• Online: 3.977

Peugeot: Diese neuen Modelle planen die Franzosen - Peugeot plant die SUV- und Strom-Offensive

verfasst am

Was PSA für Peugeot plant, blieb lange unklar. Jetzt nicht mehr: Peugeot setzt künftig auf SUV. Auch einen Pick-up soll es nach 23 Jahren Pause wieder geben.

Peugeot 3008: Das neue SUV gibt bei Peugeot die Linie für eine Reihe neuer Modelle vor Peugeot 3008: Das neue SUV gibt bei Peugeot die Linie für eine Reihe neuer Modelle vor Quelle: Peugeot

Köln – 26 neue Modelle plant PSA in den nächsten fünf Jahren, verteilt auf die Marken Citroen, DS und Peugeot. Zusätzlich planen die Franzosen acht leichte Nutzfahrzeuge, darunter auch seit Jahrzehnten mal wieder einen Pick-up. Wie viele davon Peugeots werden sollen, da wird Konzernchef Carlos Tavares noch nicht konkret. Was er verrät: Sieben neue Modelle erhalten einen Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV), vier einen reinen Elektroantrieb. Auf Europa entfallen dabei 28, auf China 20 neue Modelle.

In den Zahlen dürfte so manche Modellvariante oder Motorisierung stecken. Wie also soll der Umbau von Peugeot zur „besten Highend-Marke unter den Generalisten“ (Tavares) aussehen? Wo die Linie bei DS (edel und mit extravagantem Design) sowie bei Citroen (preiswert und eigensinnig) klar ist, blieb sie für Peugeot bisher blass.

Zumindest für den Zeitraum bis 2019 lichtet sich der Nebel nun teilweise. Kürzlich präsentierte Peugeot in Paris den neuen 3008. Das Crossover im Tiguan-Segment steht stellvertretend für eine Strategie: Peugeot setzt auf SUV und verlässt das schrumpfende Van-Segment.

Zwei Plattformen und ein Roller

Peugeot 208: Der erfolgreiche Kleinwagen wurde 2015 geliftet und wird 2018 einen Nachfolger erhalten Peugeot 208: Der erfolgreiche Kleinwagen wurde 2015 geliftet und wird 2018 einen Nachfolger erhalten Quelle: Peugeot

„Der 3008 wird zur neuen Referenz in Sachen Fahrvergnügen“, sagt Markenchef Maxime Picat. Ermöglichen soll dies die Konzernplattform EMP2 (Efficient Modular Platform), auf der bereits der 308 steht. Im Hinblick auf Parkplatznot im City-Bereich könnte zudem der „e-Kick“ Schule machen. Das ist ein faltbarer und nur 8,5 Kilo schwerer Elektro-Tretroller für die sogenannte „last mile“, vom Parkplatz zum Einkaufen oder ins Büro.

Der Roller liegt in einer Ladeschale im Kofferraum und hat eine elektrische Reichweite von zwölf Kilometern. Auch Audi hat so etwas in der Entwicklung, Peugeot allerdings führt das coole Gefährt als Sonderausstattung bereits in der Preisliste. Und wird den e-Kick auch in anderen SUV-Baureihen anbieten.

Insgesamt will Peugeot bis Ende 2017 weltweit fünf SUV im Portfolio haben. Nach dem 2008, der in Frankreich, China und Brasilien gebaut wird (Produktionsvolumen 550.000 Einheiten jährlich) und dem 3008 folgt als Nummer drei Anfang 2017 der 5008.

5008 mit dritter Sitzreihe

Auch der 5008 mutiert vom Van zum SUV, wird aber länger und im Heck aufrechter als der 3008. Grund: Peugeot beabsichtigt, das Konzept der dritten Sitzreihe hier beizubehalten. Der 4008 dagegen verschwindet. Die Kooperation mit Mitsubishi über das ASX-Derivat endet.

Für China erhält zunächst der alte 3008 noch ein Facelift. Gleichzeitig bringt Peugeot dort innerhalb der nächsten 18 Monate ein großes SUV im D-Segment auf den Markt. Es soll knapp 4,90 Meter lang sein und ebenfalls drei Sitzreihen aufweisen.

Alle zukünftigen Peugeot werden auf nur noch zwei Plattformen basieren, für alle Modelle ab 308 und 3008 aufwärts wird das die EMP2. Die sogenannte CMP (Common Modular Platform), welche die Franzosen zusammen mit Dongfeng Motors entwickeln, ist dagegen für kleinere, konventionell wie elektrisch angetriebene Modelle gedacht. Im Strom-Segment folgt zunächst ein City-Car als Nachfolger des iOn, der von Mitsubishi gebaut wurde. Weitere E-Modelle im Crossover-Segment werden folgen.

Hybrid: Weg vom Diesel

Die Elektrifizierung beinhaltet auch den Plug-in-Hybrid. Vom teuren Diesel als Verbrenner verabschiedet sich Peugeot hier und setzt stattdessen auf Turbobenziner. Das funktioniert auch in Ländern wie China und benötigt nicht die aufwändige Abgasnachbehandlung eines Selbstzünders.

Zum Einsatz kommt ein zusätzlicher Elektromotor an der Hinterachse, womit die Hybridmodelle über Allradantrieb verfügen. Die Systemleistung liegt bei mehr als 250 PS. Der Start für die Öko-Antriebe ist ab 2019 geplant, vermutlich mit 5008 und 3008. Ein Jahr zuvor sind die nächsten Generationen des 208 und 508 an der Reihe. Die Mittelklasse-Limousine wird etwas größer, dafür aber schlanker und coupé-ähnlicher. Auch hier ist ein Plug-in-Hybrid denkbar.

Als gesetzt gilt ein Pick-up, der vermutlich in Zusammenarbeit mit Toyota entsteht. Die Japaner rollen derzeit weltweit die neue Generation ihres Hilux aus. Neuland ist diese Autogattung für Peugeot nicht. Im Gegenteil, nur wenige Hersteller haben eine längere Tradition mit den Kleinlastern. Bei Peugeot reicht sie zurück bis zum 402 aus den 30er-Jahren. Und noch 1993 lief der 504 als Pick-up vom Band.

Quelle: SP-X (Michael Specht)

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
22
Hat Dir der Artikel gefallen? 3 von 6 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
22 Kommentare: