu 6. c) + d): Die neue Werkstatt leuchtete die komplette Anlage ab und konnte auch kein Leck finden. Sie entdeckte aber beim Ableuchten des Klimakondensators, dass sowohl dieser als auch der Wasserkühler sehr deutlich und unübersehbar nach unten durchbogen war; wie auch schon die FREIE WERKSTATT.

Idee der Werkstatt: Das könnte der Grund für den Verlust sein, weil krumm darf an DIESER Stelle nichts sein!

 

Also wurde evakuiert: 190 g RESTMENGE. Klima geht dennoch. Jetzt wurde die Anlage komplett gefüllt und man sah plötzlich (ich mit meinen eigenen Augen) unter jetzt ordentlichem Druck Schaum und Blubbern mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit im durchgebogenen Bereich.

 

Zu 6. e): Das Armaturenbrett müsse nicht raus, weil man mit dem Stickstoff-Schnüffler in das Ablaufröhrchen des Verdampfers schnüffeln könnte und damit eine evtl. dortige Leckage finden könne.

 

 

Schlussfolgerung:

Meine Kaufentscheidung fiel aufgrund des Vertrauens in die 7-jährige Garantie, wovon ich annahm, dass Kia um Kosten aus Garantieansprüchen zu minimieren auch um Qualität bemüht ist. Kia macht es sich da einfach. Es werden lt. Händler Fehler z.B. beim Tempomaten im Fehlerspeicher nicht abgespeichert (macht aber schon mein 21 Jahre altes Mercedes-Cabrio). Klar, was der Händler nicht findet, muss auch nicht über Garantie abgewickelt werden.

 

Oh, reduzierte Garantie (3 Jahre) auf Infotainment und Unterhaltungselektronik, da scheint Kia sich weniger Mühe geben zu wollen. Wenn ich das kostenlose Naviupdate durch den Händler innerhalb der ersten 7 Jahre in Anspruch nehme und mir dabei das Navi abraucht, ist es mein Problem!

 

Jetzt habe ich nach Ablauf der nur 5 Jahre Lack-Garantie ein Rostproblem am Dach, quer zur Fahrtrichtung (Längsholm unter Dachreling an Frontscheibe). Werkstatt 3 hat sich erfolgreich um Kulanz bemüht. Bekomme 70% der Kosten erstattet.

 

Inzwischen habe ich weiteren Rostbefall (s. oben und Bilder).

Thema Rost: die Automobilzeitschrift auto motor und sport hatte einen Kia Ceed 2 Jahre im Dauertest (100.000 km). Am Ende werden die Fahrzeuge komplett zerlegt. In den Hohlräumen wurde schon Rostbefall festgestellt – nach 2 Jahren….

 

Gesagt aber sei, dass JEDER Hersteller und JEDE Werkstatt bei irgendjemanden Leichen im Keller liegen hat. Ich rede nur von meinen Erfahrungen, die sich nicht mit denen anderer decken müssen.

Galerie

Karosserie

5.0 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + kein Knarren und Knarzen, werwindungssteif
  • - Rostvorsorge

Antrieb

3.5 von 5

 

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + für Größe und Gewicht, recht sparsam

Fahrdynamik

3.5 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + komfortabel, aber keine Hämorrhoidenschaukel

Komfort

4.5 von 5

 

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • - Klimaautomatik könnte besser regeln

Emotion

3.0 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Elegant, aber nicht aufregende, Geschmackssache

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Eigentlich ein super Auto. Leistung, Komfort, Anmutung, erster äußerer Anschein von Qualität. Aber die vielen kleinen Defekte und der Rost nach der kurzen Zeit bin ich als ehemaliger Volvo und parallel MB-Cabrio-Fahrer nicht gewohnt.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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