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Genfer Autosalon: Unsere Top10 - Das sind die Stars von Genf

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Lange, lange haben wir auf den Frühling gewartet. Denn wenn er kommt, kommt auch der Genfer Salon. Und mit ihm viele tolle Autos. Hier die Top10.

Unsere Stars in Genf Unsere Stars in Genf

Genf - Genf, das steht für Glanz, Gloria und Sportlichkeit auf vier Gummis. Der Genfer Autosalon, das bedeutet blinkendes Blech in den Augen. Und Sonne im Herzen. 260 Aussteller zeigen große und kleine Sehenswürdigkeiten in den Messehallen. Der Veranstalter schwärmt von 130 Weltpremieren. In elf Messetagen (7. bis 17. März) werden 700.000 Besucher zur Frühlings-Autoschau reisen. Wer sich den Rundgang sparen will, kann sich hier über die (vorläufigen*) MOTOR-TALK-Top-Ten informieren.

Der Schnittigste

Mit diesem Wagen wird Mercedes zum Herrn des Windes. Kein anderes Auto lässt den Windstrom so elegant, so gekonnt an sich vorbeigleiten wie die Stufenheck-Version der Mercedes A-Klasse. Mit seiner strömungsoptimierten Karosserie erreicht der Mercedes CLA den geringsten Luftwiderstandsbeiwert, den je ein Serienauto hatte: 0,22 – das ist Weltrekord.

Aerodynamik hin, Aerodynamik her. Der Mercedes sieht beeindruckend aus, manche finden ihn wunderschön. Er ist vor allem aber ein alltagstaugliches Auto mit vier Türen, fünf Plätzen und einem großen Kofferraum. Das unterscheidet ihn vom VW XL1, der aus dem Prototypen-Bau stammt und deshalb noch windschnittiger ist.

Wie Mercedes den CLA so gut gemacht hat? Diese Frage beantworten zwei Experten im Gespräch mit MOTOR-TALK. Am 5. März schalten wir in diesem Artikel live auf den Mercedes-Messe-Stand nach Genf und interviewen Mercedes-Chef-Designer Gorden Wagener und Aerodynamik-Experte Teddy Woll. Die beiden stellen sich 15 Minuten lang Euren Fragen .

Der Alfa Romeo 4C ist unser "Mister Automobilsalon". Der Alfa Romeo 4C ist unser "Mister Automobilsalon". Quelle: Alfa Romeo

Der Schönste

Zwei Buchstaben, vier Zylinder und ein bezauberndes Auto. Der Alfa 4C betört uns mit seinem wohlgeformten Blech-Outfit. Scharfe Kanten, markante Kiemen und ein Po zum Draufklatschen, so haben wir uns immer einen Alfa gewünscht. Diesen hier küren wir deshalb zum "Mister Automobilsalon".

Und wie im wirklichen Leben muss so ein Traumtyp nicht so teuer sein wie irgendwelche Designer-Modells. 45.000 Euro kosten die heißen Kurven hier. Und zwar nur die aus Blech. Die auf Asphalt sind inbegriffen.

Der Name "quattro cilindri“ erinnert an die Rennhistorie der 30er- und 40er-Jahre. Damals siegt Alfa Romeo mit Typen wie dem 6C oder dem 8C. Im Sommer startet der 4C mit seinem 240-PS-Vierzylinder das Rennen um die Herzen neuer Kunden. Wir sagen: Das wird ein Siegertyp.

Der Sparsamste

Ein Vision wird wahr. Ferdinand Piech, Aufsichtsratschef des VW-Konzerns, lässt den XL1 auf die Straße. Das Auto mit dem heiß diskutierten Traumverbrauch von 0,9 Liter wird wahr. Der VW XL1 hat zwei Sitze, eine glattgelutschte Karosse und wiegt weniger als jedes andere neue Auto. Die sensationellen Schluckwerte erreicht der Stromer mit seinem Plug-in-Hybridantrieb. Dieser setzt sich aus einem Zweizylinder-Turbodiesel mit 48 PS und einem Elektromotor mit 27 PS zusammen.

Wie bei vielen Hybriden mit Plug-in erreicht auch der XL1 den Mini-Verbrauch mit maximalen mathematischen Zahlenspielen. Egal. Wir finden die Leistung der Ingenieure spitze, die an diesem Auto gearbeitet haben. Gebaut wird die Sparmaschine in Osnabrück. Übrigens alles andere als sparsam mit sehr viel Handarbeit.

Der Schnellste

Der McLaren P1 ist rasend schnell und schafft den Sprint auf 100 km/h in weniger als drei Sekunden. Der McLaren P1 ist rasend schnell und schafft den Sprint auf 100 km/h in weniger als drei Sekunden. Quelle: McLaren 916 PS und 900 Newtonmeter - fünf Wörter, die klingen wie Spaß am Gas. Nur ist hier nicht alles Gas, was beschleunigt. Unter der Karosserie des P1 arbeiten acht Zylinder, zwei Turbos und ein Elektromotor. So einen Supersportler baut nicht jeder.

Der 3,8-Liter-Biturbo-V8 des P1 stammt aus dem Schwestermodell MP4 12C und leistet in dem P1-Renner 737 PS. Weil das viel, aber auf keinen Fall zu viel ist, haben die Ingenieure noch etwas drauf gepackt. Einen 179 PS starken Elektromotor.

Mit dem Hybrid-Antrieb beschleunigt der McLaren P1 in drei Sekunden auf 100 km/h und in weit weniger als einer Minute auf 350 km/h. Dann bremst die Elektronik den Top-Speed. So viel Tempo hat auch ungeachtet der Polizei seinen Preis. Der liegt im Falle des McLaren bei einer Million Euro.

Der Luxuriöseste

Herrlich, dieser herrlich unvernünftige Wagen: Der neue Bentley Flying Spur ist die luxuriöseste Limousine dieser Saison. Auch wenn der Oberklasse-Schlitten sich kaum von seinem Vorgänger unterscheidet, investierte Bentley so einiges an Verstand in den Flying Spur. Der Wagen, dessen Insassen sich eigentlich wenig an Fußgängern stören, passt jetzt im Falle eines Falles besser auf diese auf. Zudem wurde die Karosserie steifer.

Nach dem Modellwechsel leistet der 6,0-Liter-W12-Benziner 625 PS. Dazu kommen 800 Newtonmeter Drehmoment, eine Achtgang-Automatik und permanenter Allrad. So gerüstet sprintet der Luxusliner in 4,3 Sekunden auf Tempo 100. Erst bei 322 km/h erreicht der Bentley sein Limit.

Der Geräumigste

Kein Kombi kann, was der Octavia kann. Der Skoda Octavia Combi schluckt 610 bis 1.740 Liter Ladegut und das zu einem Preis, der glänzt. Rund 17.000 Euro kostet das Auto mit der großen Klappe. Da klatschen wir Applaus.

Der BMW 3er GT ist ein ungewöhnliches Modell mit viel Platz unter der Klappe. Der BMW 3er GT ist ein ungewöhnliches Modell mit viel Platz unter der Klappe. Quelle: BMW

Der Aufgeblasenste

Der neue BMW 3er GT ist der dickste Dreier aller Zeiten. 4,83 Meter lang, dazu einen elf Zentimeter längeren Radstand. Etwas wundersam scheint da die coupehafte Anmutung des Autos. Nun gut, die gewöhnungsbedürftige Optik schafft viel Platz unter dem Blechdach. Hinter die neigungsverstellbare Rücksitzlehne passen 520 Liter Gepäck, bei umgelegter Rückbank erhöht sich der Stauraum auf 1.600 Liter.

Der Exotischste

Ihr Glück suchen die Chinesen nicht nur in Keksen, sondern in Europa. Dieses Mal heißt die fernöstliche Marke Qoros und ihr Auto in Genf sollte eigentlich GQ3 heißen. Doof, das Audi das doof fand und dagegen klagte. Mit Erfolg.

Doch egal, welchen Namen das Auto tragen wird, eines ist klar: Qoros wird nicht die gleichen Fehler machen wie einst Brilliance oder Landwind. Die Qoros-Limousine im Jetta-Maßstab soll geräumig, komfortabel, sicher und äußerst günstig sein. All das könnte einen zweiten Blick lohnen. Schließlich hat auch Audi schon seine Augen gen Osten gewandt.

Der Vernünftigste

Mit seinem Ladevolumen kratzt der Toyota Auris Kombi am Skoda Octavia. Wichtig ist hier allerdings: der Hybridantrieb macht das Auto so sinnvoll und gut wie ein Yoga-Jahr mit veganer Kost. Der 4,56 Meter lange Japaner transportiert 530 bis 1.660 Liter Gepäck. Mehr als der aktuelle Golf Variant. Dafür hat Toyota auch eine Menge getan und den Längenzuwachs von 28,5 Zentimeter dem Kofferraum spendiert. So viel Vernunft mit doppeltem Herzen dürfte die Konkurrenz betrüben.

Der Alternativste

Der Electric Defender ist laut Land Rover voll geländetauglich. Der Electric Defender ist laut Land Rover voll geländetauglich. Quelle: Land Rover Alt und neu, Historie und High-Tech. Land Rover hat sein Gelände-Urgestein Defender von Diesel auf Volt umgerüstet. Das Ergebnis ist ein elektrischer Schlammwühler für die Wüste. Allzu weit darf man sich mit dem Defender Electric nicht von der Zivilisation entfernen. Denn die Batterien reichen nur für 80 Kilometer. Der wesentliche Grund, warum der elektrifizierte Defender niemals in Serie fährt.

Bei der Geländetauglichkeit soll die Studie mit dem 95 PS starken Elektromotor dem Diesel-Bruder in nichts nachstehen, sagt Land Rover. Bei der Wat-Tiefe übertrifft er ihn sogar um 30 Zentimeter, denn der Elektromotor benötigt im Gegensatz zu einem Verbrenner keine Frischluftzufuhr.

Und wenn sie nicht so teuer wären...

Zehn schöne, praktische und schnelle Autos. Zum Glück müssen wir uns nicht entscheiden, denn diese Wahl wäre eine Qual. Deshalb beneiden wir für einen kurzen Moment all die Glücklichen, die Geld und Stellplätze genug haben, um unsere Top 10 nach Hause zu fahren.

Wir belassen es beim Flirten, im Frühling, am Lac Leman.

 

*Redaktionsschluss für diese Top Ten war Montag, der 4. März. Alles, was danach vorgestellt wurde, konnten wir nicht berücksichtigen.

 

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von sabine_ST
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